Hallo ihr Lieben,
vorweg entschuldigt schon mal, dass es so lang geworden ist, aber ich musste mir jetzt mal den Frust von der Seele schreiben.
Ich bin gerade sehr traurig und habe mich deshalb entschieden euch zu schreiben und vielleicht vom Ein oder Anderen einen guten Tipp zu bekommen. Wir leben gemeinsam mit meinen Schwiegereltern auf einem Hof. Die Meinungen bezüglich Erziehung und Gestaltung unseres Familienlebens sorgen regelmäßig für Unverständnis auf ihrer Seite, mal mehr, mal weniger.
Unser Kleiner wird im August 3 Jahre, er war von Anfang an ein sehr lebhaftes, forderndes, aber sensibles Kind, was klare Linien und Struktur brauchte, er orientiert sich sehr start an Ritualen und fordert diese ein. Die ersten Jahre waren wirklich nicht einfach, aber wir habe es rückblickend gut hinbekommen, finde ich.
Nun folgendes Problem: Der kleine war im Normalfall nie vor 20 Uhr bettfertig und geschlafen hat er auch nie vor 21:30 Uhr. Wollte immer wieder aufstehen und meinte etwas zu verpassen, was einfach der Tatsache geschuldet war, dass er den richtigen Zeitpunkt zum Schlafen einfach schon längst überschritten hatte. Es gab viele Kämpfe, Geschrei, Wutausbrüche und er wurde dabei immer erschöpfter, es war furchtbar.
Das Hauptproblem waren dabei die Schwiegereltern, die das zum Abendessen gehen immer weiter nach hinten schoben, da musste er noch das mit ihnen machen, und nur noch "kurz" bei jenem helfen, und "ach lass ihn doch noch kurz, das sind doch nur noch 5 Minuten"....und so summierten sich die Minuten.
Da sich die liebe Schwiegermutter einfach nicht an Vereinbarungen und vorgegebene Zeiten hält und ich die Faxen dicke hatte, habe ich für mich meine Konsequenzen gezogen und festgelegt, dass der Kleine spätestens 17:45 Uhr mit zu uns ins Haus kommt. Wir haben dann Abendbrot gegessen, noch etwas gespielt (eventuell gebadet) und waren ca. 19 Uhr im Bett und haben dort dann noch Geschichten gelesen usw.. und meistens war der kleine zufrieden, ohne Kampf spätestens um 20 Uhr eingeschlafen. Alles verlief in Harmonie, ich war so stolz, dass wir das endlich geschafft hatten und voller Zuversicht, dass ich nun nach fast drei Jahren auch endlich wieder meinem Hobby nachgehen könnte. Wie gesagt alles super bis letzte Woche.
Der kleine war zwei Nachmittage bei Oma und (Opa) - nur zwei Nachmittag und das Ergebnis ist ne Katastrophe. Alles was wir uns so hart und mit viel Durchhaltevermögen erarbeitet hatten, ist wie weggeblasen. Ich habe das Gefühl die Schwiegermutter arbeitet seit letzter Woche komplett gegen uns. Alles worum wir sie gebeten haben wird ignoriert oder gerade erst gemacht. Ich weiß nicht ob sie es absichtlich macht oder ob sie, Entschuldigung - einfach so dämlich ist, aber ich bin zutiefst enttäuscht und traurig.
Ich habe wieder ein vollkommen frustriertes Kind.
Gestern war er mit Opa Traktorfahren, wir hatten ausgemacht, ich hole ihn zwischen halb und dreiviertel sechs ab. Ich komme zur Vereinbarten Zeit, will ihn Holen, sie geht einfach mit ihm weg und sagt: "Wir müssen jetzt noch mal zu seiner Freundin gucken gehen" und als er dann verständlicherweise nicht mit mir nach Hause gehen will, verspricht sie ihm Dinge für den nächsten TAg und verplant seinen Nachmittag mit den Nachbarn ohne zu Fragen, ob das in Ordnung ist. Da habe ich direkt eingegriffen und habe gesagt, dass das nicht geht, weil wir etwas anderes vor haben. Sie war angepisst und hat den Heimweg dann noch extra in die Länge gezogen, da musste hier noch geschaut werden und dort noch. Ich habe gestern schon innerlich gekocht, aber bin ruhig geblieben. Heute ähnliche Situation. Es war bereits spät als wir nach Hause kamen. Der kleine sah, dass die Hühner gemistet werden sollten und wollte mit helfen. Ich sagte ihm, dass das heute nicht geht, weil es schon zu spät ist, er war enttäuscht und wütend und weinte. Ich bin ihm hinterher gegangen und bin konsequent bei meinem NEIN geblieben, er war eh schon wieder total müde und steigerte sich total rein. Dann kam sie wieder um die Ecke und find an mich runterzumachen, was ich mit dem Kind machen würde, ich ware bescheuert, sooo spät wäre es ja noch gar nicht, die viertel Stunde würde ja jetzt nicht das Problem sein und so weiter. Da habe ich den Kleinen angesackt und bin gegangenen. Sie mir weiter hinterher geschwafelt. Da war es vorbei. Ich hab mich umgedreht und ihr wütend entgegengebracht: "Ja es ist immer nur eine viertel Stunde und dann noch fünf Minuten hier, und fünf Minuten da. Ich weiß, dass es mit einer viertel Stunde nicht getan ist und deshalb ist es jetzt zu spät dafür. Und außerdem, es ist unser Kind, nicht eures und wenn wir sagen, er geht jetzt rein, dann geht er jetzt rein". Ich war so sauer und enttäuscht.
Das Abendessen lief dann ganz gut, aber das ins Bettbringen war wieder eine Katastrophe, wie schon das ganze Wochenende, seit er bei Oma und Opa war. Ich habe direkt mit meinem Freund darüber geredet und er wurde natürlich prompt vom Schwiegervater zur SEite gezogen, von wegen ich wäre bescheuert und ob er denn nicht mal auf den Tisch hauen wolle, er könnte sich das doch nicht alles gefallen lassen.... Er hat dann noch mal klar gelegt, dass er nicht auf den Tisch hauen muss und will, weil es für ihn dazu keinen Grund gibt, dass wir miteinander so wie wir leben gut klar kommen und für uns alles in Ordnung ist und auch noch mal, dass sie unsere Erziehung nichts angeht. Aber das ist nicht angekommen. Ich war so traurig, dass ich die ganze Zeit im Bett geweint habe, er hat mich zwar versucht zu trösten, aber das war in der Situation kaum möglich. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Das Beste für unsere Kleinfamilie wäre es, denn Kontakt zu den Großeltern vorerst zu unterbrechen, mussten wir früher auch schon mal machen, weil es so mies lief. Doch inzwischen ist der kleine eben kein Baby mehr, er hat seine Großeltern wirklich gern und ist auch super gern mit ihnen zusammen. Ich will das nicht auf seinen Schultern austragen...
Kann mir vielleicht jemand nen Tipp geben? Wie würdet ihr reagieren?
Erziehungskonflikt mit Großeltern - was tun?!
Ich würde mit meinem Mann abends lange ausgehen und die Schwiegereltern bitten, dass Euer Sohn dort übernachten kann,
Dann würde ich Ihnen noch genau Eure Rituale ans Herz legen.
So können Sie SE selbst erleben, wie es ist, ein völlig übermüdetes und überdrehtes Kind zum Schlafen zu bewegen.
Danke für deinen Tipp, das Problem ist nur, dass das nicht funktioniert. Sie legen sich alles so zurecht, wie sie es brauchen, außerdem geben sie nicht zu, wenn etwas nicht gut gelaufen ist, bei "Ihnen gibt es nie Probleme", es ist alles nur unsere Erziehung. Ich musste mir auch früher schon mal anhören, dass es SChwiegermutter nicht gefällt, dass unser Sohn so spät ins Bett geht (obwohl sie ja die jenige war, die den Zeitpunkt so rausgezögert hat) und dann später, als ich konsequenter wurde, weil ich es uns allen einfach machen wollte, da bekam ich zu hören, warum er denn schon so zeitig ins Bett muss, dass wäre übertrieben. Ihre Kinder waren definitiv in den Alter nie nach um sieben im Bett. Sie ist gelernte Krippenerzieherin und der Meinung sie weiß alles. Nicht nur von Kindererziehung, sondern von der ganzen Welt, du müsstest sie mal erleben. Ihr Neffe hat ihr vor kurzen frei heraus gesagt, dass sie ne absolute Macke hat. Wir schämen uns regelmäßig für sie, wenn Besuch da ist, weil sie der Meinung ist, jeden Belehrung zu müssen. Wenn etwas nicht nach ihrem Kopf geht, hat man schlechte Karten. Ich würde mir wirklich wünschen, irgendwie ein Umdenken bei Ihnen zu bewirken, aber ich halte es fast für aussichtslos.
Huhu
Ich kann dich voll und ganz verstehen ich habe selber so Konflikte gehabt zwar nicht mit Schwiegermama aber mit meiner eigenen mutter.
Mein kleiner ist jetzt 16 Monate und ist öfter mal bei meiner Mutter sie weiss eigentlich das er immer zwischen 18:30 und 19:00 uhr ins Bett geht aber jedes mal musste noch dies gemacht werden und das geguckt werden das er total übermüdet und überfordert war und wir so das Theater hatten das er nicht schlafen wollte und somit jedes mal seinen schlafrhythmus durcheinander gebracht hat wobei sie eig weiss das er immer ein schlechter Schläfer war bis wir die Rituale und die festen Zeiten eingeführt haben.
Das was uns persönlich geholfen hat war das wir auch konsequent gegenüber meiner mutter wurden heisst wir haben ihn eine halbe Stunde früher abgeholt wenn es ihr nicht gepasst hat haben wir sie schmollen lassen aber so hat selbst dieses immer nur noch 5 min iwie in den Zeitplan gepasst und mini war pünktlich im bett. :)
Hallo!
Wieso verbringt er denn soviel Zeit bei ihnen?
Alles Gute
Wir leben gemeinsam und sehen uns täglich, dass heißt es kommt automatisch dazu, dass sie sich täglich begegnen. Sobald wir vor die Tür treten, um uns draußen zu beschäftigen steht entweder Oma oder Opa parat und versucht ihn mir "abzunehmen". Sie denken, ich müsste doch froh darüber sein, dass mich jemand entlastet. Ich sehe aber meinen Sohn nicht als Belastung und stemme das ganz gut und wenn es mir wirklich mal nicht gut geht, bitte ich auch um Hilfe. Sie interpretieren das aber so, dass ich ihnen ihren Enkel vorenthalten will, obwohl sie ihn täglich sehen und ich sooft es geht auch zulasse, dass sie Zeit miteinander verbringen, ist es ihnen zu wenig, weil wir ja sooo schlechte Eltern sind und dem Kind nicht gut tun. Dass er letzte Woche bei Ihnen war, war am ersten Tag mein guter Wille, damit Oma mal wieder mehr Zeit mit ihm verbringen kann und am nächsten Tag musste ich lange arbeiten. Eigentlich sollte sich der Papa um den kleinen kümmern, aber er arbeitet Nachts und war total fertig und hat deshalb die Oma gebeten, den kleinen zu nehmen. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich ihn zur anderen Oma gebracht. Dort haben wir die Probleme nicht.
Geht der Kleine nicht in den Kindergarten? Dann wäre er doch schonmal einen Großteil des Tages garnicht präsent
hallo, ich würde mir eine eigene wohnung ein paar km entfernt vom hof nehmen und nur noch zu besuch kommen. dieses herumgezerre und die menschliche enge bei euch würde mir gewaltig auf den keks gehen.
vg
Ist dein Freund der Bauer vom Hof? Also seit ihr dran gebunden dort zu leben?
Habt ihr Vieh oder Ackerbau? Arbeitest du aktiv auf dem Hof mit?
Wenn es irgendwie möglich ist wäre ich auch dafür das ihr ins nächste Dorf zieht und dein Freund und ggf. auch du dann halt jeden Tag zur Arbeit auf den Hof fährt.
Bei Viehhaltung ist es halt schwer, da werden die Schwiegis wahrscheinlich drauf bestehen das dein Mann nachts im Stall steht wenn z.B. eine Geburt ansteht. Aber normalerweise ist das je zeitlich begrenzt und dann kann er ja auch in der Zeit auf dem Hof schlafen.
Ich meinte mit Hof keinen großen Bauernhof. Wir sind eher klein, gehen alle einer anderen Arbeit nach und kümmern uns vor bzw. nach der Arbeit und am Wochenende um Tiere, Garten und Land.
Das Problem bei der Sache ist, meinem Freund gehören hier eigentlich so gut wie alle Tiere und es liebt sein zu Hause. Es ist auch herrlich hier: Wir wohnen am Wald, ringsherum Felder, vor dem Haus ein See, schöner kann man nicht leben und auch für Kinder ist es hier ein Paradies. Weil wir dies so schätzen, haben wir in den letzten Jahren aus eigenen Kräften, mit eigenen Händen ein Haus hier gebaut, um für uns zu sein und uns doch in gewisser Weise von den Schwiegereltern abgrenzen zu können. Wir haben ein großes Haus gebaut und uns einen riesen Traum erfüllt, so zu leben. Es wäre alles perfekt, wenn das nicht jetzt dieses Theater wäre. Ich denke du verstehst, dass es von dieser Sicht her für uns keine Alternative ist, hier wegzuziehen.
Mir bleibt wahrscheinlich nur weiter Konsequent zu sein und mich durchzubeißen und zu hoffen, dass irgendwann doch noch die Einsicht bei ihnen kommt.
Hallo,
wir kennen das Thema auch.
Zum Glück wohnen meine Schwiegereltern 350 km entfernt, aber jedesmal, wenn wir dort sind oder wenn sie die Kinder eine Woche mit in die Ferien nehmen, kommen die jeden Tag zu spät ins Bett und nachher haben wir jedesmal mehrere Tage Terror, bis die Kinder sich von ihrem Schlafdefizit erholt haben. Eine Mittagspause setzt Oma auch nicht durch.
Mittlerweile sind die Kinder 6 und 9, und alles Reden mit Oma im Laufe der Jahre brachte nichts. Leider brauchen unsere Kinder auch noch mehr Schlaf als andere Gleichaltrige, maulen aber natürlich, wenn die länger aufbleiben dürfen, und Oma gibt selbstverständlich immer nach.
Die Krönung war letztes Jahr eine Woche Ponyhof mit den Großeltern, wo die Kinder beim Abholen wie Zombies durch die Gegend wankten (und Oma ebenfalls, weil sie ihre gewohnte Mittagspause nicht durchgesetzt hat und wegen Opa, der nicht mehr fit ist, nachts ständig wach war ). Die Kinder waren quakig hoch fünf und wollten sich nicht einmal von den Großeltern verabschieden.
Dieses Jahr fahren wir nach dem Ponyhof gleich weiter in unseren Familienurlaub. Ich weiß jetzt schon, dass wir davon die ersten vier Tage vergessen können.
Ich fürchte, die Situation bei Euch wird sich nicht ändern, solange Ihr bei den Großeltern wohnt.
Da hilft nur, in ein eigenes Haus zu ziehen, am besten ein paar Dörfer weiter und bestimmte Tage ausmachen, wo Ihr zu Besuch kommt, die ein festes Ende haben, an das sich die Großeltern gewöhnen werden müssen.
LG
Heike
Hallo, also vorweg - ich kann dich gut verstehen! Bei unserem ersten Kind war ich auch etwas "empfindlich" wenn es um den Sohnemann ging und den Ablauf wenn die Schwiegereltern zu Besuch kamen... hat sich aber mit den Jahren gelegt und ich bin entspannter geworden. Wie Du schreibst, habt ihr das Glück in einem kleinen Paradies zu wohnen - und ehrlich gesagt, das habe ich in den letzten Jahren auch immer mehr zu schätzen gelernt, Eltern um die Ecke, keine lange Fahrerei und ganz viel Natur für die Kinder. Wir wohnen zwar nicht direkt zusammen, aber es sind nur "200 Meter Weizenfeld" dazwischen. Unsere Kinder (6 und 15) gehen und gingen (auch mit 1, 2, 3, 4.... Jahren) im Sommer nie vor 22 Uhr ins Bett, ist einfach noch zu hell und zu schön, draußen herumzufetzen. Allerdings gab es immer die Ansage, dass ein Mittagsschlaf sein muss - den haben sie dann logischerweise auch gebraucht. Sogar die 6-jährige genießt ihr "Nickerchen" immernoch und geht dann wieder raus zum Spielen. Vielleicht eine Idee für euch?
Liebe Grüße
Sabine
huhu,
erstmal finde ich, dass du dich da schon sehr reingesteigert hast. klar, übermüdete kinder sind stress, aber dadurch, dass du dich so aufregst, überträgt sich dein stress aufs kind.
ich würde folgendes machen. ich würde, wenn es wieder so spät geworden ist, den schwiegereltern die aufgabe übertragen, den kleinen zu bett zu bringen. wenn sie es selber erleben, dann glauben sie dir wahrscheinlich eher, als wenn sie alles nur vom hören-sagen mitbekommen.
lg