ja...diese frage beschäftigt mich schon seit längerem.
die generation mama-baby kuschelt am liebsten den ganzen tag, tauscht körperliche nähe aus.
wohingegen ich oder auch meine familie, meine freunde, den eigenen eltern nicht körperlich nahe sind. bei uns gibt es manchmal ein oberflächliches küsschen rechts und links, das wars.
warum gibt man älteren menschen, die alleine sind und vielleicht auch nähe und wärme brauchen , diese nicht? oder ist das bei euch anders?
sehr oft denke ich drüber nach, was ist , wenn meine eltern (über 80) nicht mehr da sind. so gerne möchte ich eine innigere beziehung oder sie auch mal in den arm nehmen , solange sie noch da sind - aber ich kann es einfach nicht.
wann geht zwischen eltern und kind da körperliche flöten? warum ? wie kann man das auch später wieder erlernen? und wie ist das bei euch mit euren eigenen eltern?
Warum kuchelt man mit seinen Kindern, nicht aber mit seinen Eltern?
Interessante Frage!
Meine Eltern und ich drücken uns kurz, wenn wir uns begrüßen und es gibt ein Küsschen auf die Wange. Ist das seit meinem Auszug so? Oder schon seit der Pubertät?
Wenn meine Eltern mal traurig sind, nehme ich sie in den Arm, das ist selbstverständlich. Oder wenn ich mich für etwas bedanke oder sie verabschiede.
Körperliches geht verloren, da hast du recht. Ein älterer Mensch im Altersheim bekommt kaum/keine körperliche Zuwendung. Haarewaschen ist oft das Innigste. Streicheln, Rücken/Füße massieren, Hand halten - wenn man nicht innig verbundene Kinder hat, fällt das weg oder man bezahlt Geld dafür. Traurig.
VG
Huhu
Wirklich interessante Frage.
Als Kind distanziert man sich irgendwann in der Pubertät oder früher von seinen Eltern, sie sind uncool und seine Eltern zu knuddeln geht gaaaar nicht.
Ich denke diese Distanz bleibt oft dann einfach etwas erhalten auch wenn die Eltern nicht mehr uncool sind.
Liebe Grüße
Ich kuschel generell nicht gerne. Eigentlich habe ich richtiges Kuscheln erst wieder mit meinem Kind gelernt. Selbst mit meinem Mann kuschel ich vergleichsweise wenig. Aber im Gegensatz zu vielen anderen suche ich auch Körperkontakt zu mir lieben und nahestehenden Menschen. Natürlich kuschelt man dann nicht minutenlang, aber es ist da.
Hallo,
ich "kuschle" mit meinen Eltern nicht, weil sie mich so nicht erzogen haben. Bei uns gab es kein drücken, küssen auch kein ich hab dich lieb. Ich glaube von meiner Mutter habe ich in 28 Jahren nicht ein einziges Mal gehört, dass sie mich liebt oder zumindest gern hat. Mir fehlte das aber immer sehr, auch als Kind schon. Deshalb ist es mir wichtig, meinem Sohn jeden Tag zu sagen, dass ich ihn lieb habe. Er wird gedrückt und bekommt einen Kuss wann er möchte und wir kuscheln solange er das will. Warum sollte ich meine Mutter drücken oder küssen? Sie hat das mit mir als Kind auch nicht gemacht.
LG
Stimmt, Erziehung spielt da eine große Rolle. Meine Oma mütterlicherseits war eine toughe Frau (geb. 1911), alleinerziehend (früh Witwe) mit 3 Kindern. Wenig Geld, viel Arbeit. Ihr fiel es immer schwer, ihre Kinder zu drücken, küssen. Das merkt man meiner Mutter heute noch an. Sie kann es, tut sich aber auch manchmal schwer mit einem "Ich habe dich lieb" von Aug zu Aug .
Naja, sie "kann" es vielleicht einfach nicht - du schon . Das ist toll. Ich würde es mal probieren mit einem herzlichen Drücken...vielleicht spricht es deine Mutter tief im Inneren an !
Hallo,
meine Mutter umarmt(e) mich auch, das ist (war) aber ein lästiges Muss.
Meine Schwiegermutter und ich umarmen uns, das machen wir gern und nicht, weil es ein Muss ist. Mein Mann gibt seinen Eltern nur die Hand, außer an Geburtstagen, da darf mal umarmt werden. Wie es bei unserer Tochter mal ist...ich denke und hoffe, wir umarmen und drücken uns genau so, wie bisher.
LG
Ich kuschel auch als Erwachsene noch mit meinen Eltern. In meiner Familie ist es üblich, sich oft in den arm zu nehmen, meine Mutter und ich küssen und zur Begrüßung und zum Abschied seit ich mich erinnern kann auf den Mund, meinen Vater umarme ich oft, lehne mich manchmal auch an seine Schulter, zur Begrüßung wird sich innig umarmt usw. Ich kenne das gar nicht anders in meiner Familie und es hat nie aufgehört. Ich finde das toll!
ja, ist es. finde ich auch klasse, aber kenne ich weder hier, noch irgendwo in meinem umfeld.
wie hält man so was aufrecht?
war das als kind schon so? oder kam das erst später?
Keine Ahnung, wie man sowas aufrecht hält. Meine Familie ist eben so. Das war von frühester Kindheit so. Alle sind sehr herzlich, kuscheln und in den arm nehmen wurde mir so in meiner Familie vorgelebt. Meine Großeltern (Eltern meines vaters) lebten im gleichen Haus wie wir. Mein Opa war ein unglaublich herzlicher Mensch, der seine Kinder und Enkel abgöttisch liebte. Und das auch täglich durch in den arm nehmen und küsschen grbtn zeigte. Meine Oma hat es auch so vorgelebt bekommen, meine Mutter wuchs im Gegenzug dazu recht lieblos auf, sie hat diese Herzlichkeit vermisst und uns deshalb immer gern keküset oder gekuschelt. Mein Vater ist vom Wesen her wie ein großer starker Bär, er hat uns immer in den arm genommen und auch meine Tante ist so herzlich, dass sie gern alle in den arm nimmt. Mir wurde das einfach in meinem alltäglichen lebrn so vorgelebt. Reserviertheit habe ich nur durch meine anderen Großeltern erlebt. Ansonsten war eine Berührung am Arm, Händchen halten, küsse geben, umarmen usw. Selbstverständlich in meinem Umfeld in der Familie. Die Familie meines Vaters ist eine sehr herzliche Familie. Und das wurde nie abgelegt.
Hallo,
meine persönliche Beobachtung ist, dass das Kuscheln oft in der Pubertät (oder auch schon Vorpubertät) endet oder zumindest extrem eingeschränkt wird. Nach meiner Wahrnehmung gehört das zum "Abnabelungsprozess" dazu...
Spätestens wenn der erste Freund/die erste Freundin dann da ist, wird doch sicherlich dieser/diese zum Kuscheln bevorzugt.
Viele Grüße
H.
Hey,
das ist ganz einfach: Kuscheln ist irgendwann ab der Pubertät etwas sexuelles, intimes und erotisches. Das will man einfach mit seinen Eltern oder Geschwistern oder sonstigen Verwandten nicht mehr tun! Das ist evolutionär richtig und wichtig, denn was ansonsten passieren würde, kannst du dir denken 😉
Ein gewisser Abstand ist also von der Evolution schon so vorgesehen.
Liebe Grüße
Ja, da hast du recht.
Aber warum kommt das dann später nicht wieder zurück, da Gefühl und Bedürfnis nach Nähe in der Familie?
Wenn Kinder geboren werden, ist es selbstvertändlich, sie zu verhätscheln, jeder macht es gerne. Wenn die eigene Mama alleine im Altenheim sitzt, kommen die gleichen Kinder, die 30 Jahre zuvor betüdelt wurden, nicht vorbei und nehmen sie in den Arm und versorgen sie mit Nähe so sehr, wie sie e getan hat.
Mir selbst ist Nähe zu meinen Eltern auch unangenehm, weil es das früher bei uns nciht so sehr gab, es war eher distanziert. Ich habe wirklich Angst vor dem Tag, an dem meine Kinder von mir nicht mehr angefast werden wollen, weil es nun mal gang der dinge ist
Dir ist Nähe unangenehm weil es normal ist!
Warum kuschelt man mit Kindern? Weil man Kinder im absoluten Regelfall eben als NICHTS sexuelles wahr nimmt. Im Gegenteil. Die Pflege des eigenen Nachwuchses ist bei uns Menschen etwas natürliches, was wir ja auch mit Hingabe tun. Fremde Kinder zu kuscheln fühlt aich allerdings auch nicht richtig an.
Nur eine besonders innige Beziehung erlaubt auch viel Körperkontakt.
Und die Beziehung eines Erwachsenen zu seinen Eltern mag zwar tief gehen aber dennoch: die Evolution hat gute Gründe, diese nicht so innig werden zu lassen. Die Grenze zwischen Erotik und Liebe ist leider sehr fließend.
Jeder Erwachsene hat dieses Distanzgefühl zu seiner Verwandtschaft und das hat nichts mit Erziehung zu tun. Es fühlt sich falsch an. Ich kann meinen Papa nicht kuscheln wie meine Tochter. Das wäre widernatürlich.
Darüber habe ich heute mal in Ruhe nachgedacht:
das ist wohl sehr unterschiedlich. In meiner Verwandtschaft gibt es viele verschiedene Varianten.
Erwachsene "Kinder", die sehr gerne ihre Eltern kuscheln, einfach in den Arm nehmen, sich freuen und auch die Eltern, die sich freuen und mitmachen. Längst abgenabelt und ihr eigenes Leben und "dennoch" gehören die Eltern als Familie dazu, Kuscheln inklusive.
Begrüßungsumarmungen, die a) von beiden Generationen ausgehen, b) jeweils nur von einer Generation ausgeht (die "Kinder" machen den ersten Schritt , die Eltern machen den ersten Schritt)
Eltern, die sich nicht trauen, ihre erwachsenen "Kinder" in den Arm zu nehmen. Einfach weil sie schon groß sind und sie sie nicht einschränken oder klein machen wollen.
Erwachsene Kinder, die ihre Eltern nicht in den Arm nehmen wollen, weil sie sich abgenabelt haben und Angst haben, sich dadurch wieder klein zu fühlen.
Eltern, die ihre Kinder nur bis max. 10 Jahre in den Arm nehmen "konnten", danach nicht mehr. Jetzt noch mit den Enkeln kuscheln und es ihnen da leichter fällt.
Großeltern, die es von den Enkeln zulassen können, sich bei den erwachsnen Kindern schwer tun oder auch schwer getan haben, als diese klein waren.
Familien, wo es gar nicht üblich ist, sich in den Arm zunehmen. Kleine Kinder ab 3 Jahren Körperkontakt nur auf das Minimum reduziert. Teilweise auch in der Paarbeziehung körperlicher Kontakt nur schwer ertragbar ist. Oder machbar ist, aber nicht in Anwesenheit der Kinder (Küsschen, Umarmungen)
Manches hat den Einfluss der damaligen Generation und Erziehung zu der jeweiligen Zeit. Manche machen es trotz der damaligen "allgemeinen" Erziehung.
Bei manchen ist es auch dadurch, dass der Kontakt zwischen Eltern/Kind schwierig ist, z.B. weil Misshandlungen mitdabei waren, bei manchen ist es auch, wenn sonst alles passt, nur der Körperkontakt irgendwie nicht möglich war (viele Gründe)
In meinem Freundeskreis sind viele, die ihre Eltern einfach so mal in den Arm nehmen oder sich auf dem Sofa ankuscheln, einfach weil es sich so ergibt und passt.
Manche würden ihre Eltern nicht mal mit der Kneifzange anfassen. Misshandlungen, Erinnerungen an starke Alkoholisierung, Schläge und anderes, halten sie davon ab. Auch die innere Abwehr: als Kind hätten sie es gebraucht und wurden abgelehnt, jetzt würden die Eltern es wollen (einfordern) und suchen den Kontakt und sie sehen sich nicht in der Lage, den Eltern jetzt zu geben, was sie als Kind nie bekommen haben (verkehrte Welt).
Manche lieben ihre Eltern, können es sich aber nicht vorstellen, weil es einfach nicht üblich war. Emotionale Nähe super, körperliche Nähe nicht da.
Allerdings würden sich da auch die Eltern eher wundern, wenn die Erwachsenen Kinder plötzlich damit anfangen würden.
Eine pauschale Antwort gibt es da wohl nicht.
Eben da es auch innerhalb der Verwandtschaft unterschiedlich ist.
Manche Tanten nehme ich heute noch in den Arm, bei anderen läuft die Begrüßung sehr stockartig ab. Dennoch stehen wir uns nah und ich mag sie auch.
Regionale Unterschiede kommen auch dazu. Sind es aber nicht nur.
Mein Kind hat irgendwie intuitiv raus, mit wem sie kuscheln kann und mit wem nicht, wer es gerne mag, wer eher nicht.