Hallo liebe Urbianerinnen,
Ich lese schon seit Jahren still mit und möchte heute doch selber mal fragen wie Ihr das seht... ich bin so unentschlossen.
Zu mir: Ich habe 2 Kinder (7 und 11) und arbeite mit 30std als Gruppenleitung im Kiga. Mein Mann ist ein toller Vater, arbeitet aber viel und kann mir kaum helfen, verdient aber nicht schlecht. Eigentlich bin ich mit allem allein, Kindern, Haushalt Hobbys, Haushaufgaben usw. Der Klassiker halt... wie Millionen andere Frauen auch. Von Alleinerziehenden ganz zu schweigen. Deshalb denke ich auch ich darf mich nicht anstellen und mache weiter...Wir haben es doch so gut!!
Dumm nur das mir nichts mehr richtig Spass macht..und ich mich nicht mehr entspannen kann. Neulich hab ich vor lauter schnell-schnell das Auto gegen eine Pfeiler gesetzt... ätzend! Mein Mann sagt auch oft das ich mich verändert habe und er sich Sorgen macht. Unser Beziehungsleben leidet und auch die Kinder bräuchten mich entspannter, grade die Kleine in der Ersten Klasse aber auch der Große mit etwas Förderbedarf.
Alles wäre wahrscheinlich besser wenn ich nicht mehr arbeiten würde.. zumindest eine Zeit lang um runterzukommen
Aber: Erstens fühle ich mich wie Versager, Zweitens für meine Kigagruppe wäre das echt Mist, drittens wird mir ja eventuell schnell langweilig??
Und Geld und Rente natürlich auch wichtig, obwohl Erziehergehälter.. naja, mau sind.
Und meine Frage: Hat jemand von Euch schon mal einen Cut beruflich machen müssen und habt ihr es bereut? Woran habt ihr gemerkt das ihr MUSSTET? Ich denk immer das ich durchhalten muss...
Als Mutter mit Kindern und Beruf hält man lange alle Bälle in der Luft, auch wenn das nach Jahren ganz schön an die Substanz geht. Hat schon mal jemand den Beruf ganz aufgegeben oder einen Mittelweg gefunden, damit das Leben wieder lebbar wird? Eine spannende Frage, die sich vielen Müttern irgendwann einmal stellt.
Ein Tipp vom urbia Team
Hausfrau werden?
Vorab: ich bin nicht in deiner Situation deine Argumente bzgl Rente und Finanzen würden mir auch zu denken geben.
Aber: es gibt auch Mütter Burn-out. Jeder hat da seine eigene persönliche Belastungsgrenze. Und wenn diese scheinbar bei dir erreicht wurde, bzw bald erreicht wird, ist es wichtig auf seinen Körper zu hören.
Gibt es vielleicht eine Möglichkeit, deine Stunden zu reduzieren? Vielleicht nach einen sehr ehrlichem Gespräch mit deinem Arbeitgeber? Vielleicht kannst du auch mit deinem Hausarzt reden. Nicht unbedingt wegen einer Krankschreibung (es sei denn er hält sie für notwendig ), sondern um vielleicht ein paar Tipps oder Anregungen zu erhalten. Oder aber eine Form von "Diagnose" die es deinem Chef erleichtern würde dich zu verstehen?? Oder ein paar Monaten unbezahlten Urlaub zu nehmen?
Falls das nicht in Frage kommt, könntest du gewisse Aspekte deines Alltags deligieren? Eine Putzfrau könnte dir unglaublich viel Hausarbeit abnehmen in dem sie nur 1-2 mal die Wochen für ein paar Stunden kommt. Ein Schüler oder Rentner kümmert sich bestimmt gern um euren Rasen oder das Laub im Herbst.
Es gibt vielerorts einen Liegerservice für Grundnahrungsmittel, vielleicht würde das den wöchentlichen Einkaufsmarathon entspannen?
Ich wünsche dir, dass ihr bald eine Lösung findet. Bei allem Stress darfst du nicht vergessen, dir auch mal Zeit für dich zu nehmen.
Alles Gute!
Hallo.
Bin in der gleichen Situation wie du. Mit dem Unterschied, dass ich nicht verheiratet bin und nicht auf mein Gehalt verzichten kann.
Könnte ich es mir leisten, dann wäre mir die Zeit mit den Kindern, Entspanntheit und "seelische Ausgeglichenheit = Gesundheit" wichtiger und würde mich DAFÜR entscheiden.
GLG
Deinen Körper interessiert es herzlich wenig, ob du es dir leisten kannst oder nicht--er zwingt dich dann zu deiner Auszeit.
Das weiß ich leider aus eigener Erfahrung!
Deshalb war ich heilfroh, nach der Genesung wieder arbeiten zu dürfen/können!
Ich habe die Belastung leider erst gemerkt, als ich auf der ITS lag. 3 Kinder, 21 Stunden arbeiten, Mann im Schichtdienst--immer hetzen, eilen, nie Zeit....das ging dann schief.
Nun bin ich seit fast 7 Jahren in Pension und mir geht es sehr gut damit
Hallo
das ist schwer von außen zu beurteilen, da wir deine individuelle Belastbarkeit nicht kennen.
Nicht jede Frau eignet sich zur Eierlegenden Wollmilchsau.
Also die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gestaltet sich bei jeder Frau anders.
Meist lässt die finanzielle Lage keine andere Wahl als Alles zu wuppen.
Das wird hier auch überwiegend vorausgesetzt.
Es gibt viele Faktoren die eine Rolle spielen, in erster Linie Gesundheit, Entfernung vom Arbeitsplatz, eventueller Förderbedarf der Kinder u.s.w.
Vielleicht kannst du nach einer Möglichkeit suchen, die Stunden zu reduzieren, bis die Kinder auf dem Weg sind.
Auch eine Putzhilfe bringt erhebliche Entlastung und mehr Zeit für die Kinder und für dich.
Wenn du durch deinen Alltag hetzt, solltest du etwas ändern.
L.G.
Danke für deine (und eure!! ) Antworten.
Ich hab schon einen Versuch gestartet um meine Stunden zu reduzieren. Das Schwierige dabei ist aber das ich eben mehr arbeite, weil meine Kolleginnen ausgefallen sind und ich die Leitung übernehmen musste... da lassen sie mich wohl nicht reduzieren. Ich mag meinen Job und die Lütten,obwohl es anstrengend ist. Es ist nicht der einzelne Faktor der mich überfordert.. Es sind alle Faktoren zusammen und auch mein Anspruch an mich.
Aber der Dauerstress macht mich grade echt alle...
Eine Putzfrau... bringt bestimmt auch etwas Entlastung.. ich höre mich mal um.
<<<uch mein Anspruch an mich.
Aber der Dauerstress macht mich grade echt alle...<<<
Die moderne Falle-------Perfektionsansprüche an sich selbst.
Priorität sollten deine Kinder und dein Wohlbefinden haben.
Versuche es noch mal mit dem Reduzieren bevor dein Körper dir Grenzen setzt.
"Und meine Frage: Hat jemand von Euch schon mal einen Cut beruflich machen müssen und habt ihr es bereut? Woran habt ihr gemerkt das ihr MUSSTET? Ich denk immer das ich durchhalten muss..."
ja, ich MUSSTE - weil ich schwer krank wurde!
Ich bin kein Versager! Mein Körper hat nur gestreikt.
Leider ließ sich einiges im Vorfeld nicht vermeiden, sonst hätte ich von selbst reduziert, weil die Anzeichen zu spüren waren.
Wenn mir heute jemand mit Rente kommt, sage ich klipp und klar: würde ich jetzt Vollzeit arbeiten, würde ich die Rente nicht mehr erleben (wer weiß, ob ich die mit 67 überhaupt noch bekomme).
Mir ist wichtiger noch ein paar Jahre zu leben und Zeit mit Kind zu haben.
Durch die Krankheit musste ich umdenken.
Was ist wohl billiger für die Gemeinschaft: schwer krank werden, nicht mehr auf die Beine kommen, Krankengeld, nicht mehr einzahlen können etc.
oder die Anzeichen erkennen, kürzer treten und weniger machen bzw. vorübergehend aufhören zu arbeiten - dafür danach noch einige Jahre / Jahrzehnte arbeiten gehen können
Durch meine Krankheit habe ich viele kennen gelernt, die gearbeitet haben bis zum Umfallen. Das wieder auf die Beine kommen, kann mit unter Jahre dauern, wenn man noch mal die Chance dazu bekommt. (Herzinfarkt, Schlaganfall können durchaus tödlich sein oder auch ein Hilferuf des Körpers)
Wenn dir das JETZT zu viel wird, schaue, was du realistisch tun kannst
- Finanziell - was ist machbar (kürzer treten, aufhören mit Familienversicherung)
- Gesundheit - Arztbesuch
es können auch Eisenmangel, Vitaminmangel, Schilddrüse, Diabetis oder anderes dahinter stecken
Mutter-Kind-Kur
diese kann dabei helfen eine Entscheidung zu finden. Auszeit, Abstand zum Alltag, herausfinden, was an dir so gährt, medizinische Hilfe bei der Umstellung von Vollgas auf langsam machen
wie geht es dir nach der Zeit?
besser?
haben dir die 3 Wochen gut getan?
fehlt dir die Arbeit?
fühlst du dich, als könntest du durchstarten?
dann war vielleicht einfach alles zu viel
oder merkst du, dass du wirklich eine längere Pause brauchst?
dann ist das vielleicht der Anfang, dort die Entscheidung zu treffen. auch wie du das umsetzen kannst.
Was brauchst du, dass es dir gut geht?
Angst vor Langeweile?
Wie wäre es mit einem Ehrenamt? Also dann, wenn du beruflich nicht so viel machst.
Vorsicht, nicht gleich wieder die volle Keule. Sondern etwas ab und zu zwischendurch. 1-2 Tage die Woche, vormittags 1-3 Stunden oder so.
Gehe die Punkte Stück für Stück für dich durch. Besprich das mit deinem Mann.
Mein Vater hat immer für die Rente gearbeitet. Damals als es eigentlich noch was gab.
Zuerst wurde Pflegefall, dann starb er zum gesetzlichen Renteneintritt.
Klar ist Vorsorge wichtig. Nur wenn man vor lauter Arbeiten und Gesundheitliche deutliche Signale ignoreren vorher stirbt ....
überlege dir, was für dich wichtig ist
jetzt
in 5 Jahren
für die Zukunft
Wiedereinstieg, wenn die Kinder größer sind - mit neuer - Kraft ist möglich
wenige Stunden in deinem Beruf (vielleicht nicht grade als Leitung)? wäre das denkbar?
Eine Kur dauert 3 Wochen
Krankheit locker weit über 6 Wochen, Monate .... wenn man noch die Chance bekommt.
Da hat dann keiner was davon! Auch nicht die, die man eigentlich "schonen" möchte
Nimm die Zeichen ernst!
Danke für deine Antwort,ich werde über vieles davon nachdenken.. mein Mann sagt auch immer das Alle nichts davon haben wenn ich wirklich krank werde.. aber ich kämpfe mit mir weil ich leider einen hohen Anspruch an mich habe und nicht gut einsehen kann wann Schicht ist. Wie wohl Viele. Aber irgendwie muss jetzt was passieren...ich checke mal die Möglichkeiten.
Etwas ändern solltest du auf jeden Fall. Du hast schon sehr gute Tipps bekommen. Da wir dich alle nicht kennen, wissen wir natürlich nicht, was von unseren Vorschlägen wirklich für dich passt.
Ich finde den Vorschlag mit der Mutter-Kind-Kur sehr gut. Du kommst mal raus, hast die Möglichkeit dich zu erholen und gleichzeitig dir darüber klar zu werden, was du wirklich möchtest.
Ich war auch vor einigen Monaten an so einem Punkt, oder so ähnlich, vielleicht nicht ganz so stark und über einen kürzeren Zeitpunkt aufgebaut. Ich haben nun einfach nur für 3 Jahre meine Stunden reduziert. Vielleicht würde so ein Modell dir auch helfen?
Versuch dir darüber klar zu werden, was für ein Typ du bist. Manche sind sehr gern zu Hause, anderen fällt die Decke auf den Kopf. Wenn zu dieser Gruppe gehörst, dann ist eventuell Stundenreduzierung + weitere Entlastung in Form von Haushaltshilfe, Lieferservice etc. das bessere Modell für dich.
Magst du deine Arbeit? Wenn du dich dort eigentlich wohl fühlst und denkst, du möchtest gern irgendwann dorthin zurück, dann ist Stundenreduzierung für einen vorher definierten Zeitraum oder auch dauerhaft auch vielleicht das richtige.
Wenn dich deine Arbeit sowieso nervt, dann kannst du auch kündigen, erst mal einige Monate ausprobieren, wie es dir gefällt und dir ja sonst immer noch eine Stelle suchen, wenn du merkst, es ist nichts für dich.
An eine Mutter-Kind-Kur hab ich auch schon gedacht... bzw. mein Mann hat mir das auch schon geraten. Aber mit den Kindern und der Schule..hmm soll ja klappen hat mir mal eine Freundin erklärt. Meine Arbeitsstelle kann mich aber grade nicht entbehren, weil meine Kollegen beide ausgefallen sind.
Mist, ich fühle mich für Alle verantwortlich und laufe selbst eigentlich schon seit Jahren auf Reserve! Ich denke immer ich schaff das schon, ich bin ja leistungsfähig!
Kennst du den Begriff der Co-Abhängigkeit? Kannst ja mal googeln... vielleicht hilft dir auch der Austausch in einer Coda-Gruppe? http://www.coda-deutschland.de/
Eine Freundin von mir hatte das gemacht. Ein Jahr Auszeit vom Job genommen und danach in einen anderen Job, der besser mit den Familienzeiten zu vereinbaren ist wieder eingestiegen.
Der Grund dafür war auch eine Überlastung aufgrund der Krankheit eines Kindes, Schlafmangel, Umzug, und einem Mann, der zwar nicht schlecht verdient, aber deswegen eben auch nie wirklich für die Familie greibar ist. Der dieser Zeit hatte sie Phasen, wo sie gezweifelt hat, ob das richtig war, wo sie Ängste hatte und Phasen, wo sie es genossen hat, sich um sich gekümmert, eine Therapie angefangen, Yoga usw.... sie war vor der Kündigung kurz davor selbst ernsthaft zu erkranken und das bringt ja wirklich niemandem etwas.
Also, wenn ihr es euch leisten könnt, dann mach es... und wenn es erst mal ein Sabatical ist in dem du nochmal zu dir kommst und dich erden kannst um danach mmit neuer Power zu schauen, was die wirklich willst und was dir gut tut.
Danke für eure netten Beiträge!
Mir schwebt auch sowas wie eine Auszeit für ca. 1Jahr vor.. erstmal wieder mit mir klarkommen und dann mit weniger Stunden wieder einsteigen. Dann hole ich meine Beiden wieder früher aus der Betreuung und koche wieder selbst. Und ich wollte schon länger Sport oder Yoga machen, hab aber definitiv momentan keine Energie übrig..
Was mich davon abhält, jetzt sofort die Reißleine zuziehen ist meine Arbeit.. ich muss die neuen Kollegen einarbeiten bis Alles wieder läuft. Ich fühle mich für die Kigakinder extrem verantwortlich und brauche ein einigermaßen gutes Gefühl dabei.
Trotzdem ist es immerhin eine Aussicht. Der Familienrat ist jedenfalls einstimmig dafür. Für Euch auch Alles Gute!!
" ich muss die neuen Kollegen einarbeiten bis Alles wieder läuft. Ich fühle mich für die Kigakinder extrem verantwortlich und brauche ein einigermaßen gutes Gefühl dabei."
streich mal das muss und ersetze es durch "möchte" , weil es dir wichtig ist.
Das "extrem" in dem Satz gibt mir sehr zu denken.
Wie wäre es mit einer Mutter-Kind-Kur?
Ja, es kann dauern bis eine Klinik Plätze frei hat, besonders in den Ferien. Aber neben der allgemeinen Auszeit könnte das parallel dazu helfen. Beim dich wiederfinden, beim Übergang von einem ins andere
Auch als Vorbereitung auf einen Wiedereinstieg, damit du dann nicht von vorne so startest oder auch trotz freier Zeit nicht in Versuchung kommst, zu springen, sobald jemand anruft. "Könntest du mal bitte einspringen?" "du bist doch eh zu Hause" etc. damit du da nicht in eine Falle tappen wirst.
Grade weil du ja "eh" Zeit hast, weil du dich extrem verantwortlich fühlst usw.
Krank ist krank, da gibt es dann keine Erreichbarkeit. Aber damit es erst gar nicht soweit kommt. Eine Kur kann Unterstüzung geben beim sich selbst reflektieren.
Hallo.
Menschen sind verschieden. Während die einen 3 kleine Kinder, vollzeitarbeit, haus und Garten Problemlos wuppen reicht dem anderen schon ein kind ohne Arbeit.
Jeder hat eine andere Belastungsgrenze, dich mit anderen zu vergleichen ist also falsch!
Mit 2 Kindern, hund, haus und Garten würde für mich nie vollzeit arbeite in frage kommen! Einfach weil mir das zuviel wäre.
Ich arbeite auch aber nur 2 Tage und das finden wir hier alle Optimal für unser Familie. Wie andere das handhaben ist mir egal. Jeder muss für sich den richtigen Weg finden. Wenn beide mit vollzeitarbeit, Haushaltshilfe und co glücklich sind dann ist das so. Alles Gute
Ja stimmt, es ist sehr unterschiedlich mit dem Arbeiten, auch in meinem Umfeld..
Meine Mutter hat mit 3 Kindern nicht gearbeitet und hat sich echt viel Mühe gegeben mit uns. Damals gabs ja auch zumindest im Westen auf dem Dorf nicht diese Betreuungsmöglichkeiten.
Ich wollte aber immer wie viele meiner Freundinnen arbeiten, ich mag meinen Job und will natürlich auch Geld verdienen. Ich hab aber jetzt meine Grenze gefunden, an der ich mich nicht mehr so an allem freue wie ich sollte. Es nicht genießen kann, weil ich mich nur gehetzt fühle.Denn eigentlich sollte ich dankbar sein, das sonst alles gut ist. Das geht ja auch anders..