Freundin bekommt Kind mit Trisomie 13

Hallo,
Ich habe eine Freundin, die ein Kind mit Trisomie 13 erwartet.

Diese Form der ChromosomenStörung ist wohl sehr selten und die meisten Schwangerschaften enden frühzeitig in einer Fehlgeburt.
Ich hab mich jetzt mal om Internet schlau gemacht, was die Behinderung für das Kind bedeutet. Meistens haben die Babys, wenn sie denn die Schwangerschaft und Geburt überleben nur eine sehr begrenzte Lebenserwartung.

Ich habe mir immer die Sorgen meiner Freundin angehört und fand auch ihre Entscheidung, das Kind zu bekommen mutig.
Allerdings verstehe ich jetzt, nachdem ich gelesen habe, dass die Kinder keinerlei Überlebenschancen haben, ihre Entscheidung nicht mehr. Sie hat von sich aus nie erwähnt, dass das Kind nicht überleben wird und sogar noch vor der Geburt sterben könnte.

Es ist ihr 3. Kind und mir fällt es schwer sie bedingungslos zu unterstützen.

Ich denke da ganz anders als sie und hätte ein behindertes Kind mit Sicherheit nicht ausgetragen, schon mal gar nicht wenn es nicht überleben kann.
Mir fehlt da einfach der Zugang, welche Motivation steckt dahinter?
Ich traue mich auch nicht, sie zu fragen warum sie diesen Weg geht, oder wäre das in Ordnung?
Will eine Frau in ihree Situation skeptische Sichtweisen mitgeteilt bekommen oder erwartet sie kritikfreie Unterstützung?

Ich glaube, ich bin da nicht der richtige Ansprechpartner aber wie soll ich ihr das sagen?
Sie glaubt ja, dass ich den Weg den sie geht, verstehe, aber ich muss ständig aufpassen, dass uch nichts Falsches sage.
Wie soll ich mich positionieren?

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Hallo,

ich vermute, dass sie die Geburt und den Sterbeprozess oder eben auch eine Totgeburt wählt, weil das ein Weg ist, auf dem sie natürlich Abschied nehmen kann.
Wenn die Schwangerschaft fortgeschritten ist und das Ungeborene noch lebt, wird sich der Schwangerschaftsabbruch für sie wohl trotzdem wie ein Mord anfühlen. Vielleicht kriegt sie die aktive Tötung dann nicht mit "trauern dürfen" überein.

Wenn sie gefasst ist, würde ich sie fragen, ob du Fragen stellen darfst, die dich beschäftigen. Ich denke, dass wohl überlegte Fragen respektvoll formuliert ihr sicher auch das Gefühl geben, dass du dich mit ihrem Schicksal auseinander setzt. Der Ton wird da ausschlaggebend sein. Und die Sensibilität, wann man einfach nur schweigen sollte.

LG Küstenkönigin

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Hallo,

wie weit ist die Schwangerschaft fortgeschritten? Es ist schwer sich in dieser Situation zu entscheiden, ob sie die Schwangerschaft abbricht oder das Kind austrägt. Deine Freundin wird schon eine Beziehung zum Kind aufgebaut haben. Warum sollte sie sich nicht für das Kind entscheiden? Vielleicht hat sie die Hoffnung etwas Zeit mit ihrem Kind zu verbringen, die den beiden bleibt. Vielleicht will sie sich auch nicht entscheiden und überläßt der Natur oder dem Schicksal die Entscheidung. Ich kann es schwer sagen. Vielleicht hilft Dir dieser Artikel beim Verstehen:

http://www.zeit.de/2016/29/schwangerschaft-baby-herzfehler-behinderung-praenataldiagnostik

Du mußt nicht viel sagen. Sei einfach für sie da, bestärke sie in ihrer Entscheidung und mit ihrer Stärke.

LG
Lady

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2

Hallo #winke
Sehr traurige Situation #schmoll hast du dich denn auch damit auseinander gesetzt, wie solche Schwangerschaftsabbrüche gemacht werden? Finde ich grauenhaft und kann deine Freundin sehr gut verstehen. Ich habe einen Film gesehen mit Anette Frier, er hiess glaube ich "eine handvoll Leben" und da geht es genau darum... Sie hat das Baby ausgetragen und die Familie hatte noch kostbare Zeit mit der Kleinen und konnten sich würdevoll verabschieden. Der Film basiert, so weit ich weiss auf einer wahren Geschichte und ist sehr sehenswert.

Sei für deine Freundin da, steh ihr bei und akzeptiere ihre Entscheidung.

Alles Gute #klee

Grüessli Fischli mit Zwärgli 18 Monate #verliebt

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Hallo!
Ich denke schon, dass du sie fragen kannst, warum sie es so macht, wie sie es macht.
Waere mir lieber, als wenn du dich irgendwann verplapperst.

Ich wuerde wahrscheinlich auch so handeln, wie deine Freundin, sonst haette ich immer die Frage im Kopf, ob es nicht vielleicht doch ueberlebt haette...

Alles Gute!

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"Will eine Frau in ihree Situation skeptische Sichtweisen mitgeteilt bekommen oder erwartet sie kritikfreie Unterstützung?
Ich glaube, ich bin da nicht der richtige Ansprechpartner aber wie soll ich ihr das sagen?"

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Fragt sie Dich denn nach Deiner Meinung? Oder erzählt sie nur?

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"Ich denke da ganz anders als sie und hätte ein behindertes Kind mit Sicherheit nicht ausgetragen, schon mal gar nicht wenn es nicht überleben kann.
Mir fehlt da einfach der Zugang, welche Motivation steckt dahinter?"

In diesem Absatz steckt so viel herzloser Mist, dass ich zweimal lesen musste ob du das echt geschrieben hast!
Du hättest mit Sicherheit kein behindertes Kind ausgetragen? Woher nimmst fundiere Sicherheit??
Und sorry, aber worin die MOTIVATION steckt, hast du auch nicht ernst gemeint oder? Also ich kenn deine Freundin nicht und weiß deshalb nicht ob sie eine ehrliche Meinung hören will. Aber wenn die ihr die Frage stellst: "Steffi, sag mal bitte! Welche Motivation deinerseits steckt denn bitte dahinter dieses Kind auszutragen und nicht zu töten?", dann sollte sie aufstehen und gehen.....

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Woher nimmst du diese Sicherheit, sollte das heißen

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Ich nehme die Sicherheit daher, dass ich vor einigen Jahren eine Schwangerschaft abgebrochen habe nach der Diagnose Trisomie 21.
Da war ich in der 15. Woche und es wusste noch niemand von der Schwangerschaft und damit weiß auch bis heute niemand vom Abbruch.
Aber das war meine Entscheidung und mrine Freundin hst offenbar eine andere getroffen.

Aber es ist nun mal so, dass ich anders entschieden habe , weil ich kein behindertes Kind mein Leben lang versorgen und betreuen wollte.
Bei ihr ist ja jetzt schon klar, dass das Kind nicht lange leben wird und ich denke auch, dass das ein Grund ist, warum sie das Leben des Kindes nicht aktiv verkürzen will in dem sie die Schwangerschaft vorzeitig abbricht.
Sie muss jede Woche zum Ultraschall, wo geschaut wird ob das Kind noch lebt. Ich denke sie genießt ihr Kind solange sie kann.
Es ist sehr belastend vor jedem Ultraschall diese Ungewissheit zu ertragen.
Die Diagnose hat sie es seit 10 Wochen und ist jetzt ca. in der 26.Woche.
Sie weiß ja, dass keine lebenslange Verantwortung auf sie wartet.

Bei einer Trisomie 21 hat das Kind ja meist eine lange Lebenserwartung, da ist die Entscheidung, das Kind auszutragen für das eigene Leben und das Familienleben viel weitreichender.
Vielleicht hätte ich genauso entschieden wie sie und die Schwangerschaft fortgesetzt, unter der Voraussetzung dass das Kind nicht lange lebt.
Ich weiß es nicht.
Ein Kind mit einer Behinderung, was vor der Geburt schon diagnostiziert wurde, und was weitreichende Konsequenzen für meine Familie hätte, würde ich mit Sicherheit nicht austragen.

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Hallo!

"Allerdings verstehe ich jetzt, nachdem ich gelesen habe, dass die Kinder keinerlei Überlebenschancen haben, ihre Entscheidung nicht mehr. Sie hat von sich aus nie erwähnt, dass das Kind nicht überleben wird und sogar noch vor der Geburt sterben könnte.

Es ist ihr 3. Kind und mir fällt es schwer sie bedingungslos zu unterstützen."

Ich verstehe, dass einen so ein Thema beschäftigt, deine Einstellung dazu verstehe ich überhaupt nicht. Warum ist eine (Spät-)Abtreibung in deinen Augen die einzige Möglichkeit mit dieser Situation umzugehen? Erspart man dem Kind irgendwas? Deine Freundin würde sich mit diesem Schritt offenbar nichts ersparen und hat deshalb den anderen Weg gewählt.

Dazu muss sie sich auch noch rechtfertigen, weil der zur Zeit propagierte Weg der andere ist. Warum habe ich nie verstanden. Zur aktiven Sterbehilfe gibt es eine strikte Gesetzeslage (was ich übrigens befürworte), kranke, sterbende, ungeborene Kinder haben da gar keine Lobby. Da müssen Mütter sich beinahe gegen eine Abtreibung wehren.

Bitte nicht falsch verstehen: Jede, die eine andere Entscheidung trifft, ist kein schlechterer Mensch und ich bin die Letzte, die das verurteilen oder auch nur bewerten würde. Niemand wird sich den gewählten Weg einfach machen. Ich wünschte nur, man würde den Frauen Mut machen und nicht automatisch zur Abtreibung raten.

Auch ich hätte ein behindertes Kind wohl einfach ausgetragen. Wir haben auf jede weiterführende Diagnostik verzichtet, um gar nicht erst in die Verlegenheit zu kommen, Entscheidungen von solcher Art treffen zu müssen. Ein nicht lebensfähiges Kind hätte ich auch wieder gehen lassen ohne den Weg zu verlängern. Nur verkürzt hätte ich ihn eben auch nicht.

Niemals hat man die Garantie auf ein gesundes Kind. Nie. auch ein gesund geborenes Kind kann erkranken oder verunglücken und "das wird man dann auch nicht einfach los". Auch damit müsste man leben und sich auseinander setzen. Ich sehe da keinen Unterschied zur Situation deiner Freundin.

Du hast ja schon den Tipp bekommen, dass du sie einfach fragen kannst. Das würde ich an deiner Stelle behutsam (!) und völlig wertfrei (!) einfach mal tun.

LG

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Hallo, ich denke als Freundin muß man die Motivation gar nicht verstehen. Man muß auch nicht gleicher Meinung sein. Und ja, man darf sich natürlich auch kritisch äußern oder viele Fragen stellen.

Nur weil ihr unterschiedliche Ansichten habt, heißt das doch nicht, das eure Freundschaft das nicht schaffen kann.

Ich finde deine Gedanken völlig legitim. Ich finde auch, das sie es verdient, deine wahren Gedanken zu kennen. Vielleicht verstehst du es ja später viel besser. Du darfst natürlich mit der Situation überfordert sein, nur sie sollte das wirklich wissen.

Ich finde deinen Thread super geschrieben, er klingt herzlich und ehrlich. Traust du dich vielleicht ihn ihr zu zeigen? Und dann laß den Dingen ihren Lauf.

Eine gute Freundschaft schafft das. Komm vielleicht einfach von dem Gedanken weg, dich positionieren zu müssen....ihr seid Freunde!

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Was genau findest du jetzt herzlich geschrieben??!??

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Hallo

Ich denke wie du und überlege gerade wie ich mich mit so einer Freundin verhalten würde.
Es würde mir schwer fallen mit allem hinterm Berg zu halten.

Ich würde wahrscheinlich vorsichtig meine "Einwände" formulieren: dass ich da auch an das Kind denken würde, also wie erträglich ist kurzes Leben in Krankheit und eventuell Schmerzen für dieses Kind... und dann auch den "egoistischen" Gedanken wie kann es am leichtesten für die Mutter selbst gemacht werden: ich finde nämlich je früher das Kind stirbt desto leichter damit fertig zu werden. Wenn ich es erst kennen gelernt habe und es lebte ist das doch viel härter...

Ich glaube ich würde weniger Kontakt suchen zu dieser Freundin in dieser Zeit und um das Thema dann weitestgehend einen Bogen machen. Weil ich es nämlich für ein zu sensibles Thema halte als darüber eine Auseinandersetzung vom Zaun zu brechen.

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Der Freundin aus dem Weg gehen, in dieser schweren Zeit? Wer das macht, ist kein wahrer Freund #schock

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Hallo,

in dieser Situation ist es aber nicht angemacht seine Einwände zu formulieren. Es gibt Momente, da muß man sich zusammenreißen und seine Meinung für sich behalten. Einen sterbenskranken Menschen sage ich ja auch nicht, daß ich mich in seiner Situation eventuell umbringen würde o.ä. Nein, als wahre und gute Freundin weiß man, wann man sich zurück hält.
Für eine Schwangere ist es auch nicht leichter vom Ungeborenen Abschied zu nehmen, wenn man eher eine Spätabtreibung als eine natürliche Geburt anstrebt. Du weiß schon, wie der Ablauf einer Spätabtreibung ist. Man injiziert Kaliumchlorid ins Herz und es zum Stillstand. Anschließend wird künstlich die Geburt eingeleitet, was sich hinziehen kann. Wie schmerzvoll ist wohl dieser Weg?
Dein Argument mit den Schmerzen: Dafür gibt es die Palliativmedizin und diese wird auch eingesetzt wie bei jedem Patienten, welcher bald stirbt.

LG
Lady

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