Erstgeborenes Enkelkind bevorzugt?

Hallöle,

in unserem Bekannten- und Freundeskreis und auch in unserer eigenen Familie ist mir aufgefallen, dass die Omas und Opas die ältesten Enkelkinder irgend wie "bevorzugen". Natürlich "haben sie alle Enkelchen gleich lieb", aber im Umgang und auch in der Art, wie sie über die Enkel reden, gibt es durchaus Unterschiede. Es ist ja nur normal, dass man den einen Menschen lieber hat als den anderen, auch innerhalb der Familie bevorzugt der eine die Mama, der andere den Papa oder die Oma mütterlicherseits oder den Opa väterlicherseits oder wie auch immer. Aber es ist wirklich auffällig, wie oft gerade die Großeltern gerade die erstgeborenen Enkelkinder vorziehen. Hat das hier vielleicht auch schon jemand beobachtet? Ich habe selbst noch keine Kinder, allerdings hat meine Schwester eine supersüße kleine Maus, die so oft bei meinen Eltern ist (meine Schwester wohnt im selben Haus gleich über meinen Eltern), dass man schon fast sagen kann, die Kleine wächst zu gleichen Teilen bei Eltern und Großeltern auf. Die kleene Schnecke weint sogar, wenn die Oma weggeht, und Oma vermisst die Kleine, wenn sie im Urlaub ist... allmählich gehen mein Schatz und ich auch an die Familienplanung, und mich macht der Gedanke sehr traurig, dass unser Kind vielleicht nie ein so enges (ich wohne nunmal nicht über meinen Eltern) und herzliches und schönes Verhältnis zu meinen Eltern haben wird. Klar würden meine Eltern sich nicht anmerken lassen wollen, dass ihnen das eine Enkelkind näher ist als das andere - immerhin wird meine Nichte teilweise bei den beiden groß. Aber ich sehe es ja selbst, dass es bei Freunden und Bekannten trotzdem auffällt - und die Kinder merken es bestimmt auch. Wie sind da Eure Erfahrungen?

Ganz lieben Gruß und danke für Eure Antworten!
Vanillie

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Hallo,

ich bin auch der Meinung (aus eigener Erfahrung und auch aus Beobachtungen bei anderen Familien) das das erstgeborene Enkelkind immer etwas ganz Besonderes ist. Ist ja auch klar, zum 1. Mal Opa und Oma zu werden ist schon anders als zum 3., 4. oder 14. Mal!

Ich war selber das erstgeborene Enkelkind und ich glaube schon das ich etwas bevorteilt wurde, was Aufmerksamkeit anging (allerdings bin ich auch beiderseits das einzige Mädchen, das trug dazu wohl auch noch bei). Aber, trotzdem, meine Großeltern haben es schon immer versucht ziemlich gerecht zu machen/verteilen alles. Auch, meine Großeltern väterlichseits haben einen viel besseren Draht zu meinen beiden Cousins die im Haus wohnen (meine Eltern sind ca. 300 km weit weggezogen als ich klein war).

Nun sehe ich auch bei meinem Kleinen (auch erstgeborenes Enkelkind, auf beiden Seiten, mütterlichseits und väterlichseits) das er ziemlich umgarnt wird. Es sind eben noch keine weiteren Enkelkinder da bis jetzt (der Bruder meines Mannes ist schon einige Jahre verheiratet, aber leider kein Kind in Sicht bisher). Manchmal denke ich auch, die beiden haben deswegen auch noch kein Kind da wir zuerst ein Kind bekommen haben und sie jetzt nicht hinten anstehen wollen. Das ist aber sehr schade, denn wie schon mal geschrieben würde ich es sehr gut finden wenn Lucas auch mal innerhalb der Familie jemanden zum Spielen hätte. Oder, es wäre halt auch super wenn die Opas und Omas väterlichseits (wir haben auch noch Urgroßeltern) ihre Aufmerksamkeit auch mal zwischen zwei Kindern teilen müssten. Dann wäre mein Kleiner nicht immer so begluckt, das würde ihm auch ganz gut tun.

Naja-ich und mein Mann haben es nicht extra darauf angelegt das wir die ersten mit einem Enkel sind. Unser Kleiner kam sogar recht ungeplant und ich habe mir nie vorher über Opa-Oma-Enkel-Beziehungen groß den Kopf zerbrochen. Es ist eben wie es ist. Ich bin froh das Lucas liebe Opas und Omas auf beiden Seiten hat, die ihn vergöttern (wobei ich zugebe, das auch noch ein bisschen anzuheizen mit schicken Fotos, die ich ab und an machen lasse, da wir sehr weit von ihnen entfernt wohnen). Dazu muss ich auch noch sagen, das ich froh bin das die Aufmerksamkeit der ganzen Schwiegerfamilie jetzt eher auf meinem Sohn ruht also auf mir!!

Lieben Gruß
anna

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Hallo!

Ich denke auch das der erstgeborene Enkel etwas besonderes ist. Die "andern" sind auch was besonderes-aber eben nicht das erste.
Ich bekomme jetzt das 2.Kind -und irgendwie kann man das evtl. miteinander vergleichen? Das zweite wird auch was besonderes sein-aber Emily bleibt nun mal immer die "erste die da war". Kann es schwer in Worte fassen.

Für meine Eltern war Emily das 2.Enkelkind, Nr. 3 folgte 5 Monate später. Sie ist das einzige Mädel , aber meine Eltern machen keinen Unterschied was Geschenke, aufpassen usw usf angeht.

Bei meinen Schwiegereltern war Emily "Nr.3" - "schon wieder ein Mädchen"#augen
Zu den beiden Cousinen hat meine SchwieMu (SchwieVa verstarb im Dez.) mehr Kontakt , was mich aber nicht stört od. ärgert#schein Finanziell od. Geschenke-mäßig werden alle gleich behandelt.

Ich bin jetzt nur gespannt wie es dann wird wenn wir unser 2.Kind bekommen - "endlich mal ein Junge"(SchwieMu!!) Irgendwie hab ich die Befürchtung das er dann gegenüber meiner Tochter besonders verhätschelt wird, da tut mir Emily jetzt schon leid - "nur" weil sie ein Mädchen ist.

Bevor ich dir noch meine ganze FAmiliengeschichte aufschreibe.#bla..mach ich lieber Schluss;-)

LG
Anja

3

Doch, diese Erfahrung habe ich auch gemacht. Vielleicht meinen die Großeltern auch, dass die "Großen" zu sehr ins Hintertreffen geraten, wenn sich die Eltern um den neuen Nachwuchs kümmern müssen. Dann möchten sie den Ausgleich schaffen und merken nicht, wie es bei der Umwelt so aufgefasst wird?? Also so denke ich mir das manchmal. Ich bin eigentlich ganz froh, dass meine Eltern sich so um meine Tochter kümmern, wäre sonst oft aufgeschmissen. Aber als wir Nr. 2 angekündigt haben, war gleich die erste Reaktion, dass meine Tochter dann wohl das "fünfte Rad am Wagen" würde. Ich muß dazu sagen, dass ich mit ihrem Vater nicht mehr zusammen bin und wir eine harte Trennungszeit hatten (Gericht, Polizei ect.) Ich war total sauer. Wie können die mir unterstellen, ich würde meine Kinder nicht gleich lieb haben, nur weil das Erste so ein A..loch als Vater hat! Kann sie doch nix für!
Die Schwiegereltern bevorzugen auch den größten Enkel. Er ist der einzige Junge (neben bisher 3 Mädchen) und wurde auch quasi von ihnen aufgezogen, weil meine Schwägerin damals gerade 18 war. Er hat nach der Heirat seiner Mutter auch seinen Nachnamen behalten wollen, heißt weiter wie die Großeltern. Ist natürlich schon eine besondere Situation. Meine andere Schwägerin wurmt das aber schon sehr. Es kam dann auch schon mal die spitze Bemerkung, dass sie ja gespannt ist, welche Stellung unser Baby bei den Eltern haben wird. Es ist das erste Kind für meinen jetzigen Mann.
So, das war es. Ehe Du ganz den Durchblick mit meiner Familie verliehrst.
Gruß Silly mit Annelie (fast 6) und Bauchmini (16.SSW)

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Hallo Vanillie,

das ist bei uns auch so.

Meine Mutter bevorzugt auf jeden Fall die größte Enkelin, sie war aber damals auch schon bei der Geburt mit dabei, da mein Bruder zu diesem Zeitpunkt andersweitig beschäftigt war.

Bei Geburtstagsgeschenken versucht sie aber alle gleich zu halten (vom Preis des Geschenks her).

Wirklich enttäuscht und wütend war ich damals, als ich ungeplant arbeiten gehen musste und ich sie fragte, ob mein Sohn bei ihr schlafen könne (sie hatte in dieser Woche Urlaub) und sie meinte, nein, sie hätte nicht gerne Kinder über Nacht da (hat ihn dann aber frühmorgens bei mir abgeholt - 50 km Fahrt - um mir damit zu helfen).

Interessanterweise stellte sich dann heraus, dass die große Enkelin ständig bei ihr übernachtete - jedesmal wenn wir dort waren, erzählte sie stolz, dass sie bei der Oma geschlafen habe.
Und das, damit ihre Mutter in die Disco oder in den Swingerclub gehen kann... (und sie ist "nur" die Ex-Freundin meines Bruders!)

Das ist nur eine Geschichte von vielen. Hab auch schon mit meiner Mutter versucht darüber zu sprechen, aber sie behauptet fest, dass sie alle gleich behandelt und z. B. nur deshalb die Ex meines Bruders jeden Sonntag zum Essen eingeladen hat, damit das arme Enkelkind wenigstens einmal die Woche was anständiges zu Essen bekommt.

LG
Kira

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Hallo,
unser Sohn ist jetzt 2 Jahre alt. Für meine Mutter ist es das 1. Enkelkind, für meine Schwiegereltern das 3. Meine Mutter wohnt bei uns in Haus und sieht den Kleinen mehrmals täglich (vor allem seit der die Treppen alleine laufen kann, höre ich nur noch "Oma!!!" und schwupp, ist er auf dem Weg nach unten). Meine Schwiegereltern sehen den Kleinen nicht so oft, vielleicht 2-3x im Monat. Unser Kleiner ist da der Star, die beiden anderen Enkel sind bereits 13 und fast 17 Jahre alt und kommen noch seltener zu Oma und Opa. Wenn wir bei meinen Schwiegereltern sind, merke ich oft gar nicht, daß ich ein Kind habe. Opa geht mit ihm durch den Garten, Nachbars Katzen begutachten, Oma liegt mit dem Kleinen im Wohnzimmer zwischen den Bauklötzen (und braucht nachher Hilfe beim Aufstehen;-)). Was Geschenke zum Geburtstag oder Weihnachten betrifft, werden alle drei vom Wert her gleichgehalten. Oder auch wenn die Großen Geld für`s gute Zeugnis oder so mal außer der Reihe bekommen haben, bekommt unser Kleiner den gleichen Betrag für seine Spardose.
Bei uns ist das mit dem "bevorzugen" also eher andersrum. Liegt aber wohl daran, daß unser Kleiner dann doch eher der Nachzügler bei den Enkeln ist.
LG
Martina

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Hallo,

ich kann das alles was ihr schreibt sehr gut verstehen. Mir geht es genau so. Nur ist bei mir ein unterschied, meine Schwiegereltern behandeln, mein Jüngsten extra so. Wenn es mal darum geht, einen bösen zu finden, ist es immer mein Jüngster. Der Teufel sozusagen. Oder wenn es darum geht das mein großer bei denn großeltern schlafen möchte, und der kleine fragt ob er auch darf, wird dies mit Ignoranz abgetan. Es tut mir so leid für denn kleinen Mann, da er eigentlich sehr Herzlich zu Ihnen ist. Aber es gab von Anfang an, eine Abneigung gegen ihn. Mein Mann sieht das leider nicht so, ich muß ihn dann immer alleine Verteidigen.

Es macht mich so traurig, wenn ich sehe das zum beispiel die Kinder, den Bekannten vorgestellt werden, und mein sohn wird dabei garnicht erwähnt. Er ist noch so klein (3 Jahre) und eigentlich ist es gut das er das noch nicht versteht, wie man ihn behandelt. Aber ich hoffe das es ihn nicht so trifft wie mich.

Gruß

Tanja

7

Hallo

Bei meinem Vater ist es nicht so.Aber bei den Großeltern von meinem Mann ist es sehr deutlich.Er ist der erste Enkel und somit auch der Lieblingsenkel.Die anderen melden sich eh kaum.Unsere Laura wird auch bevorzugt.

lg

8

Hallo

Ich habe das auch bemerkt*Leider*
Als vor 6 Jahren meine Tochter auf die Welt kam wusten mein Mann und ich wir sind die einzigen von allen die Kinder wollen und bekommen können.Dann war es schon fast klar das sie verhätschelt wird.Als dann 2 Jahre später mein Sohn auf die Welt kam legte sich das verhätscheln aber wieder schnell.Zu mindest von meinen Eltern aus.Bei meinen Schwiegerellis merke ich das heute noch deutschlich das Laura bevorzugt wird.Aber ich habe ja einen Mund und wehre mich natürlich...auch für meinen Sohn.Da mein Sohn vom Karakter her ein ganz anderes Kind ist..er tobt gerne un so wollten meine schwiegerellis ihn ungern mit ihn den Urlaub holen.Weil wegen mehr arbeit un so.
Das gab es bei mir nicht...Habe dann gesagt entweder beide oder kein Kind.Als sie zurück kamen oh wunder waren sie SOO erstand was sie doch für ein lieben Enkelsohn haben.Tja...ich konnte nur schmunzeln..

Ich denke man sollte nur den Mund auf machen..schließlich können die Kinder sich nicht wehren!
;-)

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Hallo Vanillie,

bei uns wird die Große nicht bevorzugt. Irgendwie ist jedes Kind was besonderes, hat seine ganz besonderen "Qualitäten". Da gibt es "die Große, Verständige", "die Süße", "die Pfiffige" und "die Kleine" . Meine Kinder (die 1. und 3. in der Enkelfolge) wohnen nun im gleichen Haus wie die Großeltern (unseres übrigens, nicht ihres). Klar sehen sie die Großeltern häufiger, dafür entfällt aber auch der "Besuchsbonus", sie müssen also viel mehr hören und bekommen weniger Extrawürste gebraten als Besucherkinder. Während alle anderen Enkel 2 Paar Großeltern haben, haben meine Mädels auch nur 1x Großeltern (meine Eltern sind tot) und 1 Uroma, so gleicht sich das etwas aus.
Geschenkemäßig bekommen alle gleich. Gut, es kann sein, dass es mal ein Seifenblasenspiel außer der Reihe gibt, aber im Jahresdurchschnitt kommt kein Kind/Enkel zu kurz.
Es ist auch so, dass wir uns gegenseitig helfen und füreinander da sind, so dass die SE auch irgendwo eine "Gegenleistung" erhalten (auch wenn das keiner aufrechnet), aber es ist keine einseitige Sache.
Bei euch ist es so, dass die Kleine das einzige Enkelkind ist, ist ja klar, dass sie soviel Aufmerksamkeit bekommt.
Mein Bruder und ich wohnten auch im gleichen Haus wie die Großeltern, in der Enkelfolge waren wir mittendrin.
Bei meiner Oma waren wir oft so etwas wie die "Alltagsenkel", während die entfernteren die "Festtagsenkel" waren. Für meinen Opa war ich, glaube ich, das Lieblingsenkelkind, er hat die anderen aber nie zurückgesetzt. Geschenketechnisch bekamen und bekommen alle gleich (Oma lebt noch).
Meine Mädels merken es schon, dass Oma ganz aus dem Häuschen ist, wenn die anderen Kinder und Enkel zu Besuch kommen und dann eben für die Zeit des Besuchs "Aufmerksamkeit auf Vorrat" bekommen. Das kann man erklären (freut sich, sind selten da etc.). Insgesamt ist es wirklich so, dass keines zu kurz kommt.

LG, Heike

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Für meine Eltern ist meine Tochter ein ganz besonderer Enkel (was man auch immer merkt, was mir etwas peinlich ist). Und zwar deshalb, weil ich als ihre Tochter ein Mädchen geboren habe, mein Bruder hat zwei Söhne (5 & 2 J.) meine Tochter liegt dazwischen. Ich glaube das mit der "bevorzugung" liegt darin das bei der Schwägerin die Emotionale - Bindung etwas anderes ist als zur Tochter und weil meine halt einfach ein Mädel ist;-).
LG