Liebe Forengemeinde,
manchmal habe ich das Gefühl, zeitweise ständig unter Strom zu stehen. Klar, ich habe ein mehrfachbehindertes Kind, dass viel Zeit brauch, ein eigentlich erwachsenen Sohn, wo man dann und wann Kummerkastentante spielen muss (Ausbildung + Chef sind nicht so sehr einfach), pflegebedürftige Mutter (lebt im Pflegeheim) besuchen und zeitweise noch ziemlich anhänglich ist. Dazu noch viele Termine wie Therapie- und Arztbesuche für meinen Jüngsten. Dazu einen Mann dem es ähnlich geht wie mir, steht auch zeitweise unter Strom. Obwohl die To-Do-Liste schon ziemlich zusammengestrichen ist. Es ist irgendwie immer etwas, manchmal sind es auch nur Kleinigkeiten. Einen Beruf habe ich ja auch noch, da ist zwar häufig sehr viel zu tun, aber das empfinde ich noch als angenehm. Da habe ich meine Ruhe und kann vernünftig arbeiten.
Wie schaut es bei euch aus?
Steht man als Mutter ständig unter Strom?
Ja, mir geht es ziemlich genauso wie Dir. Ein Sohn schwer chronisch krank, die Jüngste auch chronisch krank, aber nicht so schlimm, die Ältesten eigentlich schon zumindest halbwegs aus dem Haus, ein Kind noch heftig in der Pubertät, sehr stressige Berufstätigkeit...
Letztes Jahr war ich zur Mütterkur, da war ich wirklich kurz vor dem Zusammenbruch. Seitdem geht es besser, aber "gut" ist etwas völlig anderes, Auch ich fühle mich ständig unter Strom, es fällt mir schwer, in der kurzen Freizeit mal abzuschalten, rechtzeitig ins Bett zu gehen, Sport zu machen (bin ständig unendlich müde), kann nicht einmal in Ruhe beim Essen sitzen, ständig springe ich auf...
Ob eine nochmalige Kur mir helfen könnte, weiß ich nicht, ist ja auch noch innerhalb der 4-Jahres-Frist, überlege aber, es zu versuchen...Ich weiß nicht so recht, wie ich aus dem Hamsterrad raus komme und wieder selbst zur Ruhe komme...
Richtige Entlastung haben wir nicht so richtig. Zwar wird mein Jüngster 2x im Monat Samstags vom familienentlastenden Dienst abgeholt, 2x im Jahr Kurzzeitpflege für jeweils für eine Woche, Schulferienbetreuung. Ab und an springen Freunde mal ein und wir können mal ins Kino gehen. Wenn jemand ihn mal stundenweise aus der Familie betreut ist es mein großer schon erwachsener Sohn. Das war es. Ansonsten wird bei mir auch noch quergeschossen in der Familie. Eine Angehörige ist nämlich der Meinung, ich kümmere mich nicht genügend um meine Mutter. 1x die Woche sie zu besuchen wäre viel zu wenig. Meine Argumente zählen eh nicht, wie Therapiebesuche des Jüngsten, die viel Zeit in Anspruch nehmen. Das können andere machen und nicht wir Eltern. Was natürlich nicht geht wegen den ganzen Gesprächen und Unterschriften, die wir dort zu leisten haben. Seitdem ist Funkstille. Weil ich es nicht mache will und werde.
Hallo,
ich stehe oft unter Strom, habe jedoch mit der Zeit gelernt, auch mal inne zu halten und wenn es nur kurz ist.
Das Problem ist, dass wirklich immer etwas ist. Oft sind es nur Kleinigkeiten, aber die summieren sich schnell.
Ich habe drei Kinder, davon ein Kind, das extrem anstrengend und oft ein Energieräuber ist.
Zudem arbeite ich Vollzeit und habe wenig Zeit für mich. Meine freie Zeit nutze ich hauptsächlich mit unseren Kindern. Da meine Töchter schon 14 und 12 sind, machen sie schon viel mit ihren Freundinnen, aber die Pubertät ist schon nicht ohne.
Wenn ich zuhause unter Strom stehe, schaue ich bewusst meinem kleinen Sohn, 21 Monate, beim Spielen zu. Das entschleunigt ungemein und ist Balsam für meine Seele. LG
Hallo
Ja steht man. Ich habe fünf Kinder und war bis vor kurzen berufstätig und jetzt aber wegen Krankheit daheim. Ich habe fast alle Termine um die Arbeit gelegt und mein Mann dann in seiner Freizeit den Haushalt.
Bin jetzt an einer Mutter und Kind kur dran.
Ach ja Kinder mit Problemen habe ich auch. Eins mit epileptischen Anfällen. Eines mit ads. Ein Kind hat sich letztes Jahr geritzt und war in der pychatrie.
Mann krank und so weiter.
An manchen Tagen denke ich immer an mein Mantra was ich im zarten Alter mit 17 hatte.
Nie heiraten und Kinder bekommen.
Besser wäre es gewesen. Für alle.
Ich liebe alle abgöttlich aber im Moment würde ich gerne flüchten.
Lg
Nachtrag :
Schöne Dinge nehme ich aber noch war.
Schöne Wolken oder der Wald im nebel.
Lg
Du sprichst mir aus der Seele. Ich war auf Kur, nur nervig. Ich fahre lieber in Urlaub, bin dieses Wochenende in Berlin, ganz alleine in einem Luxushotel, gestern war ich shoppen und auf einem Konzert, sehr erholsam. Alles Gute für dicj!
>>>Steht man als Mutter ständig unter Strom?<<<
Es gab sicher mal anstrengendere Phasen oder punktuell Situationen, in denen ich unter Strom stand.
Aber im großen Ganzen war ich eine eher entspannte Mutter.
Hallo,
Nicht zwangsläufig und nicht immer. In deiner Situation wahrscheinlich sehr oft und das ist nicht gut. Vielleicht gibt es irgendwelche Lösungen? Beruflich reduzieren Putzfrau, eine Tages Einrichtung für das kranke Kind, besuch dienst für die Mutter? ?? Auf Dauer geht es nicht gut.
Ich stand /stehe seit 2 Jahren unter Strom. Es wird deutlich besser, aber die Zeit schlaucht immer noch.
Ich wurde vor 2 Jahren endlich für dasGeschwister schwanger. Es wurden bei einer Icsi zwei Eizellen eingesetzt. Dann der Schock :alle Eizellen haben sich noch mal geteilt und es waren vierlinge. Doppelt eineiige zwillinge. In der 15ssw verlor ich ein Pärchen. Blutungen und zittern ob das verbleibenden paar bleibt. In der 35ssw not Kaiserschnitt wegen einem späten Transfusion syndrom. Am nächsten Tag die Botschaft, dass einer der beiden einen schweren Herzfehler hat. Mit einer Woche reanimation und not op. Sehr knapp überlebt. Mein Mann und ich haben uns in der herz Klinik einen Keim eingefangen. Wir durften unsere Babys (frühchen und eine Woche nach Geburt )4 Wochen nicht sehen. Zusätzlich die angst, dass wir beide angesteckt haben. Der Keim hätte tödlich enden können für frühchen, einem herzkranken frühchen sowieso. Endlich Zuhause mit zwei Babys und dem Bruder. Ein halbes Jahr warten auf die große Herz op, jederzeit hätte er wieder reanimation pflichtig werden können.deshalb Monitor und Sauerstoff Zuhause. Mein Mann im Schicht dienst, ich meist mit drei Kindern allein. Zwei Babys und eines davon schwer krank und einem 5 jährigen. Im Januar wieder eine sehr große op am offenen Herzen mit hohem Risiko alles gut gegangen . Kurz nach der herz op meines Sohnes die Diagnose, dass mein Mann schwer herzkrank ist. Mit wenig aussicht auf Heilung, zum Glück momentan stabil. Der keim aus der herzklinik hat sein Herz geschädigt. Zusätzlich noch fordernde Schwiegermutter und Pflege bedürftigen Schwiegervater.
Ich weiß wie sich ein Leben auf 180 anfühlt.
Wie es ist ständig seine Grenzen zu überschreiten. Das schafft man auf Dauer nicht.
Mittlerweile haben wir alle 14 tage eine Putzfrau und eine liebe Studentin, die mir ab und zu hilft. Die zwilinge sind ein jahr und es stabilisiert sich alles. Jetzt haben wir ein normales Leben mit drei Kindern und wissen es zu schätzen. Es wird nicht ewig so sein. Aber wir versuchen ein wenig kraft zu tanken.
Das musst du irgendwie versuchen!
Alles Gute und viel Kraft wünsch ich dir!
Hallo
Ich muss dir einfach mal schrieben.Ich erinnere mich an deine Beiträge im Mehrlingsforum, es tut mir sehr leid was ihr in den vergangenen Jahren alles ohne Pause durchmachen musstet
Ich wünsche euch viele viele möglichst sorgenfreie, gemeinsame Tage als Familie! Du bist eine starke Frau
LG
Oh man:-/ wie heftig.
Alles Gute euch!!!
An die Te: ständig gefordert, ständig parat, ständig ist was.
Ich habe zwar lernen müssen, mir Auszeiten zu nehmen,aber zu meinem geliebten Lesen komme ich kaum
Da bin ich in eine r anderen Welt für eine kurze Zeit.
Alles Gute
Marina
Hallo
Ich habe 3 Kinder. Bald 4. Keins ist behindert und einen richtigen Job hab ich auch nicht.
Die Kinder bezeichne ich als recht lieb und selbständig.
Permanent unter Strom stehen? Nein, das wäre übertrieben, so ist es nicht.
Aber manchmal setzt es mir zu, wieviel doch an mir allein hängt.
Ich muss für 6 denken. Wer was noch braucht, wer was wo verlegt hat, Termine, Erledigungen, und es geht immer und immer weiter und hört halt nie auf. Es ist eine heftige Verantwortung und ich fühle und sehe dass ich nicht ausfallen kann. Auch nicht mal eben 2 Tage krank im Bett liegen kann, was für andere normal ist.
Egal was gebraucht oder gesucht wird, ICH bin immer erster Ansprechpartner.
Mein Mann finanziert uns alles. Meine Eltern sind jung und fit genug und lieben die Kinder, nehmen sie mir mal ab, helfen mir organisatorisch, begleiten mich, zahlen viel und meine Mutter kocht auch mal für uns. Das sind für mich wertvolle Entlastungen.
Hallo,
als Mutter habe ich versucht, mein Bestes zu geben (auch mal unter Strom)und war IMMER für meine beiden Kinder da, egal, was war. Als Oma versuche ich es auch bei meinen 3 Enkeln und stehe auch meistens "Gewehr bei Fuß" für Notfälle (ich habe immer Kindersitze im Auto und bin auch, fast, jederzeit zu erreichen. ußerdem habe ich eine fast 84 jährige Mutter die noch alleine wohnt aber die sehr viel Hilfe benötigt. Auch da stehe ich oft unter Strom.... aber ich versuche auch, mir meine kleinen persönlichen Freiräume zu bewahren, habe 2 Hunde und man akzeptiert auch mal ein NEIN wenn ich selber auch mal private Termine habe. Aber wir sind eine Familie und versuchen immer, im Rahmen der Möglichkeiten jedes Einzelnen, uns gegenseitig zu unterstützen. Ich glaube fast, ich möchte es nicht anders haben, aber wenn es mich mal überkommt dann habe ich auch liebe Menschen um mich bei denen ich mich mal ausheulen kann und danach geht es mir wieder gut.
LG
Verglichen mit den Belastungen, denen manche Mütter ausgesetzt sind (Hut ab vor euch! Ihr leistet großartige Arbeit!) habe ich ein sehr bequemes Dasein.
Alle 3 Kinder sind problemlos, fit und gesund, wir sind alle gesund, Eltern sind alle 4 fit und gesund und helfen mit den Kindern, die Putzfrau nimmt mir total viel im Haushalt ab und überarbeiten muss ich mich in meinen 18h pro Woche auch nicht.
Mir ist manchmal fast schon ein bisschen langweilig. Ich entdecke mich gerade selbst wieder ein bisschen. Versuche, wieder etwas Sport zu treiben, mal das Haus neu zu sortieren, was für mein Hobby vorzubereiten. Alles aber nichts halbes und nichts ganzes.
Der Typ "perfekt gekleidet, perfektes Haus, perfektes Dinner" Frau bin ich nicht, will ich auch nicht. Aber mein angefangener Roman liegt trotzdem verstaubt im Schrank, dafür hab ich noch nicht so richtig Zeit.
Unter Strom? Nein. Unzufrieden mit mir selbst? Ein bisschen.