Hallo zusammen,
ich wende mich heute mal wieder an dieses Forum, da wir in unserer Familie eine wichtige Entscheidung zu fällen haben. Wir wohnen in einer deutschen Großstadt, in der allerdings die Jobsituation für meinen Mann und mich sehr schlecht ist. Ich habe daher eine Stelle in 75km Entfernung gefunden, unbefristet, und die Arbeit macht mir sehr viel Spaß (auch wenn ich mir auch noch etwas anderes vorstellen könnte). Im Januar fange ich wieder an zu arbeiten, meine Tochter kommt dann in die Kita meines Sohnes. Haben gerade die Zusage bekommen.
Mein Mann arbeitet ab bald in seinem neuen Job, 130 km entfernt. Auf zwei Jahre befristet, aber die Stelle qualifiziert ihn ungemein weiter. Vorher war er hauptsächlich freiberuflich am rum"kaspern", wenn er nun zwei Jahre arbeitet in dem neuen Job, wird er danach deutlich besser aufgestellt sein auf dem Arbeitsmarkt. Er wird die Strecke zunächst mit dem Zug pendeln (jeweils 2 Std pro Strecke, morgens 6 los, abends 19 h zurück), das Auto werde ich benutzen, damit ich die Kids morgens in die Kita bringen und nachmittags wieder abholen kann. Ich arbeite drei Tage im Büro und zwei Tage von zuhause, jeweils 4,5 - 5,5 Stunden.
Jetzt meine Frage:
Wir überlegen, natürlich, umzuziehen. Irgendwo in die Mitte. Aber...
- unser Sohn fühlt sich sehr sehr wohl in seiner Kita, ist sehr familiär dort - habe Angst, dass es für ihn traumatisierend wäre
- zwei neue Kitaplätze in einer anderen Stadt im Ballungsraum zu finden und das Anfang eines Jahres ist sehr schwierig
- meine ganze Familie wohnt hier bei uns in der Nähe (Mama, Geschwister, Neffen/Nichten) und natürlich Freunde (wovon wir nicht viel haben, wenn wir arbeiten und pendeln)
- was ist am besten für die Kinder? Wenn wir hier bleiben, ändert sich für unseren Sohn eigentlich nicht wirklich was, für unsere Tochter ändert sich sowieso was. Nur für uns wird es nun stressig...
Würdet Ihr umziehen??? Oder was tun...?
Ich bin so ratlos...
Schöne Grüße
kleinefee
Umzug wegen Jobs? Neue Kita? Eure Meinungen...bin überfordert...
Ich würde wohl umziehen.
Wir haben damals wegen nur 45km pendeln im Job so entschieden.
Wegen Kindergarten, Freunden, Gewohnheit und so fand ich das traurig.
Aber für uns hatte Priorität dass es für den/ die Verdiener nicht so stressig ist und zu viel Zeit fürs Fahren drauf geht, dann auch einfach viel Energie und Zeit für die Kids fehlt.
Ich finde das kleinere Übel ist Kindergarten und Schule neu zu finden, denn Kinder fügen sich immer unglaublich schnell ein.
Ich war nach dem Umzug damals erstmal 3 Monate mit den Kids zu Hause ehe sich überraschend Kitaplätze auftaten, in einem mOntessori Haus, ich war sehr begeistert, auch wenn der Fußweg nun viel weiter war. Ganz zu schweigen von der gRundschule dann, die war nun viel besser als zuvor...
Was ist eigentlich wenn mal was ist im Kindergarten und du und dein Mann brauchen ewig bis zu ihnen?
Das finde ich schon ne ZUmutung.
Meine Tochter hatte damals nen schlimmen Unfall im Kindergarten, kam sofort mit dem Rettungswagen ins KH. Mein Mann kam nach, aber eben leider erst nach ner Stunde- das fand ich schon ein bisschen blöd, auch wenn ich sofort da war...
Hi,
danke für deine Antwort. Deine Argumente sind sehr überzeugend. Und ja, was ist im Notfall? Klar, Oma könnte kommen, aber...
Wenn wir uns für das Umziehen entscheiden, würde ich auch so schnell wie möglich etwas suchen, damit ich erst mit den Kindern zuhause sein kann...würde dann auch versuchen, die Elternzeit etwas zu verlängern...wenn das ginge...
Ich würde nicht umziehen.
Dein Job ist unbefristet, aber scheinbar mit Auto und Heimarbeit erstmal gut machbar. Wenn du noch jemanden hast (und du schreibst ja, dass die Familie vor Ort ist), der im Notfall schnell an der KiTa ist, ist das doch super.
Die Strecke, die dein Mann pendelt finde ich schon krass für jeden Tag. ABER: Der Job ist befristet und es klingt so, als könnte er sich dann auch wieder was in der näheren Umgebung suchen.
Also: Solange der Job deines Mannes befristet ist und die große Chance besteht, dass er danach wieder woanders arbeitet, würde ich die Zähne zusammen beißen und erstmal zwei Jahre dort wohnen bleiben.
Vg Lia (die auch viel gependelt ist)
Ich würde umziehen.
Die Strecke, die Dein Mann pendeln muss, ist echt zu weit.
Die Zeit in der Ihr beiden pendelt, die Zeit fehlt Euch ja auch mit den Kindern.
Wenn Ihr nicht gerade ein Traumhaus mit Garten besitzt, würde ich umziehen. Eine Wohnung kann man leichter finden als eine neue Arbeit.
Eure Familie bleibt Euch ja. Freunde kann man neue finden.
Irgendwann findet Ihr vielleicht Jobs in Eurer jetzigen Stadt.
Kinder gewöhnen sich schnell an was Neues.
Überleg mal, Dein Mann ist jeden Tag 4 Stunden unterwegs, nur für das Pendeln.
Also, alles was über 1 Stunde hinaus geht, ist echt zu krass.
Puuhh...ich sehe schon, auch bei Euch gehen die Meinungen auseinander...es ist wirklich schwierig. ..
wir wohnen übrigens zur Miete in einem Haus mit großem Garten, haben da wirklich Glück gehabt. ..relativ günstig. ..aber gut, das Pendeln schluckt auch Geld. ..
mein Mann könnte auch bei seinem neuen Job bei Freunden übernachten oder sich eine Wohnung mit einem Bekannten teilen, der auch pendelt und teilweise übernachtet...
Die Kita unserer Kinder ist auf einem Bauernhof. ..zwei Gruppen. ..sehr familiär...
ja... hmmm....
Hallo!
Ich würde die Kinder für die 2 Jahre nicht rausreißen, zumal ihr mit der Kita so zufrieden seid. Ich glaube auch kaum, dass ihr Anfang des Jahres 2 Kita-Plätze in EINER und dazu noch GUTEN KIta bekommt.
Dann wäre es doch ideal, wenn dein Mann in der Woche an seinem Arbeitsort schläft. Vielleicht kann er Mo bis Do etwas mehr arbeiten und dann am Freitag früher Schluss machen. Und dann erst wieder am Mo morgen los zur Arbeit. KLar, ist es nicht schön, wenn ihr euch so wenig seht, aber in der Woche hättet ihr dann ja eh nicht viel von einander, auch wenn dein Mann täglich pendeln würde.
Und du selbst hast die Fahrerei ja nur an 3 Tagen, wenn du 2 Tage Homeoffice machen kannst.
Wird sicher sehr ungewohnt und manchmal auch traurig, aber ich packt das schon!
Grüße JUJO
Hallo,
warum sollte das Umziehen für die Kinder traumatisierend und das Pendeln für die Erwachsenen Erholung sein?
Ganz ehrlich, ich denke, ihr Erwachsenen werdet an der Pendelsituation zu "Grunde" gehen.
LG Reina
Traumatisierung vielleicht wegen Rausreißens aus bekannten Strukturen (es geht dabei in erster Linie um unseren vierjährigen Sohn)
Von Erholung beim Pendeln habe ich nicht gesprochen. Das ist es wahrlich nicht. Bin ja schon jeweils zwei Jahre vor Geburt unseres Sohnes und vor Geburt unseres Tochter gependelt.
Allerdings kann ich meine Strecke einschätzen und habe mir die Tage im Büro auch so gelegt (MO, DI, FR), dass es für mich ok ist. MI und DO dann ja zuhause. Zudem arbeite ich erstmal nur Teilzeit (25).
Hallo!
Normalerweise bin ich immer fuers umziehen ;) aber in eurem fall, wuerde ich bleiben wo ihr seid.... 2 jahre gehen schnell vorbei (hat er auch probezeit, die erstmal ueberstanden werden muss)
Aber bei einem zeitvertrag, wisst ihr wie lange ihr 'leiden' muesst... Vielleicht waere es sogar von vorteil, wenn er ganz dort ist und sich 100% auf den job konzentrieren kann?!
Alles gute!
Hallo!
Nein,ich wurde nicht umziehen. Es ist keine schöne Situation, aber durch die Möglichkeit, dass du zum Teil Homeoffice machen kannst, aus meiner Sicht tragbar. 6 bis 19 Uhr geht doch noch, v.a. wenn dein Mann zur Not am Arbeitsort übernachten könnte.
Die Stelle deines Mannes ist befristet...wollt ihr in zwei Jahren wieder umziehen?!?
Wir standen vor einer ähnlichen Entscheidung. Die Dienststelle meines Mannes wird aufgelöst. Als Beamter kam er nicht arbeitslos werden, aber er hat aufgrund einer recht speziellen Ausbildung nur begrenzte Möglichkeiten, wo er arbeiten kann. Zur Debatte stand ein Umzug in Richtung Offenbach, aber da wir uns hier sehr wohl fühlen, kam das für uns nicht in Frage. Wir sind es eh gewohnt, dass er aufgrund seiner Dienstzeiten (v.a. als er noch teilweise an eine anderen Dienststelle gearbeitet hat) für zwei, drei Tage nicht zuhause war.
Freunde und Familie zur Unterstützung sind sehr viel wert. Was ist z.B. wenn plötzlich ein Kind krank wird und aus dem Kiga abgeholt werden muss, während du bei der Arbeit bist. Ja es lässt sich sicher irgendwie regeln, aber wenn Verwandte notfalls einspringen können, ist das deutlich einfacher.
Ich habe durch Umzüge zwei Mal ganz neu angefangen. Vor allem nach dem zweiten Umzug hat es lange gedauert, bis sich enge und stabile Freundschaften entwickelt haben. Meinem Mann und mir würde es sehr schwer fallen, das hinter uns zu lassen und wieder bei Null anzufangen. Also haben wir uns entschieden, hier ein Haus zu kaufen und mein Mann wird pendeln. Viel länger als jetzt wird er aufgrund günstigerer Dienstzeiten auch nicht weg sein.
Daher...Familie und Freunde, aber auch die Zufriedenheit mit der gesamten Wohnsituation usw. spielen eine große Rolle. Probiert es doch erstmal einige Monate aus. Wenn es nicht tragbar ist, könnte ihr immer noch umziehen.
LG Silvia
Danke silvia, du unterstützt mich sehr mit deiner Antwort. Wir werden erst einmal hier wohnen bleiben und es ausprobieren. Wenn mein Mann montags früh hinfährt, dann lange arbeitet, am Arbeitsort übernachtet, am dienstag früh anfängt kann er zum Abendessen zu Hause sein und dann zuhause schlafen. Mittwoch und Donnerstag macht er dann das gleiche wie montags und dienstags, freitags bräuchte er dann entweder gar nicht oder nur einen halben Tag lang arbeiten.
Liebe Grüße, kleinefee
Hallo!
Das klingt doch gut! Klar, anstrengend ist es sicher, aber ein Neustart in einer anderen Stadt ist auch nicht zu unterschätzen. Ich selber würde das unbedingt vermeiden wollen, das liegt aber auch daran, dass ich eher introvertiert bin und einige Zeit brauche, um Freundschaften zu schließen.
Mein Mann hatte häufig 24-Stunden-Schichten oder die Dienste so ungünstig verteilt, dass er drei, vier Tage nicht zuhause war. Ich kenne es nicht anders und für die Kinder ist das völlig normal.
Ich wünsch euch, dass es so klappt, wie ihr es euch vorstellt!
LG Silvia
Hallo!
Warte erst mal ein paar Monate ab, wie es bei Deinem mann im neuen Job läuft. Natürlich ist es doof wenn das passiert, aber manchmal merkt man erst nach ein paar Monaten, dass es bei einem neuen Arbeitgeber nicht so recht klappt. Wäre doch wirklich doof umzuziehen, und dann wird es doch nichts. Er hat ja jetzt nur einen sehr kurzen Eindruck von der Firma.
Wenn er dann sicher ist dass es klappt und auch die Befristung in eine unbefristete Stelle umgewandelt ist könnt ihr immer noch umziehen und habt dann auch mehr Vorlaufzeit für Kitaplätze und Wohnung.
Hallo,
ich würde umziehen.
Solange Deine Kinder noch in die Kita gehen, ist ein Umzug absolut unproblematisch und keinesfalls "traumatisierend". Im Schulalter stelle ich es mir schwieriger vor, aber auch machbar.
LG, cherish