Hallo,
ich bin so langsam am Verzweifeln und suche nach Gleichgesinnten.
Vorab:
Mein Sohn schrie sich ab dem ersten Tag im Krankehaus die Seele aus dem Leib! Bis zu einem Alter von 6 Monaten hat er eigentlich den ganzen Tag geschrien, vor allem hat er sich auch recht lange in den Schlaf geschrien; auch im Tragetuch! Er schlief von Anfang an nur 30 Minuten am Stück und wachte schreiend auf.....Kinderwagen ging ganz lange nicht!
Wir waren damals auch in der Schreiambulanz, die nur bestätigte, dass wir alles richtig machen und sich das verwächst...
Nun, mit 3 1/4, schreit er immer noch recht viel. Vor allem wenn er müde ist. Morgens nach dem Aufwachen, nach dem Aufwachen vom Mittagsschlaf. Wenn er keinen Mittagschlaf machen will schreit er ab 17 Uhr meist ne Stunde.... Was ich damit sagen möchte: er schreit meines Erachtens nach für das ALter viel zu viel. Er lässt sich dann auch absolut nicht beruhigen, von Niemandem! Ich habe das Gefühl, er kann seine Gefühle immer noch nicht angemessen regulieren. Das tut mir manchmal sehr im Herzen weh, wenn ich ihn so leiden sehe.
Manchmal habe ich auch das Gefühl, Gesagtes kommt nicht an, obwohl er es definitiv versteht. Und ich habe auch nicht das Gefühl, dass er mit Absicht ignoriert, denn auch Positives wie "Willst du einen Nachtisch?" kommt sehr oft einfach nicht an....Obwohl er mich direkt anschaut. Hören tut er gut.
Auch gegenüber den meisten Personen ist er wie versteinert. Wenn ihn jemand anspricht, verkriecht er sich richtig in mich hinein, bewegt sich keinen Zentimeter und macht die AUgen zu.....Fremden gegenüber eigentlich immer, sehr oft eben auch bei Freunden von mir oder der Kinderärztin....Schüchtern ist noch nett ausgedrückt. Ich zwinge ihn auch zu NIchts. Derletzt stand er im Kinderturnen eine Stunde lang nur herum, meinte "ich will heute nur stehen". Er kennt die halbe Gruppe auch aus dem Kindergarten....
Der ganze Alltag ist so extrem erschwert. Er verliert so schnell die Fassung und rastet extrem aus, natürlich immer mit Schreien verbunden. Kleinigkeiten können einen Schreianfall von bis zu einer Stunde auslösen. Vor allem Wut, Trauer und Freude kann er nicht regulieren...
Selbst anziehen oder ausziehen macht er auch nur unter extremen Protest, trotz Hilfestellung. Faul ist er bestimmt auch, aber es geht schon ins Extreme. Er ist im Kindi immer der Letze im Garten - das stört ihn auch nicht....es ist ihm egal, sagt er. Seine ganzen Sachen liegen unten auf dem Boden....
Alleine beschäftigen kann er sich eigentlich ganz gut, wenn er was Geeignetes findet, was leider nicht oft vorkommt! Er spricht sehr gut und ist auch ansonsten fit im Köpfchen. Er ist sehr leicht ablenkbar und extrem Sprunghaft in Allem.
Um was es geht:
mir geht es an die Substanz. Ich versuche immer ruhig zu bleiben, das gelingt mir natürlich nicht immer gut, ist ja menschlich.
Wie kann ich ihm helfen? Er tut mir einfach so schrecklich Leid!
Hat jemand Erfahrungen und kann mir Tipps geben??? Wie hat sich das bei euch entwickelt?
Kinderarzt hat nochmal an die Schreiambulanz verwiesen!
Ich habe noch einen zweiten Sohn von 1,5 Jahren, der ist absolut nicht so! Und zwischen den beiden liegen Welten! Mein Kleiner kann sich um einiges besser regulieren wie der Große! Der kLeine schaut sich aber so langsam Verhaltensweisen vom Bruder ab, die absolut nicht gehen!
Mir scheints, als würde eben ein Schalter fehlen, der ihm hilft runter zu kommen....
Grüße
Marta
Schreibaby / Regulationsstörungen - wie war das bei euch mit den KIds ab 3 Jahren?
Nachtrag:
Er ist generell schwer lesbar. Oma, Opa und Bekannte haben oft Probleme mit ihm. Vor allem wenn er überdreht. Keiner kann ihn runterholen. Im Kindi ist er oft zurückhaltend, wenn viel los ist. Wenn er in kleinen Grüppchen ist und sich sicherer, dann dreht er oft gleich extrem auf. Ich habe das Gefühl, die Erzieherinnen wissen manchmal auch nicht so recht wie sie mit ihm umgehen sollen. Er hat eine sehr große Fantasie und hat die Erzieherinnen einmal in eine brenzlige Situation gebracht, weil er zur KiTaleitung gegangen ist und etwas Unwahres gesagt hat....natürlich war ihm nicht bewusst, dass das Gesagte Konsequenzen für die Erzieherinne gehabt hätte, wenn es wahr gewesen wäre....
Hallo,
habt ihr mal abklären lassen, ob es nicht andere Ursachen haben könnte, daß sich Dein Sohn so verhält? Ich meine, mit 3 Jahren ist ein Kind kein "Schreibaby" mehr. Ich würde mir dringend Rat beim KiA holen, aber nicht wegen der Tatsache "Schreibaby", ich glaube, hier liegt mehr im Argen und Dein Sohn braucht Hilfe.
LG und alles Gute!
Was vermutest du denn?
Ich bin leider kein Arzt, aber vielleicht hat er eine Blockade? Oder eine andere Ströung, daß würde ich aber abklären lassen.
LG und alles Gute!
Hallo
ich würde da der Ursache auf den Grund gehen wollen. Gibt es sowas wie KInderzentrum in euerer Nähe, wo er von Kopf bis Fuß angeschaut wird.
Vielleicht wird ihm auch leicht alles zuviel um ihn herum und es ist seine Art dies dann "mitzuteilen"....
Nehmen wir mal die Situation im KiGA - er ist immer der letzte im Garten und das stört ihn nicht - ich höre da ein deutliches ABER .... wen stört das denn so extrem? Was ist so schlimm daran, daß man es nicht einfach so hinnehmen kann und evtl. insgeheim drauf vertraut, daß sich dies i-wann ändern wird?
Hat er die Möglichkeit, tagsüber einfach mal zur Ruhe zu kommen? Ohne das großartig auf ihn eingeredet wird, oder er i-welche Aktivitäten machen soll?
LG
Ja, es gibt was in der Nähe. Ich ruf mal an.
Ihm wird auch schnell zu viel. Wir machen extra schon nur höchstens eine kleine Sache am Tag, das reicht ihm völlig. War schon immer so. Und wenn doch mehr war, wurde halt geschrien!
Mich stört das im KiGa nicht, ich wollts nur sagen bzw mir haben das die Erzieherinnen gesagt!
Er hat Rückzugsmöglichkeiten.
Also ich hab auch ein Schreibaby gehabt. Heute ist er fast 3,5. Das viele Schreien war ca. mit einem halben Jahr vorbei, zumindest tagsüber. Er hat nachts noch oft geschrien und war ein Schlechtschläfer. (Das ist er zum Teil noch heute). Aber sonst hat er sich vollkommen normal entwickelt. Das klingt für mich icht gesund und ich würde wirklich mal zum Arzt vonwegen SPZ-Überweisung.
Hallo liebe Marta,
ich antworte Dir Jett nicht als Gleichgesinnte aber als Mensch, der genau mit solchen Menschen vom Amts wegen zu tun hat.
Wenn du bei mir wärest, würde ich Dir folgendes raten. Auf keinen Fall eine Schreiambulanz. Ich würde dich bitten, dass du dir beim Minderarzt eine yüberweisung ins SPZ holst. Dann es bis dahin bis zu 3/4 Jahr dauern kann, würde ich dir noch raten sich an den Kinderpsychiateischen Dienst zu wenden bzw, in manchen Landkreisen heißt es nur Kinder- und Jugendgesundheitsdienst, Diese bestehen in der Regel aus Kinderärzte, Kinderpsychiatern, Sozialarbeitern und Psychologen. Dort wird die Ersteinschätzung gemacht. Es kann eine Beobachtung im Kindergarten gemacht werden und es können Empfehlungen ausgesprochen werden. Die Termine kriegt man in der Regel schnell und die Bwgleitung ist hochprofessionell.
Oft geschieht es sogar in der Form von Hausbesuchen.
Eine Sache, die eventuell zu überlegen wäre, wäre auch eine Frühförderung. Diese geschieh auch nur mit minimalem Aufwand.
Danke fürs Schreiben.
Ich habe immer gedacht Schreiambulanz = SPZ. Ich habe mich heute dort gemeldet. Ruft nächste Woche zurück.
Ich wollte mich bei der Caritas melden, hat mir die Kinderärztin gesagt. Dort soll man schneller einen Termin bekommen.
Was macht man bei einer Frühförderung?
Hallo,
nein. Es existieren Schreiambulanzen, die von Kliniken oder sogar privaten Trägern angeboten werden und nichts mit SPZ zu tun haben. Auch das Verfahren ist da teilweise anders.
Bei SPZ muss vorher der Arzt einen Stempel auf den Fragebogen geben und dann schickst du diesen Fragebogen ab und die melden sich mit Termin zurück. Falls Schreiambulanz an SPZ angeschlossen ist, wäre es für euch schon mal gut.
Eine Frühförderung ist per Gesetz für Kinder die in der Entwickung 6 Monate zurück sind oder von einer Bwhinderung bedroht sind, sehr laienhaft ausgedrückt. Ich sags dir eher, was es praktisch heißt:
Die von dir geschilderte Verhaltensweise würde theoretisch dazu reichen, damit jemand ins Haus kommt. Dies geschieht bei den leichteren Fällen einmal die Woche abwechselnd einmal im Kindergarten, einmal zuhause. Sinn es, dass auch die Eltern einbezogen werden. Wir haben sehr oft Kinder, die eben vom normalen Verhalten deutlich abweichen. Die Frühförderer sind dann ein bunter Haufen von unterschiedlichen Disziplinen, die sich regelmäßig zum Kind austauschen. Es kostet nichts,
Den Vorteil sehe ich, dass du an sich die schnellste Rückmeldung bekommst, wie es um euch steht.
Viele Verhwltensauffälligkeiten sind auf die familiäre Situation zurückzuführen, dann sollte eher Erziehungsberwtung oder Jugendamt rein. Viele Verhaltensauffälligkeiten fallen aber vom Himmel. Dann ist aber gut, dass es jemand beim Namen nennt.
Der von mir bereits erwähnte Kinderpsychiatrische Dienst ist normalerweise die Prüfstelle für die Frühförderung, sie können auch SPZ Termine beschleunigen,
Bei euch, so habe ich das Gefühl, muss Psychloge ran, um Diagnostik zu machen. Man kann sie auch bei einem Kinderpsychiater machen lassen aber SPZ hat bessere Möglichkeiten.
Alles Gute.
Hi du, Ich hoffe du nimmst mir meine Ehrlichkeit jetzt nicht übel. Aber irgendwie hat er nicht nur Regulationstörungen sondern scheint schon von vielen Sachen überfordert. Von veränderten Abläufen eigentlich auch??? Auch wenn viel auf ihn eintrifft, wenn viel um ihn herum passiert, er kommt nicht alleine runter, er ist sehr sprung- und wechselhaft in dem was er tut. Ich denke da ein wenig an meinen Sohn, dieser ist Autist und ADHSler.
Ich will damit nichts behaupten was ich nicht weiß, aber es ähnelt schon ein wenig.
Aber ich denke hier kann vielleicht auch ein guter Kinder- und Jugendpsychiater helfen oder testen. Es wäre für euch alle vielleicht auch ne Erleichterung hier mehr zu wissen oder man kann wieder etwas ausschließen. Ich weiß noch wie ich selbst fdas erste Mal den Verdacht hatte und das störte mich gar nicht. Als aber jemand mir damals schrieb könnte es sein... Hmm das passte mir gar nicht, daher sei mir bitte nicht böse ob meiner Äußerungen!
Liebe Grüße Ela
Ich bin dir nicht böse.
Eine gute Bekannte hat mir das Gleiche gesagt wie du. Ihr Sohn hat nämlich auch ADHS und Autismus.....und sie meinte, dass mein SOhn ihm sehr, sehr ähnlich sei.
Aber was kann man da dann machen? Was hilft denn euch so im Alltag?
Hi du! Freut mich das du mir meine Aussage nicht übel nimmst.
WEnn deine Bekannte gewissermaßen schon das gleiche sagte wie ich dann könnte ja wirklich was dran sein.
Autismus stellt man oft auch erst zwischen den 3. und 4. Lebensjahr fest. Dies war bei uns auch so. Es gab aber vorher auch schon Auffälligkeiten die mir aber zu diesem Zeitpunkt nicht bewußt waren. Ich war sogar vorher mal beim Kinderarzt der mich nicht für voll genommen hat! Aber mein Instinkt trog mich nicht.
Was man machen kann? Ich würde zu einem Kinder- und Jugendpsychiater gehen und da mal fragen wie das ist mit einer Testung weil eben der und der Verdacht im Raum steht. Ich weiß nicht ab welchem Alter sie testen, aber ich denke schon das dieses jetzt schon möglich ist. Wir mussten damals Bögen ausfüllen über die Entwicklung in der Schwangerschaft, wies hier lief, wie seine Geburt war wie er sich danach entwickelte und verhielt. Dann wurde er getestet in seinen Verhaltensweisen und vielem.
Was uns im Alltag hilft ist viel Ruhe und Struktur. Natürlich kannst du nicht immer einen ruhigen Rahmen schaffen aber so oft wie möglich. Aber ich kann dir auch sagen das mein Sohn manchmal heftigst ausflippt und du sicherlich nicht immer alles abfangen kannst. Manchmal kannst du einiges vermeiden wenn du auf den Rahmen drum herum achtest aber eben nicht immer. Auch wenn 2 Kinder die gleichen Diagnosen haben können sie sich dennoch völlig unterscheiden in ihrem Verhalten.
Es gibt auch mehrere Unterformen des Autismus. Das untersucht aber in erster Linie ein gute Arzt und der kann dir dann auch besser sagen wo die Schwachstellen liegen und wo die Stärken. Meinem Sohn selbst siehst du an sich nichts an aber man merkt eben doch dsa er anders ist. Aber man wird auch oft nicht für voll genommen weil man diese Form der Behinderung nicht sieht. Also leg dir gleich noch ein dickes Fell zu! Hab hier auch schon einige Kämpfchen ausgefochten!
Der Alltag ist somit verschieden sollte aber eben feste STrukturen schon deshalb bereithalten weil diese viel Sicherheit vermitteln. Du selbst solltest auch wie ein Buch sein das er liest aber wo er das Ende der Geschichte schon kennt!
Wenn du mehr wissen willst oder noch weitere Fragen hast schreib mich einfach per PN an.
Liebe Grüße Ela
Hallo!
Endlich (sorry) mal jemand, der genauso ein kind hat, wie wir. Alles gaaaanz genauso bei unserem 4. Kind (ja Hölle). Ich habe ihn bis zum 4. Geburtstag stillen, ja fast müssen, ohne ging nichts.
Ich habe leider gerade keine Zeit, aber ich mache dir Hoffnung.
Unser hat mirt ca. 3,5 Jahren das erste mal durchgeschlafen und ab 4 Jahren wurde es sehr schnell besser mit Schreierei usw. Jetzt ist er 6 und ein ganz normaler, sehr reflektierter und intelligenter Junge, der im Sommer eingeschult wird und sich JETZT fast problemlos von mir trennen kann und auch überall (endlich) zu FReunden geht.
ES wird besser, ich habe oft aufgeben wollen, aber das durchhalten hat sich gelohnt!
Lg Sportskanone
P.S Du kannst mich auch anschreiben!
Hallo,
Dein Text hätte von mir sein können. Mein Sohn verhält sich genauso. Ich selbst bin Erzieherin und zerbreche mir auch den Kopf. Von hochsensible bis dysregulation. .. Es passt aber alles nicht.
Ich werde jetzt auch Kontakt zum spz aufnehmen, weil ich nicht mehr weiter weiß. Tageweise verhält er sich ganz normal und dann gibt es wider so heftige Phasen.
Lg hannah