Hallo,
mein Großer ist 8,5 Jahre alt, seine Schwester 22 Monate jünger. Seit ihrer Geburt waren bzw. sind die beiden eigentlich ein Herz und eine Seele. Mein Sohn spielt gerne auch Mädchenkram, meine Tochter liebt auch Piraten und Fußball. Sie ergänzen sich perfekt.
Aber klar: Er kommt jetzt schon in die dritte Klasse, sie wird erst noch eingeschult. Die Kluft zwischen "du bist ja noch im Kindergarten" und "ich bin schon fast erwachsen" wächst.
Heute musste die Kleine das mal wieder bitter zu spüren bekommen. Der Große hat Besuch von zwei Freundinnen, die eine auch 8, die anderen nur wenig älter als die Kleine (er geht in eine jahrgangsgemischte Klasse). Beide Mädchen wohnen hier in der Nachbarschaft und mit beiden spielt auch die Kleine gerne.
Bloß heute natürlich hieß es: "Wir wollen alleine spielen" - " Wir machen was Geheimes" und "Du darfst da nicht mitmachen, das ist nur für uns Große".
Das sticht einem echt ins Herz, schnief.
Gerade musste das eine Mädchen allerdings gehen, weil sie Flötenstunde hat. Und plötzlich ist die kleine Schwester wieder gut genug und wurde gefragt, ob sie mitspielt beim Verstecken...
Ich mache mir echt Sorgen, dass sie, wenn sie in die Schule kommt, von ihm genauso ausgeschlossen wird. Zuhause, wenn er sich langweilt, ist sie seine liebste Kameradin, aber sobald andere dabei sind, ist sie abgeschrieben, das tut ihr glaube ich schon ziemlich weh.
Ist das bei euch auch so? Wie kann man das besser gestalten...?
K.
Kleine Schwester wird ausgeschlossen...
Ich halte das für eine stinknormale Entwicklung. Meine Jungs sind 13 Monate auseinander und ja, der eine schmeisst den anderen schonmal 'raus, wenn er was mit seinen Kumpels alleine 'bequatschen' muss. Am Anfang war der Kleine traurig / wütend, wenn er nicht mitmachen durfte, mittlerweile nimmt er sich selbst das Recht 'raus seinen Bruder nicht dabei haben zu wollen.
Irgendwann ist halt der Punkt gekommen, wo jeder 'seine' Freunde hat und natürlich auch mal was mit denen alleine machen will. Ich will auch nicht immer meinen Mann dabei haben, wenn ich mit meiner Freundin was unternehme.
Grüsse
BiDi
Dann soll die Kleine sich eben auch jemanden zum Spielen einladen.
Meine beiden sind zwei Jahre auseinander. Sie spielen echt schön zusammen, aber wenn sie Freunde einladen, spielen sie oft lieber mit den Freunden - egal ob dann die Große oder der Kleine in die Röhre guckt. Manchmal klappt es aber auch zu dritt.
Ich finde das total normal und glaube, dass das in allen Familien vorkommt. Ich bin Einzelkind, aber wenn ich mich früher mit Freunden verabredet habe, die Geschwister hatten, dann habe ich auch in erster Linie mit meinen Freunden gespielt und nicht noch mit den Geschwistern.
Meine beiden dürfen ruhig sagen, dass sie grade nicht mit dem jeweils anderen spielen möchten, aber ich verlange, dass sie das höflich tun. Beleidigungen dulde ich da nicht.
lg
Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, wir sind viel rigoroser mit dem kleinen Bruder meiner besten Freundin umgegangen.
Wir haben ihn nämlich abgehängt!
Kleine Geschwister sind halt manchmal echt eine Plage, Petzen womöglich oder quatschen Geheimnisse aus.
Ehrlich gesagt, heute als Erwachsene, empfinde ich Dich , als leicht hysterische und melodramatische Mutter als Zumutung.
Jedes Kind hat Anspruch auf eigenen Freiraum.
Ich habe zwei Kinder, einen Sohn und eine Tochter. Beide trennen 23 Monate.
Ja, sie haben sich immer gut verstanden. Aber ich habe von Anfang an darauf geachtet, das jedes Kind sein eigenes Ding hat, nur für sich.
Heute sind sie beide erwachsen, haben beide eigene Wohnungen. Sie verstehen sich immernoch super, aber haben total unterschiedliche Lebensweisen. Einfach weil es total unterschiedliche Persönlichkeiten sind. Und das sind Deine Kinder wohl auch. Fördere die Individualität, das ist Dein Job als Mutter.
Pina
Hallo.
Das ist doch völlig normal ... meine beiden Brüder und ich sind jeweils 24 Monate auseinander ...
... mal waren wir ein Herz und eine Seele ... mal haben wir uns gegenseitig ausgeschlossen, wenn die jeweiligen Freunde da waren ...
... wenn meine Eltern sich da ständig eingemischt und ein Drama draus gemacht hätten, hätten sie aber viel zu tun gehabt ...
... wir haben das untereinander geregelt (es war übrigens unter uns Geschwistern erst einmal selbstverständlich, dass jeder seine eigenen Freunde hatte und man dem anderen seinen Freiraum lässt ... niemand war verpflichtet, irgendwen ständig mitzuziehen) und habe dabei wunderbar gelernt, uns auch mal alleine zu beschäftigen, wenn die Geschwister Besuch hatten ...
LG
Hi,
da erinnerst du mich ein wenig an meine eigene Mutter...
Ständig hat sie mich getrietzt, dass ich meinen nervigen kleinen Heulbruder mitnehmen musste, wenn ich Besuch hatte...
Mich hat dass so genervt und auch wenn ich ihn vorher schon nicht leiden konnte, dann hat sie mit diesem Verhalten jedenfalls nicht zur Besserung unseres Verhältnis beigetragen. Zumindest haben wir keinen Kontakt zueinander seitdem ich ausgezogen bin.
Wenn die Kleine dumm da steht, dann sollte sie sich vielleicht auch einfach mal eigene Freunde einladen oder DU kümmerst dich in der Zeit um sie.
Ich achte eigentlich immer darauf dass die Kids wenn sie eigene Freunde da haben, auch ihre Ruhe vor dem Geschwisterchen haben. Sowohl die Kleine wenn ihre "Mädels" kommen, wie auch ihr Bruder.
Wenn meine Freundinnen da sind, haben wir aber den Vorteil dass alle Kids immer gern gemeinsam spielen
LG
Also ehrlich gesagt sehe ich hier jetzt auch keine Probleme. Denn die Großen dürfen sehr wohl auch mal unter sich sein ohne immer die Geschwister mitschleppen zu müssen. Sie wird es später nicht anders machen oder hätte es nicht anders gemacht wenn sie die Ältere wäre. So gesehen mach dir keinen Kopf.
Ela
Da muss sie durch.
Der Große kann nicht darunter leiden müssen, dass er eine kleine Schwester hat, ernsthaft.
Das sind SEINE Freunde, SEIN Besuch.
Wenn sie auch einmal Besuch hat, gleicht sich das wieder aus.
Ich denke, dein Mutterherz macht dich da ein wenig betriebsblind. Es ist für beide wichtig, zu lernen, dass es Dinge gibt, die nur dem einen "gehören". Ein Schritt in der normalen Entwicklung, sozusagen. Und dazu gehört es eben auch, einmal enttäuscht oder verletzt zu sein, wenn man nicht mitspielen darf.
Wenn sie sich bei dir beschwert, würde ich sie kurz trösten und ihr sagen, dass es okay ist, dass der Grosse ohne sie spielen will. Versuch, ihr das zu erklären, dass es verständlich ist, dass er mal ohne sie spielen will. Rege an, dass auch sie Freunde einlädt bzw. Verabredungen hat. Und biete ihr Spielalternativen an.
L G
White
Hi
das ist denke ich völlig normal!
Hat deine Kleine keine eigenen Freundinnen? Du musst ihr helfen, sich in diese Richtung mehr zu orientieren.
Bei uns ist es ganz genauso, und mir als Mutter tut das auch sehr weh. Mein Sohn ist jetzt 10 und meine Tochter 7. Bis vor 1 Jahr war mein Sohn noch recht introvertiert und hat viel mit seiner Schwester gemacht, sie war halt immer gern da und immer greifbar. Jetzt hat er sehr viele Freunde und macht einen auf cool, und mit seiner Schwester spielt er fast gar nicht mehr. Nunja, das tut weh, aber es ist normal, dass sich die Großen irgendwann abgrenzen. Das musst du ihr irgendwie erklären und das Ganze versuchen, aufzufangen. Meist hat sie nun aber viel ihre eigenen Freundinnen hier, und das wird schon.
Alles Gute
Anja