Wer hat sich von Familie und Freunden losgesagt? Ständig Probleme

Hallo,

kurz zu mir: Ich erwarte demnächst mein 2.Kind. Wir haben seit Monaten/Jahren Probleme mit meinen Eltern (Schwiegereltern gibt es nicht mehr), neuerdings auch mit den Geschwistern. Um es kurz zu machen, Interesse gegenüber dem 1.Kind bestand nie wirklich. Vater völlig desinteressiert und Mutter nur weil sie wahrscheinlich muss. Dazu kommt Gerichtsverurteilungen wegen Drogenhandel (Mutter), Bruder im Knast auch wegen Drogenhandel, anderer Bruder völlig desinteressiert (hat keine eigenen Kinder) und meiner Schwester neuerdings sehr neutral, damit der Schein der heilen Familie nach außen gewahrt wird. Sie will sich nicht mehr einmischen. Auch Fragen wie es mir geht oder ob ich Hilfe benötige-Fehlanzeige. Falls ich Betreuung für mein Kind brauchte, waren immer ein paar Freunde da. Einige machen sich seit der SSW aber auch sehr rar bzw. melden sich nur alle paar Wochen mal oder auch gar nicht mehr.
Nach alledem nun denke ich jeden Tag drüber nach, ob ich nicht generell mit der Familie brechen sollte oder so tun soll, als ob alles toll ist (wobei ich dazu nicht der Typ bin).
Hat sowas ähnliches schon jemand durch? Denke immer, wenn ich nix mehr weiß und höre, ginge es mit besser. Noch dazu, wo mir ja eh niemand hilft.
Dies ist nur eine kurze Ausführung mit sehr vielen Problemen und Beispielen, welche ich hier nicht alle aufführen kann.
Vielen Dank fürs Lesen bzw. schreiben.
LG

1

Hallo

Umgebe dich mit Menschen die du magst und die dir gut tun. Und die deinen Kindern gut tun. Drogengeschichten würde ich (spießig wie ich bin) da nicht haben wollen.

Ansonsten stelle keine Ansprüche an irgendwen. Du bist verantwortlich. Brauchst du Hilfe, dann bitte darum. Niemand kann erraten was du brauchst.

Ich habe aufgehört aufzurechnen wer sich wann und wo und wieviel meldet. Wozu? Möchte ich Kontakt, dann sorge ich dafür. Vielen geht es unter sich zu melden. Nicht weil sie einen nicht schätzen, sondern weil sie selbst viel um die Ohren haben.

LG

2

Vielen Dank für deine Antwort.
Ja das mit den Drogen ist auch das Hauptproblem, wo ich nicht klar komme bzw. weswegen mein Kind oder dann Kinder nicht mehr hin dürfen. Mit spießig hat das nix zu tun.

Mit den Freunden war das auch immer so. Aber ich finde, wenn man nicht mal Zeit hat 1 x Monat eine kurze SMS zu schreiben, wie es mir geht, weiß ich nicht, ob das mit Freundschaft viel zu tun hat.
Vielleicht bin ich momentan durch die SSW zu sensibel :-(

LG

12

Hallo,

zu dem Stichwort "Freundschaften" möchte ich mal folgende Überlegungen und Erfahrungen beisteuern:

Wir haben einen sehr große Freundeskreis - mittlerweile über ganz Deutschland verteilt. Es sind alles Leute, mit denen wir uns sehr verbunden fühlen. Wir, mein Mann und ich, sind aber nicht darauf aus, immer ganz intensiv all diese Kontakte "pflegen" zu müssen. Und das erwartet von uns auch niemand - und wir erwarten es ebenso von keinem. Und so passiert es, dass wir mitunter über Monate hinweg gar nichts voneinander hören, weder Telefonate, noch SMS, noch Mails - und trotzdem bleibt die innere Verbundenheit zueinander erhalten. Und wenn wir dann ab und zu mal wieder "aufeinander treffen" - durch gegenseitige Besuche o. Ä., dann freuen wir uns einfach und genießen die Zeit miteinander.

Gut, wir und unser Freundeskreis sind alle zwischen 40 und 55 Jahre alt. Wir alle stehen fest im Leben, haben unsere Berufe, unsere Familien - kurz: haben unser Leben gut organisiert und sind fest verankert, in dem, was wir tun. In unserem Alter sind Freundschaften vielleicht nochmal ganz anders als in jungen Jahren. Aber wenn ich auf unsere Zeit Mitte 20 zurückschaue, dann waren unsere Freundschaften eigentlich auch schon so wie jetzt.

Das wichtigste bei Freundschaften ist für uns, dass wir unabhängig voneinander sind und bleiben. Freundschaften betrachten wir als Geschenke, nicht als Verpflichtung.

Ich persönlich habe schon öfters mal "Freundschaften" beendet, wenn ich spürte, dass ständig sehr hohe Erwartungen an Zuwendung und "Bemuttert-werden" da waren. Das hat nix damit zu tun, dass man anderen die Hilfe verweigert, aber wenn ich merke, dass da jemand ist, der ständig etwas von mir erwartet, dann sage ich sehr energisch: "Stop!"

LG, dh-1968

weiteren Kommentar laden
3

Familie definiert sich nicht ausschließlich darüber, wie viel Hilfe sie dir leistet - danach klingt es bei dir aber sehr. Wenn du Hilfe benöigst, musst du die Menschen darauf ansprechen oder dir Hilfe Dritter (z.B. Babysitter) suchen.

Ansonsten würde ich persönlich keinen Wert darauf legen, mein Kind mit Personen mit einer "Drogengeschichte" in Kontakt zu bringen. Gerade Personen mit Verurteilungen wegen Drogenhandels würde ich mit meinem Kind keinesfalls in Kontakt bringen. Insofern würde ich mich auf jeden Fall von diesem Teil der Familie lossagen.

Beim Rest musst du selbst entscheiden, ob du den Kontakt abbrechen willst, weil dir keiner hilft oder ob du vielleicht zumindest einen lockeren Kontakt aufrecht erhältst.

4

Hallo!

Mit Drogenhandel käme ich nicht klar und das wäre für mich ein Grund, den Kontakt zur Familie abzubrechen.

Zum Thema Freunde... Du schreibt, dass deine Freunde bei Bedarf mal auf dein Kind aufgefasst haben, dass sie sich seit deiner Schwangerschaft rar machen oder sich gar nicht mehr melden. Meldest du dich denn bei ihnen, einfach nur um Zeit miteinander zu verbringen (ohne Unterstützungsbedarf), fragst du, wie es Ihnen geht, bist du für sie da, wenn sie Unterstützung benötigen?
Du schreibst nicht, was dich sonst mit seinen Freunden verbindet. Daher kann es natürlich täuschen, aber dein Text macht auf mich den Anschein, als ob du alles recht einseitig ist. Haben deine Freunde möglicherweise die Befürchtung, dass du in Zukunft mehr Unterstützung benötigst und (noch) weniger zurück geben kannst?
LG Silvia

5

Hallo,

nein, nein so ist es bzw. war es nicht. Wir haben uns alle immer gegenseitig besucht, da wir eben auch Kids im gleichen Alter haben. Es war eigentlich eher immer ich, welche angerufen hat und gefragt hat, wer Zeit hat usw.

Ich dachte aber, wenn jemand schwanger ist, fragt man einfach auch öfter mal nach, wie es geht. Mache ich bei einigen Bekannten ja auch so.

LG

10

Hallo!
Okay, dann habe ich es einfach nur durch deinen Text anders verstanden.
Hm, als ich schwanger war, habe ich eigentlich kein verändertes Verhalten meiner Freunde erwartet. Ja, sie haben mal gefragt, wie es mir geht, aber wir hatten durch die Schwangerschaft nicht häufiger oder 'anders' Kontakt als vorher.
Wenn du den Eindruck hast, dass sich deine Freunde zurückziehen, sprich es an. Freundlich und ohne Vorwürfe! Wahrscheinlich lassen sich Unstimmigkeiten so ganz schnell aus dem Weg räumen und ein Kontaktabbruch wäre ein voreiliger Schritt.
LG Silvia

6

hallo,

meine familie ist zwar nicht kriminell, aber auch ich habe mit ihnen gebrochen, bzw. sie mit mir. das betrifft meine eltern und meinen bruder. sie haben auch keinen kontakt mehr zu ihren geschwistern und deren familie--ich dagegen schon. meine mutter hat eine narzisstische persönlichkeitsstörung und hat mich glaube ich nie wirklich lieben können. mein vater wurde systematisch isoliert und singt inzwischen auch ihre lieder. mein bruder spekuliert denke ich mal auf das alleinerbe (meine eltern sind sehr vermögend).

mir tat es anfangs sehr weh, inzwischen geht es mir aber sehr gut damit.

lg

7

Das tut mir sehr leid für dich. Der Schritt war sicher nicht einfach.
Aber ich denke auch, das es für mich besser ist, zu brechen, als alle paar Monate mal Kontakt zu haben, bis wieder irgendwas ist. Sei es Lügen, Hinterhältigkeit oder sonst was. Mir tun nur meine Kinder leid, das sie dann niemanden familiäres haben, außer uns als Eltern natürlich.
Aber ich glaube, man lebt trotz alledem ruhiger.

Vielen Dank und LG

8

Hallo,

willkommen im Club, bei mir ist es der Vater, der die narzisstische Persönlichkeitsstörung hat. Ich bin fest entschlossen, den Kontakt für immer abzubrechen. Ich bin nun 43 Jahre alt und kann und will so nicht weitermachen. Zur Zeit suche ich nach einem passenden Therapeuten, um meine Vergangenheit endlich mal sinnvoll aufzuarbeiten und dann hoffentlich gestärkt weitermachen zu können. Ich habe nun erst seit einigen Wochen keinen Kontakt mehr (ausser, dass ich regelmäßig Giftbriefe bekomme, die ich nicht beantworten darf ;-)) und werde ihn auch nicht wieder suchen. Jeder Tag, an dem ich nichts sehe und höre von meinem Vater, ist ein guter Tag, das kann ich leider nicht anders sagen.

LG
Katja

weiteren Kommentar laden
11

Hallo!

Kann dir nur von meinem Mann berichten der auch keinen Kontakt mit seiner Familie mehr hat. Ihm gehts gut dabei. Muss sich nicht mehr über die Ärgern, hat Frieden. Dabei muss ich sagen fand ich seine Familie gar nicht so dramatisch.

Und mal ehrlich: Bei deiner Familie.......die möchte ich noch nicht mal als Freunde haben.
Meine Freundin hat auch so eine verkorkste Familie......sie schafft es nicht von denen wirklich weg zu kommen weil sie Verantwortungsgefühlt hat. Nur wird ihre Gutmütigkeit dort mit Füßen getreten. Sie macht und tut für die echt alles und zurück kommt gar nichts. Sie hat selber ihre Probleme und muss sich noch mit denen rumschlagen.
Immer wieder kann ich mir anhören was da wieder los war. Ich sag ihr seit JAHRZEHNTEN sie soll sie in die Tonne kloppen. Da verstehe ich sie echt nicht. Sie ist soooo oft von denen enttäuscht worden. Aber man liebt ja seine Familie..... #augen
Dazu muss ich sagen das sie ihre Geschwister quasi selber aufgezogen hat, da ihre Mutter dazu nicht wirklich in der Lage gewesen ist (Vater kennt sie gar nicht wirklich). Somit versucht sie seit Jahren sie auf den 'richtigen' Pfad zu führen. Die Geschwister sind mittlerweile auch Erwachsen und einfach nicht mehr ihr Problem. Aber sie schafft es nicht. Versucht immer wieder zu Helfen. Normalerweise ein Nobler Zug, aber bei denen einfach nur Dumm. Es gibt Menschen die wollen sich nicht helfen lassen, dazu gehören die Geschwister meiner Freundin.

Ich kann dir nur raten: Wenn der Kontakt eh nicht so toll ist.....dein Gefühl dir sagt das du darauf keine Lust mehr hast: Brich den Kontakt komplett ab und schau einfach mal was passiert.
Auch solltest du dir überlegen ob du 'nur' von ihnen mal gerne Hilfe haben möchtest (da könnte man ja auch mal selber fragen) oder ob es dir generell um die Beziehung zu deiner Familie geht (sich auch mal besuchen, quatschen, was unternehmen).

Genauso würde ich mir das auch mit den Freunden überlegen. Welchen Stellenwert haben sie für dich? Worum geht es dir in einer Freundschaft? Wenn es Leute gibt mit denen du eher weniger zutun hast, würde ich dort auch eher den Kontakt abbrechen. Leute die ich schon sehr lange kenne, mich gut mit ihnen verstehe, man regelmäßig (auch von deiner Seite aus) Kontakt hat würde ich defintiv versuchen das wieder mehr aufleben zu lassen.
Das liegt aber nicht nur an den Freunden, sondern auch an dir.

Wenn du Hilfe wegen Sitten willst.....ähm....dann such dir einen Babysitter. Das sollte einfach keine Freundschaft ausmachen.
Freundschaften sind etwas, was man Pflegen muss. Wenn sie sich weniger bei dir melden würde ich mir überlegen warum das so ist. Vielleicht meldest du dich ja auch bei ihnen nicht?!

LG Sonja

13

Hey,

von dieser Familie würde ich mich tatsächlich lossagen an deiner Stelle.
Du bist enttäuscht, weil nie Hilfe kam oder das Angebot? Nie im Leben hätte ich diese Leute an meine Kinder gelassen.

Allein schon, um mich und meine Kinder zu schützen, würd ich den Kontakt abbrechen. Ich denke, wenn jemand Probleme hat, dann muss man ihn natürlich nicht i, Stich lassen. Aber der Teil deiner Familie, der mit Drogen handelt, ist selbst Schuld und für das Leid vieler anderer Menschen verantwortlich.

LG