Hallo zusammen,
ich bin neu hier und hoffe, dass ihr mir mit guten Tipps weiterhelfen könnt. Weil langsam weiß ich nicht mehr weiter... Wir haben eine 7-jährige Tochter. Eigentlich läuft alles bestens, in der Schule ist sie super, hat viele Freunde, ist beliebt, hat liebe Omas und Opas usw. Aber seit gut 1 Woche läuft alles schief. Sie kann abends nicht mehr schlafen, kommt ständig raus, schreit ... nein kreischt eher, weint, und findet keinen Schlaf. Nun von Anfang an: Es fing eigentlich schon vor 2 Jahren an, seitdem mein Mann weiter wegarbeitet, ca. 180 km einfach. D.h. er muss natürlich sehr früh raus und kommt erst später abends heim. Kann aber hier und dann unter der Woche einen Tag Homeoffice einlegen und schafft es eigentlich auch 1-2-mal die Woche früher nach Hause zu kommen also vor 20 Uhr. Er nimmt es gerne in Kauf da es sein Traumjob ist. Das unserer Maus das noch nie toll gefunden hat, weiß ich, darüber haben wir sehr oft und lange gesprochen. Haben ihr erklärt, dass Arbeit wichtig ist und dass nicht jede Arbeit um die Ecke ist, sondern auch weiter weg sein kann, das dem Papa die Arbeit Spaß macht usw. Sie hat es eigentlich verstanden und hat dafür das Wochenende mit Papa. Aber in letzter Zeit ardert das erheblich in Stress aus. Sie ist felsenfest davon überzeugt, dass wir traurig sind, weil wir (hauptsächlich Papa) sie nicht mehr sehen (wenn sie abends zu Bett geht) und macht sich Sorgen um uns. Es gab aber keine Situation, wo es den Anschein hatte, dass wir mit dem Familienleben unzufrieden sind. Es klappt, wir haben uns eigentlich gut arrangiert und freuen uns auf die Zeit am Wochenende. dennoch glaubt sie daran, dass es uns schlecht geht und dem Papa könnte ja etwas auf der Fahrt hin passieren. Ich habe lange und ausführlich mit ihr geredet, versucht ihr zu klären, dass sie sich keinen Kopf machen braucht, alles in Ordnung ist und wir zufrieden sind. Aber sie schaltet dann auf Durchzug, hört nicht hin und ist der festen Überzeugung, dass kann gar nicht stimmen. Am schlimmsten ist, dass sie sich dann so reinsteigert und sich den Kopf zerbricht. Dann bekomm ich geschimpftes weil ich sie nicht mehr "liebe", gemein bin und sie nicht verstehe. Aber was soll ich tun... ich frage sie, was los ist, versuche dahinter zu steigen aber langsam gehen mir die Ideen aus. Von lieb bis böse habe ich schon alles ausprobiert und wir gehen durch Schlafmangel usw. langsam auf dem Zahnfleisch.
Sorry dass es so lang geworden ist aber ich weiß nicht mehr, wie ich mich noch verhalten soll. Wie kann ich der Maus helfen mit der Situation klar zu kommen.
Danke euch!
LG, Tatuem
Machtspiele 7 jährige --> Achtung lang :(
Hallo,
Naja den Auslöser für das Problem kennst du ja, das ist schon mal gut als wenn man da auch noch Rätsel raten spielen muss.
Mein großer Sohn ist auch extrem sensibel auf manche Situationen und hat dann Probleme mit dem schlafen.
Er ist jetzt 9 und hat bis vor kurzen in solch schlechten Phasen ganz einfach im Wohnzimmer gepennt und einer von uns hat ihn dann irgendwann rüber getragen.
Wen gar nichts geht, darf er auch bei mir schlafen wenn er allein nicht kann.
Mittlerweile haben wir seit ein paar Wochen kleine Katzen, die abends durchs Wohnzimmer jagen und das war Anlass für ihn wieder in sein Zimmer zum schlafen umzuziehen
Wär das für euch vielleicht erstmal eine Lösung das sie in deiner Nähe sein kann zum einschlafen? Vielleicht fühlt sie sich einfach allein, wenn sie eh schon traurig über die Situation mit dem Papa ist.
Grundsätzlich ist sie ja alt genug um mit ihr darüber zu sprechen was ihr vielleicht helfen könnte.
Ich habe mir abgewöhnt in solchen Dingen einen Machtkampf darüber auszutragen. Das stresst bloß noch mehr und letztlich geht's uns beiden damit mies. Also suchen ich und mein Sohn gemeinsame Lösungen und wenn die eben so aussieht das er abends in meiner Nähe sein muss um sich sicher zu fühlen, nehme ich das halt in Kauf.
LG
Hallo natsl-chan,
vielen Dank für deine Antwort. Ja wir haben es jetzt so gelöst, dass an den Tagen wo der Papa nicht da ist, sie bei uns schlafen kann. Und an denen wo er Homeoffice hat oder es Wochenende ist, dann versucht sie in ihrem Zimmer zu schlafen. Zwar klappt es nicht gleich aber wir nähern uns in kleinen Stücken. D.h. samstags waren wir soweit dass sie drin geblieben und mit CD und ohne Licht langsam eingedusselt ist. Kleine Schritte aber gute ... Ich denk mit Sitzfleisch und viel Geduld wird es. Denn mit Vollarbeit und diesem ständigen Kampf wären wir i-wann krachen gegangen.
Danke nochmal.
LG Tatuem
Das klingt doch erstmal super als Lösung und klar braucht das erstmal Zeit zum einspielen
Mich hat das im Wohnzimmer einpennen von meinem Sohn manchmal auch echt angenervt, irgendwann will man abends einfach Feierabend und seine Ruhe.
Aber diese abendlichen und stundenlange Kämpfe darüber sind einfach noch viel Kräfte raubender und so herrscht wenigstens Ruhe.
Wenn sie im Moment einfach diese Zuwendung braucht von dir, dann muss man das einfach so hinnehmen.
LG
Hallo,
das hört sich sehr anstrengend an.
Da du nichts in der Richtung erwähnt hast, nehme ich nicht an, das ihr gläubig seit?
Da könnte man ja abends gemeinsam für den Papa beten.
Oder abends den Papa nochmal kurz anrufen?
Oder ihr (oder der Papa) schenkt ihr einen Sorgenfresser, wo sie ihre Sorgen abends loswerden kann?
LG
Salo
Hallo Salo,
nein, gläubig sind wir nicht. Sorgenfresser und Telefonieren hatten wir schon probiert aber das reicht ihr nicht. Ich denk wir müssen Geduld und Verständnis aufbringen und die Phase "aussitzen" ... das hat sich jetzt die Tage gezeigt. Weil wenn Sie schreit und dann ich schreie dann schaukelt sich das noch mehr hoch. Und zum Schluss sind wir beide aufgekratzt und mit voller Wut im Bauch. Aber lieben Dank für deinen Rat.
Tee kochen und abwarten :)
LG Tatuem
Hallo,
also wo Du hier Machtspiele siehst, weiß ich nicht. Ich vermute, ihr habt viel zu viel darüber geredet, draum wird das so thematisiert von Deinem Kind.
Der Vater arbeitet weiter weg, das muss er um Geld zu verdienen.
Ich würde einfach versuchen, das ganze nicht mehr zu thematisieren.
Wie kommt sie darauf, daß Ihr traurig seid? Muss ja irgendwo herkommen. Wenn Ihr das alles als Normalität vorlebt, wird es auch für das Kind normal sein, meine ich.
LG
Hallo woddgo,
naja Machtspiele war vielleicht das falsche Wort aber 100%ig sicher bin ich mir bei ihr nie, wann es wirklich was ernstes ist oder sie nur so dramatisiert um ihre Interessen durch zu drücken. Denn sobald etwas nicht sofort nach ihren Vorstellungen abläuft, z.B. Legohaus klappt nicht gleich oder Freibad fällt wg. schlechtem Wetter aus, wird sie stinkig und bockt. Dann ist alles gemein, fies und blöd. War schon als Kleinkind so, wo die Kuscheltiere nicht in die Tupperdosen rein wollten, weil halt manche zu groß waren. Oder in der Schule, wenn bei Gemeinschaftsarbeiten manche Kinder in ihren Augen zu langsam sind und die Sachen nicht gescheit hin kriegen. Dieser Charakterzug war schon immer da und manchmal ist es sehr schwer selber ruhig zu bleiben. Das man Arbeiten/Haushalt/Einkaufen muss, versteht sie nur zähneknirschend da man in ihrer Vorstellung ja nur Roboter erfinden muss, die solch notwendiges Übel erledigen können. Ist doch einfach... also will sie Erfinderin und schnell groß werden damit die Sachen endlich klappen.
Vorleben tun wir ihr es, dass es das Normalste auf der Welt ist, arbeiten zu gehen. Ich gehe selbst Vollzeit. Dennoch tut sie sich schwer damit.
Ich hoffe, dass wir mit Sitzfleisch da gut raus kommen.
LG Tatuem
Oh je du Arme. Du bist bestimmt verzweifelt und weißt dir nicht mehr zu helfen. Ich glaube du siehst ihre verhalten zu sehr aus der Erwachsenen Sicht. Kinder ticken ganz anders.
Am wichtigsten fände ich dass sie weiß dass ihr ihre Ängste ernst nehmt. Nicht alles was Kinder denken und fühlen müssen wir verstehen oder nachvollziehen können. Wir sollten es aber ernst nehmen und akzeptieren. Vertrau deinem Kind und glaub ihr was sie dir sagt. Andere Kinder haben Angst vor Monstern unterm Bett. Für uns Erwachsene total unlogisch für Kinder aber die totale Belastung. Stell dir vor du hättest Panik und niemand glaubt dir.
Ich würde sie vor allem trösten. Lass sie doch mal eine Zeit lang bei euch im Bett oder Zimmer schlafen. Sorgenfresser oder einen Kummerteddy find ich auch nen super Tipp. Und ich würde weniger dagegen "kämpfen". Trösten, Verständnis haben, viel Nähe geben. Ich denke sie öffnet sich dir gegen über eher wenn sie das Gefühl hat Du verstehst sie. Für mich klingt ihr verhalten eher nach Verzweiflung als nach Machtspiel. Manche Ängste lassen sich nicht einfach wegdiskutieren. Manchmal können wir unsere Kinder durch solche Phasen nur begleiten und für sie da sein.
in dem ihr aufhört, dass thema zum Top 1 zu machen. dein mann ist alles in allem mehr zuhause wie meiner, wenn er einen tag home office macht und zweimal vor 8 da ist und mein Mann arbeitet nur 20 km entfernt das ist das NORMALSTE der welt, dass menschen arbeiten gehen und das das nicht immer 100 % auf die kinderzeiten passt. wie denkst du lösen dass eltern im schichtdienst? krankenschwestern, gastronomie etc? die müssen ihre kids alle zum therapeuthen schicken
wenn sonst NICHTS vorgefallen ist (z.b. fernsehsendung über autounfälle oder jemand aus der klasse hat ihr angst gemacht es könne was passieren oder die situation daheim ist nicht normal....) kann ich dir nur sagen, dass situationen und konstellationen für kinder erst unnormale züge annehmen, wenn sie ständig thematisiert werden. und das kommt mir bei euch so rüber. tausende durchspielungen, ellenlange erklärungen, wahrscheinlich ständige äusserungen wie schade es ist, dass euer papa immer so weit weg muss (und damit suggestion das es euch schlecht geht..) bla bla bla. lasst die situation doch mal alltag werden! es ist ja nicht so, dass der vater die ganze woche auf montage ist! ich fürchte, hier habt ihr in unwissender absicht ängste geschürt.
v
Da stimme ich dir zu.Mein Mann arbietet in 3 Schichten und als die Kdiner kleiner waren haben die sich manchmal wegen Schule/Arbeit/Kiga und Schlafenszeiten auch tagelang
, manchmal sogar ne Woche, nicht gesehen.
Aber das war halt so, das wurde gar nicht groß thematisiert, der Papa muß halt arbeiten. dafür war/ist dann am WE Papazeit. ant doch
Würde da auch nicht ständig drüber sprechen, der Thread wirkt auf mich auch als wenn es ersten zwischen den Erwachsenen und dann vor und mit dem Kind oft erwähnt wird. Abends telefonieren, dass Papa gut angekommen ist, bei dir einschlafen, egal ob Sofa oder in deinem Bett/Zimmer. und wegeßger reden, ist glaueb ich ein guter Weg.
Hallo zusammen,
das wir es ganze Zeit ansprechen, stimmt nicht. Im Gegenteil, wir haben einen ganz normalen aber strickten Tagesablauf: Aufstehen, Schule, Hort, Abholen, Einkaufen/Bibliothek/Turnen etc, Nach Hause kommen, Umziehen, Fernsehn, Abendbrot essen, Buch lesen, Schlafen. Der Anstoß darüber zu reden, kommt meist von ihr, wenn sie fragt, wann der Papa heut heim kommt, sehnsüchtig auf den leeren Stuhl beim Essen blickt und mit weinen anfängt, und erst einschläft wenn sie die Haustüre hört. Da mein Mann die Strecke mit dem Zug bewältigt, kann ich ihr leider nie genau sagen, wann er heim kommt. Ist schon sooft passiert, dass die Züge ausgefallen, umgeleitet oder sonst was sind und er zu der versprochenen Zeit nicht angekommen ist. Dann schaut sie ganz genau auf die Uhr und nagelt mich darauf fest. Und wenn es nicht klappt, ist sie enttäuscht und denkt ich habe sie angeschwindelt. Auch denken wir, dass es auch in der Schule angesprochen wird, wenn wir keine Zeit für Elternabende/Schulprojekte usw. haben, da es unter der Woche für uns schwierig wird. Auch reden die Kids untereinander über das Thema, von ihrer besten Freundin z.B. ist der Papa jeden Nachmittag um 16 Uhr daheim. Schön... Damit wird natürlich angegeben... und sie kann nix dagegen bieten. Manchmal kommt es mir wie ein Wettkampf vor, wo ich mir denke, mensch ihr seit Kinder, macht euch nicht so ein Stress. Deswegen hat mein Mann den Homeoffice-Tag eingerichtet, damit wir ihr wenigsten diesen Tag zusichern können. Ist leider nicht immer so einfach...
LG Tatuem
Hallo!
Macht die weite Fährt nicht so sehr zum Thema. Mein Mann arbeitet "nur" 75km entfernt, aber durch stark wechselnde und ungünstige Schicht Zeiten sehen unsere Jungs ihn regelmäßig mehrere Tage nicht. Zudem ist mein Mann auf der Suche nach einer Wohnung am Arbeitsort, damit er nach dem Nachtdienst bzw. vor Beginn der Frühschicht um 5:45 Uhr nicht fahren muss.
Natürlich wissen unsere Kinder, dass Unfälle passieren können. Und vor allem unser 7-jähriger Sohn ist manchmal traurig, wenn er den Papa für ein paar Tage nicht sieht. Er hat auch schon eine Kerze in der Kirche angezündet, damit sein Papa nicht stirbt wie der Vater seines besten Freundes.
Akzeptiere, dass deine Tochter traurig ist, aber führe nicht immer und immer wieder lange und ausführliche Gespräche mit ihr, warum der Papa so weit weg arbeitet. Das ändert nichts an ihren Gefühlen sondern dramatisiert möglicherweise alles nur. Gefühle kann man nicht wirklich über die Vernunft verändern.
Wenn mein Sohn deswegen weint, nehme ich ihn kurz in den Arm, sage etwas wie "Ja, ich glaube dir, dass du traurig bist, weil du den Papa heute nicht siehst!".
Vielleicht hilft es, wenn du dich abends einfach eine Weile neben deine Tochter legst und ihr ein bisschen über den Tag redet.
LG Silvia
P.S. Machtspiele kann das ich im Verhalten deiner Tochter gar nicht erkennen. Schimpfen bringt nichts. Oder wärmsten du plötzlich nicht mehr traurig oder Ängstlichkeit, wenn dein Mann oder eine Freundin wegen deiner Gefühle mit dir meckert? Auch ein "Sei doch nicht traurig!" bringt nicht.
Hallo,
als erstes ist es wichtig die Gefühle und Ängste ernst zu nehmen und nicht zu zereden.
Sie macht sich Sorgen, dass ihn zb auf der Heimfahrt etwas passiert. Und soetwas kann nun mal immer passieren. Meinen Sohn reicht es im moment, wenn ich dann sage, ich rufe den Papa an und sage ihn, dass er gut aufpassen soll.
Vielleicht könnt ihr auch kleine Rituale einführen, abends kurz telefonieren und vielleicht hilft es ihr, wenn sie etwas persönliches vom Papa hat, was sie mit ins Bett nehmen kann. Vielleicht sollte er, auch wenn es spät wird, nochmal zu ihr rein um zu zeigen, er ist jetzt da. Da müsst ihr einfach ein bisschen probieren.
Du schreibst im letzten Absatz, dass sie das Gefühl hat, es geht euch als Familie nicht gut. Und du sagst, sie soll sich keinen Kopf machen. Mit so einen Satz nimmst du sie nicht ernst. Was meint sie denn genau damit? Ich kann mir schon vorstelllen, dass es schwierig ist, das genau auszudrücken. Aber irgendeinen Punkt muss es da ja geben...Oder bezieht sich das darauf was sie gesagt hat, dass ihr traurig seit? Was hast du da geantwortet?
Lg
Das sind keine Machtspiele sondern Sorgen die eure Tochter hat. Das Problem kennt ihr ... Das ist ja viel wert und ich kann euch nur raten das ernst zu nehmen. Sie hat es klar kommuniziert und insgeheim glaube ich einfach das der Papa ihr ganz soll fehlt (daraus schließt sie logisch das das bei ihm ja auch so sein muss). Ich denke da sollte ihr ansetzen. Spricht mit ihr und fragt sie was sie sich vorstellen kann, was die Situation besser machen könnte. Z b ein Telefonat abends mit Papa ...