Gewissensbisse berechtigt?

Hallo ihr Lieben,

Manchmal braucht man eine Beurteilung von außen, ob man die Dinge richtig handhabt.

Folgendes: Ich feiere bald meinen runden Geburtstag, lade tagsüber ein, wir sind ca 30 Personen, also Freunde und Familie. Ich bin Mutter einer 9 Monate alten Tochter, es sind auch andere Familien mit Kindern dort. Es wurden alle Partner mit eingeladen, auch wenn ich die teilweise nicht (so gut) kenne.

Ein sehr guter Freund von mir ist mit einem Partner fest liiert, der offen damit umgeht, dass er Kinder nicht ausstehen kann und sich nicht gerne mit ihnen umgibt. Ein Treffen mit denen zu zweit hat seit meiner Geburt nur einmal statt gefunden. Wir hatten vorerst geplant Silvester hier bei uns zu viert (während die Kleine alles verschläft) gemütlich zu essen und zusammenzusitzen, das wurde dann seitens des Freundes abgesagt, da er ungern Babygeschrei um Mitternacht erleben wollte. Gut, davon kann man halten, was man will, aber ich kann verstehen wenn man kinderlos Berührungsängste hat und jeder darf natürlich in dem Kreis feiern, wie er mag.
Wir trafen uns stattdessen zum Brunch, ich Schweiß gebadet, ob meine Tochter dabei ruhig blieb 😅, dies klappte auch gut. Im Nachhinein kam dann auch die Aussage von meinem Kumpel wie „erleichtert“ er war, dass meine Tochter sich so gut benommen hat, wir hätten sie gut erzogen (...mit 6 Monaten...) und er wüsste nicht, wie das Treffen sonst abgelaufen wäre (🤔?).
Sein Freund benahm sich gegenüber meiner Tochter sehr freundlich muss man sagen.

Nun zurück meinem Geburtstag, ich hadere damit meinen guten Freund vor den Kopf zu stoßen, dass ich ungern seinen Partner dabei haben möchte, einfach weil viele Kinder da sind und ich mich dann unwohl fühlen würde. Mir passt das vom Gefühl nicht so zusammen!

Andererseits weiß ich, dass er sehr enttäuscht wäre, wenn ich den Partner nicht miteinladen würde, denn schließlich wären andere Paare anwesend und mein Kumpel ist...ich sage mal sehr stolz auf seine Beziehung, über beide Ohren verliebt und hat ihn bei sowas immer gern dabei.

Wie würdet ihr das handhaben? Einfach raus mit der Wahrheit und Karten auf den Tisch? Einfach nur den Kumpel einladen, den Teil mit dem Freund außen vor lassen? (Eine kleine Chance würde bestehen, dass dieser zum Zeitpunkt gar nicht vor Ort wäre, denn sie führen eine Fernbeziehung). Wäre das zu feige?

Danke für eure Anregungen!

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Hallo,

ich würde einfach ganz normal einladen und davon ausgehen, dass der Freund des Freundes wohl einen halben Tag in Anwesenheit von Kindern überleben wird. Wenn nicht, kommt er nicht oder geht früher. Das ist aber alles sein Problem - zumal es ja nicht sein Geburtstag ist. Und vielleicht kommt er ja von selber gar nicht erst mit.

Die meisten Probleme lösen sich von selbst, man darf sie nur nicht dabei stören.

Feier deinen Geburtstag wies du es gern willst und lass dich von solch einer Nudel, die dir dein Leben vorschreiben will nicht beeindrucken.

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Vielen Dank für deine Antwort !

Den Spruch mit den Problemen, die sich von alleine lösen, muss ich mir merken ;-). Tatsächlich werde ich es wie von dir (und anderen) angeraten wohl handhaben...

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Eben, die TE ist Gastgeberin und spricht die Einladung aus. Wenn dann der "kinderfeindliche" Partner des Freundes nicht mitkommt, ist das dessen Entscheidung.

Liebe TE, warum sollst du da noch vorfühlen und/oder irgendetwas vorher erklären? Der Partner eures Freundes weiß ja, dass mind, Kind (eures) dabei ist. Und wenn er nicht ganz weltfremd ist, rechnet er sicher mit noch mehr Kindern. Er kann sich also selber entscheiden, ob er sich dem aussetzen möchte oder nicht.

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Ich würde beide einladen, aber auch mit dem Hinweis das einige Familien mit Kindern anwesend sein werden. Dein Freund kennt seinen Partner ja und wird wissen was du damit sagen willst.

Ich konnte (bzw. teilweise immer noch) auch nichts mit anderen Kindern anfangen. Anstelle des Partners wäre ich wohl von mir aus nicht gekommen 😉

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...ein wenig „hoffe“ ich ja, dass er dann ebenfalls einfach fern bleibt 😇.
Danke für deinen Tipp!

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Ich würde es genau so machen wie meine vorschreiberin. Lade ihn mit Partner ein. Sage deinem freund, dass er seinem Partner sagen soll, dass Kinder anwesend sind. Ob er dann kommen möchte oder nicht, ist seine Entscheidung. Und wenn er kommt und rum meckert, darf er selbst entscheiden, ob er bleiben oder lieber gehrn will.

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Tatsächlich denke ich, dass wenn er kommt, sich schon benehmen wird, Anstand besitzt (wenn auch nicht immer Rücksicht). Danke für deine Antwort !

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Hallo,

möglicherweise löst sich das Problem von allein. Ich würde den Kumpel samt Partner einladen und auf jeden Fall erwähnen, dass mehrere Kinder anwesend sein werden. Wenn der Partner wirklich so ein großes Problem damit hat, wird er eventuell selbst absagen. Dies hat er ja auch zu Silvester getan und da ging es nur um ein Kind.

Falls er die Einladung annimmt, muss er da halt auch durch. Das ist dann nicht mehr Dein Problem. Oder benimmt er sich derart daneben, wenn Kinder dabei sind? Kann ich mir kaum vorstellen. Zudem bist Du bei 30 Gästen vermutlich sowieso derart abgelenkt, dass Du ihm aus dem Weg gehen kannst.

Fazit: Wenn Dir Dein Kumpel wichtig ist, würde ich den Partner mit einladen.
Aber: Es ist Deine Feier und falls der Kerl ein arger Miesepeter ist, würde ich mir von dem nicht den Tag verderben lassen.

LG, b.m.

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Ich denke, er wird sich schon benehmen. Er ist ein spezieller Typ, wir zwei werden in diesem Leben sicher keine Freunde, aber ich traue ihm schon zu, sich freundlich zu benehmen und die Etiquette zu wahren. Danke für deine Antwort !

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Hallo,
ich würde ihn wahrscheinlich mit einladen, aber direkt dazusagen, dass sehr sehr viele sehr sehr kleine Kinder dabei sein werden und es also wohl nicht auf ein ruhiges Beisammensein unter lauter "gesetzten Herrschaften" hinausläuft.
Dann weiß der Freund bzw dessen Partner von Anfang an, was er zu erwarten hat. Du kannst ja auch deine Sorge äußern, dass dieser Partner sich dort nicht so wohlfühlen könnte... Wenn er unter diesen Umständen keine Lust hat, muss er ja nicht mitkommen- und wenn er doch mitkommen möchte, muss er halt selbst sehen, was er draus macht. Im zweiten Fall würde ich mir aber dann auch keine Gedanken um seine Befindlichkeit (was die Kinder und den entsprechenden Lärmpegel betrifft) machen. Das ist DEIN Fest und die Kinder sind auch deine Gäste- wem das nicht passt, der ist ja nicht gezwungen, zu erscheinen...

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Danke für deine Antwort, ganz genau, es ist mein Fest, da sollten geladene Gäste für die wenigen Stunden ihre eigenen Bedürfnisse etwas zurück schrauben.

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Da der Gute keine Scheu hat, seine Abneigung gegen Kinder zu äußern und zwar in einer Art und Weise, die ich grob unhöflich finde, würde ich ihn NICHT einladen, auf keinen Fall.
Deinem Freund würde ich erklären, dass es dich massiv unter Druck setzen würde, einen “Kinderhasser“ auf der Party zu haben und du deinen Geburtstag dann nicht genießen könntest. Das wird er hoffentlich verstehen, falls nicht: vielleicht noch mal ein bisschen schütteln?

Nee, im Ernst: Was ist das für ein Kotzbrocken, der bei Einladungen, die er ja wohl nicht unter Zwang angenommen hat, meint seine Meinung kundtun zu müssen, wie er irgend etwas bei den Gastgebern findet? Und dann auch noch gegen Kinder zu stänkern.

Da er offenbar nicht den Anstand hat, grundsätzlich solche Einladungen, wo Kinder zugegen sind, auszuschlagen (s. Brunch), würde ich deutlich werden, dass sein Erscheinen nicht erwünscht ist.

Es ist dein Geburtstag. Feiere ihn so, dass du ihn genießen kannst.

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Danke für deine offenen Worte ! Tatsächlich reagiert meine emotionale Ebene genauso wie du es formulierst. Ich selbst habe eigentlich per se einen recht kinderlosen Kernfreundeskreis und war auch zunächst irritiert bzw. verunsichert wie ich mit so einer Situation umgehen soll.

Ich persönlich finde es eine Unart bereits beim ersten Treffen mit meinem Kind solche Worte aufzurollen, denn natürlich versuchen wir als Paar beides gut unterm Hut zu bekommen - Leben mit Kind, alte Freundschaften zu pflegen- und es ist ja nicht so, als ob ich immer und ständig seit Jahren eine ganze Kinderschar mit mir rumschleppe und gar nicht anders anzutreffen bin. Dies ist einfach auch meine erste größere Feier mit Kind.

Jedoch möchte ich, wenn ich rational bleibe, eben nicht ihm zeigen, dass er a) mit seinen Worten/Taten mich lenken kann und b) noch mehr Angriffsfläche bieten von wegen „Leute mit Kindern wollen nur unter sich bleiben und kinderlose Freunde sind dann direkt abgeschminkt“, etc.

Wenn er kommt, würde er sich sicher benehmen, natürlich würde ich mich ohne ihn etwas wohler fühlen. Die Gewissensfrage ist, ob ich es meinem Kumpel zuliebe eben erdulde und die Einladung aus Höflichkeit und Anstand ebenfalls für seinen Partner ausspreche.

Liebe Grüße

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Hallo!

Man sollte es akzeptieren, dass es Menschen gibt, die keine Kinder mögen. Aber die Aussage von deinem Kumpel empfinde ich mehr als frech.

"Im Nachhinein kam dann auch die Aussage von meinem Kumpel wie „erleichtert“ er war, dass meine Tochter sich so gut benommen hat, wir hätten sie gut erzogen (...mit 6 Monaten...) und er wüsste nicht, wie das Treffen sonst abgelaufen wäre (🤔?).

Schrecklich so eine Aussage, sie ist "rotzfrech". Typisch von Menschen, die keine Ahnung von Kindern haben.

Ganz ehrlich. An deiner Stelle würde ich deinen Kumpel + Freund einladen. Allerdings mit der Ansage, dass auch Kinder anwesend sind und diese auch mal "etwas" lauter sein können. Vor allem dann, wenn es mehr Kinder sein werden. Auf späteres Gejammere würde ich nicht eingehen.

Egal wie verliebt sie sind und wie stolz. Ja das finde ich sehr schön, aber es ist DEIN Geburtstag, wo Kinder/Babys anwesend sind. Entweder sie akzeptieren das oder sie bleiben weg.

Gruß Snaky

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Danke für deine Worte, ja ich bin ganz bei dir- die Aussage fand ich ebenfalls sehr unreflektiert und unangemessen. Meine Tochter war zu dem Zeitpunkt MEILENWEIT davon entfernt, dass man ihr Verhalten auch nur ansatzweise lenken oder „erziehen“ könnte, zudem er in dem Moment das Wohlbefinden seines Partners über alles hob. Und ja, es ist irgendwie schon ein wenig typisch für kinderlose Menschen, die sonst sich nicht gut in Situationen mit Kindern einfühlen können 🙈.

Ich weiß von ihm, dass er die „Kinderfeindlichkeit“ seines Partners im Grunde nicht gut heißt (auch wenn er selbst mit Kindern nicht viel am Hut hat), nimmt ihm gegenüber aber oft eine protektive Haltung ein.

Liebe Grüße

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Hallo,

ich würde den Partner mit einladen und darauf hinweisen, dass viele Kinder anwesend sind. Somit hast Höflichkeit gewahrt und eingeladen und der Partner kann selbst entscheiden ob er sich das antut.

LG
Michaela

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Danke für deine Antwort, ich denke so ähnlich werde ich es handhaben.
Liebe Grüße zurück

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Einladen. Dazu sagen, dass viele Kinder kommen und wenn er nicht damit umgehen kann, kann der Partner selbst entscheiden, ob er kommen will oder nicht.

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Danke für deinen Tipp, dann liegt die Verantwortung nicht mehr bei mir, sondern bei den zweien.

Lieben Gruß