Einweisen lassen?

Hallo ihr lieben,

Leider konnte ich im Internet nichts wirklich hilfreiches finden.
Und zwar, meine beste Freundin leidet an Chronischen Depressionen und borderlein. Es ist schon etwas länger kritisch mit ihrer Lage, da sie außerdem noch zwei Kinder hat im Alter von 2 und 4. Sie geht regelmäßig zu ihrem Psychiater und steht seit ca. drei Monaten auf einer Warteliste für einen Spezialisten. Leider ist da bislang noch nie was draus geworden... In der letzten Sitzung hat ihr Psychiater gesagt, wenn es mit den negativen Gedanken weiter geht und er sich sorgen über ihr Wohlbefinden machen muss, wird er sie Zwangseinweisen.
Eigentlich hätte sie sich schon einweisen lassen, die frage ist nur, wohin mit ihren Kindern? Der Vater kann, besser gesagt möchte, nicht die Kinder zu sich nehmen.
Wir haben schon Ausschau nach Mutter Kind Einrichtung gehalten, falls das aber nicht klappen sollte, gibt es da noch alternativen?

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Meinst du für ein zwei- und ein vierjähriges Kind gibt es irgend etwas was belastender, schlimmer ist, als eine Mutter mit Depressionen und Borderline in einem Akutstadium?

Insofern, ab in die Klinik mit der Mutter, und die Kinder mit Hilfe des Jugendamtes zu Familie, Freunden, Pflegefamilie oder eine geeignete Einrichtung.
Bitte daran denken, dass die Kinder ebenfalls traumatisiert sind, und zwar primär durch die Krankheit der Mutter, durch eine Trennung höchstens sekundär. Also Therapie/Begleitung für die Kinder organisieren und Regelungen treffen, dass die Mutter auch nach dem Klinikaufenthalt NICHT mehr allein verantwortlich für die Kinder sein wird, es sei denn sie wäre langfristig symptomfrei.

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Ich denke, da wäre das Jugendamt der richtige Ansprechpartner. Ihr ist ja nicht geholfen, wenn sie sich nicht behandeln lassen kann.

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Bei uns im Ort gibt es das sogenannte "Regenbogen Haus", dort werden Kinder aufgenommen, deren Eltern zur Kur müssen, im Krankenhaus liegen oder auch wenn die Eltern längerfristig in (geschlossene) Einrichtungen müssen. Das ganze wird vom Jugendamt betreut. Vielleicht wendest du dich mal an euer örtlichen Jugendamt, ob es solche oder ähnliche Häuser bzw. Projekte auch bei euch gibt.

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Traurig, dass der Vater sich nicht um die eigenen Kinder kümmern möchte in so einer Situation, aber wenn er so tickt, wären sie bei ihm auch sicher nicht gut aufgehoben.

Ich denke, es gibt 2 Möglichkeiten. Entweder, jemand aus der Verwandtschaft (Großeltern, Tante, Onkel,...) oder dem Freundeskreis kümmert sich währen der Zeit um die Kinder. Das wäre für die Kinder sicher die schönste Variante, wenn sie denjenigen kennen und ihm vertrauen.

Wenn sich da niemand findet, dann bleibt eigentlich nur eine Kurzzeitpflegefamilie übers Jugendamt. Ich kann dazu zwar nichts allgemein sagen, habe aber einen Onkel (mit Frau), die das seit Jahrzehnten machen. Es gibt da sicher auch schwarze Schafe, aber bei den beiden haben sich noch alle Kinder wohl und geborgen gefühlt. Viele der Kinder (oft aus schwierigen Verhältnissen) machen noch nach Jahren bei den beiden Ferien.

Alles Gute für deine Freundin.

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Da gibt es tatsächlich ganz klar geregelte Wegen
Die Kinder werden versucht bei der Verwandschaft unterzubringen. Sollte dies nicht möglich sein, müssen die Kinder in eine Bereitschaftspflege.
Das ist zwar doof - aber gewiss kein Welt Untergang. Die Kinder würden nach der Therapie wieder zur Mutter zurückgeführt


Hättest du die Möglichkeit, die Kinder aufzunehmen?

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Vielen Dank für deine Antwort!
Leider kann ich die Kinder nicht zu mir holen, sonst hätte ich das schon längst gemacht. :/

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Wendet euch ans Jugendamt. Bei uns gibt es extra bereitschaftspflegefamilien die Kinder dann aufnehmen.
Mutter-kind Einrichtung wird die Kinder auch nicht weiter betreuen wenn die Mutter stationär irgendwo aufgenommen wird.

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Es gibt die Möglichkeit eine Dorfhelferin zu beantragen, die nach Hause in die gewohnte Umgebung kommt und sich um Haushalt und Kinder kümmert. Abends kann sich dann der Vater ganz normal um die Kinder kümmern. Zahlt die gesetzliche Krankenkasse (die private nicht). Ich würde mal beim Hausarzt nachfragen.

Ich nehme mal an, dass der Vater sich nicht "nicht um die Kinder kümmern will", sondern dass er seine Berufstätigkeit nicht einschränken will oder kann.

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Super, vielen Dank für die Antwort.
Leider möchte der Vater sich wirklich nicht um die Kinder kümmern.

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Da würde ich eher ans Jugendamt gehen sowie an die Krankenkasse... und um Unterstützung bitten - wegen der Dringlichkeit das die Kinder mit kämen (solche Einrichtungen gibt es ja). ABER: Wenn das nicht der Fall ist und auch sonst keiner in der Familie oder Freundskreis zu finden ist, der auch in den Augen des Jugendamtes geeignet ist um die Betreuung übernehmen zu können. Dann würden die Kinder mit wahrscheinlich überbrückt in eine Pflegefamilie kommen. Praktisch wäre dann für Sie wenn sie jemanden hat der sowohl die räumlichen als auch wirtschaftlichen Verhältnisse mitbringt diese Aufgabe übernehmen zu können.