Hallo zusammen,
da ich mich zunehmend von meinen Schwiegereltern im Stich gelassen fühle bzw. einfach nur noch enttäuscht bin und es manchmal auch gut tut andere Standpunkte zu hören, brauche ich mal eure Meinung. Vielleicht habt ihr eine Idee wie man der ganzen Sache begegnen kann oder ob ich vielleicht auch einfach zu viel erwarte.
Meine Schwiegereltern waren für mich bisher nie einfach zu händeln gewesen, da ich von meinen Eltern komplett anderes gewöhnt war. Meine Eltern haben mich immer unterstützt (sei es in finanzieller Hinsicht oder auch in Form von "selber mit anpacken"). Ihre Bedürfnisse haben sie immer zurückgesteckt, wobei es auch immer ein Nehmen und Geben war. Auch unter uns Geschwistern und innerhalb der Familie herrscht diese Einstellung. Es wird sich geholfen egal in welcher Lebenslage und der Zusammenhalt ist sehr groß. Auch unter Tanten, Onkels, Cousins, Großeltern, Verwandte 2. Grades etc. So sind wir alle auch erzogen worden und finde es einfach wunderbar auf so einen großen Pool von Familie und Freunden zurückgreifen zu können. Mein Partner war ebenfalls überrascht, da er solche Verhältnisse nie kennengelernt hatte und hat sich hervorragend integriert. Er hilft meiner Familie wo er kann und auch umgekehrt und er findet es etwas schade, dass seine Familie keine solche Strukturen aufbauen konnte.
Um es kurz zu machen, seine Familie besteht aus seinen Eltern und einem Bruder, da der Kontakt von seinen Eltern zu allen anderen Familienmitgliedern abgebrochen wurde als er noch sehr klein war. Weiter setzen sie sich selber auch füreinander kaum ein. Jeder lebt sein Leben für sich, muss aber auch alleine klar kommen.
So musste mein Partner während seines Studiums auf eigenen Beinen stehen, selber arbeiten und zog noch vor der Volljährigkeit aus der gemeinsamen (140m2) Wohnung der Eltern aus, da er sich mit seinem Bruder ein kleines Hinterzimmer teilen musste, obwohl genug Zimmer und auch Platz möglichkeiten vorhanden waren, jedem Kind ein eigenes Zimmer und auch etwas Privatsphäre geben zu können, allerdings die Eltern sich nicht in Form von Platz einschränken wollten (Schlafzimmer, Wohnzimmer und Hobbyzimmer mussten vorhanden sein, da blieb halt nur noch ein Kinderzimmer...).
Für mich unverständlich. Ich möchte nicht sagen dass es schlimm ist sich mit seinen Geschwistern ein Zimmer teilen zu müssen, aber gerade wenn genügend Platz vorhanden ist und auch beide sich irgendwann nicht mehr ertragen können (da der eine schnarcht, der andere gerne mal Freunde mit Heim bringen möchte), sollte man doch seinen Kindern diese Privatsphäre für kurze Zeit gönnen bis sie ausgezogen sind und selber etwas zurückstecken oder nicht?
Als ich selber Mutter wurde, konnte ich diese Form von Erziehung noch weniger nachvollziehen, da ich mich für meine Kinder auch in der Form zurücknehme (mein Partner und ich bewohnen das kleinste Zimmer) und finde es keineswegs schlimm jedem Kind ein eigenes Zimmer zugeben, wenn ausreichend Platz da ist. Aber vielleicht ticke ich da einfach anders als manch anderer.
Bisher hat mich diese Art von seiner Familie auch wenig beschäftigt, da ich immer auf meine Eltern zurückgreifen konnte, wenn es eng bei uns wurde. Nur sind letztes Jahr meine Eltern beide bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Diese Zeit war sehr hart für mich, emotional und auch physisch, da sich seitdem mein Leben komplett geändert hat und man seinen gewohnten Alltag nicht mehr hatte bzw. wir seitdem noch nicht wiedererlangen konnten. Allein sich um die Beerdigung, Nachlass, Pflegekinder (meiner Eltern) kümmern und nebenbei Vollzeit arbeiten, Haushalt und selber Kinder betreuen, war für uns und auch unsere Beziehung nicht immer leicht, aber trotz Streitigkeiten halten wir zusammen und meistern bisher alles hervorragend.
Zudem wurde meinen Geschwistern und mir das Elternhaus überlassen, welches ich nach Auszahlung meiner Geschwister Mitte diesen Jahres übernommen habe, wir allerdings aufgrund des Alters komplett kernsanieren müssen (Wasser-und Schimmelschäden, Wärmedämmung etc.). Das geht natürlich alles nur mittels Kredit und viel Eigenleistung.
Hier wird auch tatkräftig von allen Seiten meiner Familie mit angepackt, nur sind bei manchen Gewerken doch Handwerker nötig und auch die Entscheidung welche Böden, Fliesen, Küche, Raumaufteilung kann uns keiner abnehmen. Außerdem möchte ich die Hilfsbereitschaft meiner Familie nicht komplett überfordern und selbst mir ist es peinlich nach 5 Monaten immer noch jedes Wochenende nach Hilfe zu fragen, so dass mein Partner seit Anfang diesen Monats viel alleine macht (da ich zudem auch noch mit unserem zweiten Kind schwanger wurde und nicht mehr laut meiner Frauenärztin schwer heben darf).
Desto mehr regt es mich auf, dass seine Eltern noch nicht einmal mit angepackt geschweige denn geholfen haben. Sie waren auch nicht begeistert von der Idee das Haus zu übernehmen, da sie zur Miete wohnen bevorzugen (keine Gartenarbeit, keine Verpflichtungen etc.) und sie uns auch ständig versuchten zu überreden, dass wenn wir schon ein Eigenheim wollen, dann doch eine Eigentumswohnung besser wäre.
Wobei ich anmerken muss, dass wir uns bisher keinerlei Gedanken bzgl. Eigenheim gemacht haben bzw. machen wollten und die Übernahme des Hauses sich einfach allein aus dem Grund ergeben hat, dass ich mein Elternhaus nicht verlieren wollte und es aufgrund des Vererbungsfalls auch sehr günstig war.
Auch wenn es darum geht mal unser Kind für einige Stunden zu betreuen muss man ständig fragen (angeboten wird von ihrer Seite nichts) und auch Glück haben das sie für das Wochenende nichts verplant haben, denn ihre eigenen Hobbys und ihr eigenes Vergnügen gehen natürlich vor. Es wird auch 5 mal im Jahr in den Urlaub gefahren, anstatt ihren Sohn finanziell zu unterstützen (er ist nun im letzten Studiumssemester) oder auch finanzielle Hilfe für das Haus beizusteuern.
Meinem Partner standen letztens Tränen in den Augen als meine Großmutter sich von ihrer Minirente einen kleinen Beitrag zusammengespart hat um uns die Wandfarbe zu finanzieren.
An Zeitmangel kann es eigentlich nicht liegen, da seine Mutter bisher immer Hausfrau war und keiner Tätigkeit nachgeht. Weitere Enkelkinder hat sie auch nicht.
Um das ganze nun abzukürzen (der Beitrag ist ja schon lang genug ;) ) Wir erhalten weder finanzielle Hilfe, noch wird seitens meiner Schwiegereltern mit angepackt, was mich sehr enttäuscht. Mir wird auch von Ihnen das Gefühl vermittelt: "Sie haben sich für die Kinder und die Immobilie entschieden, müssen sie selber zu sehen wie sie damit klar kommen und das packen" Aber viellleicht täuscht das Gefühl auch.
Weiter macht es natürlich meinen Partner sehr traurig und mir tut es auch weh zu sehen dass seine Eltern so wenig für uns tun, weshalb ich gerne daran etwas ändern würde, selber aber nicht so wirklich weiss wie ich das anstellen kann. Oder meint ihr hier ist all Hoffnung verloren, dass sie uns (und insbesondere ihrem Sohn) etwas unter die Arme greifen.
Oder erwarte ich auch einfach zu viel, da ich von seitens meiner Familie anderes gewöhnt bin. Ist es vielleicht nicht Usus sich zu helfen?
Von Schwiegereltern enttäuscht, Hilfe bei Kindern und Hausbau
Ja, in meiner Familie helfen wir uns auch gegenseitig.
Und würde ich nachfragen würde auch meine Schwiegerfamilie mithelfen.
Allerdings - was erwartest du genau?
Hat dein Mann das schon einmal thematisiert bei seinen Eltern?
Und - ich stehe immer auf dem Standpunkt - erst geben, dann nehmen.
Hast du deinen Schwiegereltern schon einmal etwas "gegeben" - Kuchen mitgebracht, sie zum Essen eingeladen, sie mit den Enkeln spielen lassen?
Ich finde, du sprichst immer nur von "finanzieller" Hilfe und "anpacken". Aus meiner Sicht heraus erwartest du etwas zu viel.
Finanziell standen wir immer auf eigenen Beinen und wollten das auch so, d.h. Kinder während der Studienzeit waren eben nicht drin.
Es sind unsere Kinder, also kommen wir für sie auf - auch wenn von Großelternsicht auch mal komplett verwöhnt wird - mit Liebe, Zeit und ja, auch Süßigkeiten, mehr TV etc.
Genau! Das empfinde ich als selbstverständlich sich gegenseitig zu helfen wie es bei euch anscheinend der Fall ist. Und das verwöhnt werden mit Zeit und Liebe finde ich von den Großeltern für die Kinder auch als prägend und wichtig, weshalb ich so dermaßen Angst vor einem Kontaktabbruch zu Ihnen habe. Sie haben ja nun schon keine Großeltern mütterlicherseits mehr :(.
Wir haben bisher auch gegeben keine Frage und angefragt haben wir bisher auch ob sie uns mit der Betreuung gerade während des Hausbaus helfen können, wobei nur mäßig was zurückkommt.
Finanziell haben wir von seinen Elten bzw. insbesondere er nach seinem Auszug nichts gesehen. Es wurde als selbstverständlich angenommen, dass wenn er auszieht auch selber für sich aufkommen muss-auch wenn die Rechtslage es anders sieht-
Ich bin der Ansicht, dass Du viel zu viel erwartest.
Natürlich "hilft man sich" - aber ich würde auch nie etwas selbstverständlich erwarten und kann nachvollziehen, dass Deine Schwiegereltern Euch finanziell nicht unterstützen. Ihr habt Euch bewußt trotz Studiums für das Haus und Kinder entschieden, warum sollten sie dann ganz selbstverständlich finanziell oder auch durch Betreuung der Kinder unterstützen? Das wäre was anderes, wärt Ihr unverschuldet in einer Notlage aber ich würde voraussetzen, dass jemand, der sein Leben so plant wie ihr, das auch alleine hingekommt.
Mir wären übrigens auch die Tränen gekommen, hätte meine Oma mir von ihrer Minirente die Wandfarbe für mein Eigenheim bezahlt....
Gruß,
W
Generell finde ich gut das du und deine Familie die Einstellung habt :"Ich helfe wenn ich helfen kann und tue das auch gerne!"
Dennoch , so finde ich, darf man das nicht von allen anderen ungefragt voraussetzen. Ich helfe auch gerne, möchte aber das man mich anspricht und mich fragt. Ausserdem darf das auch meine Planung nicht weiter beeinträchtigen.
Generell finde ich also sollte ihr vielleicht mal mit den Schwiegereltern reden und einfach fragen. Klar, wenn ein Urlaub gebucht ist sagt man den nicht wegen einer Haussanierung der Kinder ab. Auch finanziell finde ich das so eine Sache... Ihr habt euch zu der Übernahme des Elternhauses entschieden, klar müsste ihr damit finanziell auch alleine klar kommen. Alles andere wäre nämlich Irrsinn. Man kann doch nicht allen ernstes Unterstützung der Eltern erwarten, wenn man auf eigenen Beinen steht? Auch wenn dein Mann studiert muss er bzw ihr ja irgendwie das finanzielle geregelt haben. Eine Erwartungshaltung ist da nicht angebracht, auch wenn die Eltern das Geld evtl hätten.
Zuerst Mal mein herzliches Beileid für deinen Verlust. Der Tod deiner Eltern kommt in deiner Geschichte sehr unerwartet und hat mich richtig mitgenommen. Schade, dass deine Eltern nicht länger bei dir bleiben konnten.
Unabhängig davon denke ich aber, dass du wirklich aufgrund deiner Vergangenheit zu viel erwartest. Es ist wirklich schön, wenn man viel füreinander tut, aber es ist eben keine Pflicht. Schwiegereltern, mit denen man ein etwas frostiges Verhältnis hat, etwas schuldig zu sein, ist auch nicht so toll. Insofern ist es vielleicht gar nicht so schlecht, dass da von deren Seite nichts kommt, das sie euch später mal vorhalten können.
Ihr werdet es bestimmt schaffen, ohne die Hilfe der Schwiegereltern alles zu wuppen. Ich wünsche euch alles Gute!
Hallo,
es tut mir leid, dass du deine Eltern verloren hast. Das muss sehr schwer für euch alle gewesen sein.
Was deine Schwiegereltern angeht: Warum glaubst du, sollten deine Schwiegereltern sich plötzlich ändern. Sie haben deinem Mann nur das mindeste zugestanden, als er noch bei ihnen gewohnt hat, folglich solltet ihr auch jetzt nicht mit ihnen rechnen.
Du wirst sie nicht mehr ändern können. und anstatt euch darüber zu ärgern oder die Schuld bei euch zu suchen, solltet ihr diese Tatsache, auch wenn es schwer fällt, akzeptieren. Erwartet nichts, nehmt nur das, was sie leisten können.
vg, m.
Vielen Dank, werde es versuchen.
Hallo,
ich finde deine Erwartungshaltung sehr, sehr hoch. Und ziemlich dreist. Deine Schwiegereltern sind keineswegs dazu verpflichtet euch finanziell zu unterstützen. Warum auch? Wenn ihr der Meinung seid während des Studiums Kinder zu bekommen und das Haus zu sanieren, dann ist das euer Ding, aber nicht das der Schwiegereltern.
Jede Famiie ist anders, wenn bei euch jeder jedem hilft ist das ok, aber das ist nicht Standart. Ebenso das eigene Zimmer für jedes Kind. Ich hab 18 Jahre lang das Zimmer mit meiner Schwester geteilt und auch keinen Schaden davon getragen. Klar hätte meine Mutter das Wohnzimmer aufgeben können damit jeder ein eigenes Zimmer hat (wurde auch irgendwann gemacht), aber nötig ist das doch nciht.
Mich wundert immer wieder die Erwartungshaltung hier im Forum das (Schwieger) Eltern ihr restliches Leben ihre Kinder unterstützen müssen. Sei es finanziell oder auch als Gratis Babysitter. Als hätten die kein eigenes Leben mehr.
Um es kurz zu fassen: Ja, du erwartest zu viel.
Lg wirbelwinds.mama
Hallo,
dieser enge Zusammenhalt in deiner Familie ist durchaus nicht selbstverständlich. Von daher kannst du nicht automatisch erwarten, dass die Schwiegerfamilie sich ähnlich verhält.
Ich vermute, dass das Verhältnis zwischen dir und den Schwiegereltern bisher nicht das Beste war und der Kontakt sich auf ein Minimum beschränkte. Nun brauchst du Hilfe und die SE sollen gefälligst bei dir antanzen und kräftig mit anpacken - um nachher wieder in der Versenkung zu verschwinden. So kommt es jedenfalls bei mir an. Oder wie schon eine andere Userin schreibt: Was habt IHR bis jetzt für sie getan?
Dass sie im Gegensatz zu euch eine Eigentumswohnung statt Haus bevorzugen, ist ihr gutes Recht.
Zu deinem letzten Satz: Ja, du erwartest zu viel und es ist durchaus nicht üblich, Hilfe in diesem doch recht umfangreichen Rahmen (viele Wochenenden, wie du schreibst) zu erhoffen.
Ich denke, du erwartest ein bißchen viel.
Warum sollten Sie euch finanziell unter die Arme greifen?
Ihr seid erwachsen und habt euch selber dazu entschlossen, das Haus zu renovieren und noch ein Kind zu bekommen. Es war nicht ihre Entscheidung. Ne, ich denke, das würde ich als Elternteil auch nicht tun. Sie sind früher sicher auch allein klar gekommen.
Zudem ist das Haus dein Erbe, hat nichts mit dem Zugewinn zu tun und somit auch ziemlich wenig mit ihrem Sohn, oder habt ihr da irgendwas vertragliches festgelegt.
Naja, und anpacken? Nicht jeder mag gerne werkeln und manch einer läßt es mangels Talent auch besser sein. Ich denke, auch das kann man nicht erwarten und wenn man selber alles in Eigenleistung machen will, was die Schwiegereltern ja evtl garnicht tun würden, dann macht man es halt alles etwas langsamer und lebt ein paar Monate halt mal auf einer halben Baustelle. Geht alles.
Hallo,
ihr habt euch doch für das Leben entschieden welches ihr jetzt führt. Aus welchem Grund sollen deine Schwiegereltern jetzt ihre Gedanken neu sortieren und anfangen ihr eigenes Leben dem eurigen anzupassen? Du scheinst eine furchtbar verwöhnte Göre zu sein, sorry, aber das Leben ist nun mal kein Ponyhof und wenn ihr euch jetzt finanziell übernommen habt.... tja, da müsst ihr alleine mit klar kommen. Welchen Grund sollten deine Schwiegereltern haben DICH bzw. euch zu unterstützen? Nur weil sie zufällig die Eltern deines Freundes sind besteht doch für sie keine Verpflichtung für irgendwas. Du stellst in deinem ganzen Thread nur Forderungen, hast du schon irgendwo in deinem Leben irgendwem, ohne es gegenzurechnen, geholfen?
LG