Guten Morgen ihr Lieben,
letzte Woche hat mir mein Ex-Mann mitgeteilt, dass unser Sohn (9 Jahre) den Wunsch geäussert hat, bei ihm leben zu wollen.
Für mich brach natürlich eine Welt zusammen.
Es gab in der letzten Zeit Probleme in der Schule. Mein Sohn wirkte sehr unzufrieden. Nun diese Entscheidung von ihm.
Leider wohnt mein Ex-Mann in Baden-Würrtemberg und wir in Niedersachsen. Man kann sich vorstellen, was das für alle bedeutet.
Wer hat auch solche Erfahrungen machen müssen? Wie geht es euch heute mit der Entscheidung damit?
Liebe Grüße
Sandra
Sohn möchte beim Vater leben 😢
Habe genau das gleiche mit meinem Sohn.Er ist auch 9.Bin im Januar mit meinem neuen Partner zusammen gezogen.Die Kinder finden ihn super und es klappt alles , aber immer wenn mal geschimpft wurde , Sagte er das er bei papa wohnen will 😩
Anfangs ständig, aber mittlerweile äußert er den "Wunsch " garnicht mehr.Wir sind einfach ruhig geblieben, und haben viel mit ihm darüber gesprochen.Einfach ein bisschen Geduld haben und ihm zeigen das es bei mama am schönsten ist ☺️
Leider hat Luis es schon Ostern hinter meinem Rücken beim Vater angesprochen und jetzt dingfest gemacht. Ich wurde damit vorletzten Samstag konfrontiert.
Es ist bei ihm nicht mal eben so daher gesagt, er möchte es wirklich. 😔
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Meine Tochter (13) möchte auch immer mal wieder bei ihrem Vater leben.
Das ist meist ein paar Tage später nicht mehr so.
Das freut mich für euch, dass es nur immer mal Thema ist. Luis möchte es aber von ganzem Herzen. Er nimmt dafür einiges in Kauf.
Natürlich ist er sich der Ausmaße nicht bewusst. Aber wenn ich ihn nicht gehen lasse wird er mir vielleicht irgendwann vorwerfen, wegen mir nicht glücklich geworden zu sein. Er muss selbst spüren und merken, dass es auch bei Papa kein Urlaub ist.
Wie oft und lange sieht er ihn denn?
Ich wurde ein "Probewohnen" vereinbaren, 2-4 Monate lang mit Schulbesuch am eventuell neuen Wohnort. Das müsste realisierbar sein, auch mit den beteiligten Schulen.
Naja, wichtig ist doch, dass es deinem Sohn gut geht. Gehe mit ihm diesen Weg und zeige ihm, dass deine Tür jederzeit offen steht. Alles andere wäre egoistisch. Vielleicht geht es ihm dort wirklich besser. Gib ihm die Chance und unterstütze ihn, nimm ihn ernst und er wird dir dankbar sein!
Wie du emotional damit umgehen sollst, kann ich dir leider nicht beantworten, aber ich denke, es wird leichter sein, den Wunsch zu akzeptieren, wenn du siehst, es geht ihm wirklich besser dort.
Du schreibst sehr reflektiert, deswegen glaube ich, du handelst richtig - alles Liebe euch!
Danke für deinen lieben Beitrag.
Ja, es geht mir auf jeden Fall um das Wohl meines Kindes. Auch wenn es mir als Mutter das Herz bricht und ich mich frage, was ich hätte besser machen können. 😔
Aber ich glaube nach einer Trennung kann man sich noch so viel bemühen, man zieht sich immer den Schuh an, etwas falsch gemacht zu haben.
Luis soll es probieren. Ich würde mir nie verzeihen wenn er mir ,vielleicht, in ein paar Jahren an den Kopf werfen würde dass er wegen mir nicht glücklich werden durfte.
Ihm fehlt sein Vater und das ist mehr als verständlich. Mal sehen, was die Zeit bringt
Du wirkst liebevoll und emphatisch. Ich glaube nicht, dass du mehr falsch gemacht hast, als wir alle 😜
Ein Junge, der auf die Pubertät zugeht, fühlt sich vielleicht auch einfach gerade mehr vom Vater verstanden und sieht ihn als Vorbild. Auch wenn er ein tolles Verhältnis zu deinem Partner hat, er ist eben nicht sein Vater. Wenn dann noch dazu kommt, dass ihm die Freunde und Umgebung fehlen, kann ich ihn verstehen.
Fühl dich gedrückt!
Wenn Du nach der Trennung vom Vater der Kinder mit diesen zu Deinem neuen Partner gezogen bist, dann wundert mich die Reaktion Deines Sohnes kein bischen. Im Gegenteil, meine Mutter hat, als ich 10 war, auch einen neuen Partner kennengelernt und ist nach wenigen Monaten zu ihm gezogen. Natürlich musste ich mit, ich hatte gar keine Wahl. Von Bayern nach Hessen.
Eineinhalb Jahre habe ich gelitten, mir ging es wirklich schlecht, auch aus anderen Gründen, die mit dem damaligen Partner meiner Mutter zuammenhängen. Und als sie sich endlich von ihm getrennt hatte und wir zurück gingen habe ich in mein Tagebuch geschrieben, dass das der glücklichste Tag in meinem Leben sei.
Ich kann das total nachempfinden, was Dein Sohn da fühlt. Ich würde ihn auch gehen lassen.
Wo steht denn dass sie aufgrund des neuen Partners weggezogen ist?
Sie ist seit 5 Jahren vom Kindsvater getrennt, in der Zeit auch aus BaWü weggezogen und seit zwei Jahren hat sie einen neuen Partnet.
Deshalb ja die Formulierung "falls", meine Frage dazu und meine Aussage, dass ich ihren Sohn dann verstehen könnte. Weit von Verwandten und Freunden wegziehen ist allgemein etwas, mit dem nicht alle Kinder klar kommen. Bei mir waren es "nur" die Großeltern, aber es war eben sehr schlimm.
Da solltest du erstmal rausfinden, ob es wirklich der Wunsch nach Papa ist, oder etwas an der aktuellen Situation zu verändern.
Ich denke mit 9 Jahren kann man das Ausmaß noch garnicht überblicken, der so ein Wechsel mit sich bringt.
Mal ganz davon ab, dass der Vater auch ja sagen muß.
Ich glaube, ich würde mich mal ganz unverbindlich an eine Beratungsstelle wenden und alleine! dort ein Gespräch führen.
Natürlich kann Luis es noch nicht einschätzen.
Er vermisst seinen Papa, denkt an die schönen Zeiten dort und glaubt, dort wäre alles toll.
Aber wenn ICH ihm sage, dass das Alles Blödsinn sei bin ich die Blöde.
Er muss es selbst probieren um seine innere Ruhe zu finden.
Mit seinem Vater hat er es Ostern schon besprochen und mir wurde es vor einer Woche gesagt
Liebe Sandra,
Ich kann dir ebenfalls nicht sagen, wie du es emotional verkraften kannst. Aber... du merkst ja selbst, dass du ihn gehen lassen musst und ich finde, du solltest für ihn hoffen, dass es klappt. Dass er wirklich dort glücklich wird. Und wenn nicht, kann er ja zurück kommen. Natürlich gehen keine ständigen Wechsel bei der Entfernung. Aber einmal.
Ich wünsche euch alles Gute.
Vielen lieben Dank für deine Antwort.
Ja,du hast so recht. Es wird noch richtig schwer werden und sicher auch oft bleiben. Aber der Gedanke, dass es SEIN Wunsch ist, macht es ein klein bisschen einfacher. Wir sagen ihm immer wieder (wenn das Thema aufkommt), dass er natürlich wiederkommen kann.
Ich finde es ganz toll und ganz stark von dir, dass du ihn nicht zerreißt, sondern ihn auf eigenen Wunsch gehen lässt. Es muss unglaublich schwer sein. Meine Mutter musste es damals (jedoch quasi 'selbstverschuldet') auch ertragen, dass ich gehe. Es war sehr schwer für sie und sie hat mich das sehr spüren lassen. Unser Verhältnis hatte dadurch einen echten Knacks und wurde erst besser als sie akzeptieren konnte, dass ich für mich die beste Entscheidung getroffen habe. Und verstanden hat, dass ich sie deswegen nicht weniger liebe.
Ich hoffe, ihr findet einen guten Weg.
Mir ging es auch so.
Mit elf Jahren wollte mein Sohn zu seinem Vater ziehen - allerdings gab es bei uns immer wieder Spannungen mit meinem Lebensgefährten. Ich war damals beim Jugendamt, um mich zu informieren, und die sagten, ich hätte keine andere Wahl, als den Jungen ziehen zu lassen. Rechtlich würde ich es schon durchboxen können, dass er, bis er mit 12 sowieso entscheiden kann, wo er hinmöchte, bei mir bleiben muss, aber was soll das bringen? Ein Jahr, in dem der Graben zwischen Mutter und Sohn immer tiefer wird.
Also ließ ich ihn ziehen. Er musste sich neu sortieren und wollte erstmal ein halbes Jahr gar keinen Kontakt haben zu uns. Das war das schlimmste halbe Jahr meines Lebens.
Aber jetzt ist er 24 und wir beide haben ein sehr inniges, sehr herzliches und liebevolles Verhältnis zueinander.
Im Nachhinein würde ich sagen, es war eine schwere Zeit, die sich gelohnt hat.
Alles Gute dir und viel Weitsicht bei deiner Entscheidung!
Lea
Hallo Lea,
ich hatte auch beim Jugendamt angerufen und die sagten, dass wir sie nicht benötigen wenn wir uns einig sind.
Ja, auch ich lasse Luis schweren Herzens ziehen. Aber es ist SEIN Wunsch.
Schön von dir zu hören, dass ihr trotzdem ein so tolles Verhältnis habt. Auch wenn es mich traurig stimmt, dass dein Sohn tatsächlich beim Vater geblieben ist.
Respekt, dass du die Kraft hattest