Hallöchen Gemeinde,
in meinem Betreff könnt ihr schon lesen, dass es sich um meine Mutter dreht und ich ein heftiges Problem mit ihr habe. Auf die Gefahr hin, dass dier nachfolgende Text länger wird und ich micht verzettel, meine Frage schon vorweg:
"Muss man seine Mutter lieben?" "Muss man seine Mutter mögen?" und was ist wenn nicht?
Seit dem ich denken kann, habe ich ein seltsames Verhältnis zu meiner Mutter. Ich gebe zu, ich war kein einfaches Kind. Als Grundschulkind habe ich viel gelogen, geklaut, Dummheiten gemacht. Mit 11 hatten wir einen großen Streit (keine Ahnung worum es ging). Ich schrieb in mein Tagebuch, dass ich mir wünschte Sie sei tot. Ich wusste mit 11 nicht was es bedeutet, wenn jemand stirbt. Sie las es und der Streit wurde so schlimm, dass ich mit zwei Freundinnen abgehauen bin. Nach ein paar Stunden rief ich meine Eltern an, sie sollen mich aus dem Nachbarort bitte abholen. Ab dieser Zeit lebten wir mehr oder weniger nebeneinander her. Gab es Probleme mit mir, kam immer nur die Frage, was sie denn falsch gemacht hätte in meiner Erziehung oder ob sie denn ausziehen soll. Irgendwann behauptete sie ihre Magengeschwüre kämen nur von dem Ärger mit uns (meinem Bruder und mir). Probleme wurden nie ausdiskutiert. Eher gab es ein paar Tage Ignoranz und dann kam eben der Alltag wieder. Ich habe als Kind nie gelernt Konflikte zu lösen. Mit meiner Pupertät bekam ich Bulimie und habe mich geritzt. Meine Mutter bekam von dem ganzen nichts mit. Ich fing an mit Schule schwänzen und schließlich habe ich mit knapp 18 Jahren nach der 11. Klasse die Schule verlassen und bin einfach in eine andere Stadt gezogen. Dort wohnte mein damaliger Freund. Heute sehe ich den Umzug irgendwie als Flucht an. Seit meinem Auszug geht es mir besser und ich habe mich gefangen. Bin eine erwachsene selbständige Frau und Mutter zweier Kinder geworden. Meine Eltern haben mich damals ziehen lassen, worüber ich sehr dankbar bin. Sonst wäre ich wahrscheinlich zu Grunde gegangen.
Nach meinem Auszug hat sich der Fokus meiner Mutter auf die Porbleme mit meinem Vater verschoben. Letztendlich hat sich mein Vater von ihr getrennt, da sie an einem Familienleben nicht mehr teilgenommen hat. Sie hat sich eine Etage im Haus für sich hergerichtet und nur noch in "ihrem" Zimmer geschlafen. Wir Kinder haben meinen Vater jahrelang dazu geraten sich zu trennen. Dies hat er dann vor 3 Jahren auch geschafft.
Meine negativen Eindrücke und Erinnerungen überwiegen. Mag auch sein, weil das Negative ja immer mehr im Gedächtnis bleibt. Meine Mutter hat meinem Vater immer wieder vorgehalten, er hätte sie ja nur geheiratet, weil sie gut kochen kann. Er hätte sie zur Hochzeit ( Hochzeit war 1986 !!!!) ja nicht geküsst. Er wäre ja immer nur der Spielepapa gewesen und sie hätte immer kochen, aufräumen, putzen müssen. Es gibt 1000ende Vorwürfe die sie bei jedem Streit auspackt und nie vergessen kann. Auch mir gegenüber kommen zu jeder Gelegenheit Spitzen aus vergangenen Tagen. Teilweise kann ich mich da nicht mal mehr daran erinnern. Erst zum Geburtstag meines Sohnen hat sie im beisein meiner Schwiegermutter lauthals erwähnt, dass ich mir als Kind so sehr eine Katze gewünscht hätte und dafür liebendgern auf meine Mutter (Katzenhaarallergie) verzichtet hätte. Man könnte das jetzt auch mit Humor sehen, wie sehr ich mir die Katze gewünscht habe. Meine Mutter betont die Erzählungen allerdings immer sehr negativ.
Wäre meine Mutter irgendeine x-beliebige Frau, würde sie in meinem Bekanntenkreis nicht existieren. Es entstehen immer wieder Situationen in denen ich mich als ihre Tochter sehr verletzt fühle und mich entsprechend zurück ziehe. Ich bin froh, wenn viele Kilometer zwischen uns liegen und mir graut es jedesmal vor diesen Pflichtbesuchen zu Weihnachten. Wenn sie so gar keine Rolle spielt in unserem Alltag, geht es mir wirklich besser.
Mich belastet es sehr, weil ich mir nicht eingestehen darf, dass ich meine Mutter nicht leiden kann. Jeder sagt, es ist deine Mutter, du hast nur eine. Sei froh, dass du sie noch hast. Andere hätte ihre gern noch. usw.
LG Schnuspel
Ich fühle mich als ihre Tochter schlecht.
Muss ich meine Mutter lieben?
hi,
um deine eingangsfrage zu beantworten: nein, muss man nicht!
mütter oder eltern generell genießen sicherlich eine große narrenfreiheit und dürfen sicherlich wesentlich weiter gehen, als freunde oder bekannte. liegt ja auch in der natur der sache--allerdings sollten gute momente mindestens genau so häufig vertreten sein, wie die schlechten. wenn die beziehung zu den eltern nur noch stress und emotionale belastung bedeutet, wenn man nicht mehr offen miteinander reden kann, ohne dass sofort die fetzen fliegen, wenn man nur noch die faust in der tasche macht, um den "frieden" zu bewahren--ja, dann ist es besser zu gehen. und keine pflichtbesuche zu machen. und die fassade eben nicht aufrecht zu halten.
lg schnabel, seit über 2 jahren ohne kontakt zu den eltern
Hallo,
um Deine Frage direkt zu beantworten, nein, man muss seine Mutter nicht mögen.
Du musst Dich auch nicht schlecht fühlen deswegen, hat sie ja auch nicht, als sie Dir schon als Kind das Leben schwer gemacht hat.
Ich mag meine Mutter auch nicht, habe auch keinen Kontakt mehr zu ihr.
Du hast nur dieses eine Leben. Diese Sprüche vonwegen "Du hast nur diese eine Mutter" kenne ich auch. Ich sage mir selbst dann immer, lieber gar keine Mutter, als so eine, wie meine.
Ich finde es übrigens toll, dass Dein Vater den Absprung geschafft hat. Meiner hat es leider vor seinem Tod nicht mehr hinbekommen, obwohl mein Bruder und ich ihn jahrelang fast angebettelt haben.
Musst Du denn tatsächlich Pflichtbesuche bei Deiner Mutter machen, oder ist das Dein inneres Gefühl? Ich hatte das auch jahrzehntelang. Ich hatte gar kein eigenes Leben, hatte kein Gefühl für mich selbst, nur für das Gefühlsleben meiner Mutter.
Inzwischen ist das zum Glück anders, aber es war sehr harte Arbeit und ich kämpfe immer noch mit meiner Vergangenheit.
Ich wünsche Dir, dass Du auch den richtigen Weg für Dich findest LG Kirsten
Hallo,
man muß niemanden lieben!
Im Normalfall würde man eine Liebe von Eltern zum Kind voraussetzen, aber sogar da kann man letztendlich nichts erzwingen.
Wenn alle Beteiligten erstmal erwachsen sind, gilt das umso mehr.
Eine familiäre Beziehung unterliegt, wie jede andere Beziehung auch, einfach Regeln, werden diese vehement gebrochen schwindet die Liebe.
Lg
Andrea
Nein, warum muss man es?
Verwandtschaft sucht man sich nicht aus, die hat man zur Geburt dazu bekommen, pb man will oder nicht.
Hab kein schlechtes Gewissen! Du bist alt genug Ihre und Deine Fehler zu reflektieren!
LG
Lisa
Hallo Schnupsel,
Nein du musst deine Mutter nicht "lieben".
Dein Inneres möchte deine Mutter lieben, da es normal ist seine Mutter zu lieben.
Mir hat die Seite, Töchter narzistischer Mütter sehr gut mit meinem Frust wegen meiner Mutter umzugehen.(einfach mal googeln)
Ich wünsche Dir alles Gute!
Hi,
du musst deine Mutter weder lieben noch Kontakt zu ihr halten.
Ich habe meine Mutter bis zu Ihrem Tod über 2 Jahre lang nicht gesehen, weil mir der Kontakt einfach nicht gut tat. Wenn du diesen Schritt gehst, solltest du Ihn aber auch ohne Reue gehen.
LG
Nein, man MUSS niemanden lieben. Auch nicht die eigene Mutter.Warum denn? Nur weil sie einen geboren hat?
Ich liebe meine Mutter auch nicht, wie du schon sagst, ich kann sie nichtmal leiden und sobald wir aufeinander treffen, zicken wir uns an. So what?
Ich liebe zum Beispiel meinen dad, meine Oma, meinen Bruder. Als Kind habe ich sogar meine Nanny geliebt die mich 14 Jahre lang groß gezogen hat. Aber meine Mutter? Nö
Hab kein schlechtes Gewissen.
Ganz klare Antwort NEIN!
Du musst sie unter solchen Umständen sicherlich noch weniger lieben. Meine Mutter wollte auch nie Kinder, wieso sie welche bekam, keine Ahnung. DUmmerweise wurde ich noch ein Mädchen und sie wollte mich ernsthaft mit dem Kind ihrer SChwester tauschen weil das ein Junge war. Der hatte mich früher als Kind oft wie Scheiße behandelt was sie ihm alles durchgehen ließ und ich mich nicht so anstellen sollte. ES waren noch viel mehr Sachen. Ich hab heute seit fast 12 Jahren keinen Kontakt mehr und damit gehts mir viel besser. Wäre sie heute nicht mehr ( so alt sind sie auch nicht) dann wüßte ich nicht mal ob ich zur Beerdidung gehen würde oder obs mir nicht ziemlich egal ist!
Gruß Ela
hallo!
den spruch "du hast nur diese eine mutter" kannst du vergessen!
oder einfach gegenargumentieren "du hast nur dieses eine leben"
freunde kann man sich aussuchen, verwandschaft hat man!
lg