Hallo.
Ich weiß nicht was ich drauf hören will oder ob überhaupt... ich weiß nur nicht gerade wohin mit meinen Gedanken... seht es mir nach, dass ich euch damit zumülle. Steinigt mich auch gerne 😉
Aber ich frage mich, warum auch die Liebe oder Ehe immer mehr in der Wegwerfgesellschaft versinkt??? Ich selbst bin einmal geschieden und ich habe damals um meine erste Ehe gekämpft... und doch kläglich "verloren", weil sich mein damaliger Mann bereits neu verbandelt hatte kurz vor Ende der Ehe.
Nun habe ich heute Abend mit einem sehr guten Freund, dessen Frau (meine sehr gute Freundin) das Patenamt für unsere Jüngste im August übernahm, telefoniert... sie ist Knall auf Fall ausgezogen. Wir hatten ein sehr gutes Verhältnis... ich erreiche sie seit Tagen nicht, blockte vor wenigen Wochen den Kontakt ab (irgendwas war immer) und nun bekam ich heute ihren Mann an die Strippe. Er weiß nicht warum. Sie hat den Sohn mitgenommen (er hat aber noch sooradisch Kontakt zu ihm, holt ihn). Ich bin im Sinne des kleinen Jungen (3) zutiefst betroffen... Der Papa sagte, dass für ihn als er nach Hause kam (an dem Tag wusste er nicht, dass sie alle Sachen bereits aus dem Haus geholt hatte bevor wr kam) sein Herz heraus gerissen wurde als er in das verwaiste Zimmer seines Jungen kam. Er erzählte mir liebevoll von ihrem Abendritual. Mir kamen die Tränen. Ich verstehe meine Freundin nicht... sie ist ein geradliniger und ehrlicher Typ. Auf leisen Sohlen ging sie... sie wird für sich ihre Gründe haben.
Klar, das passiert täglich zu Hauf und jeden Tag aufs Neue.... Keiner kann hinter die Kulissen schauen.
Aber hier waren vollendete Tatsachen gleich dran. Kein Reden, keine Nennung von Grund, keine Anzeichen und keine Option die Ehe nicht wegzuwerfen genutzt...
Ich verstehe nicht warum inmer so schnell alles beendet wird...
Ich leg mich mal mit vielen ??? im Kopf hin... viell erleuchtet mir im Schlaf eine Antwort.
Sorry für mein Gesülze... gerne auch weiterscrollen... ich musste das nur mal loswerden, weil es mich bewegt.
Danke. LG
Wegwerfgesellschaft
Man kann ja nicht alle, die sich trennen über einen Kamm scheren. Jeder hat seine ganz persönlichen Gründe, aus einer Ehe raus zu wollen. Manchmal liegt es am Partner, der vielleicht ein Arsch ist oder an einem selbst. Früher haben sich Frauen nur selten getrennt, weil sie in den meisten Fällen schlicht wirtschaftlich abhängig waren oder man trennte sich nicht, weil Scheidungen auf soziale Ablehnung stießen, mitunter aus religiösen Gründen. Trotzdem gab es kaputte Ehen. Sie wurden nur auf Biegen und Brechen aufrecht gehalten. Da wurde exzessiv gestritten oder jahrelang geschwiegen oder betrogen.
Eine neue Erscheinung ist dieser Optimierungswahn, dem viele aufgrund der ganzen Möglichkeiten in unserer Zeit unterliegen. Es könnte ja noch etwas "Besseres" auf einen warten.
Traurig aber ist halt so.
Hallo,
wir wissen nicht, was vorgefallen ist. Ich würde nicht an einer Beziehung/Ehe festhalten, die mich kaputt und/oder unglücklich macht.
vg
novemberhorror
Also zur genauen Geschichte des Paares muss man wohl auch noch die 2. Seite hören bevor man sich auch nur ansatzweise ein Urteil bilden kann. Der Mann würde dir wohl kaum erzählen wenn er - jetzt mal im extrem Fall gesehen - seine Frau geschlagen oder betrogen hätte. Oder drogensüchtig, alkoholabhängig, depressiv oder was auch immer wäre.
Zum generellen Thema glaube ich auch dass es 2 Seiten gibt. Vielleicht wird heutzutage schneller „aufgegeben“ aber vielleicht sollte man auch froh sein, dass man sich nicht mehr gezwungen fühlt in einer unglücklichen Beziehung zu verharren - sei es weil man eine Scheidung früher „nicht machte“ oder weil Frau alleine gar nicht wirklich Überlebensfähig gewesen ist.
Natürlich sind geschiedene Eltern für ein Kind doof. Aber sind Dauerstreitende Eltern besser? Das Rollenmodell hat sich halt geändert. Der Vater ist nicht mehr Alleinverdiener und Mütter können auch alleinerziehend auf eigenen Füßen stehen. Und sie haben den Mut und die Kraft das auch zu tun.
Damit will ich nicht sagen dass man seine Ehe einfach wegwerfen soll wenn es mal schwierig ist, aber man kann dieses Thema eben nicht nur von einer Seite beleuchten.
Ich denke nicht, dass die Leute früher glücklicher waren. Sie haben sich nur einfach nicht getrennt.
Mein Großonkel hat seine Frau bei jeder Gelegenheit betrogen - und alle im 150-Seelen-Dorf wussten das. Sie hat sich trotzdem nicht getrennt, weil die Ehe heilig ist. (Spielte keine Rolle, dass ihr Mann das mit "heilig" nicht so genau nahm).
Ein anderer Verwandter hat seine Frau psychisch runtergemacht. Sie hat sich auch nicht getrennt, weil sie so erzogen wurde, dass Frauen eben immer nachgeben.
Das würden sich viele Frauen heutzutage nicht mehr bieten lassen. Wir wurden selbständiger erzogen und haben auch die Möglichkeit, wirtschaftlich auf eigenen Beinen zu stehen. Außerdem denken unsere Eltern nicht, dass es Schande über die Familie bringt, wenn die Tochter geschieden ist.
Was ich traurig finde, ist, wenn sich ein Paar aus kleinlichen Gründen trennt (Mann klappt Klodeckel nicht runter) und sich daran dann immer wieder aufhängt. Da hilft einfach nur Geduld mit dem Partner und vielleicht auch die Akzeptanz, dass der Tick womöglich immer so bleibt. Dann muss man sich eben fragen, ob man sich wegen so einer doofen Sache wirklich trennen will.
Auf und Abs gibt es in jeder Beziehung. Wenn es keine schwerwiegenden Gründe gibt, ist der beste Rat, es einfach auszusitzen.
"Aber hier waren vollendete Tatsachen gleich dran. Kein Reden, keine Nennung von Grund, keine Anzeichen und keine Option die Ehe nicht wegzuwerfen genutzt..."
Sagt er.
>> Aber hier waren vollendete Tatsachen gleich dran. Kein Reden, keine Nennung von Grund, keine Anzeichen und keine Option die Ehe nicht wegzuwerfen genutzt...<<
Glaubst du das wirklich?
Also ich es nicht, denn Frauen reden bekanntlich gern, und Männer hören bekanntlich oft nicht, was sie hören sollen
Naja in diesem Einzelfall hast du SEINE Sicht der Dinge gehört. Daher weißt du nicht - und das wirst du nie wissen - was wirklich passiert ist. Du kannst nicht sagen, dass sie keinen Versuch gemacht hat, ihre Ehe zu retten, dass sie nicht mit ihm geredet hat, dass es sich nicht abzeichnete, dass sie ihm keinen Grund genannt hat.
>> Ich verstehe nicht warum inmer so schnell alles beendet wird... <<
Ich glaube, dass jemand tatsächlich seine Ehe einfach so wegwirft ohne großartige Rettungsversuche, ist meistens eben NICHT der Fall. Oft bahnt es sich schon Jahre vorher an. Vielen merkt man es nicht an, weil nicht jeder seinen helichen Ballast nach außen trägt.
Sicherlich, in der Generation meiner Oma z.B. blieben die Paare in der Regel ein Leben lang zusammen. Aber zu welchem Preis? Man kannte sich oft kaum, wenn man heiratete. In der Regel bekamen die Paare Kinder. Sich scheiden lassen und dann als Frau mit 3,4, 5 Kindern alleine da zu stehen war undenkbar und auch nicht gesellschaftsfähig.
Also blieben die Frauen auch bei egoistischen, saufenden, herum hurenden Männern und sahen über alles hinweg. Es war eher akzeptiert, dass "Männer so sind" und niemand sprach groß darüber. Auch die Männer blieben bei Frauen, die immer dicker wurden, sich gehen ließen, keine Körperlichkeit mehr zuließen, denn es gehörte sich ja so. Dass all diese Paare die 50, 60 verheirateten Jahre wirklich glücklich miteinander waren, bezweifle ich ehrlich.
Man muss bedenken, dass damals Beziehungsdinge nicht nach außen getragen wurden, man sprach einfach nicht darüber oder wenn dann nur mit engen Familienmitgliedern oder der besten Freundin / dem besten Freund. Und wie gesagt, hatten alleinstehende, geschiedene Frauen mit einer Horde Kindern gesellschaftlich keine Chance mehr.
So bloß andersherum bei meiner Schwiegermutter geschehen.Sie war bei der Arbeit und währenddessen hat er seine Sachen gepackt und war weg.Nach einiger Zeit hat sich herausgestellt das er während seiner Arbeit in der Schweiz eine andere kennengelernt hat und jetzt mit ihr zusammen wohnt.Die beiden (Schwiegermutti und Schwiegervater) sind auf dem Papier immer noch verheiratet und er unterstützt sie finanziell soweit es geht(aus schlechtem Gewissen weil er ohne ein Wort gegangen ist)Wie andere schon geschrieben haben kennt man nur eine Seite der Geschichte.