Hallo Zusammen,
Meine Stimmung ist im Keller. Mein Mann war gerade mal 3 Tage in seinem 2. Monat Elternzeit zu Hause als eine berufliche Notsituation eintrat und ihm DAS Jobangebot gemacht wurde (mehr Gehalt, Erstattung Elterngeld, Sonderurlaub für die restlichen Elternzeittage, den er irgendwann mal nehmen kann). Er muss allerdings direkt nach unserem Urlaub wieder arbeiten,sodass er nur knapp 1 Woche zu Hause war. Ich kann es verstehen, dass er das angenommen hat und ich hätte es genauso gemacht. Doch irgendwie komme ich mit dieser Enttäuschung nicht klar. Die Vorfreude war riesig auf diesen Monat, zumalner in letzter Zeit eh schon viel arbeiten musste. Er fing extra früh an, damit er spätestens 16:30 Uhr zu Hause ist, um noch etwas von unserer Kleinen zu haben und um mich etwas zu entlasten. Dennoch dieser Ausblick, dass er sofort wieder los muss und wir wieder wenig Zeit zu dritt zu haben, nervt mich und macht mich unendlich traurig.
Ich weiß nicht so recht, was ich mir von diesem Post erhoffe, aber es tut auch mal gut, seine Enttäuschung auszudrücken. Wenn ich das meinem Mann sage, hat er ein schlechtes Gewissen. Er wäre auch gerne zu Hause geblieben, aber diese Chance bietet sich vielleicht nur einmal im Leben und sichert wieder etwas mehr die finanzielle Zukunft für uns alle. Dennoch der bittere Beigeschmack bleibt, dass wir bei der Entscheidung nicht die Nr. 1 waren und die Arbeit Vorrang hat.
Mann bricht Elternzeit ab
Hi,
ich kann dich verstehen, mir würde es nicht anders gehen. Ich sehe es aber mit etwas Abstand. Wenn ich jetzt meine Schulkinder sehe und sehe, wie wichtig Geld ist, damit man ihnen etwas bieten kann und dass inbesondere ich dann deutlich kürzer treten kann, würde ich es sehr enttäuscht akzeptieren.
Aber trsurig würde es mich exakt machen wie dich
Hallo,
ich kann verstehen, dass du total enttäuscht bist und dir das anders vorgestellt hast. Du darfst aber glaube ich die innerbetrieblichen Vorgänge nicht unterschätzen.
Bei uns ist es im Betrieb so, dass wenig so verhasst ist wie die Elternzeit - für vier Wochen bekommst du niemanden auf eine Stelle eingegarbeitet. Das heißt, Leute, die sich in der Materie ohnehin auskennen, müssen das irgendwie abfangen - für mich heißt Elternzeit von "nahen" Kollegen immer, dass ich viele viele Überstunden schieben muss, die ich dann irgendwann wieder abfeiere.
Bei mir (obwohl ich die Frau bin) war's bei der Geburt von Kind #3 auch so, dass mein Chef mich hingesetzt hat und sehr deutlich machte, dass, wenn ich ein Jahr komplett gehe, meine Hauptkunden dauerhaft von jemand anderem betreut werden. Das war keine böse Absicht, er hat mir einige für die Firma wichtige Kunden nach Kind #2 gegeben in der Annahme, dass unsere Familiengründungsphase abgeschlossen ist. Diese hatten z.T. schon einen Betreuerwechsel hinter sich.
Mein Mann (der damals nur geringfügig arbeitete) und ich hatten uns eigentlich auch ausgemalt, dass ich ein Jahr daheim bin, wir einen Garten mieten, etwas reisen. Am Ende haben wir unsere Enttäuschung beiseite geschoben und das Ganze rational betrachtet, z.B. war unsere Große gerade eingeschult gewesen und wir hätten uns ohnehin nicht so ausleben können. Ich habe dann auf Halbtags reduziert. Im Nachhinein war es ein Segen, weil:
(a) damals das Elterngeld so langsam ausgezahlt wurde, dass die Auszahlung wirklich
10 Monate nach der Geburt war - wir wären pleite gegangen.
(b) Ich heute beruflich nicht da wäre, wo ich bin (das ist ja auch der Grund deines
Mannes).
Die Erinnerung an die Enttäuschung ist sehr schnell verblasst. Heute, das entsprechende Kind ist neun Jahre alt, bin ich mega froh über meine damalige Entscheidung, weil ich heute einfach entsprechend mehr verdiene, wir uns mehr leisten können und ich auch mit meiner beruflichen Position zufriedener bin - und nicht nur das, sie ist einfach auch sicherer.
Ich bin nun Mitte 40 und Kollegen in meinem Alter, die sich wegbewerben, machen eben nun oft schon die Erfahrung, dass sie schon fast "zu alt" sind.
GLG
Miss Mary
Oh....du weist da auf etwas hin, was oft nicht gerne gesehen wird und von der Politik, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf propagiert, auch gerne übersehen wird, nämlich, dass in manchen Betrieben die wegen Elternzeit ausfallenden Mitarbeiter, nicht gut aufgefangen werden können.
Viele Unternehmen haben damit ihre Probleme, gerade in mittelständischen Firmen kann das zu Schwierigkeiten führen.
Nur offen zugeben würde das niemand.
Man will ja als AG Familienfreundlichkeit nach außen bieten.
Ich kenne solche Gespräche, wie du sie erlebt hast, auch aus meinem beruflichen Umfeld.
Ich selbst bin darauf hingewiesen worden, dass eine längere Elterzeit für mich Nachteile hätte und ich selbst habe diese Gespräche auch schon mit Mitarbeitern geführt.
In manchen Branchen kann man längere Ausfälle besser kompensieren als in anderen, in meiner derzeitigen Position wäre es nicht denkbar.
Auch ich habe mich gegen eine Auszeit nach dem dritten Kind entschieden, zum Glück, denn auch hier hat sich das finanziell absolut gelohnt.
Da mein Mann erkrankt ist und ich damit finanziell die Hauptverantwortung trage, war es auch dahingehend die richtige Entscheidung.
Hallo,
ja, man tut so, als ob es okay wäre, weil es halt politisch korrekt ist.
Wir hatten auch schon "Kollegen", die die ohne vernünftige Übergabe in die Elternzeit abgezischt sind und man sich das dann noch alles selbst zusammensuchen musste. Rief man an um einige Dinge zu klären, wurde man gleich mit dem Hinweis "Elternzeit" abgeschmettert.
Ein anderes Problem ist die Elternzeit in der Schule. Der Mathelehrer meiner Tochter hat in zwei aufeinanderfolgenden Schuljahren je ein Kind bekommen und hat die Elternzeit noch gesplittet, halt so, dass keine ohnehin bezahlten Ferien in der Elternzeit lagen. Zudem hat er einmal geschaut, dass das mündliche Abi und einmal das schriftliche Abi in der Zeit lagen, um sich die Korrektur zu sparen. Meine Tochter hatte daher zwei Schuljahre lang zwei Monate schlecht vertretenen Matheunterricht. Ein Unding. Das ist sozusagen nun der "Blueprint" an der Schule und alle versuchen, diesem Beispiel zu folgen.
GLG
Miss Mary
Puh, ihr hattet gemeinsamen Urlaub UND du bist komplett zuhause - wie kann da ein "bitterer Geschmack" entstehen ?
Anders sähe es aus, wenn du bereits arbeiten würdest und das Kind hopplahopp in die Krippe müsste - aber so?!
Ich finde dein Denken überzogen. Dein Mann geht Geld verdienen - für euch 3 - und er scheint zu seeeehr ziviler Uhrzeit zu Hause zu sein.
Vielleicht spielen auch noch die Hormone verrückt, das bessert sich aber bald, wenn ihr einen Alltag gefunden habt. Alles Gute!
VG
Die Uhrzeit mag in dem Sinne zivil erscheinen. Er verlässt aber auch um 5:30 Uhr das Haus. Naja, ich denke jeder, der vielleicht ewig auf gemeinsame Zeit hingearbeitet hat, sei es nun 2 Wochen Urlaub oder Elternzeit, wird sich blöd fühlen, wenn nach 3 Tagen ein Anruf kommt, dass er sofort wieder arbeiten muss. Wären wir nicht für 4 Tage weggefahren, hätte er gleich am nächsten Tag wieder los müssen.
Er MUSSTE nicht am ächsten Tag arbeiten, ihr WOLLTET es! Das ist ein himmelweiter Unterschief!
Und ob er um 5.30 oder 7 Uhr das Haus verlässt, ist doch schnurz, euer zuhause-Tag fängt in jedem Fall später an.
Mein Mann verlässt auch 5.30 Uhr das Haus und ist 19 Uhr zu Hause. Wir haben 3 Kinder. Zeit bleibt genug, wenn man sie sich gut einteilt und seinen Rhythmus darauf auslegt. Gerade mit nur 1 Baby hast du da doch alle Möglichkeiten.
Wie sagt man so schön? Krönchen richten und weiter geht's . LG
Abgesehen davon, dass ich von diesem Elternzeit nehmen eh nichts halte und besonders darum nicht, weil es heutzutage ja regelmäßig erwartet wird ,dass auch die Männer mindestens zwei Monate nehmen, und Frauen die 12 Monate ausschöpfen , verstehe ich dass du erst mal enttäuscht bist.
Du hast etwas erwartet, was jetzt nicht eintritt, logische Konsequenz : Enttäuschung.
Aber: als erwachsener Mensch sollte man damit umgehen können.
Es wird noch oft etwas Unvorhergesehenes eintreten gerade mit Kindern.
Wir mussten schon mehrere Urlaube absagen weil ein Kind erkrankt war , ich musste auch meine beruflichen Ziele schon öfter der familiären Situation anpassen und das ist mir nicht immer leicht gefallen.
Man kann planen, aber muss so flexibel sein auch auf plötzlich auftretende Tatsachen reagieren zu können.
Ich habe mich komplett gegen jegliche berufliche Auszeit entschieden, als unsere Jüngste geboren wurde.
Auch das war zunächst anders geplant, aber ich habe schon in der Schwangerschaft ein tolles Angebot bekommen und bin daher 4 Wochen nach der Geburt wieder arbeiten gegangen.
Mein Mann hat das voll mitgetragen, auch wenn er andere Vorstellungen hatte
Abgesehen davon, dass ich von diesem Elternzeit nehmen eh nichts halte und besonders darum nicht, weil es heutzutage ja regelmäßig erwartet wird ,dass auch die Männer mindestens zwei Monate nehmen, und Frauen die 12 Monate ausschöpfen , verstehe ich dass du erst mal enttäuscht bist.
Du hast etwas erwartet, was jetzt nicht eintritt, logische Konsequenz : Enttäuschung.
Aber: als erwachsener Mensch sollte man damit umgehen können.
Es wird noch oft etwas Unvorhergesehenes eintreten gerade mit Kindern.
Wir mussten schon mehrere Urlaube absagen weil ein Kind erkrankt war , ich musste auch meine beruflichen Ziele schon öfter der familiären Situation anpassen und das ist mir nicht immer leicht gefallen.
Man kann planen, aber muss so flexibel sein auch auf plötzlich auftretende Tatsachen reagieren zu können.
Ich habe mich komplett gegen jegliche berufliche Auszeit entschieden, als unsere Jüngste geboren wurde.
Auch das war zunächst anders geplant, aber ich habe schon in der Schwangerschaft ein tolles Angebot bekommen und bin daher 4 Wochen nach der Geburt wieder arbeiten gegangen.
Mein Mann hat das voll mitgetragen, auch wenn er andere Vorstellungen hatte
Jammern auf ganz hohem Niveau. Oder: First world problem.
Albern und kindisch.
Schön, dass hier viele unemotional sind. Ich sagte selbst dass ich es genauso gemacht hätte, dennoch ist die Enttäuschung da. Jeder wünscht sich doch Familienzeit, oder?
>>>Schön, dass hier viele unemotional sind.<<<
Diese Aussage ist unverschämt.
Jeder kann deine Enttäuschung nachvollziehen.
Aber dieser Vorwurf an deinen Mann ist schon sehr "Prinzessin auf der Erbse"-mäßig, ungerecht und dumm.
Guten Morgen,
ich kann Dich auf der einen Seite sehr gut verstehen, es ist immer sehr enttäuschend wenn sowas passiert.
ABER von außen betrachtet ist es Jammern auf hohem Niveau! Viele Väter können keine Elternzeit nehmen, viele Familien haben nicht den Luxus dass der Mann "genau passend" zum Kind mehr Geld verdienen kann. Außerdem finde ich dass gemeinsame Zeit wichtiger wird je älter sie werden, das Kind hat definitiv mehr davon wenn er seine Elternzeit als Sonderurlaub später nachholt!
Ihr seid nicht nicht die Nummer 1? Erstens ist das sehr egoistisch gedacht bei Dir kommst Du anscheinend auch an Nr 1, und außerdem profitiert ihr doch alle von höherem Einkommen!
Ja, auch oder gerade als Mama sehe ich mich auch mal als Nr. 1.und die Vorfreude war nunmal da.
Klar aber die Zeit mit Kind ist viel zu wertvoll als sich von sowas die Zeit versauen zu lassen ! mt Kind kommt eh immer alles ander als man es sich ausmalt besser keine Illusionen sondern Carpe Diemals Motto!
Es geht in eurer Beziehung darum wer die Nummer ein ist?
Wie kindisch.
Er hat ein tolles Angebot bekommen, dass mehr Geld für die Familie bedeutet und eine Karrierechance und darauf soll er verzichten um mit einem Baby Zeit zu verbringen, wenn du eh daheim bist?
Die Idee der Elternbeirat ist, dass einer sich um das Kind kümmert und der andere solang etwas für sind macht repektive arbeitet ... warum sollte man zu zweit um eine nbaby herumhocken?
Das ist anders, wenn die Kinder wissen was Familie bedeutet, mit 13 Monaten völlig überflüssig.
Ich habe nicht gesagt dass er darauf verzichten soll, sondern im Gegenteil, dass ich es ebenso machen würde. Ich wollte einfach nur mal HIER meiner Enttäuschung Luft machen, damit mein Mann kein schlechtes Gewissen kriegt.
Ach ja, gut dass zu einem Kind Mama und Papa gehören und nicht nur einer von beiden....