Hallo liebe Foris,
ich dachte mir ich schreibe jetzt mal hier, um von euren Erfahrungen zu hören.
Ich hatte eine ziemlich zerrüttete Kindheit. Mein Vater war Alkoholkrank, meine Mutter Nervenkrank und sowas wie aufrichtige Liebe und aufeinander schauen gab es bei uns in der Familie nicht. Meine Kindheit war geprägt von ständigen Streitereien, Geldknappheit und Angst. Nur körperliche Gewalt gab es zum Glück nicht.
Bisher dachte ich eigentlich, dass ich dadurch nichts davon getragen habe. Habe einen guten Job und auch immer "normale" Beziehungen. Mein einziges "Laster" war immer mein Hang zu älteren Männern in Beziehungen (mein Mann ist jetzt aber nur 7 Jahre älter, also im Rahmen).
Die Probleme gingen jetzt eigentlich erst los seit ich meinen Sohn bekommen habe, der wird bald 2 Jahre alt. Ich hatte nach der Geburt eine Wochenbettdepression, welche aber von keinem so richtig ernst genommen wurde.
Irgendwann ging das mehr oder weniger wieder von alleine weg nach 8 Monaten. Bzw. war ich damals bei einer sog. "Schamanin" und danach wars vorbei, ob es Zufall war oder wirklich durch die Schamanin vollbracht wurde weiß ich nicht, ich glaube an sowas eigentlich nicht, aber dachte mir einfach ich versuche es mal.
Seit einiger Zeit merke ich aber wieder, dass es mir psychisch nicht so gut geht. Mein Sohn macht momentan Probleme mit dem Schlafen und das geht mir sehr auf die Nieren. Bin wieder ständig am Grübeln und habe Schlafstörungen. So war es damals bei der WBD auch. Gut, so schlimm wie damals ist es jetzt weit nicht, aber ich merke trotzdem, dass ich einfach etwas down bin.
Ich war jetzt vor ein paar Tagen bei einer Heilpraktikerin die auch sehr viel mit der Psyche macht. Wir hatten ein sehr langes Gespräch.
Sie meinte, dass meine Probleme aus der Kindheit kommen und sie mir raten würde, zu einem Psychologen zu gehen um mein "inneres Kind" zu heilen, das ich in meiner Kindheit nie sein durfte. Daher kommt auch mein Problem, dass alles immer nach Plan laufen muss und ich nicht entspannen kann wenn mal was nicht so läuft.
Sie wird damit bestimmt Recht haben und ich möchte auch gerne etwas dafür tun, vor allem möchte ich nicht dass mein Sohn aus der Sache irgend einen Schaden zieht. Die Idee mir einen Psychologen zu suchen, finde ich auch garnicht schlecht. Aber ehrlich gesagt habe ich doch ein bisschen Skrupel davor. Ich war bei meiner WBD schon bei 2 Psychologen und die haben mir nicht zugesagt bzw. mich nicht Ernst genommen. Gut, da müsste ich einfach weitersuchen, aber trotzdem ist da die Angst, nicht ernst genommen zu werden.
Nun meine Frage.
Ist wer von euch auch in psychologischer Behandlung wegen so etwas oder etwas Ähnlichem? Wie oft habt ihr eine Sitzung?
Wie viel Zeit muss man in etwa einrechnen, bis man von einer Heilung sprechen kann? Dass das sehr unterschiedlich ist, ist mir schon klar, aber ich hätte trotzdem gerne einen Anhaltspunkt ob sich so etwas auf ein paar Monate regeln lässt oder eher eine Sache von Jahren ist. Wenn ich das wirklich durchziehe, möchte ich schon schauen dass ich alle 1-2 Wochen gehen kann.
Danke schon mal für eure Hilfe und wer mag, kann mir auch gerne per PN schreiben wenn wer nicht öffentlich schreiben möchte
Ist wer von euch in psychologischer Betreuung wegen Kindheitstrauma?
Ich finde es super, dass Du Dir Hilfe suchen willst!
Und ich widerspreche einer meiner Vorschreiberin, dass Deine aktuellen Probleme nichts mit Deiner Kindheit zu tun haben. In der Kindheit erwirbt man Fähigkeiten, mit bestimmten Sitautionen umzugehen. Die erwirbt man nicht richtig gut, wenn die Kindheit belastet war. Viele Menschen kommen trotz schwerer Kindheit mit den erworbenen Fähigkeiten durchs Leben, ohne größere Probleme zu haben, die meisten stoßen aber früher oder später an ihre Grenzen. Und dann ist es gut sich Hilfe von Außen zu holen, denn ein Psychotherapeut kann helfen, diese Fähigkeiten "nachzulernen". Jeder (verhaltenstherapeutische) Psychotherapeut wird deshalb auch nach der Vergangenheit fragen, um die aktuelle Situation zu verbessern.
Prognosen wird Dir keiner geben können. Das liegt am Therapeuten ebenso wie am Patienten. Es gibt Menschen, die sehr offen sind, die eine Therapie sehr gut annehmen und nach wenigen Wochen oder Monaten keine Hilfe mehr brauchen. Andere Menschen haben mehr "aufzuarbeiten" oder merken immer mal wieder Hilfebedarf und gehen jahrelang zum Therapeuten. Oft auch mit wochenlangen Pausen dazwischen, das geht ebenso, dass man immer mal wieder kommt, wenn man das Gefühl hat, JETZT wäre ein Gespräch nötig. Ist die Therapie erstmal bewilligt, bekommt man beim selben Therapeuten schnell einen Termin und muss nicht lange auf den Termin warten. Ein guter Therapeut reagiert flexibel auf die Bedürfnisse seiner Klienten.
Grundsätzlich dauern Verhaltenstherapien weniger lang als Psychoanalysen, von daher würde ich Dir zu einer Verhaltenstherapie raten. Zum einen geht man zur Verhaltenstherapie nur einmal die Woche (Psychoanalyse 3x/Woche), zum anderen sieht man bei Verhaltenstherapie schneller Erfolge, was gerade bei einer depressiven Symptomatik für Dich gut wäre.
Da Du auch zur Heilpraktikerin gehst, könnte ich mir gut vorstellen, dass ein Verhaltenstherapeut, der zusätzlich in Gestalttherapie oder achtsamkeitsbasierter Therapie (letztere arbeitet u.a. mit erwähntem "inneren Kind") eine Ausbildung hat, für Dich in Frage käme.
Wünsche Dir alles Gute und lass Dich nicht abwimmeln!!!
Hallo
Ich kann immer nur zu einer Psychotherapeutischen Behandlung raten, ich finde das für fast alle Menschen sicher super hilfreich.
Und ja, vieles kann man aufarbeiten und dann einfach besser klar kommen im Alltag, vieles geschieht unbewusst, als Folge von Verhaltensweisen die antrainiert wurden, und die meisten Sachen haben ihren Ursprung in der Kindheit und Jugendzeit.
Ich würde gänzlich davon wegkommen zu sagen, wer eine Psychotherapie braucht sei verrückt oder krank.
Ich hätte so gerne dass meine Mutter eine macht für sich, ich seh da sooo viele Baustellen. Aber sie ist es sich nicht wert, ihr ist das zu teuer, und sie erkennt auch nicht richtig an, dass da etwas ist, was behandelt werden könnte (es wäre wohl für sie ein Zeichen von Schwäche das anzuerkennen), und in ihrere Generation ist etwas einfach auch noch zu sehr Tabu, dass man zu einem Seelenklempner geht.
Ich selbst hatte keine zerrüttete Kindheit oder dergleichen, aber in meiner Jugendzeit sind seeeehr schlimme und prägende Dinge durch die Schule und Freundeskreis passiert. Weiter gehe ich darauf jetzt nicht ein.
Ich habe damit bis heute zu kämpfen, bzw. es begleitete mich, ich habe erst als ich Kinder hatte richtig gemerkt dass ich da teils nicht drauf klar komme. Es äußerte sich dann auch mitunter durch Unfähigkeit Kritik anzunehmen, depressives Verhalten, Hang zur Zwanghaftigkeit. Dadurch war meine Ehe teils belastet.
Meine Schwester, die Psychologie studierte, riet mir, eine Psychotherapeutin aufzusuchen. So ein Einschluss muss aber eben von einem selbst kommen.
Ich habe mich dahinter geklemmt jemanden zu finden der überhaupt Zeit hat und möglichst auch Kassenzulassung hat. Das war nicht ganz einfach.
Dann kam mir auch mein drittes Kind dazwischen, die Entbindung und dann immer mit Säugling...
So habe ich dann leider wieder eine Therapeutin verloren, die dann nach Wochen wieder keine Zeit mehr hatte.
Auf Wartelisten stehen ist leider normal, da können mal Monate ins Land gehen.
Dann habe ich recht überraschend eine tolle Therapeutin gefunden, meine Tochter konnte ich abgeben für eine Stunde die Woche, bei meinem Mann. Er hat die Therapie unterstützt und mir so sehr geholfen.
Ich habe diese Stunde wöchentlich sher genossen und geliebt. 7 Monate hatte ich Therapie, eine für mich seher hilfreiche Zeit aus der ich viel lernen konnte. DU drafst reden, es geht nur um DICH. Das allein ist schon mal toll in den Sitzungen. Jemand hört zu, bewertet als Auenstehender mal ganz unvoreingenommen die Geschichte, und kann dir in Sachen REcht geben wo du bislang vielleicht dachtest du seist ein Freak. Ich kann es schwer beschreiben.
Ich bin leider weggezogen und musste die Therapie dann beenden.
Sonst hätten wir erstmal die 25 Stunden voll gemacht und unter Umständen weitere 25 beantragt.
Es war eine Tiefenpsychologische Behandlung, weil mit Hinblick auf die Vergangenheit, also keine Verhaltenstherapie. Und eine Langzeittherapie war vorgesehen.
Ich bin heute wirklich viel glücklicher und entspannter und stehe im Mailkontakt mit meiner ehemaligen Therapeutin.
Ich kann dir nur empfehlen weiter zu suchen, du wirst sicher fündig!
Alles Liebe
Hi,
hattest Du vor Deinem Kind auch psychische Probleme?
Hast Du auch ständig über die Vergangenheit gegrübelt?
Ehrlich, kann es sein, das du einfach Überfordert bist, Zukunftsängste hast und eine Lösung suchst?
Diese ganze Verangenheitsbewältigung....sicherlich, es gibt Personen die eine extrem schwere Kindheit hatten, da kann ich es verstehen aber welche Kindheit ist wirklich perfekt?
lg
lisa
Nein vor meinem Sohn war nichts.
Mein Sohn ist jetzt auch kein besonders schwieriges Kind und Angst vor der Zukunftbrauchen wir auch nicht haben, egal in welcher Hinsicht. Woher sollen diese Phasen dann kommen?
Gegenfrage....warum soll es wegen der Kindheit sein?
Hat nicht jede Mutter Phasen, wo sie schlecht schläft, wo es mal besser und schlechter läuft, wo vieles auf einmal nicht mehr passt und man weiß nicht warum....?
Nimmt Euch die Wochenende, fahrt weg, durchbricht den Alltag, neue Hobbys, Job, etc. etc...aber dieses Grübeln kann einen zerfressen und dann schiebt man die Schuld auf die Kindheit und dann? Die lässt sich nicht mehr ändern ud du hast ja bis dato auch sehr gut gelebt ohne zurück zu blicken.
Und die Personen die ich kenne, die wirklich Gewalt, Terror oder sexuelle Übergriffe erlebt haben, die haben immer schon dran geknappert und nicht spontan 20 Jahre später.
Sicherlich gab es dann In bestimmten Situationen große Rückfälle, wo sie Betreuung benötigt hatten aber es war erklärbar.
lg
lisa
Hallo!
Ich denke, dass man durch die Kindheit für das gesamte restliche Leben geprägt wird.
In einigen Situationen kann es also durchhaus hilfreich sein, die Kindheit und das daraus resultierende eigene Verhalten zu beleuchten. Zumindest um sich selber besser zu verstehen und sein eigenes Verhalten ändern zu können. Das heißt ja nicht, dass eine miese Kindheit eine Entschuldigung für alles sein darf.
Ich mußte mich z.B. sehr viel mit meiner Kindheit auseinander setzten, weil ich viel Gewalt erfahren habe und dies auf gar keinen Fall an meine Kinder weitergeben wollte. In (extremen) Stresssituationen war ich selber oft kurz davor körperliche und/oder verbale Gewalt anzuwenden, da ich diese Sch... nunmal irgendwo auf meiner Festplatte habe.
Darum bin ich der Meinung, dass bei Problemen ein kritischer Blick auf die Kindheit nicht schaden kann.
Alles Gute!
Vanessa
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Danke für den gut gemeinten Tipp. Sowas kommt aber für mich nicht in Frage. Ich habe ja keine Depression oder sowas in dem sinne sondern merke in manchen Sachen einfach nur, dass mich die Erlebnisse in der Kindheit geprägt haben und mich in manchen Situationen durcheinander bringen. Sowas lässt sich meiner Meinung nach mit Sicherheit gut mit wöchentlichen Sitzungen heilen und man muss dafür nicht in eine Klinik. Dann würde wohl halb Deutschland in Kliniken sitzen denn so wie mir geht's bestimmt noch vielen anderen. Vielleicht habe ich auch alles etwas dramatisch hingestellt, zu 90 Prozent geht's mir gut und ich bin normal gelaunt . Danke trotzdem für deine Antwort!
Hallo
Ich habe jetzt nicht gelesen was andere geantwortet haben. Ich hoffe ich wiederhole nicht zig Sachen.
Meine Kindheit ist mir nicht präsent. Aber was ich so gehört habe, war da einiges im Argen (emotionale Vernachlässigung, auch mal Gewalt.... mir wurde mal "versehentlich" der Daumen gebrochen) . Meine Jugend war auf jeden Fall wenig rosig. Ich habe gelitten, einen halbherzigen Suizidversuch durchgeführt,... ernst genommen oder so wert geschätzt das ich es wahr nehme, wurde ich nicht.
Ich habe immer gedacht alles ist gut. Ich wäre erwachsen, für mich und mein Glück nun selbst verantwortlich, die Vergangenheit tangiert mich nicht mehr... Das klappte sehr lange einigermaßen.
Ich hatte einen Hang zum petmanenten grübeln und rutschte von exessivem Computerspiel, ins Rauchen, und dann ins Fressen. Das war mir nicht bewusst, dass den Verhaltensweisen Suchtstrukturen zu Grunde liegen.
Computer und Handy ist immer noch viel zu viel. Rauchen ist raus. Die Essstörung (Binge-Eating) ist in Behandlung, in einer Therapiegruppe. Und zwar genau nach dem Ansatz den du beschreibst. Es ist ganz vielschichtig. Es ist sehr schmerzhaft. Und es hilft (mir). Ich bin jetzt seit knapp 4 Monaten dabei. Ich denke es braucht noch lange. Ich habe milde gelächelt, verlassene innere Kinder und so ein Quatsch. Aber das ist es nicht. Es ist faszinierend was alles passiert.
Zu Anfang war es eigentlich nur das Übergewicht. Und der Wunsch nach Freiheit vom Essen, was mich bewog Hilfe zu suchen. Meine Gedanken kreisten einen Großteil des Tages um den nächsten Essanfall oder der Angst davor. Oder um Diäten, Sport, ...... Ich habe sehr schnell gemerkt das es nicht wirklich ums Essen geht. Es kommen Sachen zu Tage, welche ich nicht bewusst wahrgenommen bzw verdrängt habe.
Mittlerweile hat sich einiges getan. Mein Essverhalten wird besser (noch lange nicht gut). Ich habe 7 kg verloren, ohne Diät, ohne Einschränkungen. Das ist aber nur das Sichtbare.
Viel wichtiger ist was sonst passiert. Mein Selbsthass weicht der leisen Erkenntnis, dass ich vielleicht doch nicht so furchtbar bin. Ich lerne mich zu schätzen. Das bleibt nicht ohne Außenwirkung. Ich lerne Grenzen zu setzen und auch Nähe zuzulassen. Ich empfinde das einige Beziehungen sich nun besser/stimmiger für mich anfühlen.
Das Wichtigste ist aber der Umgang mit meinen Kindern. Das sind Welten. Viele Probleme lösen sich, ich bin geduldiger, offener und liebevoller. Das geben die Kinder zurück. Es gibt weniger Konflikte und alles in allem läuft es gelassener und runder.
Von mir eine ganz klare Empfehlung sich das anzuschauen. Ob es passt/hilft kann keiner sagen. Das steht und fällt sicher auch mit dem Therapeuten.
Bei Fragen kannst du dich gerne melden.
LG
So, nun habe ich auch die anderen gelesen. Genau wegen diesem , grob gesagtem, Psychologie ist doch nur Humbug/Geldmacherei - Geschwafel, habe ich mir zig Jahre nicht helfen lassen. Jetzt wo ich mit mir arbeite bereue ich bitter dies nicht schon vor 15 Jahren getan zu haben.
Mein Leidensdruck wurde erst mit der Geburt der Kinder wirklich akut. Vorher fand ich mich fett und undiszipliniert. Da habe ich erst erkannt, dass ich Hilfe brauche. Neben Figur und dem Gefühl der Besessenheit vom Essen, war ein weiter wichtiger Grund, daß diese Erfahrungensich immer wie in den Fokus rückten und mich belasteten. Zudem fing mein ältestes Kind an mein Verhalten zu spiegeln. Und nicht die positiven Dinge . Mittlerweile mache ich die Therapie auch um meine Kinder vor meiner Vergangenheit zu schützen.
Hallo
Ich hatte zwar kein alkoholkranken Vater und auch keine Nervenkranke Mutter aber ich war wegen versuchter Vergewaltigung in Therapie. Als es geschah war ich 14 in Therapie ging ich erst mit Ende 15. ich war diesbezüglich 2,5 Jahre in Therapie, zudem wurde noch meine Essstörung thematisiert und allgemein mein svv behandelt. Was die versuchte Vergewaltigung angeht würd ich mich als austherapiert bezeichnen. Ich kann darüber reden, habe keine Schuldgefühle mehr und hab letzten Endes die Therapie vorzeitig beendet weil das ständige durchkauen lästig wurde.
Ein gesundes Verhältnis zum Essen hab ich bis heute nicht. Macht mir persönlich aber nix aus. Was das svv vetrifft dichtet man mir ein borderline Syndrom an.
2011 war ich nach der 2. FG wegen eines Nervenzusammenbruch in der Psychiatrie. Knapp über 3 Wochen. Im Anschluss Tagesklinik darauf sollte ein 12-16 wöchiger Aufenthalt wegen meiner angeblichen borderline Krankheit folgen. In der Klinik war ich 29 std dann hat mein Mann mich wieder abgeholt weil ich dort irre geworden statt geheilt worden wäre. Allein die Kleiderordnung. Die ständigen blutabnahmen. Von heut auf morgen wieder heftige Psychomittel, und die "Freizeit" dort verbringt man mit lernen weil man sonst den "Abschluss Test" nicht schafft und nie als geheilt gilt. Keine besuche auf dem Zimmer erlaubt. Kein Kontakt zur Familie und Freunde die ersten 6 - 8 Wochen. Etc... Ich war keine 10 std da und wollte heim. Ständig Taschen und körperkontrollen. Mit den Zimmernachbarn darf man nicht reden. Psychotripp vom Feinsten das kam mir vor wie im Horrorfilm.
Ich hab wie gesagt nach 29 std den Aufenthalt abgebrochen. Diese eingetrichterten Ansichten brauch nicht.
Ich war depressiv weil ich mein 2. Kind verloren hatte und wir bereits im 26 üz waren. Natürlich war ich down! Und ja ich hab geritzt und viel geweint und ja ich hab auch auch gesagt das alles scheiße war. Ich war ja nicht zum Spaß gute 3 Wochen stationiert... Aber diesen borderline Schrott musste ich mir echt nicht geben.
Zum Glück war ich freiwillig in der Klinik und konnte so gehen wann ich es wollte. Der Großteil dort war zwang eingewiesen - sie tun mir noch heute leid.
Ich wollte also heim und musste erst noch eine Liste über pro und contra eines Aufenthaltsabbruch erstellen sowie ein 3 seitiges DIN a 4 Aufsatz über meine Gründe des Abbruchs.
Das wurde von 2 Ärzten kontrolliert und ich musste noch 3 Gespräche mit 3 verschiedenen Psychologen führen ehe ich frei war ich dachte ich komme da nie weg!
Sie meinten wenn ich es mir zu Hause anders überlegen würde könnte ich aber nicht direkt wieder aufgenommen werden. Jo kein Ding dachte ich mir. Ihr steht mich eh nicht wieder.
Mein Psychologe in der ersten Klinik ist einfach klasse. Die Chemie hat direkt gepasst.
Meine erste Psychologin damals war aber auch ok. Aber dieses 100%ige vertrauen wie in der Klinik 1 gab es nie. Dennoch konnte ich mich ihr anvertrauen und öffnen und sie mir helfen.
Alles in allem hab ich schon einige Erfahrungen in den Bereich sammeln können und wenn du meinst das ursprüngliche Problem liegt in der Kindheit arbeite es auf. Sonst hilft dir ggf trotzdem Unterstützung in der aktuellen Lage.
Hast du das Bedürfnis da was zu verarbeiten?
Ich war wegen der VV 2,5 Jahre in ambulanter Behandlung mit 1x 2std wöchentlich. Angesetzt waren 3jahre
Wegen der Depression 3,5 Wochen stationär + 3 Monate ambulant. Dann sollte eigentlich eine 6-12 monatige Tagesklinik Behandlung folgen dazu kam es wegen der anderen borderline Klinik nicht und bald drauf wurde ich mit hormontherapie dann eh schwanger und mir geht es seither super. Klar hab ich mal nen schlechten Tag und find auch mal alles scheiße und bin ab und an gestresst und genervt. Aber ich denke deshalb brauch ich keinen Psychologen.
Je nach Tiefgründigkeit kann es in einigen Monaten erledigt sein. It es sehr traumatisch gewesen solltest du mit 1,5-3 Jahren Therapie rechnen. Kommt auch auf die Häufigkeit an.
LG
Danke für Deine Antwort.
So schlimm empfinde ich meine Lage jetzt nicht.
Bei mir ist das Problem einfach, dass ich schnell gestresst bin, wenn etwas nicht so läuft wie es sein sollte.
Das kommt jetzt vor allem mit meinem Sohn zutage. Jeder der Kinder hat, weiß dass diese sich schneller ändern wie der Wind sich dreht.
Vor meinem Sohn hatte ich nie irgendwelche psychische Probleme.
Ich habe auch jetzt nur mehr selten solche Phasen. Lange war jetzt mit meinem Sohn alles OK und hat gepasst. Plötzlich die Schlafprobleme bei meinem Sohn, will nicht mehr alleine schlafen. Das hat mich sehr aus der Bahn geworfen und dadurch hatte ich einige Tage wieder Schlafstörungen durch den psychischen Druck, ist natürlich doppelt doof wenn man dann gleich wieder geweckt wird wenn man endlich mal eingeschlafen ist. Hat sich auf ein paar Tage zum Glück wieder gegeben und ich schlafe wieder gut, wenn auch mit Unterbrechungen.
Trotzdem möchte ich an mir etwas ändern, damit es zu solchen kleineren "Rückfällen" erst garnicht mehr kommt von meiner Seite. Ich möchte lernen, das Leben etwas gelassener sehen zu können und die Zeit mit meinem Kind und Mann auch mal bewusst genießen zu können.
Bisher ist mein Tagesablauf oft davon bestimmt, was noch erledigt gehört und ich
Ich bin durch meinen Thread hier auf jeden Fall sehr bestärkt worden, dass ich es versuche mit einen Therapeuten zu suchen, auch wenn ich jetzt nicht akut psychisch krank bin. Wenn die Chemie stimmt, werde ich davon wohl wirklich nur profitieren, egal ob es jetzt ein halbes Jahr oder 3 Jahre dauert.
Hallo
Du ganz ehrlich ich persönlich denke deine gestresstheit hat nix mit deiner Kindheit zu tun. Um gelassener zu werden kann dir aber ggf eine Therapie helfen.
Kinder sind mal anstrengend und klar möchte man alles in Ordnung haben. Aber das beides passt nicht immer zusammen. Grade wenn Kinder noch jung sind.
Um so älter sie werden um so leichter wird es meist. Bis dahin, Augen zu und durch. Nimm dir mal ne Auszeit vom Alltag und Kern alle 5 grade sein zu lassen. Die bügelwäsche läuft dir gewiss nicht weg!
Guck doch mal ob es eine Klinik mit Schwerpunkt Depressionen in eurer Nähe gibt. Die meisten bieten enspsnnungstherapien an. Ggf kann man auch als nicht stationierte Person daran teilnehmen. Das hat mir in der ersten Klinik gut geholfen. Traumreisen und Yoga. Einfach mal runter kommen. Auf sich konzentrieren und den Alltag vergessen.
Mein Tipp für dich schreib dich gleich bei mehreren Psychologen ein. Oft haben sie lange Wartezeiten von bis zu einem Jahr. Ist es dann der "falsche" müsstest du wieder ein Jahr warten. Usw. In der Zwischenzeit Versuch es mal mit selbsthypnose und Yoga. Mach dir 2-3x in der Woche eine std Luft dafür und arbeite schonmal etwas an deiner Gelassenheit.
Sonst hab ich leider keine hilfreichen Antworten für dich.
LG und alles gute
Egal, was der Grund ist, dir geht es nicht gut.
Meine Psychologin sagt dazu: wenn jemand einen Leidensdruck hat und sagt, dass er etwas ändern möchte, sollte das tun!
Also, würde ich mich auf die Suche machen. Die ersten Stunden sind ja zum beschnuppern, denn natürlich muss die Chemie passen. Das kann halt leider manchmal dauern.
Ich habe meine Therapie nicht wegen einem kindheitstrauma gemacht (wohl aber wegen meinen Weltbild, dass einem in der Kindheit vermittelt wird).
Ich ging so alle ein bis zwei Wochen. Da kommt es einfach auf deinen Leidensdruck an.