Hallo liebe Urbianer,
Wie habt ihr euch das Leben mit Kindern damals vorgestellt? Man geht ja in die Kinderwunsch Phase doch euphorisch und hat da so gewisse Vorstellungen, wie es sein wird, Eltern zu werden.
Schön spazieren gehen und stolz den Kinderwagen schieben, um 9 Uhr Brötchen beim Bäcker holen und frühstücken, auf dem Spielplatz und dem Nachwuchs beim toben zusehen.... das die Liebe zum Partner noch größer wird, das Kind die Liebe krönt usw.
Und dann kommt die Realität. Schlaflose Nächte. Trotzphasen. Anstrengende Tage, Einschränkungen und Stress mit dem Partner.
Nein, ich bin nicht blauäugig an das Thema gegangen, jedoch habe ich die Heftigkeit der Veränderung unterschätzt. Auch meine Geduld und Ausdauer habe ich unterschätzt.
Wie ist das so bei euch? Wieviel vom Kinder"traum" ist übrig geblieben? Habt ihr wirklich IMMER das seelige Mütterlächeln auf den Lippen, oder ist das doch manchmal im Chaos verschwunden?
Was waren denn so euere Gedanken, wie es werden wird mit Kind(ern?)
Schönen Abend noch und liebe Grüße
windspiel
Vorstellung vs Realität
Hach... ich habe mir eine tolle Schwangerschaft vorgestellt, mein Freund der mir den Bauch streichelt und die Welt zu Füßen legt.
Bekommen habe ich ne ätzende Schwangerschaft mit Ischias Problemen, 19kg (von 33 mehr) Wasser, mehrere Feindiagnostiks (da Nierenfehlbildung beim Baby) und über nem Partner der seine schwangere Freundin betutelt reden wir nicht.
Bis zur Geburt dachte ich, dass ich Schmerzen gut aushalten kann, wurde aber eines besseren belehrt 😬
Und dann hatte ich mein Baby. Mit 4 Wochen die ersten 10 Tage im KH wegen Harnwegsinfekt, dann eine Antibiose über ein Jahr lang mit ständig gequältem Kind durch diverse Untersuchungen und AB Wechsel. Zudem schlief er nur auf mir und mein Partner war eh nie da. Wir waren immer alleine spazieren. Ich habe zwar festgestellt, dass ich keine Babymama bin, wir haben das Jahr Elternzeit aber dennoch genossen.
Jetzt wird mein Kleiner bald vier, inzwischen bin ich vom Vater getrennt, aber es läuft alles gut.
Und auch wenn es nicht so klingt ich liebe mein Kind abgöttisch und würde ihn nie wieder her geben.
Aber ich will auch kein weiteres Kind, das war schnell klar.
Das seelige Lächeln war nach ca 4 Tagen mit dem ersten Kind weg
Meine Vorstellung war so halbwegs:
- Kind schläft fast den ganzen Tag
- es schläft im eigenen Bett und mit 1 Jahr selbstverständlich im eigenen Zimmer
- wir machen schöne Urlaubsreisen mit den Kindern
- auf dem Spielplatz beschäftigen sich die kleinen alleine
- die ersten Monate geht man ins Café Kind schläft ja
- Brei wird dann auch selbstverständlich ordentlich gegessen
- mit 1 ist die Windel weg
Realität ist dann
- Kind eins war ein Schreikind das fast nie schlief, Nummer 2 ist eher so wie "erwartet
- wir schlafen zu viert im Familienbett
- wir haben es bis jetzt 2x in den Urlaub allein geschafft.. sonst war Oma zum Glück dabei
- auf dem Spielplatz war alles meist alles andere interessant und man ist immer hintendran
- nach jedem Brei darf man die Küche putzen
- 27 Monate und immer noch nicht trocken
Was sich bewahrheitet hat
- beide schlafen seit sie 8 Wochen sind durch
Die Trotzphase der Großen hätte ich mir nie so vorgestellt....aber natürlich gibts auch viele Dinge die viel schöner sind als erwartet.
Morgens um 9 von einem kuschelnden Kind geweckt zu werden , die vielen lustigen und unvergesslichen Momente, die tollen Ausflüge, das erste "hab dich lieb" usw
Unsere beiden sind ja noch klein mal,sehen was noch kommt 😂
Also ehrlich gesagt habe ich es mit gar nicht schlimm vorgestellt.Habe Zwillinge bekommen und wurde von allen (vor allem Einlingseltern) total mitleidig angeschaut.
Mein Mann hatte ebenalls etwas Respekt vor der Aufgabe.
Zwillinge waren da und was war? Es war alles genau so, wie ich mir das vorgestellt habe.
Die beiden haben von Anfang an super geschlafen, wir hatten einen klar geregelten Tagesablauf, meine Mann hat die beiden auch schon früh allein versorgt, so daß ich schon nach 4 Wochen abends ausgehen konnte (was ich bis heute regelmässig mache), mir fiel also nie die Decke auf den Kopf.
Ich bin sehr organisiert und kann Haushalt auch mal Haushalt sein lassen, von dem her bin ich nur ganz selten gestresst.
Nun sind die beiden fast 5 und ich würde jederzeit alles wieder so machen. Ich genieße tatsächlich jeden Tag mit ihnen , auch wenn sie mal einen schlechten Tag haben.
Klar, die Ehe hat sich verändert, die Liebe zum Partner ist nicht unbedingt stärker geworden, aber anders......."familiärer" halt.
lg
Ach ja was ich vergessen habe:
Nie hätte ich erwartet das die Kinder (vorallem durch die kleine und ihre Krankheit) unsere Ehe so auf die Probe stellen werden. Wir hBen das gröbste überstanden jetzt...und ich bin froh drum
Hallo,
interessanter Thread.
Ich hatte damals schon fast romantische Vorstellungen. Ein hübsches, immer gut gelauntes Baby/Kind, sich keine Sorgen machen müssen etc.
Was kam:
- Geburt mit Einleitung per Tropf - Sauglocke
- Wochenbettdepression mit allem drum und dran (Antidepressiva)
- ein Kind das nie Schlaf brauchte (zumindest nicht mehr als 2 Stunden am Stück)
- das erste mal hat sie mit 3 mehr als 6 Stunden am Stück geschlafen
Nun bin ich seit 9 Jahren alleinerziehend, mittlerweile ist sie 13 Jahre jung - was soll ich sagen, kleine Kinder - kleine Sorgen, große Kinder ........
Trotz allem liebe ich Sie über alles , auch wenn die Pubertät einen wieder an die Grenzen bringt.
Ein zweites Kind konnte ich mir aber nie vorstellen (auch wenn ich vor der Geburt von dreien geträumt hatte)
Alles Gute
laus
>>>Man geht ja in die Kinderwunsch Phase doch euphorisch<<<
Kann ich nicht bestätigen.
Ich denke, das lief früher etwas ruhiger ab.
Ich hatte auch keine Vorstellung, wie es mit Kind sein würde, dazu hat meine Phantasie nicht ausgereicht.
Ich habe ein problemloses "Anfängerkind" bekommen, das zweite Kind war ebenso leicht zu "haben".
Schlaflose Nächte kannte ich nicht.
Bei meinem Nachzügler hat mich jeder Zahn eine halbe Nacht gekostet, er war ansonsten auch erheblich weniger pflegeleicht als seine Schwestern.
aber da hatte ich ja schon Erfahrung .
Trotzphasen habe ich keine mit meinen Kindern erlebt und die Pubertät haben alle drei irgendwie übersprungen.
Fazit: Es gab keine Vorstellungen, die enttäuscht wurden, ganz im Gegenteil.
Hallo
Was das angeht bin ich eigentlich "froh" dass ich sehr jung zum ersten Mal Mutter wurde. Die Schwangerschaft war definitiv nicht geplant, aber wir haben uns dann ja offensichtlich bewusst für das Kind entschieden.
An spazieren, Kinderwagen schieben, Spielplatz,.. haben wir so nicht gedacht. Vorstellungen in der Richtung hatten wir keine. Wir habe überlegt wie wir Schule & Studium mit Baby umsetzen werden und beschlossen wir werden es schon passend machen.
So haben wir es dann auch gemacht, es einfach genommen wie es gekommen ist.
Rückblickend war das so eigentlich wirklich super. Gerade hier bei urbia habe ich oft das Gefühl dass Themen die Kinder betreffen zu sehr im Vorraus geplant werden. Damit meine ich jetzt nichts wie finanzielle Sicherheit, ich finde es nur irgendwie befremdlich wenn schon alles mögliche, am besten irgendwelche Nichtigkeiten, beschlossen werden bevor ein Kind überhaupt entstanden ist.
Ich bin schon ein nachdenklicher Mensch, es ist also nicht so dass ich mir keine Gedanken mache. Nur bleibt vieles in meinem Kopf und ich bin eher realistisch veranlagt.
LG
Hallo,
den Eindruck habe ich auch oft - und es ist ja auch nicht verwerflich, sich als Erwachsener Mensch darauf freuen, dass man mit seinem Kind dann wieder Laterne laufen oder mit Puppen spielen darf. Oder was auch immer man als Kind gerne gemacht hat. Halb Nostalgie, halb "das Kind im Manne" (oder der Frau).
Wenn ich dann aber sehe, wie Eltern mit ihren 18 Monate alten Kindern und einer Laterne, die die Kleinen noch gar nicht selbst tragen können, in der Nachbarschaft herumziehen... Oder mit 10 Monaten zum Eltern-Kind-turnen, obwohl das Kind noch nicht mal laufen kann Mit 3 wollen dann manche ihr Kind im Kinderchor anmelden und sind enttäuscht, wenn ich das Kind noch nicht nehme...
Ich dachte immer, die Eltern sind heutzutage einfach ungeduldig. Und es gibt mehr Einzelkinder - beim 4. Kind wartet man sicher nicht mehr so ungeduldig darauf, endlich wieder Laterne laufen zu dürfen
Auf deinen Aspekt, dass die meisten Leute ja auch viel später als früher Kinder bekommen, bin ich noch nicht gekommen! Ich glaube, mit 20 hätte ich mich auch viel mehr auf die aktuelle Phase des Kindes eingelassen. Da hat man selbst noch "Phasen" von Schule und Studium, die man durchlaufen muß. Mit Mitte 30 hat man im Kopf einfach wieder Kapazitäten, an die eigene Kindheit zu denken, die ja immer weiter weg rückt. Man kann Vergleiche anstellen. Man ist altersmäßig viel weiter weg vom eigenen Kind und sucht dann eher nach Gemeinsamkeiten mit der eigenen Kindheit...
Interessanter Aspekt, danke!
Ich glaube ich hatte richtig Glück.
Wollte zwei fast gleichaltrige, bildhübsche, pumperlgesunde, blonde und blauäugige Kinder und habe die tatsächlich auch bekommen. Hatte mir allerdings zwei Mädchen vorgestellt und habe nun ein Pärchen.
Allerdings sind sie viel weniger brav als in meinen Träumen, hehe.
Ansonsten hatte ich mir das schon so ungefähr vorgestellt, wie es bei uns läuft. Pony, wuscheliger Hund, viel Besuch, grosses altes Haus, Kinder die auf Bäume klettern und mit roten Backen abends am Abendbrottisch bei Kaminfeuer sitzen.
Der Ehemann ist vorhanden, lieb und interessiert an Kindern und Frau.
Aber ich hatte nicht in meinen kühnsten Träumen erwartet, dass eine Familie so viel Arbeit bedeutet. Irgendwie lief im Traum immer alles von alleine....