Einschlafdrama/Kinderdepression/Poltergeist

Hallo erstmal,

der Titel ist ein bisschen schwammig, aber ich wollte nicht einen auf Tokio Hotel machen und schreien "Komm und rette mich!"

Aber meine Kinder machen mich momentan einfach nur fertig. Mein Sohn ist 6 und hat spezielle Bedürfnisse, abgesehen von seinem Stunden andauernden Sprechdurchfall der mich oft wirklich auslaugt, ist er aber gerade der einfachste. Meine Mädels sind 2 Jahre und die Jüngste 9 Monate.
Ich bin seit langem alleinerziehend und hatte nur kurze, nicht so erfolgreiche Beziehungen, was aber nicht das Problem ist. Bin also gewohnt, alles alleine zu machen und habe im Hintergrund auch keinen der mal stundenweise übernimmt, also nie. Ich habe bereits auch schon eine Familienhilfe und Kontakt zum Jugendamt.

Also ich wage zu behaupten, dass es bisher eigentlich immer recht gut funktioniert hat hier, trotz extremem Platzmangel. 1 Kinderzimmer für 3 Kids. Aber seit 2 Monaten ist es hier die Hölle! Zum einen haben die Kinder auffallend schlechte Laune über Tag und brauchen super viel Aufmerksamkeit, was ich oft nicht umsetzen kann, wegen Haushalt. Und auch nicht möchte, da ich meine Kinder eigentlich so erziehen, dass ich nicht permanent vor ihnen herum hampele. Und die Schlafenszeit ist nur noch zum schreien, wortwörtlich.

Meine 2 jährige, macht jeden Abend rund 2 Stunden Terz. Sie geht mit Milchflasche ins Bett, danach bekommt sie noch eine Teeflasche, da sie sehr viel trinkt und jeden Abend dasselbe Hörspiel, sie und mein Sohn gehen gleichzeitig ins Bett. Wie gesagt seit etwa 8 Wochen, geht es dann so das ich im Wohnzimmer bin, dann Klatsch - die Flasche fliegt aus dem Bett, Klatsch - der Schnuller hinterher, Klatsch - ihr Buch ebenfalls und dann schreit sie Mama. Die ersten 3-4 Mal gehe ich noch rein, kein Problem, aber dann fängt es schon an mich zu nerven. Zumal meine Jüngste dann hunger hat und auch ins Bett soll. Reagiere ich nicht, schreit sie weiter, wiegelt sich auf, kreischt regelrecht. Trösten, gut zureden, erklären, selbst laut werden.... alles hilft nichts. Irgendwann 3 Std später ist dann ruhe, erstmal. Die Jüngste musste ich nun ausquartieren, zuerst ins Wohnzimmer nun im Flur.. Was ein Zustand, aber habe keine großen Ausweichmöglichkeiten.
Dann ab ca. 23 Uhr oder später geht es im 30 min Takt wieder weiter. Während die 2 jährige kurz geschlafen hat, macht die Jüngste ihren Terz, auch manchmal n paar Stunden, pennt sie, legt die 2 jährige los.
Bin langsam wirklich am Ende meiner Kräfte, über Tag keine 5 min Ruhe, nachts oder abends auch nicht mehr.

Zum Mittagsschlaf macht sie nun auch so Probleme, gerade eine Stunde lang, bis ich rein ging und rum schrie und ihr sagte, dass es mir reicht, sie gefälligst schlafen soll und wenn es nicht aufhört schläft sie demnächst im Badezimmer. Nun ist ruhe, aber heute Abend geht es wieder los.

Ihr Vater kümmert sich sporadisch und wir haben mittlerweile viel Stress, da er seine Partnerin jetzt dauernd mitbringen will oder wen anderes aus der Familie, die sich vorher wenig interessiert haben und sie alle das letzte Mal besucht haben als sie 3 Monate war. Ich weiß nicht ob es damit zusammen hängt. Er ist kein Meter konsequent, lacht wenn sie was anstellt. Naja dad Jugendamt, Gericht gibt ihm dauernd seinen Willen und wenn er durch bekommt, dass er sie mitnehmen darf (er wohnt 1 1/2 Std entfernt) sehe ich schwarz für mein Kind.

Irgendwelche Ideen was ich noch versuchen könnte, denn ich brauche definitiv meinen Abend wieder für mich, bevor es hier eskaliert. Aus der Situation herausgehen funktioniert auch nicht mehr...weil die Kids mir nachgehen oder ich das Geschrei trotzdem höre, gegenseitig wach schreien etc.

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Hallo.

Schwitz..... das klingt echt anstrengend. Kann auch ein Lied davon singen. Mein Großer war auch ein extrem schlechter Schläfer und hat als Baby viel geschrien. Auch schlief er nur mit mir ein. Aber ich hatte zu der Zeit noch kein zweites Kind. #zitter

Nun.... als erstes würde ich mal so ansetzen, dass die Zweijährige OHNE irgendeine Flasche ins Bett geht. Mit 2 braucht sie keinen Tee und keine Milch, um einzuschlafen. Da muss ein Schnuller reichen.

Mir scheint, da hilft nur eines: "kalter Entzug". So schrecklich das auch klingt. Aber mit der ewigen Flaschen-Wirtschaft zögerst du den Einschlafprozess nur unnötig raus. Die Kleine weiß das und nutzt das aus.

Lass sie ausgiebig zu Abend essen und Ende im Gelände. Dann ins Bett, Hörspiel an oder Geschichte vorlesen und gut ists.
Das wird zwar ein paar Nächte dauern, bis es funzt. Aber wenn du konsequent dran bleibst, dann wirds schon. Darfst nur nicht einknicken in Sachen Flasche. Die 9 Monate alte Tochter würde ich zu mir ins Schlafzimmer/Wohnzimmer (oder wo auch immer du schläfst) nehmen. Wenn sich die beiden Großen im Schlafalltag eingefunden haben, dann kannst du die Kleinste ja wieder dazu quartieren.;-)

Alles Gute + viele Nerven!

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Hab mir deinen Text grade nochmal durchgelesen.

Geht die Zweijährige bereits in die Kita, oder ist sie noch bei dir zuhause?

Habe den Eindruck, als ob sie einfach noch nicht müde genug ist, wenn du sie ins Bett legst. Mittags reicht doch eine Stunde locker? Wenn sie mehr schläft ist mir schon klar, dass sie abends länger braucht, bis sie wieder einschlafen kann.

Meine haben mit 2 Jahren teilweise überhaupt nicht mehr geschlafen. Dafür war aber dann abends eher Ruhe.

Probiers doch einfach mal mit nur kurzem oder gar keinem Mittagsschlaf. Geh nachmittags so viel wie möglich mit ihnen raus an die frische Luft. Wirst sehen - das wirkt Wunder.;-)

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Hallo erstmal und danke für die Antwort.

Das ist zwangsläufig die Konsequenz mit der Flasche. Sie schläft Vormittags kurz 1 Stunde, selten 1 1/2 Std. Und das gegen 11 Uhr, dann fängt sie an knatschig zu werden. Den Mittagsschlaf weg lassen was ich auch schon probiert habe, ist keine Option dadurch hatte es sich sogar noch verschlimmert oder sie schlief dann gegen 4 vor Erschöpfung ein, dann war nichts mehr mit Schlafenszeit.

In die Kita geht sie noch nicht. Wir suchen nach einer Wohnung, waren schon beim Sozialamt, nun demnächst Bauamt. Sollte das nicht fruchten wenden wir uns an die Bürgermeisterin. Der Wohnungsmarkt hier ist derzeit die Hölle.

Mit ins Bett legen bringt nichts, habe ich probiert, dann bin ich ejngepennt und sie sprang rum 😅

Die Familienhilfe die wir haben ist sehr gut, die familien internen Probleme ergeben sich leider aus unserer Wohnsituation, die sich immer mehr zu spitzt.

Vorlesen habe ich auch probiert, eine Weile lief es gut und wir haben das Dschungelbuch gelesen und noch ein paar andere Geschichten. Zuletzt wurde sie davon aber nur wacher und meinte sie kann wieder rum springen.

Wir gehen jeden Tag auf den Spielplatz außer es regnet doll. Ich habe zwar einen Zwillings-/ Geschwisterwagen, nehme momentan aber den Buggy mit der Jüngsten und lasse sie laufen. Bällebad vorhanden und wir unternehmen eigentlich auch genug, hier gibt es viele Parks und Wälder. Indoor Spielpark und so weiter. Ich mache hier über Tag Programm. Im Wohnzimmer haben wir einen abgetrennten Bereich mit Tisch, wo wir malen, lesen und spielen.

Mütterkontakte bestehen fast keine. Ich war eine Weile bei der Caritas beim Müttertreff, da waren leider sehr viele oder fast ausschließlich Mütter die kein deutsch konnten. Kommunikation etwas schwierig. In Facebook in der örtlichen Free your stuff Gruppe habe ich mir etwa 8 Mütter und einen Vater zusammen gesucht für eine Whatsapp Gruppe mit Ziel Spieldates und Treffen auszumachen, nach 2...endete es nur noch in gelegentlichen Chats nach 1 Jahr hab ich die Gruppe nun verlassen.

Ich hab vorhin auch nochmal drüber nachgedacht, dass sie vielleicht Zeit mit mir alleine brauch oder möchte. Ist für mich etwas schwer umzusetzen, werde aber auch das mal überdenken, wir haben im Flur eine große Tafel mit Wochenplan, die Tage habe Farben (mein Sohn kennt es aus der Kita so). Da jetzt auch der Herbst und Winter ansteht ist nichts mehr mit Stundenlang raus gehen, da werde ich mir ein paar Projekte überlegen um die Kids auf Trab zu halten.

Die Jüngste war zuerst im Wohnzimmer, nun im Flur, da sie dort mehr Ruhe hat (der ist zugfrei etc).

Ich werde das mit der Flasche mal ausprobieren, die hat sie jetzt eh schon getrunken gehabt, habe nämlich die anderen beiden schon hin gelegt und sie noch bei mir gelassen. Hoffe das wird was 💪🙈

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„...dann Klatsch - die Flasche fliegt aus dem Bett, Klatsch - der Schnuller hinterher, Klatsch - ihr Buch ebenfalls und dann schreit sie Mama....“

Sie trinkt die Flaschen allein und schaut sich dabei das Buch alleine an?

Ich würde es so machen, dass sie die Flasche mit dir zusammen trinkt, auf deinem Schoß zum Beispiel.
Dann die Zähne putzen (das sollte man eigentlich bei einer zweijährigen Abends nach dem Trinken machen), dann würde ich mit ihr noch in Ruhe kuscheln ( hab mein Kind immer noch ein wenig auf dem Arm getragen und wenn ich merkte, dass sie müde wurde ins Bettchen gelegt) und dann Schnuller dazu.
Dann würde ich noch leise und ruhig eine Geschichte im Kinderzimmer vorlesen und zwar eine für beide Kinder (die auch der sechsjährige mit anhören kann, der dann ja auch schon Bettlerin im Bett liegt) und dann würde ich leise und ruhig den Tag ausklingen lassen....Zeitig so beginnen (nach dem Abendessen so gegen 19 Uhr), dass um 20 Uhr die beiden Großen schlafen.
Das Baby würde ich nach der Vorlesezeit separat bettfertig machen (nicht mehr ins Kinderzimmer gehen, damit die Großen in Ruhe einschlafen können).

„...Zum Mittagsschlaf macht sie nun auch so Probleme, gerade eine Stunde lang, bis ich rein ging und rum schrie und ihr sagte, dass es mir reicht, sie gefälligst schlafen soll und wenn es nicht aufhört schläft sie demnächst im Badezimmer. Nun ist ruhe, aber heute Abend geht es wieder los....“

Sorry, aber schlechter kann man es kaum machen. Und ja, ich weiß, dass das alles anstrengend ist und an den Nerven zehrt.

Unser Kind schlief nie länger als eine Stunde am Stück. Manche sind danach einfach ausgeruht und wenn sie noch nicht müde ist, dann leg sie eine halbe Stunde später hin.
Mit Rumschreien erreichst du nichts, außer, dass es schlimmer wird.

Je ruhiger du bist, desto ruhiger werden deine Kinder in den Situationen, in denen du es möchtest.

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Bettlerin= bettfertig

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Du hast ja schon Familienhilfe beantragt. Ich hoffe, das wird was.

Du hast schon recht, man sollte nicht "den Hampelmann" für die Kinder machen. Aber sie müssen den Tag über gut ausgelastet sein, damit sie abends müde sind. Geht ihr jeden Tag lange raus? Spielplatz bei jedem Wetter? Wald, Tierpark, Museen - man kann für sehr wenig Geld sehr viel machen, wenn man mal ausprobiert. Viele Dorfmuseen sind kostenlos, viele Bibliotheken haben Spielecken die man mal nutzen kann - das alles ist Förderung, ohne Hampelmann.... und es beschäftigt und macht müde.

Dass das Kind Buch- und Flasche aus dem Bett knallt könnte damit zusammen hängen, dass sie alleine einfach nicht das Abendritual abhalten kann. Das ist in dem Alter normal. Ein Hörspiel ist seelenloser als eine vorlesende Mutter, die einem im Arm hat, die auf Fragen eingeht... Vlt. änderst du da das Ritual auf ein persönlicheres.

Ich will auch, dass meine Kinder sich mal langweilen um selber auf Ideen zu kommen. Aber z.T sind sie auch zu müde oder noch zu klein. Dann muss man den Rahmen schaffen um sie auf Ideen zu bringen: Im Wald, beim Regenspaziergang... und ich denke, als Alleinerziehende ist es ggf. bereichernd, wenn du mit anderen Frauen Zeit verbringst. Krabbelgruppe, Kindergarten, Kommune, Quartierverein...
Im Austausch mit anderen Müttern kommst du wieder auf neue Ideen, neue Ausflugsorte, kannst gemeinsam was machen, kannst deinen Erziehungsstil reflektieren, andere Rituale anschauen.
Ich kann mir gut vorstellen, dass du alleine mit drei Kindern an deine Grenzen kommst. Umso wichtiger ist dann der Austausch mit anderen. Eben auch, um zu reflektieren, ob das, was im Mikrokosmos deiner Familie stimmt, auch bei anderen so läuft. Ich beobachte manchmal, dass sich in Familien Abläufe einschleichen, die gar nicht so durchdacht sind - weil sie irgendwann stimmten und so beibehalten wurden.
z.B. gehen extrem viele Familien mit (Klein)-Kindern samstags einkaufen. Und die Kider quängeln, der Vater verliert die Nerven, die Mutter schlichtet... voll der Stress. Das stimmte mal, als das Baby im Tragetuch war, das Kleinkind es super fand im Wagen zu sitzen... aber heute wäre es cleverer, die Mutter fährt rasch einkaufen und der Vater geht mit den (Klein-)kindern auf den Bolzplatz derweil... :-)

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Du schreibst recht wenig über den sonstigen Tagesablauf, da ist es schwer dir wirklich zu helfen.
Deine Tochter ist 2. Das ist normal das sie langsam ihren eigenen Willen entdeckt und das evtl. auch absichtlich macht mit Flasche, Schnuller und Buch rauswerfen und dann rufen. Mal gucken wie weit ich Mama dressieren kann.
Vielleicht ist sie aber einfach nicht müde und hat eben einfach kein Bock da ruhig rum zu liegen.
Genau so gut kann es sein das sie überdreht ist weil der richtige Punkt zum ins Bett gehen überschritten ist.
Auf jeden fall würde ich ganz krass die Flaschen abends streichen. Sie kann den ganzen Tag über genug trinken und soll sich beim Abendessen richtig satt essen.
Außerdem kein Spielzeug im Bett, für so kleine Kinder sind auch Bücher Spielzeug.
Wie schläft der Große denn ein?
Wäre es eine Option alle 3 zusammen zu begleiten? Erst Buch gucken und dann bleibst du im Raum, evtl. auch mit Körperkontakt zu deiner Mittleren, bis sie schlafen.
Und diese Zeit die du im Raum bleibst kannst du wenn es klappt langsam verringern, rausgehen wenn sie knapp vor dem Schlafen sind, nach 15 Minuten raus, nach 10.......bis du irgendwann bei Buch gucken, kurz kuscheln, gute Nacht sagen und raus angekommen bist. Geht natürlich nicht in 3 Tagen, kann auch 3 Wochen oder länger dauern

Meine beiden waren an sich immer unkomplizierte Schläfer. Aber beide hatten so mit 2 bis 2,5 eine Phase mit zig mal wieder rufen, jammern, aus dem Bett klettern etc.
Doof ist bei dir eben das der 6 jährige dadurch gestört wird und du auch die kleine noch versorgen musst. Wir waren zu zweit für 2 Kinder. Das ist natürlich nicht vergleichbar.
Vielleicht kannst du die beiden Mädels zusammen ins Bett bringen?
Wäre es möglich das der 6 Jährige dein Schlafzimmer bekommt, die 2 Mädels das Kinderzimmer und du das Wohnzimmer? Ich meine, im Flur schlafen sollte kein Kind müssen. Da du ja abends noch etwas Zeit für dich möchtest und TV gucken etc. wäre es ja eine Option das du dir eine Schlafcouch ins Wohnzimmer stellst.
Wie du siehst, es gibt viele Punkte an denen du was ändern könntest. Was davon euch hilft besser zurecht zu kommen kann dir keiner sagen. Überleg was für euch 4 änderbar ist und probier aus.