Guten Morgen alle zusammen,
ich versuche es kurz zu halten, die Vorgeschichte: meine Schwägerin hatte Schwierigkeiten Kinder zu bekommen und es klappte dann glücklicherweise gleich bei der ersten künstlichen. Es war aber alles sehr belastend für sie, sie hatte Angst die Kinder zu verlieren, dann gab es "White spots", der Kaiserschnitt war wohl sehr unschön, die Kleine kam dann leider gleich auf Intensiv. Alles gut und alle vier daheim fing der Kleine an mit Fieberkrampf und Nierenbeckenentzündung. Wieder alles überstanden ging es ihrem Vater schlecht, die Oma kam ins Krankenhaus. Nach der Taufe verstarb dann leider ihr Vater an den Folgen seiner jahrelangen Krankheit, die Mutter hat sich den Fuß gebrochen und kam ins KKH, in der Zwischenzeit starb die Oma. Also hat sie jetzt seit quasi 2 Jahren Dauerstress und steht unter enormen Druck.
Seit die Kinder da sind erscheint sie überfordert. Sie klagt, dass sie keine Freizeit hat, alles sich verändert hat, die Kinder schiebt sie weg, meinen Bruder ebenfalls. Er arbeitet in Schicht und wenn er daheim ist kümmert er sich um Kinder und Haushalt. Sie bekommt das laut seiner Aussagen momentan nicht in den Griff.
Das mal nur als kurzer Abriss.
Vor zwei Tagen waren alle hier zu einem kleinen Familientreffen, der Kleine hatte eine schwere Nacht vorher und am späten Abend ist er mir in meinem Arm eingeschlafen. Darauf habe ich ihn in unser Bett gelegt. Meine Schwägerin saß zwei Meter neben mir, während der Kleine erst brüllte und dann gleich schlief. Sie hat das alles nicht mitbekommen. Als sie erfuhr was los war meinte sie: "Ich finde das jetzt aber scheiße, dass der Kleine schläft!" Dann hat sie wohl im Wohnzimmer meinem Bruder einen Einlauf verpasst, weil er das zugelassen hat, die Sachen gepackt und ist dann mit allen heim. Auf dem Weg gab es Megastress zwischen den beiden, davon hat mir mein Bruder geschrieben. Er hat Druck abgelassen und entsprechend auch abgeledert. Ich hätte mich mit der Aktion in Ihre Erziehung eingemischt meinte sie und noch einiges mehr. Am Morgen hat sie den Chatverlauf heimlich gelesen, ein zweites Fass aufgemacht und ist jetzt für drei Tage unbekannt und ohne die Kinder abgezogen.
So weit bis hier, Was ist bloß los? Ich bin total geplättet und weiß gar nicht wie ich damit umgehen soll. Es gibt noch mehr, aber das schreibe ich gerne im weiteren Verlauf sonst sprenge ich den Beitrag.
Danke und Grüße
Mimi
Ist meine Schwägerin vielleicht krank? Ich brauche Rat!
Bitte deinen Bruder darum seine Eheprobleme mit seiner Frau zu klären ihr habt euch da nicht ein zu mischen
Du kannst ja vorschlagen wenn Sie mit Haushalt und Kinder überlastet ist das er eine Haushaltshilfe einstellt die ihr 1 -2mal die Woche unter die Arme greift.
Ansonsten Kinder in der Krippe anmelden damit sie Luft zum Atmen bekommen
Und ganz wichtig dein Bruder sollte seine Frau mal fragen was genau los ist und was sie sich wünscht und sei es ein paar Tage Auszeit von der Familie bei nem Wellnesswochenende oder 1 mal die Woche für Sie nen Tag wo sie Familienfrei hat. Wichtig ist Kommunikation bei den beiden aber nicht so wie es da jetzt lief.
Ich hab 2010 ein Kind verloren wurde danach wieder schwanger, diese Schwangerschaft war sehr komplikationsreich, dann ein Kind was entwicklungsverzögert ist dazu, viele Sorgen und Ängste, dann Verdacht auf Muskeldystrophie beim 1. Kind was glaubst du man muss immer stark sein muss immer den Kopf senkrecht halten aber innerlich sieht es ganz mies aus, man würde gerne weinen, gerne alles kurz und klein schlagen weil die Welt so ungerecht ist aber man darf nicht.
Auch ich bin irgendwann an die Decke gegangen wegen Nichtigkeiten weil ich einfach nicht mehr konnte.
Schwiegermama sorgte dann mit meinem Mann dafür das ich dann zügig Zeit für mich bekam und ich schaute das ich zurück ins Arbeitsleben konnte (was leider erst 2015 klappte) seither gehts mir besser und ich hab gelernt nur wenn ich rede und klar mach "Stopp" ich kann jetzt nimmer oder es fängt an etwas schief zu laufen nur dann kann man was an der Situation ändern
Hallo und Danke für Deinen Beitrag. Es tut mir leid, dass es Dir so schlecht ging aber umso schöner dass es jetzt läuft
Die Probleme löst er schon, er hat sich bloß mal auskotzen müssen.
Eine Haushaltshilfe war in Absprache mit ihr übrigens schon organisiert, sie hat es dann bloß kurz vor dem ersten Termin abgesagt.
Freiraum bekommt sie immer wenn sie ihn braucht, dann nimmt mein Bruder die Kinder und sie fährt weg oder geht aus, je nach Dienst meines Bruders. Daran kann es also nicht wirklich liegen. Sie fährt auch regelmäßig für eine Woche zu ihrer Mutter die dann die Kinder nimmt.
Es ist bloß so, dass sie jetzt gerade total durchzudrehen scheint, aber der Meinung ist, dass ja gar nichts gewesen sei und sich alle alles nur einbilden. Ich stolpere z.B. darüber, dass sie felsenfest der Meinung ist, dass ich in die Erziehung eingreife, wenn ich das schlafende Kind ablege. Erklären konnte sie es aber auch nicht wirklich was daran so schlimm ist...
Liebe Grüße
Mimi
Hallo Mimi
ja das mit dem ablegen des schlafenden Kindes ist völlig legitim da ist nichts mit einmischen.
Nächstes mal bringst ihr das brüllende Kind dann soll sie sich selbst kümmern.
Was sagen die Schwiegereltern des Bruders zu der Sache? Evtl können die auf die Tochter einwirken.
Kann es sein das sie ne unerkannte Wochenbettdepression hat? Hierzu sollte man mal Hausarzt (also der Ehemann nicht ihr) oder Frauenarzt von ihr ansprechen.
Vielleicht hilft auch ne Mutter-Kind Kur
Hi,
ich konnte jetzt nicht rauslesen, wie alt die Kinder jetzt sind und um wie viele es sich handelt.
Evtl. spinnen bei Ihr einfach noch die Hormone und nicht jeder kann mit Schlafentzug gut umgehen. Wenn ich nicht schlafen kann, bin ich auch sehr reizbar. Wenn man das dann noch zusammen mit den allgemeinen persönlichen Umständen sieht, kann ich mir gut vorstellen, dass sie einfach mal wegen Kleinigkeiten austickt und ihr schlicht ALLES zu viel ist. Ich denke auch dass sie durchgedreht, weil du den Kleinen schlafen gelegt hast und sie Angst hatte, dass er dann nachts nicht mehr schläft und sie nachts wieder nicht zum schlafen kommt. Natürlich konntest du gar nicht anders handeln und es war selbstverständlich das einzig richtige was du tun konnstest aber ich denke sie kann schon seit einiger Zeit nicht mehr rational denken.
Ich denke die Frau ist reif für eine Kur.
An deiner Stelle würde ich den ganzen Vorfall vergessen und nicht persönlich nehmen.
Und wenn dein Bruder etwas tun will, dann sollte er mit seiner Frau Tacheles sprechen und ihr klar machen, dass sie unbedingt mit Ihrem Arzt sprechen sollte.
LG
Hallo,
die Kinder sind jetzt bald 1,5 Jahre alt. Normalerweise schlafen die Kinder gegen 19:00-19:30. Sie werden hingelegt, muckern dann noch ein wenig und dann schlafen sie ca. 6-7 Stunden, bekommen noch eine Milch und schlafen dann nochmal 5-6 Stunden.
Über das WE hat sich ergeben, dass sie zumindest wieder daheim ist. Natürlich bin ich jetzt die böse fiese Schwägerin die ihr Vertrauen missbraucht hat (allerdings habe ich nicht heimlich in irgendeinem Handy vertrauliche Nachrichten gelesen...), weil ich gemeinsam mit meinem Bruder in das gleiche Horn geblasen habe. Ich habe sie hinterrücks als schlechte Mutter hingestellt usw.
Sie widerspricht sich auch insofern als sie meint, sie hätte sich nicht anmerken lassen, dass ihr an dem Abend etwas nicht passte, andererseits meinte sie wohl zu meinem Bruder, dass sie es alle spüren lassen wollte.
Ich denke, dass sie dringend eine Kur bzw. eine Therapie braucht, mit der ganzen Vorgeschichte wäre das kein Wunder.
Jetzt sollen erst mal die vier wieder klarkommen. Da sie mir die ganze Schuld gibt will sie nicht mit mir reden und mich auch nicht sehen. Sie meinte ihr Gesicht vor mir verloren zu haben...
Mich frustriert zwar unglaublich die momentane Situation und ich schwanke momentan zwischen "ist mir egal" und "ich bin stinksauer", aber momentan kann man sowieso nichts machen. Wenn es ihr im Moment damit besser geht, dass ich alleine Schuld bin an der Situation, dann lasse ich das erst mal so stehen. Entweder sie kommt nun irgendwann auf mich zu oder wir haben dann eben Dauerfunkstille.
Liebe Grüße
Mimi
Momentan und im Moment scheinen derzeit meine Lieblingswörter zu sein...
Hallo,
ich sehe das im Gegensatz zu Einigen hier etwas anders. Ich finde nicht, dass Du Dich da raus halten solltest.
Erstens, um Deine Eingansfrage zu beantworten: ja, Deine Schwägerin IST krank. Ich bin mir sehr sicher, dass sie ein BurnOut bzw. Depressionen hat.
Warum? Weil ich die meisten Symptome sehr gut kenne.
Meine Kinder sind jetzt 9 und 5 Jahre alt. Ende 2012 / Anfang 2013 kam bei un sehr viel zusammen. Wir hatten innerhalb kürzester Zeit zwei Todesfälle innerhalb der engsten Familie. Einer betraf engste Verwandschaft (quasi die 2. Mutter) meines Mannes. Mein Mann war kaum zu gebrauchen, ich musste ihn und meine Tochter auffangen, mein Sohn war damals 3. Dann starb meine liebe Oma, ich musste stark sein, meine Eltern gingen über den Tod meiner Oma eher hinweg. Anfang 2013 haben wir uns eine Eigentumswohnung gekauf, in die wir im Mai 2013 einzogen. Umzug und Renovierung der alten Wohnung mussten wir uasi im Alleingang stemmen. Anfang 2013 haben wir geheiratet. Dazu hatte ich im Juli 2012 eine neue Arbeitsstelle angetreten, wo ich von Anfang an wegen meiner Teilzeittätigkeit (30 Std./Woche) unter Druck gesetzt wurde und ein extrem hohes Arbeitspensum vorherrschte. Mein Mann hat einen Vollzeitjob plus Nebenjob am Nachmittag/Abend.
Mein innerlicher Druck nahm immer mehr zu. Ich fühlte mich irgendwann wie in einem Karussell, das sich immer schnneller und schneller dreht und ich kam nicht raus. Anfang 2014 war bei mir Schluss, ich hatte einen Nervenzusammenbruch.
Im Nachhinein habe ich erkannt, wie schlecht und ungerecht ich meinen Mann und vor allem die Kinder behandelt habe. Ich war nur noch gereizt, habe bei der geringsten Kleinigkeit die Kinder angebrüllt und Streit angefangen, war ständig müde, konnte aber nicht schlafen...viele Sachen sind an mir vorbeiglaufen, ich kann mich einfach nicht erinnern, sie liegen im Rückblick wie in einem schwarzen Loch.
Ich wäre allerdings nie nie nie ohne meine Kinder (spurlos) verschwunden, schon gar nicht für mehrere Tage!
Ich habe später erfahren, dass in meiner Umgebung schon Einige wahrgenommen haben, dass mit mir etwas nicht stimmt (z.B. meine Eltern, meine damals beste Freundin). Sie haben aber nicht versucht, mir zu helfen bzw. mir Hilfe anzubieten oder mich darauf hinzuweisen. Sie haben es einfach weiterlaufen lassen. Ich brauchte erst einen heftigen Unfall mit unserem Auto und ein Wochenende, an dem ich von Freitag bis Sonntag durchgeheult habe plus einen Mann, der mir die Pistole auf die Brust gesetzt hat ("Geh zum Arzt, sonst nehm ich die Kinder mit und geh zu meinen Eltern!").
Von meiner Freundin habe ich mittlerweile Abstand genommen. Ich war immer für sie da, ich hätte erwartet, dass sie mir hilft, wenn es mir mal schlecht geht.
Ich bin zum Arzt gegangen und dann ein halbes Jahr in Psychotherapie. Das hat mir rausgeholfen. Ich sehe jetzt vieles in einem anderen Licht. Diese Zeit war und ist für mich ein großer dunkler Fleck.
Wir haben im Bekanntenkreis gerade einen ähnlichen Fall. Die Beiden haben einen 15jährigen Sohn plus ein 2jähriges Mädchen. Die Mutter verhält sich ziemlich ähnlich wie Deine Schwägerin. Der Mann versucht alles abzufangen. Er macht fast alles, was die Kleine betrifft, sie kann sie noch nicht mal alleine ins Bett bringen.
Es ist wie bei einem Unfall, den man kommen sieht, aber nicht verhindern kann. Ich bin mir sicher, dass alle vier in naheliegender Zeit gegen die Wand fahren werden.
Die Frau "schlägt um sich", ebenso wie Deine Schwägerin. Die Getroffenen sind wir....mein Mann übt mit dem Bekannten einen Nebenjob aus (Fussballtrainer) und ständig müssen wir (die Kinder und ich) zurückstecken, weil seine Frau wieder irgendwas mit der Kleinen nicht machen kann, was ich aber sehr wohl mit zwei Kindern erledigen soll.
Unser Bekannter (und auch seine Frau) weiß, dass sie Depressionen hat, aber sie tut nichts dagegen. Sie will nicht zum Arzt und er hält es auch nicht für nötig. Ist halt so.... Mir tun die Kinder leid. Hilfe von uns wollen sie auch nicht.
Ich denke, Du solltest dran bleiben. Biete Deinem Bruder Hilfe an, entlaste ihn mit den Kindern. Biete auch ihr weiter Hilfe an, auch wenn sie im Moment sehr "kratzbürstig" ist. Sei wie ne kaputte Schallplatte. Ich glaube, sie kriegt vieles (gar nicht mehr) mit. Dein Bruder sollte darauf hinwirken, dass sie zum Arzt bzw. Psychiater geht. Das geht nicht so vorbei.
LG
Hallo,
vielen Dank für Deinen Beitrag. Schön, dass Du Dich gefangen hast und es DIr wieder gut geht! Das war sicherlich eine harte Zeit!
Was Du beschreibst passt in sehr vielen Punkten zu meiner Schwägerin.
Kannst Du mir vielleicht noch ein paar Tipps geben wie ich ihr helfen kann?
Vielen Dank und liebe Grüße
Mimi