Hallo an alle,
Heute hat mich die mutter von meinem ex angerufen. Die uroma hat krebs, ist in endstadium, dauert nicht mehr lange bis sie stirbt. Wir sollen sie ein leztes mal besuchen.
Wir haben sehr wenig kontakt zu ihnen, sie wohnen weiter weg 150 km, mein ex hat unser kind seit 3 jahren nicht gesehen, die oma und uroma sehen wir so 3x im jahr.
Natürlich werden wir sie besuchen kommen, habe aber angst vor diesem besuch. Ich kann sehr schlecht mit dem tod umgehen. Dieser gedanke, dass ich sie zum lezzten mal sehen werde, macht mich fertig. Ich heule jetzt schon. Wie kann ich denn diesen besuch am besten überstehen? Was sagt man denn da? Bring ich ein geschenk mit? Was denn? Ein bild von dem urenkel? Sie tut mir so leid. Ich will da vor der uroma auch nicht weinen, aber ich weiss nicht, wie ich das anstellen soll.
Vielleicht könnt ihr mir paar tipps geben.
LG
letzer besuch - uroma wird sterben
Mhm, das ist schwierig... ich kann verstehen, dass du da unsicher bist, wie du dich verhalten sollst. Ich würde wohl versuchen so normal wie möglich mit ihnen umzugehen. Die Traurigkeit kann man ja ruhig zulassen und auch zeigen. Das ist ja nur natürlich.
Mitbringen.... vielleicht Blumen, Bilder vom Urenkel, eine CD mit entspannender Musik, die man im Krankenzimmer abspielen kann...?
Die Situation ist zwar etwas anders, aber mein Großvater ist im vergangenen Jahr sehr plötzlich schwer krank geworden und es war klar dass er innerhalb der nächsten drei Tagen sterben wird. Wir haben ihn auch ein letztes Mal besucht und, ja, das ist eine schwere und furchtbare Situation. Natürlich gab es auch Tränen, aber wir haben auch viel gelacht, uns einfach unterhalten, über gemeinsam erlebtes gesprochen, erzählt was die Urenkel so machen, die große hat ihm ein Bild gemalt,... so schlimm es auch war war es doch auch eine sehr schöne und intensive Zeit
Ich würde ein Foto von dir und deinem Kind als Geschenk mitnehmen, vielleicht kannst du noch in Erfahrung bringen, ob sie noch irgendeine Nascherei mag.
Mein Vater ist vor 3 Jahren schwer krank geworden und dann innert 7 Monaten gestorben, bei den letzten Besuchen am Krankenbett haben wir immer Fotobücher mitgenommen, da konnte er noch ein bisschen "second hand" an unseren Reisen teilnehmen - vielleicht hast du ja ein paar Bilder vom Kind aus den letzten Monaten?
Die ersten Todesfälle von Nahestehenden sind besonders schwer zu überstehen, aber sie bereiten uns darauf vor, dass jetzt ihre Generation dran ist - und dann die nächste... es ist der Lauf der Welt.
Du darfst vor der Uroma auch weinen, warum denn nicht, es zeigt ihr doch, dass sie geliebt wird .
LG und viel Kraft
Irene
Das ist eine sehr schwierige Situation. Hatte ich auch mit meinem Großvater.
Wir haben eigentlich nicht viel geredet, er war auch schon recht schwach. Er hat sich einfach gefreut, dass wir alle da waren. Wir haben seine Hand gehalten und zusammen gesessen. Und natürlich darfst du auch weinen! Ich weine, während ich diese Zeilen schreibe, allein wegen der Erinnerung.
Ein Foto vom Urenkel als Mitbringsel finde ich sehr schön. Schöne Blumen oder Schokolade vielleicht auch. Einfach eine Kleinigkeit an der sich die Uroma erfreuen kann.
Es ist immer schwierig, wenn Angehörige sterben. Aber man kommt darüber hinweg. Und in ein paar Monaten wirst du sehr dankbar sein, dass du sie nochmal besucht hast.
Manchmal braucht man keine Worte
Manchmal reicht es da zu sein, die Hand zu halten....
Manchmal kommen die Worte in der Situation
Manchmal kommt es anders als man voraus geplant hat
Lass es auf dich zukommen. Bring ihr ein paar Blumen mit, vielleicht ihre Lieblingsblumen oder in ihre Lieblingsfarbe...
Erfrage ob sie noch essen kann, dann würde ich eher was zum Kaffeetrinken mitbringen...
Neue Bilder vom Urenkel sind immer eine schöne Idee
Weinen darf man.. warum sollte man denn immer beherrscht in solchen Situationen sein?
Nicht jeder kann ohne Tränen Abschied nehmen...
Sieh es mal so die Uroma hat in ihrem Leben viel erlebt und viel gemeistert, viel Freude, Trauer, Verzicht , Enttäuschung, Erfolge, Veränderungen usw erlebt.
Ihr wurde das Glück zuteil Mutter zu werden, Großmutter und sogar Urgroßmutter durfte sie werden. Sie hat jetzt viel geleistet und sie hat ihren Lebenskreis fast vollendet, sie muss jetzt nur noch einen Schritt gehen um ihn zu vollenden...
Geburt,Leben Tod,Geburt, Leben.... so ist der Kreislauf- wie du weißt.
Sieh es als Geschenk, dass du noch Abschied nehmen darfst, ihr liebe Worte auf den Weg mitgeben darfst. Nicht jeder bekommt die Chance/das Geschenk...
Mir half in solchen Augenblicken , wo ich glaubte die Traurigkeit erstickt mich an etwas schönes, fröhliches zu denken.
Ich habe aus Selbstschutz den Gedanken an den Tod beiseite geschoben.
LG
Karna
Hallo,
wenn das Urenkelkind nicht mitkommt, dann solltest Du ihr ein aktuelles Foto mitbringen.
Und Gefühle sollte man zulassen, egal, ob gute oder schlechte. Jeder trauert anders, aber, wenn Du weinen willst, dann weine.
GLG und alles Gute für Euch
Nein, kind nehme ich mit! Ich dachte, ich nehme meinen kleinen handy drucker mit und können da fotos ausdrucken, und nehme auch von den letzten monaten fotos mit.
Hallo,
zuerst einmal finde ich es gut, dass Du Dich entschieden hast, hinzufahren.
Auch wenn diese Augenblicke vielleicht nicht so toll scheinen, sind es Momente, an die Du Dich wahrscheinlich immer wieder erinnern wirst, weil Du einfach da warst und Dich angemessen von der Uroma verabschieden könntest.
Als meine Omi sehr krank war, mochte sie gar nichts mehr essen und trinken. Allerdings hat sie, wie schon früher, gern Bonbons gelutscht. Wir haben dann an ihrem Bett gesessen und mit ihr gemeinsam Bonbons gelutscht, quasi als Ersatz für eine Mahlzeit.
Als sie trotz Demenz noch halbwegs beieinander, aber schon bettlägerig war, hat sie das immer diebisch gefreut, weil die sonst aufgrund der Diabetis eigentlich keine Zuckerbonbons durfte
Als sie schon kaum noch etwas mitbekommen hat, habe ich unsere beiden Hände fotografiert. Auf diesem Foto trage ich den Ring, den die mir vor vielen Jahren einmal geschenkt hat. Dieses Foto steht hier bei uns und das ist eine wunderschöne Erinnerung an sie.
Alles Gute für Euch. Genießt die wenigen Augenblicke, die Ihr mit ihr gemeinsam habt.
LG
Danke für eure antworten. Die Mutter von meinem ex hat geschrieben, dass wir nicht mehr kommen sollen. Der uroma geht es sehr schlecht, hat kaum wachphsaen, erkennt niemanden mehr. :(
Ich persönlich würde mir überlegen, evtl. trotzdem hinzufahren. Ich finde es, gerade auch für Kinder, leichter, wenn die Uroma (oder ein anderes Familienmitglied) nicht einfach "weg" ist, sondern wenn sie gesehen haben, wie schlecht es ihr ging. Wenn man sagen kann, "schau, die Uroma wird nun bald sterben, das ist traurig für uns, weil wir sie nicht mehr haben, aber sie wird keine Schmerzen mehr haben und wir können uns immer an sie erinnern." Das ist natürlich nur ein Beispiel, ich weiß auch nicht, wie alt dein Kind ist. Die Worte kann und sollte man altersgemäß abwandeln und, wenn man gläubig ist, kann man entsprechende Dinge mit einbringen (ist dann im Himmel, bei Gott, sieht uns von oben zu usw.). Ich bin froh, dass ich meinen Vater am Tag vor seinem Tod nochmal im Krankenhaus besucht habe, auch wenn man mit ihm nicht mehr kommunizieren konnte und ich nicht weiß, ob er noch was mitbekommen hat davon. Aber für mich was gut, nochmal seine Hand zu halten und Abschied zu nehmen.