Ritzen, wollte nicht mehr leben Tochter. Wie geht es weiter?

Hallo

Unsere Tochter hat am letzten Sonntag angefangen sich zu Ritzen. Wir haben sie nachdem wir sie gefunden haben direkt in die Psychiatrie gebracht. Da war sie bis heute und morgen Abend werden wir sie wieder hin bringen. Es kann gut sein das sie ab Dienstag in die Tagesklinik kann. Sie ist selber auch bereit dazu.

Nun zu meinem Anliegen.

Sie ist 18 Jahre alt und macht seid letztes Jahr ein fsj in einem Kindergarten. Sie wollte eigentlich im Anschluss eine zweijährige schulische Ausbildung zum sozialassistenten machen. Den Platz hat sie schon. Das geht jetzt aber nicht da erstmal die Gesundheit vorgeht.

Wie sieht es jetzt mit der Krankenversicherung aus und eventuell Kindergeld ?

Müssen wir den Schulplatz absagen? Oder gilt sie als krank am ersten Tag?

Wir wissen sowas nicht und vielleicht weiß einer von euch das.

Wichtig ist jetzt erstmal das die Maus wieder gesund wird. Ich mach mir voll die Vorwürfe obwohl ich viel mit ihr geredet habe und ihr Tipps zu geben und was zu machen. Sie wollte es immer jeden recht machen.:-(

Ich fühl mich richtig schlecht. Mein Mann beginnt am Montag eine Therapie wegen einer posttraumatischen belastungsstörung wegen seiner Kindheit und nun noch die Tochter.

Danke schön mal.:-(:-(:-(

Lg

1

#winke

Ich war vor einiger Zeit in einer ähnlichen Situation wie deine Tochter.

Bezüglich des Kindergeldes solltet ihr euch am besten direkt mit der Familienkasse in Verbindung setzen und die Situation schildern, ein Anspruch sollte weiterhin bestehen.

Ist deine Tochter nicht mehr in der Familienversicherung? Falls es mit ihrer eigenen Versicherung Probleme geben sollte (was nicht der Fall sein dürfte, da es sich ja um einen Krankheitsfall handelt), kann sie problemlos zurück in die Familienversicherung. So war es damals auch bei mir (Barmer GEK).

Was die Schule betrifft, muss deine Tochter in erster Linie die Entscheidung treffen, was angesichts der Situation natürlich schwierig ist. Je nach Krankheitsbild, Ursachen etc. kann eine Therapie lange dauern. Ich war damals knapp ein halbes Jahr stationär und habe daher die schulische Ausbildung mit Absprache der Schulleitung erstmal pausiert. Da es um ein neues Schuljahr geht, wird euch die Schule vermutlich dazu raten, zum nächsten Schuljahr zu starten.

Ist deine Tochter denn für die Tagesklinik schon stabil genug? Das ist nämlich Grundvoraussetzung dafür.

Ich wünsche euch ganz viel Kraft und alles Gute! #blume

7

Hallo

Danke für deinen Beitrag. #pro

Lg

2

Ach Sandra, das tut mir leid. :-(

Sie gilt als krank ab dem Zeitpunkt, an dem sie beim Arzt vorgestellt wurde. Den Schulplatz würde ich nicht absagen, aber die Schule muss natürlich Bescheid wissen, dass sie krank ist und es sich um eine längerfristige Sache handeln kann, wenn das zutrifft. Was die Schule dann an Bescheinigungen benötigt können die Euch dann selbst sagen, sicherlich wird eine fortlaufende Krankmeldung gebraucht.

Kindergeld könnt ihr weiter beziehen, wenn ein Facharzt ein Attest über die Erkrankung (Grund muss keiner genannt werden) und die wahrscheinliche Dauer ausstellt. Sobald sie wieder fit ist, muss die Familienkasse das wissen. Aber frag bitte nach, ob das in Eurem Fall auch so ist, da sie ja diesen Schulplatz hat.
Krankenversichert kann sie ganz normal über die Familienversicherung werden, da reicht oft ein Chat mit einem Mitarbeiter Eurer Krankenkasse.

Liebe Grüße und alles Gute! #klee

8

Hallo

Danke für deine Worte !

Lg

3

Zu den Krankenversicherungsmodalitäten usw. kann ich Dir leider nichts sagen.
Aber - ich will Dir Hoffnung machen, dass Deine Tochter wieder gesund werden kann.
In meinem Freundeskreis kenne ich eine junge Frau seit vielen Jahren, die sich in der Spätpubertät auch geritzt hat. Bei ihr war die Mutter psychisch krank und die Tochter wollte es ebenfalls allen recht machen, als 16jährige den Haushalt führen usw - das hat natürlich nicht geklappt.
Als es der Mutter dann wieder besserging und auch die Tochter ihre Therapie hinter sich gebracht hatte, war alles in Ordnung. Sie studierte (sehr aufwendiges und schwieriges Studium) und hat heute einen guten Job, einen lieben Mann und einen zuckersüßen Sohn.
Rückfälle gab es nie mehr, auch in schwierigsten Lebenssituationen nicht, die sie doch auch noch zu bewältigen hatte.
Noch was - Du kannst ganz sicher nicht Deinem Mann und Deiner Tochter als Stütze dienen - sonst klappst Du eines Tages zusammen.
Ich denke mal, Dein Mann ist erwachsen und wird mit seiner Therapie zurechtkommen - hilf Deiner Tochter, zu erkennen, dass man es nie jedem recht machen kann, das braucht man erst garnicht versuchen.
Hab ich nämlich auch viele Jahre versucht - und bin auch gescheitert. Machte ich dann nicht mehr.
Alles Gute für euch.
Liebe Grüße von Moni

5

Hallo

Danke für deine Worte. Ich werde mir Auszeiten nehmen. Und auch nicht alles an mich heranlassen. Ich denke es wird ein schwieriger weg aber auch das werden wir schaffen.

Lg

4

Hallo,

das Ritzen war vielleicht nur ein Hilferuf. Besteht denn laut Aussage der Ärzte eine schwerwiegende psychiatrische Störung/Erkrankung zur Diskussion, dass sie ihr komplettes Leben jetzt vergessen kann, oder besteht vielleicht doch die Chance, dass sie eine vernünftige Berufsausbildung machen darf und ihren Lebensunterhalt irgendwann dann selber bestreiten kann.

Wenn sie jetzt bereits vor ihrem ersten Arbeitstag psychisch krank geschrieben wird, sind die Zukunftsaussichten doch eher bescheiden.

Woran liegt es denn das Ritzen? Wirklich schwerste psychiatrische Erkrankung/Störung? Oder Liebeskummer/Ärger mit den Eltern/Pubertätsproblemchen? Ich würde ich nicht bereits jetzt durch Absage des Ausbildungsplatzes die Zukunft verderben.

Liebe Grüße Andrea

6

Hallo

Ich glaube nicht das sie ihr Leben vergessen kann. Sie ist einfach zu lieb und zu gutmütig und will es jeden recht machen. Von den besten Freunden verarscht worden und ausgenutzt worden. Dazu kam ein Typ der sie verarscht hat und der Liebeskummer kam dann auch dazu.

Alles zu dem ich ihr geraten habe war blödsinn. Ja die lieben Eltern haben ja keine Ahnung.#schein

Scheint im hamsterrad zu hocken und da muss sie wieder raus.

Vielleicht liegt es auch an den Genen.

Aber wir bekommen das wieder hin.

Lag und danke

9

Bis die Schule losgeht dauert ja noch ein paar Wochen, da würde ich jetzt erstmal abwarten was die Ärzte in der Klinik und die Tagesklinik meint. Da Ferien sind erreichst du da ggf. eh erst jemanden in der letzten Ferienwoche.

Alles Gute für euch! Und vielleicht ist es auch gar nicht schlecht wenn du dir auch Hilfe holst, du hast ja auch ein ganz schönes Päckchen zu tragen. Und es hilft ungemein mal mit jemandem zu reden der nicht involviert ist! Wünsche dir viel Kraft!#herzlich

10

Hallo

Danke schön für deinen Beitrag. Hilfe werde ich mir auf jeden Fall holen . Ohne geht es nicht.

Lg

11

Hallo,

ist deine Tochter denn krankheitseinsichtig und möchte eine Therapie machen? Das wäre der Grundstock für alles Weitere. Hatte sie sich das erste Mal geritzt oder kam das schon öfters vor? Bei der Ritzerei gibt es einen gewissen Gewohnheitseffekt. Je länger das betrieben wurde desto schwieriger ist es davon wieder los zu kommen. Man könnte es mit einer Art Sucht vergleichen.
Du sagst dein Mann macht eine Therapie wegen PTBS? Hat sich seine Erkrankung eventuell so auf eure Tochter ausgewirkt? Dann sollten die Probleme ihres Vaters durchaus auch Gegenstand ihrer Therapie sein.

Alles Gute
Barrik

12

Hallo

Ja sie ist einsichtig und ist bereit für eine Therapie. Mit dem ritzen War es das erste mal.

Ihr War alles zuviel. Das mit meinem Mann kam noch dazu. Da waren wir aber alle überrumpelt.

Danke für deinen Beitrag. Wir werden alle Hilfen in Anspruch nehmen die wir bekommen können.

Lg

13

Nur aus deiner Überschrift werde ich nicht ganz schlau. Hat sie sich geritzt (also eher kurze oberflächliche Schnitte und Kratzer) oder wollte sie sich tatsächlich etwas antun (tiefe Wunden auf der Armunterseite in Handgelenksnähe). Das ist dann natürlich nochmal ein ganz anderes Kaliber und da würde ich dringendst zum stationären Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik raten.

Barrik

14

Hallo,

geht es um Ritzen oder um einen Suizidversuch? Das sind ja zwei verschiedene Dinge.

Ich würde in jedem Fall alles dran setzen (in Absprache mit den Ärzten natürlich), dass die trotz allem ihre Ausbildung anfängt, wenn es irgendwie geht.

Habe ein psychisch kranke Arbeitskollegin, wenn es ihr schlecht geht (sie ist teilberentet) dann werden die Stunden runtergesetzt, aber die Arbeit ist wohl wichtig, um eine Struktur und Sozialkontakte im Leben zu haben. Sie erzählt oft, dass sie davor langzeitarbeitslos war - immer wieder stationär in der Psychiatrie und irgendwann auch nur noch Leute kannte, die ebenfalls psychisch krank waren. Ihr geht es heute wohl u.a. auch wegen der Arbeit besser.

GLG
Miss Mary

15

Hallo

Sie hat sich nur oberflächlich geritzt aber es stand : ich will nicht mehr leben auf dem Arm.

Wie gesagt sie ist jetzt in der Klinik. Allerdings werden wir hier vor Ort einen Psychotherapeuten aufsuchen der sich auf Kinder und Jugendliche spezialisiert hat. Der behandelt auch junge Erwachsene.

Mit der Tagesklinik wird das wohl noch dauern.

lg