Sauberkeit

Mich würde es einmal interessieren, wie ihr es mit kleinen Kindern und Sauberkeit handhabt.
Ich putze natürlich wie die meisten nicht sehr gerne, aber schaue, dass vor allem die Böden schön sauber sind, da unsere kleine den ganzen Tag drauf krabbelt. Ich bin jetzt echt kein Sauberkeitsfanatiker, aber finde, eine gewisse grundsauberkeit macht einem alles leichter.
Mir ist auch klar, dass Kinder mit Dreck in Berührung kommen müssen für ihr Immunsystem, aber das passiert ja zwangsläufig, dafür muss man keine dreckige Wohnung haben 😉.
Bei meiner Schwiegermutter ist das nun ein schwieriges Thema. Sie ist etwas älter und hat ein großes haus, mit dem sie zunehmend überfordert scheint (auch wenn die alle zwei Wochen ne Putzhilfe hat).
Es kommt praktisch ständig vor, dass gammliges und abgelaufenes essen im Kühlschrank steht, in der Küche laufen an der Wand immer wieder Mehlwürmer bzw Mehlmotten herum, weil das irgendwo in den Vorräten ist. Das persönlich finde ich echt eklig und bin leider inzwischen vorsichtig, wenn wir bei ihr essen. Haben uns da auch schon Mal den Magen verdorben, weil irgendwas abgelaufen war.
Bei meiner kleinen finde ich es nun aber echt schwer zu ertragen. Der Boden und die Teppiche sind uralt und alle tragen dort immer Straßenschuhe. Nach einer halben Stunde rumkrabbeln waren die Strumpfhose und Krabbelschuhe meiner kleinen total verdreckt! An den Fensterbrettern sind Spinnweben, neben den Blumentöpfen liegt Erde.
Mir tut es total leid, weil ich mich inzwischen dort total unwohl fühle. Ich kann nicht jedes Mal erst dort putzen. Und bei vorsichtigen Andeutungen stellt sie zb das mit dem Essen als einmalig dar. Mein Mann sieht das so wie ich, wahrscheinlich werden wir das vor dem nächsten Besuch mal ansprechen. Sie kann sich durchaus öfter eine Putzhilfe leisten.
Aber momentan fühlen wir uns nicht wohl damit, die kleine mal alleine dort zu lassen (gibt aber auch noch andere Gründe).
Habt ihr ähnliches mal erlebt?

2

Statt zu meckern und mich hintenrum zu beschweren würde ich eher anpacken und die Situation ändern... Dann muss entweder ich mal regelmäßig mit ran und was tun oder die Putzhilfe ist entweder fehl am Platz, weil unfähig, oder sie muss mehr eingespannt werden...

Würde ich sehen, dass meine nahen Verwandten es nicht mehr schaffen, ihren Haushalt einigermaßen zu versorgen und überfordert wären, würde ich aktiv werden... Dahinter kann leider viel mehr stecken als reine Faulheit...

LG

7

Toller Beitrag. Ich beschwere mich doch nicht hintenrum, sondern wir haben das ein oder andere immer wieder angesprochen.
Und selbst mit anpacken - stellst du dir also vor, dass wir jedes Mal die ganze Strecke angefahren kommen und dann erstmal ein 260 qm haus putzen, das total vollgestopft und verstaubt ist? Das geht einfach nicht.
Wie gesagt werden wir das nochmal konkreter ansprechen, fürs Enkelkind wird sie vielleicht eher einlenken. Sie ist halt leider sehr sturköpfig und fasst es als Affront auf, dass sie nicht in der Lage ist ihren Haushalt zu führen...
Das Problem ist auch nicht unbedingt nur das alter, sondern dass sie ständig unterwegs ist und tausend Dinge für andere macht etc...

22

Klappt nicht unbedingt. Meine Schwiegermutter, die ich wirklich mag, lässt auch nach und nach alles, nennen wir es mal liebevoll, verschlumpern. Als wir noch in der Uni waren und am WE zu Besuch kamen, hab ich auf Knien das Bad geschrubbt, wirklich eine Aktion, weil da ALLES offen rumsteht (Schränke sind mit lauter Zeug zugemüllt). Mein Mann räumt mit mir ab und an mal die Küche auf, mistet Schränke aus, wischt alle Schränke ab etc. Aber sie ist dann auch beleidigt und der Haussegen hängt schief. Wenn wir eh nicht oft da sind, muss ich gestehen, dass ich darauf keinen Bock habe. Die Waschküche sieht auch aus... Hallelujah... Als sie mal einen verstauchten Fuß hatte, hat meine Schwägerin alles mit uns geschrubbt, Vorratskammer, Küche, Wäsche gewaschen (zig Maschinen) und auch im Wäscheraum alles gebohnert. Tja, nach zwei Wochen sah es wieder so aus wie zuvor. Das bringt zum Teil einfach nichts.

weitere Kommentare laden
1

Ja, bei meinen Großeltern allerdings nicht mit Krabbelkind. Als meine Oma langsam dement wurde und die Putzhilfe auch älter. Noch schlimmer wurde es als Oma tot war, und Opa allein lebte. Aber auch beratungsresistent. Am Geld für eine vernünftige Putzhilfe hätte es nicht gemangelt. Mein Opa hat eine sehr hohe Pension.
Außerdem lebte mein Vater noch mit im Haus, der hätte sich im Prinzip kümmern können, war aber zu faul.
Ich habe dann Kuchen für alle selbst mitgebracht, und die Kinder wollten dort nicht mehr aufs Klo (verständlich, ich auch nicht) so dass die Besuche kurz gehalten wurden.

3

Der tip mit dem helfen klingt natürlich Supi und lässt sich leicht sagen von möchtegerns. Die Realität ist aber nun mal das man sein eigenes Leben hat (Kind....Arbeit....Haus...Tiere....) und am zusehen ist das man selbst alles auf die Reihe bekommt.

Ich würde mit der oma ehrlich reden das eine regelmäßige putzhilfe ( 2 mal die Woche) notwendig ist.

10

"Die Realität ist aber nun mal das man sein eigenes Leben hat (Kind....Arbeit....Haus...Tiere....) und am zusehen ist das man selbst alles auf die Reihe bekommt."

So ist es!
Vielleicht wäre eine Eingruppierung in eine Pflegestufe eine Möglichkeit?!
Ansonsten müssen entsprechende Hilfen allein gezahlt werden.

12

Ich glaub, ich hab da ein falsches Bild vermittelt. Pflegestufe ist weit entfernt, sie ist halt einfach etwas älter mit einem riesigen haus, der Schwiegervater macht null. Die Putzhilfe ist da halt schon ewig, auch älter und ich glaub, die quatschen mehr als zu putzen...
Sie sieht halt einiges einfach nicht und ist ständig unterwegs in Vereinen, Gemeinde, mit Freundinnen, lädt aber auch ständig Leute ein etc.
Sie kann halt nimmer so putzen wie früher, hat schlicht aber auch irgendwie nicht die Zeit dafür...
Wenn ich hier dargestellt werden, als würden wir ne greisin vor sich hin vegetieren lassen, ist das völlig falsch!

weitere Kommentare laden
4

Ich würde auch sagen: aufhören sich zu beschweren und es gemeinsam anpacken.
Manchmal braucht man einfach ein Hilfanstoß, weil man selbst nicht mehr kann - sowas kann auch Jungen Menschen passieren.
Da sieht man den Wald vor lauter Bäume nicht.

Es geht ja nicht darum, ihren Haushalt zu übernehmen, sondern gemeinsam einen Anfang zu schaffen.
Gemeinsam den Vorratsschrank leeren und auswischen, um das Ungeziefer heraus zu bekommen und ein Gespräch führen.

Grundsätzlich ist Sauberkeit und Ordnung aber sehe individuell. Mein Vater ist super unordentlich, meine Mama besteht auf Sauberkeit.
Manchmal muss man das leider akzeptieren.

5

Ich achte schon sehr auf Sauberkeit und Ordnung.
Wahrscheinlich ZU sehr, denn mein Ordnungsfimmel stresst mich manchmal schon sehr, obwohl es grundsätzlich besser geworden ist seitdem unsere Tochter da ist.
Ich muss schon das Ein oder Andere Mal tief durchatmen und weg gucken 😉 das mache ich auch.
Aber ich fühle mich anders einfach nicht wohl.

Außerdem möchte ich meinen Kindern auch eine gewisse Ordnung "beibringen" - wir leben ja schließlich zusammen, müssen uns alle wohl fühlen können und jeder trägt seinen Teil (zu seinen Möglichkeiten) dazu bei.

Mit "Dreck" kommt ein Kind in so vielen Bereichen in Berührung. Das muss - wie du ja auch sagst - nicht Zuhause statt finden ....
Hygienisch rein ist es bei uns allerdings nicht und das soll es auch garnicht sein. Desinfektionsmittel wird bei uns nur bei bestimmten Erkrankungen benutzt.

Um meinen "Anforderungen" gerecht werden zu können, bzw auch um ein wenig Entlastung zu bekommen, nehme ich ein paar Hilfen in Anspruch: zB. eine Haushaltshilfe (aktuell wöchentlich, ansonsten 14 tägig), einen Staubsaugroboter und ich verteile Zuständigkeiten innerhalb der Familie.

8

Zu früh abgeschickt 🙄

Bzgl deines Problems mit der Oma würde ich aktiv werden: aber nicht im Sinne von selbst anpacken (, sondern Hilfe vermitteln. Im Gespräch klären, dass Hilfe unumgänglich ist und ruhig auch, dass ihr euch unwohl dort fühlt.
Vielleicht ist ja auch schon eine Pflegestufe "möglich", je nach dem WARUM solche Zustände herrschen und ob vllt noch mehr dazu kommt (was sie vllt verschweigt?) - da könnte sie dann darüber Hilfe beziehen. Vielleicht informiert ihr euch mal dahingehend. Alternativ kann man eine Putzhilfe wöchentlich kommen lassen.
Oder aber auch maschinelle Hilfen in Form von Robotern (diese sind aber auch Stolperfallen - bei älteren Menschen also nur bedingt möglich, das sollte man sich gut überlegen).

Definitiv muss aber mit der Dame gesprochen werden. Wenn's mal unaufgeräumt oder nicht gestaubsaugt ist, ist die eine Sache. Aber Abgelaufene Nahrungsmittel sind ja auch für sie gesundheitsgefährdend.

6

Nein.

Aber ich würde sie unterstützen, denn auch für einen älteren Menschen ist es nicht schön, so zu leben. Bei älteren Menschen lässt leider oft der Blick dafür nach, sie sehen und riechen nicht mehr gut, sodass sie vielleicht gar nicht mehr alles mitbekommen. Bei vielen älteren Menschen müffelt es und sie merken es nicht einmal.

Ich würde dort vorerst nicht mehr essen oder nur, wenn selbst mitgebracht und / oder selbst gekocht. Das kann man ja auch nett verpacken, dann muss SIE sich keine Arbeit machen. Außerdem würde ich den Hygienezustand ansprechen und deutlich machen, dass das so nicht geht und sie sich vielleicht zweimal pro Woche eine Haushaltshilfe organisieren sollte. Oder aber ihr schaut öfter mal nach dem Rechten, wenn ihr merkt, dass sie alleine nicht mehr zurecht kommt.

Nur meckern kann jeder - auf die Hilfe kommt es an.

9

Ich finde das sollte dein Mann allein mit seiner Mutter klären. Offensichtlich ist die Putzhilfe aber auch nicht sonderlich blickig. (spinnweben sind ja in der Regel nicht alle 14 Tage neu da)

Dein Mann kann auch gern mal der Ungeziefersache auf den Grund gehen, die Küche mal mit seiner Mutter ausmisten und eben dann auch darüber sprechen, ob die Putzhilfe öfter kommen kann oder eben auch eine andere.

Ich sehe es nicht so, dass man stetig unterstützen muss - vor allem wenn man selbst genug zu tun hat, aber vielleicht hilft ja schon ein Arbeitseinsatz.

Ich bin absolut kein Hygienefanatiker, aber ich hätte auch so meine Probleme da zu essen und mein Kind auf den Boden zu lassen.

11

Spinnen würdest du hier auch finden- aber keine Mehlwürmer, darum kümmern sich vermutlich meine Spinnen..#schein

Hier ist es irgendwie immer unordentlich gerade, ich hab zwei kleine Kindern - Haus und Garten- könnte besser laufen. Ich bin nicht zur Hausfrau geboren, aber ich gebe mir Mühe etwas Grundordnung zu halten und zumindest einmal die Woche überall mit dem Staubsauger und Wischmopp gewesen zu sein.

An deiner Stelle würde ich einfach dort keine Mahlzeiten mehr zu mir nehmen, und lieber öfter zu mir einladen. Es muss ja nicht sein das sie noch zusätzlich eure Familie bewirten muss wenn sie schon den eigenen Haushalt kaum schafft.

Ansonsten finde ich ehrlich gesagt etwas übergriffig sie darauf anzusprechen- es ist ihr Haus und ihr Leben. Evt. kannst du ihr ja so ein Staubsaugrobotor andrehen, da kann man ja mal dezent das Thema drauf lenken.

Jetzt ist erstmal Sommer, da kann man ja vorschlagen sich auf die Terrasse zu setzen und wenn der Sommer vorbei ist läuft das Kind. Später erklärst du einfach du fändest es besser dich bei euch zuhause zu treffen weil dort alles Kindersicher ist und das Spielzeug greifbar.

Lg

13

Ja, so ähnlich handhaben wir es auch...
Sie lädt halt nur immer gerne die Familie und auch andere ein... Und die Geschwister meines Mannes verschließen da die Augen, weil sie nicht sehen wollen, dass die Eltern älter werden und alles nicht genau wie früher gebacken bekommen...

16

Ich finde es interessant, dass Mann UND Geschwister dort ein- und ausgehen und niemand es für nötig hält, mal selbst einen Lappen in die Hand zu nehmen. #klatsch Wenn doch auch noch Geschwister da sind und die Entfernung ja anscheinend nicht allzu groß ist, kann man sich doch reinteilen.

Klar hat heutzutage jeder selbst genug zu tun. Aber ehrlich - es ist die Familie, die Mutter, die jahrelang ihre Kinder großgezogen und die Familie zusammen gehalten hat. #herzlich

weitere Kommentare laden
15

Ich kann zwar nicht beurteilen WIE dreckig es bei deinen SE tatsächlich ist, aber ich gehe mal davon aus dass es nicht wirklich eine total versiffte Messiwohnung ist.

Deshalb solltest du dich ME einfach etwas lockerer machen. Auch wenn der Boden bei deinen SE nicht wirklich sauber ist...dein Kind wirds überleben, glaub mir. Was wir heute als dreckig bezeichnen galt früher als sauber - gerade wenn man zb auf einem Landwirtschaftshof gelebt hat. Und die Kinder sind erstaunlicherweise früher auch groß geworden, ganz ohne Sagrotan.

Es ist mittlerweile nun wirklich kein Geheimnis mehr, dass gerade die explosionasartige Zunahme von Allergien auch auf diese völlig überzogene Hygiene zurückzuführen ist.
Spätestens wenn dein Kind das erste Mal im Sandkasten sitzt, oder auf einem öffentlichen Spielplatz alles antatscht, im Dreck matscht und dann die ungewaschenen Finger in den Mund steckt - was meinst du mit was für Erregern es da erst überschwemmt wird.

Und selbst WENN sich das Kind bei den SE den einen oder anderen Keim einfängt - das Immunsystem deines Kindes wird es dir irgendwann danken.

Dein Krabbelkind musst du ohnehin beaufsichtigen, dass es sich nicht wahllos Sachen in den Mund stopft (Verschluckungsgefahr gibts nämlich auch in einem sauberen Haushalt) und zum rumkrabbeln bei Schwiegis legst ihm halt alte Schmuddelsachen an, kann ja alles gewaschen werden.

Über die teilweise völlig welt- und realitätsfremden Vorschläge, wie dort durchzuputzen, kann ich nur den Kopf schütteln.

Meine Schwiegermutter war eine super Hausfrau, aber mit zunehmendem Alter hat sie ihren Haushalt einfach nicht mehr geschafft - und ja es wurde dort von Jahr zu Jahr immer schmuddeliger. Sie war eine ganz liebe, sanftmütige Frau, aber ich glaube sie hätte mir die Augen ausgekratzt, wenn ich es gewagt hätte in ihrem Heiligtum den Putzlappen zu schwingen.

18

Bin ja wirklich keiner mit übertriebenen putzfimmel. Ich komm auch gut damit klar, wenn sie bei meiner Schwägerin halt mal durch eine etwas dreckigere Wohnung krabbelt. Aber es gibt halt unordentlich oder echt eklig dreckig. Ich glaube nicht, dass es von besonderem Vorteil für das Immunsystem ist, zwischen Mehlwürmer und angetrocknetem Schneematsch von Stiefeln zu krabbeln...

19

...und dann habt ihr sie einfach in ihrem Siff hocken lassen?

Selbst wenn man nicht möchte, dass die Tochter/Schwiegertochter hilft, so kann man als Kind aber durchaus diplomatisch eine HH-Unterstützung anleiern, das ist das mindeste, finde ich!