Hallo ihr Lieben,
heute bitte ich euch einmal um objektive Meinungen / Sichtweisen von außen.
Die Eltern meines Partners leben in Italien, ca. 1000 km von hier. Das Verhältnis zwischen ihnen und mir ist recht gut, ein bisschen oberflächlich, aber es passt. Jahrelang haben ausschließlich wir sie in Italien besucht. Nach der Geburt unseres Kindes im März kamen sie dann endlich im Juni zu uns, was wirklich sehr anstrengend war (sie sahen sich komplett in der Gastrolle, und ich war ehrlich gesagt körperlich noch nicht ganz fit), aber auch sehr schön. Vor allem für das Baby hat es mich gefreut - es soll ja trotz der Distanz ein gutes Verhältnis zu Oma und Opa aufbauen.
Für Oktober war die Taufe geplant - leider mussten sie uns 3 Wochen davor ihren Besuch absagen. Die Mutter hatte sich den Fuß gebrochen (Gott sei Dank nicht all zu schlimm, mittlerweile geht es ihr wieder bestens) und der Vater hatte sich darüber so aufgeregt, dass er Herzprobleme bekam und nicht reisen sollte (vor 10 Jahren hatte er bereits einen Herzinfarkt). Die Medikamente wurden dann umgestellt, und unser Vorschlag, die Taufe zu verschieben, wurde abgelehnt - wir ließen dann den ursprünglichen Termin, da wir sie auch nicht unter Druck setzen wollten, zum verschobenen Termin dann unbedingt kommen "zu müssen", obwohl es vielleicht einem der beiden noch immer nicht gut geht.
Von den ersten zwei Monaten unseres Babys, von ihrem Besuch und von der Taufe haben wir für die Großeltern jeweils ein Album gestaltet und nach Italien geschickt. Zu Weihnachten gab es Schlüsselanhänger, einen Fotokalender und Gebäck (zu Weihnachten schicken wir jedes Jahr Brief und / oder Päckchen).
So - nun das Eigentliche:
Von den Eltern kam nun weder zur Taufe noch zu Weihnachten irgendeine Aufmerksamkeit für unser Kind. Kein Geschenk, nicht mal eine Karte.
Es wird grundsätzlich erwartet, dass WIR uns melden. Es wird NIE nachgefragt, wie es uns geht - weder, als mein Partner jetzt im November eine schwere Bronchitis hatte, noch als unser Baby jetzt ein paar Wochen sehr sehr stark erkältet war und die Nacht zum Tag machte. WIR rufen schon allein aus Höflichkeit regelmäßig an. Ihnen reicht es, das Kind kurz zu sehen (Skype), "Kuckuck" zu rufen usw usw - dann geht es wieder um sie. Schon vor der Geburt zeigten sie wenig, im Grunde GAR KEIN Interesse an unserem Leben - was mich immer wieder traurig machte, da ich es von meinen Eltern und auch von den Tanten meines Partners, die auch in Italien leben, anders kenne.
Im Pekip kam vor ein paar Wochen die Frage auf, wie man die Geschenkeflut der Verwandtschaft eindämmen kann. Anscheinend schreiben viele direkte Wunschzettel und verteilen die Geschenke auf die Verwandtschaft. DASS die Großeltern also was schenken, ist selbstverständlich und es geht wohl bei allen außer uns darum, WAS geschenkt wird.
Da muss ich mich aber doch vorher darauf verständigt haben, dass vom Prinzip her was geschenkt wird?
Sollte ich unverschämter sein? Ich bin da gar nicht darauf gekommen, das "abzuklären". Dass zur Taufe nichts kam, fand ich sehr traurig. Und mir geht´s auch weniger um das Materielle als viel mehr um Wertschätzung. Versteht ihr, wie ich das meine? Dass zu Weihnachten was kommt (wenigstens eine Karte oder so), davon bin ich ausgegangen. Wir schicken ja auch was hin.
Mir ist die Lust vergangen, mich da weiterhin zu engagieren.
Während der Schwangerschaft gab es vom Schwiegervater schon ein paar Spitzen (die Mutter ist eine ganz Liebe!) - zum Beispiel fand er es nicht gut, dass wir u.A. den Stubenwagen gebraucht gekauft haben und viel Kleidung auf den Bazaren. Ja, wie ihr vielleicht wisst, sind in Italien die Kinder heilig und man gibt viel Geld für teure Kinderkleidung aus. Ich persönlich finde das übertrieben. Aber wenn es ihn so stört, hätte man ja mal ein Päckchen mit Babykleidung schicken können - oder sich am Kauf eines Kinderzimmers beteiligen? Andere Großeltern machen das ja auch, oder zahlen den Kinderwagen oder so. Ich verlange das nicht, meine Eltern haben das ja auch nicht gemacht, aber dann sollte er halt auch nicht rummotzen. Oder wie seht ihr das?
Nach der Geburt postete er voller Freude ein Bild vom Baby mit Namensschild vom Krankenhaus auf FB. (Wir klärten dann daraufhin, dass wir grundsätzlich kein Babyfotos ins Internet stellen, sah er dann auch ein). Nach einer Woche, als ich aus dem Krankenhaus kam, reagierten die Großeltern plötzlich nicht mehr auf Anrufe und wir waren sehr besorgt - bis dann irgendwann eine WA kam von wegen, er hätte gesehen, dass das Kind meinen Nachnamen trägt (1 Woche, nachdem das Bild gemacht wurde) und nicht den des Vaters, somit wäre sein sohn nicht mehr sein Sohn und der Enkel nicht mehr sein Enkel.Mein Partner, zutiefst verletzt, ich MITTEN im Wochenbett!!! Wo andere Großeltern kommen und die Familie unterstützen oder wenigstens mental am Telefon mit lieben Worten - mussten wir uns mit SO ETWAS herumschlagen! Ich klärte ihn dann über das deutsche Recht auf und stellte freundlich klar, dass wir als Eltern über alle Belange des Babys bestimmten, so wie sie selber über ihre Kinder bestimmten.
Tja. Das ist jetzt wahnsinnig lang geworden.
Ich würde mir einfach Rat erhoffen, wie ich in Zukunft damit umgehen soll und wie ich mich abgrenzen kann.
Danke und einen lieben Gruß!
Rat bzgl der Großeltern gesucht
Oh Man, das tut echt weh! Ich verstehe sehr gut, dass du über so ein Verhalten sehr gefrustet bist! Leider habe ich da auch keinen Rat. Wie Du schon sagtest, ist das auch kein "Kulturproblem", da Italiener ja grundsätzlich ganz verrückt nach Kindern/Enkeln sind. Hatte Dein Partner Italien verlassen, oder waren die Schwiegereltern früher in Deutschland und sind nach Italien zurückgekehrt? Kennst Du andere Familien, die italienische Verwandtschaft haben? Wie verhalten die sich?
Ich denke machen kann man da gar nichts. Wer nicht will der hat schon und wenn sie nichts schenken wollen, dann ist das so. Auch wenn es traurig ist.
Ich würde mir nichts nachsagen lassen und weiterhin zu den Feiertagen Karten schicken mit einem Foto vom Kind. Die mühe eines Fotobuches oder weiterer Geschenke würde ich mir allerdings sparen.
Bzw. würde dann eher die Tanten und deine Eltern damit beglücken.
Auf keinen Fall solltest du unverschämter sein und Geschenke verlangen. Das würde ich mir nicht nachsagen lassen.
Meine Schwiegermutter schenkt unserem Kind die 35 Jahre alten Spielsachen die sie als Kind meinem Mann gekauft und aufbewahrt hat jetzt weiter. Was neues kauft sie nicht aber das ist ihre Sache. Zum ersten Geburtstg bekam sie gar nichts. Ich rege mich über sowas nicht mehr auf. Jeder muss machen was er für richtig hält und man kann niemandem zwingen.
Ich erwarte nichts und kann somit auch nicht enttäuscht werden.
Wir leben auch im Ausland und sehen meine Familie (meine Eltern und Großeltern) ein paar mal im Jahr.
Geschenke für mich und den Kurzen gibt es grundsätzlich nie zu Geburtstagen und Weihnachten sondern ausschließlich wenn wir uns sehen. Da meine Eltern ja das meiste von unserem Sohn verpassen, wollen sie auch nichts falsches kaufen, also gibt es für jeden von uns Geld wenn wir uns dann das nächste mal sehen. Gut, meine Eltern und Großeltern sagen wenigstens am Telefon, dass es dann das nächste mal was gibt, wenn wir uns sehen. Aber vielleicht Handhaben es deine Schwiegereltern auch so? Und das nächste mal gibt es einen bestimmten Betrag für Weihnachten und Taufe?!
Dass meine Eltern nicht 4 mal im Jahr Päckchen schicken, versteh ich vollkommen. Porto von Deutschland nach England ist vollkommen unverschämt...
Aber grundsätzlich klingen deine Schwiegereltern schon komisch. Aber ich denke, viel machen kannst du da nicht. Am besten einfach akzeptieren denn letztlich Schulden sie euch nichts. Auch wenn es in anderen Familien anders läuft.
Hallo
<<<<Nach einer Woche, als ich aus dem Krankenhaus kam, reagierten die Großeltern plötzlich nicht mehr auf Anrufe und wir waren sehr besorgt - bis dann irgendwann eine WA kam von wegen, er hätte gesehen, dass das Kind meinen Nachnamen trägt (1 Woche, nachdem das Bild gemacht wurde) und nicht den des Vaters, somit wäre sein sohn nicht mehr sein Sohn und der Enkel nicht mehr sein Enkel.Mein Partner, zutiefst verletzt,<<<
Vielleicht ist das der Grund, warum die Großeltern auf Tauchstation gegangen sind.
Manche Leute können nicht über ihren Schatten springen.Wenn das Enkelkind nicht ihren Namen trägt ist Alles Nichts.
Ist natürlich nur eine Vermutung.
Lass sie auf euch zu kommen.Ich würde sie erst mal in Ruhe lassen.
Für deinen Mann ist es bestimmt schlimmer.
L.G.
Hätte ich auch vernutet.
Meine Oma verzeiht meinem Onkel auch bis heute nicht, dass seine Tochter den Nachnamen meiner Tante trägt...mit meiner Cousine hat sie auch immer schon ein merkbar schlechteres Verhältnis gehabt, was aber auch daran liegt, dass sie 8 Jahre jünger ist - und schließlich nicht Schuld an ihrem Namen. Vielleicht sind die Großeltern ja auch auf deinen Mann sauer? Meine Oma hat immer sowas gesagt wie "er hätte sie ja auch einfach heiraten können" weil das einfach für sie selbstverständlich wäre, (mal abgesehen davon, dass dazu zwei gehören, die das wollen etc) sind deine Schwiegereltern da vielleicht auch so?
Danke euch allen für die Beiträge!
Bzgl heiraten: Ich glaube nicht, dass es daran liegt, dass sie sich zurückziehen. Schließlich sind sie ja im Juni zu Besuch gekommen und waren herzlich und vom Enkel hellauf begeistert. Auch zur Taufe wären sie gekommen, wären nicht der gebrochene Fuß und die Herzprobleme dazwischen gekommen.
In der Familie sind einige nicht verheiratet - es gibt auch eine Tante meines Partners, die bewusst alleinerziehend ist. Auch in Italien haben sich die Zeiten geändert, so ist es ja nicht.
Ich glaube vielmehr, es ist ihnen einfach nicht wichtig. Zum 40. Geburtstag meines Partners haben sie per WA gratuliert. Sogar an solch einem Tag erwarten sie, dass WIR anrufen, damit SIE gratulieren können. An der Taufe beschwerten sie sich, dass wir nicht direkt nach der Kirche angerufen und Bericht erstattet haben.
Ihr habt natürlich Recht, sie schulden uns nichts.
Aber trotzdem ist es seltsam und es macht mich furchtbar traurig. Ich habe keine Lust mehr, regelmäßig Bilder, Alben usw zu schicken. Mich zu engagieren...
Es hält sich nicht die Waage irgendwie. Und ganz ehrlich - ich sehe mich auch nicht in der Pflicht, es ihnen Recht machen zu müssen - vor allem, wenn von ihnen nichts kommt, also keine Aufmerksamkeit - nicht mal ein Nachfragen, was wir denn dem Kleinen zu Weihnachten geschenkt haben, kein Interesse, wie denn das Weihnachten so war mit Baby... nichts.
Ach so, klar, kostet ein Päckchen ins Ausland mehr als innerhalb eines Landes. Aber wenn man wollte, könnte man z,B. uns Geld überweisen und uns dafür ein Geschenk kaufen lassen, das dann von den Großeltern ist. Das macht meine Freundin auch so, obwohl die Eltern im Nachbarort wohnen - weil es für alle bequemer ist und die Eltern natürlich besser wissen, was man gerade brauchen kann.
Das könnte man alles, wenn man wollte....
Irgendwie würde ich das alles gerne mal ansprechen - wäre es unverschämt, zum 1. Geburtstag z,B. zu fragen, "Wir würden gerne das und das schenken, wollt ihr euch auch beteiligen?" Oder wäre das zu frech? Wie gesagt - im Pekip machten das viele so und fanden nichts dabei. Aber wenigstens wäre es dann mal geklärt.
Ich würde es total unverschämt finden, sie mit Deinem "Vorschlag" zum Schenken zu nötigen, ob das bei anderen Eltern jetzt so läuft, oder nicht. Deine SE haben bis jetzt nichts geschenkt oder nach Wünschen gefragt, das wird bei den Pekinger sicher anders sein.
Für mich sind Geschenke etwas freiwilliges, was man nicht einfordern kann und selbst, wenn Du sie mit der direkten Frage erfolgreich drängen kannst, Geld rauszurücken, wäre das doch kein Geschenk über das man sich freuen könnte...
Gruß,
W