Mann/Papa schimpft ständig und ist respektlos

Hallo. Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Ich bin mit meinem Mann 9 Jahre zusammen, 4 davon verheiratet. Wir haben ein 1 1/2 Jahre altes kind. Wir wohnen seit einem halben Jahr in einem Reihenhaus.
Vor kurzem hat sich mein Mann mit meinen Eltern zerstritten, der Grund ist einfach respektloses Verhalten. Zeitweise ist er wirklich äußerst respektlos mir und meinen Eltern gegenüber. Versteht mich nicht falsch er ist wirklich ein ganz ganz toller Papa. Er liebt unser Kind abgöttisch und tut alles was dazu gehört. Er ist quasi ein "Traumpapa". Aber als "Ehemann" ist er..wie soll ich sagen...hier ein paar Beispiele. Er verliert relativ leicht die Nerven. Z.b. gerade vorhin liegen wir beide auf der Couch, er legt die Fernbedienung zu meinen Füßen, ich bewege mich -Fernbedieung fliegt runter- meint er "kannst nicht ruhig liegen bleiben?" Aber in einem Ton...danach geht er aufs wc- kommt wieder und sagt "jetzt hast dus wiedee mal geschafft -mir ist schwindelig und ich geh jetzt ins Bett.
Dann wirft er mir dauernd an den Kopf dass ich nicht richtig zuhöre..ich höre zu, vergesse es aber einfach nach einer Zeit. Ich schreibe mir alles wichtige auf und bin auch bestens organisiert. Reden kann man nicht (mehr) gut mit ihm. Er tickt schnell aus, stellt mich als dumm dar und ist immer öfter schlecht drauf. Ich weiß echt nicht mehr weiter. Im Bett läuft seit der Geburt auch nur mehr maximal 1x im Monat was. Ich erkenne meinen Mann nicht wieder? Ist ihm vielleicht alles etwas viel? Arbeit, Haus, Garten, Familie? Es gab schon etliche Vorfälle wo ich am liebsten das Haus verlassen hätte. Vor unserem Kind kann er sich auch nicht zusammenreißen und stellt mich mehr oder weniger als blöd oder unfähig dar. Was ist nur los? Hat jemand einen Tipp? Trennung steht (noch) nicht zur Debatte. Mir geht die ständige streiterei und Diskussion am Nerv.

Sry für den langen Text.

Lg

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Wenn er früher so nicht war und so ein Ausrasten wegen einer Fernbedienung - dann würde ich ihn aber auch bitten, mal einen Arzt aufzusuchen. Vielleicht muss es nicht gleich ein Hirntumor sein, aber entgleisende Schilddrüsenwerte oder massive Blutdruckschwankungen machen z.B. auch unleidlich. Schraubt auch mal die Arbeit runter, man muss nicht jedem Unkräutlein und Staubkorn hinterherjagen. Einfach auch mal Pause machen ist auch in Ordnung.
LG Moni

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Hallo

das ist so aus der Ferne schwer zu beurteilen, kannst du denn nach einem „Anfall“ seinerseits mit ihm vernünftig reden?
Was mich stutzig macht ist die Sache mit dem Schwindel.. hat er das öfter?
Wesensveränderungen können auch im Zusammenhang mit Hirntumoren auftreten, evtl würde ich das bei mal dem Hausarzt vorstellen. (Sorry, dass ich das schreibe, aber in unserer Familie gabs das schon.)
Ansonsten würde ich ruhig bleiben aber ihm jedes Mal sagen, dass der Ton verletzend ist. Und vor dem Kind muss er sich zusammenreissen.
LG

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Mein erster Gedanke war auch, da stimmt doch was nicht. Schilddrüse, Kopf etc. Vor allem mit der Kombination mit Schwindel, den er offenbar immer mal hat.
Schnapp ihn dir mal in einer ruhigen Minute und bitte ihn mal zum Arzt zu gehen besser, geh mit ihm gemeinsam, und sich gründlich durchchecken zu lassen.

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War er schon früher so?
Wenn ja, wird er sich vermutlich nicht mehr ändern.

Wenn er früher anders war, würde ich dringend zum Arztbesuch raten!
Zur Not mit Ultimatum!

Ultimatum in Form von
a) er verändert sein Verhalten dir/anderen Erwachsenen gegenüber. Vor allem Dir!
b) er geht zum Arzt und ist dort ehrlich! wenn er a) nicht alleine schafft
c) du packst deine Sachen und gehst.
Wenn er wieder "normal" ist, kann er sich bei dir melden. Aber SO lässt du dir sein Verhalten dir gegenüber nicht mehr gefallen.


Arzt, warum?
Es kann viele Möglichkeiten haben

- Stress/zu viel
- Schlafmangel
- Vitamin/Eisenmangel
- Schilddrüsenprobleme
- Diabetis! (mein Vater war bei Unterzucker so beleidigend, dann ist er umgekippt, sobald er zu sich kam, schrie er, dass er keine Sanitäter bräuchte. Sobald der Zuckerspiegel wieder ok war, wurde er wieder so wie sonst auch)
- Schmerzen (die er nicht zugeben will oder nicht zuordnen kann. Latent da, aber nicht stark genug, danach schauen zu lassen)
- Stress auf der Arbeit. Entlassungen. Stress unter Kollegen. Viele Krankheitsfälle oder sonstiges
- Finanzielle Sorgen oder andere Sorgen mit denen er dich nicht belasten möchte
- "Midlife Crisis"
- gab es eine Ernährungsumstellung?
- macht er weniger Sport als früher?
- ist der Alkoholkonsum gestiegen (weniger die Menge am Stück, eher die Häufigkeit oder auch mal das "ich habe aber keine Lust auf mein Feierabendwein zu verzichten")
- war er in letzter Zeit mal krank (als das losging)

- sonstige Krankheiten (organisch)
- psychische Erkrankungen

zuerst würde ich mit dem Hausarzt anfangen. Bluttest, durchchecken lassen usw.
Wenn dann nichts ist, Psychologe hinzuziehen und/oder reden. Bestenfalls beides.

Wenn er wirklch krank ist, kannst du erneut entscheiden, ob du bei ihm bleibst, voll unterstützt oder ob es eine Erkrankung ist, bei der du ihn durch häusliche Trennung unterstützt. Weiterhin da sein, aber nicht unter einem Dach, da solche respektlosen Ausfälle, dir/dein Kindern auch nicht gut tun (sie bekommen ja mit, wie er dich behandelt)

Aber dazu wäre es sinnvoll zu wissen, WAS mit ihm los ist.
Manches lässt sich leicht behandeln. Diabetis oder Schilddrüse bleibt zwar, aber wenn man es weiß, kann man es entsprechend einstellen. Das hilft ihm und dir.


Wann sind diese respektlosen Verhaltensweisen am häufigsten?
Dauerhaft, immer, bei jeder Begegnung?
zu bestimmten Tageszeiten?
Vor/nach den Mahlzeiten?
Sind es Schübe oder kontinuierlich?
- beherrscht er sich vor/mit den Kindern oder ist es da einfach nicht da?

Das sind Fragen, die du nebenher beobachten kannst. Sofern er bereit ist zum Arzt zu gehen, kann das u.U. helfen. Vom ernst genommen werden, bis hin zur Suche, was los sein könnte.

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Hausarzt
- Neurologe
- HNO (Gleichgewichtssinn, das kann unleidlich machen, wenn da was nicht stimmt)

je nachdem was dabei rauskommt
- Orthopäde (Wirbelsäulenprobleme)
- Augenarzt (auch da kann einiges Schwindel und als Folge Gereiztheit entstehen)
- Psychologe

da vorsichtig aber zügig durchhangeln. Die zuerst genannten wirklich zuerst.