Hallo liebe Urbianer,
Mal wieder ein heikles Thema, und wusste nicht wohin damit. Es geht um meine Mutter. Sie lebt in der Wohnung unter uns, ist gerade 75 geworden und hat einen Hund. Mit diesem armen ( auch alten Hund) motzt und redet sie den lieben langen Tag.
Sie ist seit Ca 3-4 Jahren an Krebs erkrankt und hat zwischendurch immer Chemotherapien mitgemacht. Das mit dem mit sich reden war aber auch schon vorher da, nur nicht ganz so extrem.
Durch Ihre sehr extreme Art, hat sie soweit alle, bis auf die, die "müssen" ( Gärtner, ambulanter Pflegedienst, Putzfrau etc) aus ihrem Dunstkreis vergrault und hockt im Grunde fast nur alleine in ihrem Zuhause. Sie ist noch mobil, geht also auch raus, das bekommt sie hin.
Letzte Nacht wurde ich durch Stimmen wach und dachte das wäre draußen, aber nein, meine Mutter motzte lautstark ihren Hund zurecht.
Wir haben ein sehr angespanntes Verhältnis zueinander, das sich so herauskristallisiert hat, das man sich am besten so gut es geht aus dem Weg geht. Es sei denn sie braucht etwas, dann ist das vollkommen ok.
Dement ist sie definitiv nicht.
Nun meine Frage an Euch, ist das normal das sie durch ihre sich selbst zuzuschreibende Einsamkeit soviel mit sich selbst redet? Der Hund ist wohl nur ein Alibi. Im Urlaub, wo meine Tochter mitgefahren war, muss es wohl auch so gewesen sein.
Sollte man sie darauf ansprechen?
In Ruhe weiterreden lassen?
Weiß nicht, ob ich das ignorieren soll.
Es sind auch keine lieben Worte, es ist wirklich nur Gemecker und wütendes vor sich hin zetern.
Danke und schönen Sonntag noch.
Selbstgespräche-den ganzen Tag.
Guten Morgen,
Woher das kommt hast du ja eigentlich schon beantwortet. Sie ist einsam.
Dass sie sich das deiner Meinung nach selbst zuzuschreiben hat (weil sie so schwierig im Umgang ist?) heisst ja nicht, dass es ihr mit dieser Einsamkeit gut geht?
Ich denke vom Lesen her, dass sie mit ihrem Leben unzufrieden ist. Daher auch das ständige Gemecker mit allen. Der Hund ist dann nunmal derjenige, der immer dafür verfügbar ist, sich auch nicht wehrt...
Sie ist krank, alt und alleine. Und da ja niemand zum reden da ist, spricht sie mit sich selbst oder dem Hund.
Sicher nicht normal, aber was an ihrer Situation ist normal? Und das sie die Selbstgespräche dann nicht einfach abstellt wenn z.B. deine Tochter im Urlaub da ist liegt wohl daran, dass es zum Muster / zur Gewohnheit geworden ist.
Du schreibst sie ist "extrem". War sie denn schon immer so?
Ich weiss ja nicht, was zwischen euch war, dass es so ein schlechtes Verhältnis ist.
Mein Rat wäre, sie als Familie mehr einzubeziehen.
Sie hockt den ganzen Tag allein daheim. Nehmt euch doch einen Tag in der Woche wo ihr sie einfach mal so nehmt wie sie ist und was mit ihr zusammen macht. Du schreibst ja sie ist noch mobil.
Würde sie eure Gesellschaft "annehmen"?
Mit ihr darüber reden, dass euch das laute Gemotze stört könnt ihr natürlich. Aber ob das was ändern würde? Es ändert sich ja nichts an ihrer Lebenssituation. Ich glaube da muss viel drumherum passieren. (Sprich mal versuchen, sie zu nehmen wie sie ist, ihre extrem Art zu übergehen und mit ihr mehr Kontakt pflegen etc... ich weiss ist leicht gesagt und man weiss nicht was bei euch war.)
Überleg dir auch, dass du sie vielleicht nicht mehr lange haben wirst?
Immer wieder Chemo etc. heisst ja, der Krebs ist nicht besiegt. Würdest du wollen, dass du im Alter alleine da sitzt evtl. allein irgendwann verstirbst? Wir wissen selbst nicht, wie wir werden, ob andere mit uns Probleme haben weil sie mit unserer Art schwer umgehen können. Vielleicht findet ihr eine Möglichkeit, doch nochmal aufeinander zuzugehen.
VG!
Hallo,
Selbstgespräche können völlig normal sein!
http://www.apotheken-umschau.de/Psyche/Sind-Selbstgespraeche-normal-489387.html
kannst ja mal googlen nach "Selbstgespräche sind gesund", da bekommt man viele interessante links dazu.
lg, marada
Ach lass sie doch.Alt , einsam und krank.
Ich spreche auch mit unserer 
und bin nur etwas alt und keineswegs allein.
Hast du noch nie Ältere Menschen die allein unterwegs sind mit sich selbst reden hören? Erst recht wenn da noch nen Hund dabei ist?
Selbstgespräche führe ich auch ganz gerne schon immer mein 3 Jähriger macht das auch sehr gerne. Sind wir jetzt auch bekloppt? Gut ich spreche eher mit mir so nach dem Moto: Schlüssel hab ich, Windeln auch genug, das und das brauche ich noch. Sage mir also vor was ich noch brauche. Ich vergess zwar trotzdem was aber egal. Und mein Sohn spielt mit seinen Spielsachen und führt genauso Selbstgespräche dabei.
Schau es ist ja keiner da der mit ihr redet dazu fühlt sie sich nicht gut da sie Krank ist. Klar das der Hund dann derjenige ist der den lieben langen Tag zugequasselt wird.
Du kannst ja mal mit dem Pflegedienst sprechen was die dazu meinen aber ich wette mit dir das die Einsamkeit der grund dafür ist.
Ich war auch nicht davon ausgegangen das sie "bekloppt" ist/ wird, sondern ob das in dem Maße noch okay ist.
Hallo.
Kann verstehen, dass es euch nervt, wenn ihr sie hört, aber...
... Deine Mutter kann soviel mit sich , der Wand oder dem Hund reden, wie sie will!
Wirst Du nicht ändern können.
Lg Sportskanone
Hi!
Ich bin nicht alt und hab Familie und bin nicht allein, aber ich rede auch mit unseren Katzen. Ist doch total normal. Die Tiere lieben es, wenn man mit ihnen redet.
Wenn sonst alles in Ordnung ist, würd ich mir da keinen Kopf machen.
Wenn Deine Mutter mit anderen Leuten nicht so gut klar kommt, dann ist es doch schön, dass sie einen Hund hat, mit dem sie redet. Dafür ist ein Haustier ja auch da.
Mein Mann redet übrigens auch mit sich selber und zwar auch, wenn das Haus voll ist 
Wir lachen uns dann öfter schlapp darüber, aber es macht ihm einfach Spaß. Er sagt dann immer, er übt so verschiedene Stimmen und Sprachen (ja, er spricht, dann in mehreren Sprachen mit sich selbst). Ich sag immer, dass man das auch Schizophrenie nennt, wenn man Stimmen hört und dass das ein Fall für die Klapse ist Und dann lachen wir uns wieder schlapp. Nimms doch mit Humor 
Kannst ja auch zwischendurch mal bei Deiner Mutter klingeln und fragen ob sie was vom Supermarkt, Bäcker, Drogeriemarkt, was weiß ich, braucht. So als Vorwand. Nur nicht so viel reden, eher locker und unverbindlich. Und dann gehst Du wieder. Einmal am Tag kurz schauen und wenn sie Interesse hat mit Dir nen Kaffee zu trinken, dann wirst Du es schon merken. Oder geh mal zusammen mit ihr Gassi. Ansonsten lass sie, es ist doch alles halb so wild.