Belastende Wohnsituation... was denkt ihr? (Vorsicht, lang!)

Hallo ihr Lieben,

muss mir heute mal etwas Frust von der Seele schreiben, weil mich sonst irgendwie niemand ernst nimmt in meinem Umfeld. Ich erlebe unsere derzeitige Wohnsituation als wirklich extrem belastend.

Mein Mann und ich wohnen mit unserer kleinen Maus (1 Jahr) in einer Mietwohnung, die nicht besonders schön ist, aber naja. Lichtblick ist, dass wir voraussichtlich im April/Mai hier rauskönnen in unser neues Haus.

Wir wohnen hier schon 5 Jahre und alles lief ok, bis im Herbst letzten Jahres ein neuer Mieter in die andere Wohnung im Haus gezogen ist. Am Anfang war alles in Ordnung, man blieb für sich, grüßte aber usw. .

Im Laufe des anschließenden Halbjahres lief es dann schubweise nicht mehr so rund. Die Türen wurden jetzt laut zugeschlagen, wohlgemerkt zu jeder Tages- und auch Nachtzeit, da der Mitmieter offensichtlich auch nachts arbeiten ging. Dann begann er direkt unter unseren Fenstern zu rauchen, obwohl der Garten, den er inzwischen alleine benutzen kann (laut Vertrag aber Gemeinschaftsnutzung), riesig ist (ich habe keinen Bock mehr darauf, mich reinzusetzen – unsere Hunde kommen auch nicht mehr in den Garten, weil ihn das stört, aber das haben aus Rücksichtnahme auch dann sofort nicht mehr gemacht). Als Folge können wir die Fenster im Wohnzimmer, Schlafzimmer und Bad nicht mehr öffnen, ohne Gefahr zu laufen, im Qualm zu hocken (ist uns dreien schon öfters mal nachts/früh im Schlafzimmer passiert!). Leider ist er fast den ganzen Tag zuhause, sodass man nicht mal sagen kann, wir öffnen die Fenster, wenn er weg ist. Er selbst hat "keine Lust, sich als Raucher irgendwie einzuschränken", d.h. er geht nicht ein Stückchen in den Garten rein oder sagt grob, wann er ungefähr raucht.

Inzwischen ist er auch auf der Terrasse und in der Wohnung z.T. wirklich superlaut mit Musik, Unterhaltung usw.. Sie, d.h. er und seine Freundin, haben ihr Wohnzimmer jetzt direkt unter unserem Schlafzimmer und unterhalten sich dort auch bis in die Puppen ziemlich laut. Man muss sagen, dass das Haus auch etwas hellhörig ist, aber trotzdem. Mein Mann ist dann ein-, zweimal hingegangen (u.a. als er früh um drei über eine Stunde Möbel gerückt/renoviert hat), das hat den Mitmieter aber nicht interessiert und schließlich ist er sogar aggressiv geworden. Sein Trockner läuft grundsätzlich über Mitternacht bis ein, zwei Uhr früh, aber da ich mich aus dem Wohnzimmer eh schon zurückgezogen habe, und man den Trockner sonst nur noch im Bad und im Arbeitszimmer hört, will ich da kein zusätzliches Fass aufmachen. In den Gemeinschaftsräumen hat er Anfang des Jahres ohne uns oder den Vermieter zu informieren, eine Waschmaschine aufgestellt (Strom und Wasser zahlen wir für ihn dann logischerweise mit, geht nicht anders, da grundsätzlich alle dort entstehenden Kosten geteilt werden).

Gestern hat er um neun Uhr abends unterm Schlafzimmer gehämmert, sodass unsere Kleine wieder aufgewacht ist und geschrien hat. Es hört sich vielleicht nicht so schlimm an (ich weiß, dass bis 22 Uhr Hämmern etc. erlaubt ist), aber mir ist einfach so viel an Lebensqualität genommen, dass ich echt verzweifelt bin, ich benutze immer weniger Räume in der Wohnung, eigentlich nur noch Küche und Schlafzimmer. Im November entbinde ich und mir graut davor, in diese Wohnung mit meinem Baby zurückzukommen. Ich will doch die erste Zeit ganz besonders genießen und jetzt? Es kommt mir so vor, als ob ihn das Kind stört (hat schon mal gemeint, dass es so laut wäre) und er uns rausekeln will, bevor das zweite kommt. Er sitzt natürlich ohne Kind in der Wohnung am längeren Hebel, ist alles inzwischen ein Machtspiel, bei dem er eben gewinnt.

Mit dem Vermieter reden bringt nichts, er meint, wir müssten das als vernünftige Menschen selbst untereinander regeln – selten so gelacht…

Es gäbe die Möglichkeit, in eine kleine Wohnung zurück zu meinen Eltern zu ziehen, was ich eigentlich bisher überhaupt nicht wollte, auch weil das Verhältnis zu meiner Schwester, die auch dort wohnt, ziemlich schlecht ist. Außerdem müsste ich die dortige Wohnung erst auf Vordermann bringen und entsprechend herrichten. Trotzdem weiß ich nicht, ob es nicht besser wäre, vor März noch hier rauszugehen. Alternative wäre, bis zum Frühjahr "durchzuhalten". Oder gibt es eine andere Lösung, die ich übersehen habe? Richtig umziehen geht nun nicht mehr wegen des Babys.... Was meint ihr? Sorry für das Geheule, aber es geht mir richtig schlecht zur Zeit, da ich auch Angst vor jedem Tag habe, den ich hier verbringen muss, Angst davor, was als Nächstes kommt, davor, dass alles noch schlimmer wird. Kann man das alles ignorieren? Wenn ja, wie? Kann jemand von euch meine Gedanken nachvollziehen?

Liebe Grüße
mezzaluna

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Hallo.

Was du jetzt vielleicht noch machen kannst ist, dass du, eben dann auch wöchentlich, Beschwerde beim Vermieter einreichst, wegen Lärmbelästigung und auch Geruchsbelästigung. Was soll dir noch passieren, ihr zieht eh aus. Du bist nicht verpflichtet, einen Mieter zurechtzuweisen, dafür ist der Vermieter zuständig, dass im Hause Ordnung herrscht. Er bekommt schließlich auch die Miete dafür. Setz dem Vermieter auch eine Frist, dass er sich drum kümmert, dass der Mieter sich ordnungsgemäß an die Hausordnung hält. Wenn er nicht reagiert, dann drohe mit Mietkürzung wegen Lärmbelästigung. Irgendwas musst du aber machen, denn du machst dich sonst kaputt.

Alles Gute und Viel Glück und Kraft für die Zukunft.

LG

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Beschweren und darüber Protokoll führen. Hast Du Dich den explizit schon mal mit dem Mieter unterhalten? Vielleicht ist ihm das nicht so bewußt.
Ich würde auch zuviel kriegen.
Lg Sportskanone

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Vielen Dank für deine Antwort, Hermine. Wahrscheinlich ist es wirklich das Beste, noch einmal zu versuchen, die Sache über den Vermieter zu klären. Großartig andere vernünftige Handlungsmöglichkeiten bleiben kaum. Du hast mir ja ein paar gute Argument an die Hand gegeben... Aber auf die Frage, was mir noch passieren soll, wenn ich mich beschwere, hat unser Mitmieter bestimmt noch ein paar Antworten parat :-( Ach, ich wünschte manchmal, ich wäre nicht so ein blöder Konfliktvermeider #augen

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___Mit dem Vermieter reden bringt nichts, er meint, wir müssten das als vernünftige Menschen selbst untereinander regeln – selten so gelacht…----

Da macht er es sich aber einfach..... natürlich muss er da was regeln. Vor allem auch wegen der Waschmaschine auf Allgemeinstrom.

Gibt es eine Hausverwaltung?

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Nein, unser Vermieter vermietet ein paar Häuser, darunter unseres mit insgesamt zwei Mietparteien, aber Hausverwaltung hat er keine...

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Hallo!

Tja, ich denke der Vermieter wird was machen, wenn er merkt das er sonst weniger Geld bekommt. Macht ein Protokoll (darin wirklich ALLES dokumentieren was über der Norm ist), setz dem Vermieter eine Frist wann er das geklärt haben soll. Sollte das Problem bis dahin nicht beseitigt sein (ihn auch wegen der Waschmaschine informieren und das man das nicht duldet), wird die Miete gemindert. Ganz klar und sachlich formulieren und auch erwähnen das man ihn ja schon darauf angesprochen/sich beschwert hat, er aber bisher nichts getan hat. Macht alles jetzt schriftlich.
Das Hauptproblem was ich so sehe ist, das ihr überhaupt nicht ernst genommen werdet. Das sollte man ändern. Wenn andere Nachbarn auch ein Problem haben, schließt euch zusammen.

Natürlich ist der Vermieter verpflichtet im Haus für Ordnung zu sorgen. Der macht sich das echt zu einfach.

LG Sonja

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Ich würde, auch für die kurze Zeit, zum Mieterschutzbund gehen und mir dort Hilfe holen. Denn, auch mit Ankündigung, die Miete kürzen kann auch nach hinten los gehen, da sind bestimmte Schritte einzuhalten.

Lg
Cloti

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aha, das Haus ist hellhörig und der Mieter unter Euch darf sich nicht in seiner " normalen" Lautstärke unterhalten und andere Dinge machen, wo er rechtlich auf der sicheren Seite ist.

Dreh bitte den Spieß um....Dein zukünftige Baby wird Nachts und tagsüber " normal" schreien. Das muss der Nachbar auch dulden, ohne was machen zu können.

Hätte ER jetzt nicht angeeckt und sich komplett still gehalten.....wie wäre es dann mit Baby, in einem hellhörigen Haus? Muss man auch ertragen aber ob es immer toll ist?

lisa

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Na, IMMER ist er ja nicht auf der sicheren Seite rechtlich (vgl. mein Beitrag -> Waschmaschine im Gemeinschaftsraum, Trockner bis zwei Uhr früh, sehr laute Musik auf der Terrasse nach 22 Uhr). Sicher ist es auch nicht gerade berauschend, schreiende Kinder im Haus zu haben (haben ja leider keinen Aus-Knopf), gebe ich auch zu, und ich versuche, anderweitig Lärm möglichst zu vermeiden. Aber dass man nicht mehr miteinander reden kann und versuchen kann, Lösungen zu finden, z.B. für das Rauchen (wir sind ja auch "bald" weg), finde ich traurig. Alle anderen Aufgaben am Haus überlässt er auch uns, bis aufs Rasenmähen, das hat er heuer 1x gemacht... und ich finde, da kann man wie gesagt auch versuchen, Lösungen zu finden.

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Hi,

warum lässt du dir das gefallen?
Vor allem... Warum lässt du dich aus dem Garten vertreiben? Du durftest bisher mit Hund in den Garten, dann mach das weiterhin! Wen interessiert es ob es IHN stört? Ihn stört es ja auch nicht dass Ihr Nichtraucher seid.
Dein Kind ist zu laut? Ja und? Damit muss er genauso leben, wie du mit seiner Lärmbelästigung vor 22 Uhr.... Vorteil: Babies und Kleinkinder dürfen auch nachts Lärm machen!!!;-)

Wenn er nachts um 3 renoviert und Lärm macht, dann ruf die Polizei!
Wegen dem Trockner nachts und der Waschmaschine auf Gemeinkosten MUSS der Vermieter reagieren. Mach ihm das mit Nachdruck klar!

Generell würde ich dem Mitmieter klar machen, dass ihr eh auszieht und ER bestimmt wie viel Ruhe und Frieden er in dieser Zeit haben wird!
Wenn er Rücksicht nimmt, werdet ihr euch auch bemühen. So funktioniert gute Nachbarschaft....

LG