Schwiegermutter ernsthaft krank (lang)

Hallo zusammen,
Seit ein paar Tagen wissen wir, dass meine Schwiegermutter eine unheilbare Krankheit hat, mit der man eine Lebenserwartung zwischen 3 Monaten und 8 Jahren hat wobei der Schnitt bei 3 Jahren liegt. Nun ist es so, dass ich ein ambivalentes Verhältnis zu ihr habe. Anfangs haben wir uns verstanden und hielten häufig über E-Mail kontakt. Seit der Geburt unseres ersten Sohnes kam es zu Auseinandersetzungen und sogar Streit, warum, will ich hier nicht ausdiskutieren, Fakt ist das Verhältnis ist stark abgekühlt bis eisig. Man sieht sich zu offiziellen Anlässen wie Geburtstage, Weihnachten etc. und mal sporadisch zwischen drin, aber nicht häufig. Die Kommunikation ist freundlich-distanziert, es wird auf heile Welt gemacht. Nun weiss ich nicht recht, wie ich ihr gegenüber mich verhalten soll. Einerseits will ich ihr nicht zu nahe treten, andererseits möchte ich nicht als diejenige dastehen, der es alles am a... Vorbei geht. Ein Beispiel. Wir hatten eine schwierige Situation nachdem unser kleiner geboren wurde, er war die ersten 2 Tage auf der intensivstation wegen Neugeborenen Infektion und musste anschließend 1 Woche im krank behandelt werden. Zeitgleich hatte mein grosser daheim die Influenza, er hatte 10 Tage lang hohes Fieber und es ging ihm sehr schlecht,weil ich nur zu Besuch gekommen bin und dann schnell wieder zum kleinen ins kkh. Habe mich selbst mit Influenza angesteckt und so hatte ich zur Entlassung des kleinen selbst 39 Fieber, der grosse schlimm krank und ein neugeborenes daheim. Als die zu Besuch kamen, haben die nicht mal gefragt wie es mir geht nach der Geburt, der Krankheit und dem Stress, ob ich gesundheitlich wieder für bin etc. Das fand ich nicht schön.....was ich damit sagen will, dass ich nicht so dastehen möchte, dass mir einer Desinteresse vorwirft, weiss aber nicht, was sie sich von mir in dieser Situation wünscht. So tun als ob nix wär oder zumindest einmal ansprechen, dass es mir sehr leid tut mit der Diagnose? Bin ratlos, was würdet ihr machen?

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Ich würde Menschlichkeit zeigen. Mach DU es besser als sie damals :-). LG

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Hallo,

wie steht denn dein Mann dazu?
Wir ist denn euer Verhältnis als Familie zu deinen Schwiegereltern?

Wennd ein Mann beispielsweise ebenso kaum/keinen Kontakt zur Mutter hat, würde ich mir da kein Bein ausreißen und drauf pfeifen was die anderen davon halten, solange mein Mann und ich uns einig sind.

LG

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Kontakt ist in der Tat viel weniger geworden weil die Uneinigkeiten ihn auch betrafen, bzw uns alle als Familie. Aber er will nur Frieden und sagte ZB dass sie seit der Diagnose total vernünftig geworden ist und er sich gewünscht hätte dass sie sich die ganze Zeit so verhalten hätte. Er war 1x dort zum Gespräch und seitdem ca. 2x telefoniert und sagt es waren endlich wieder normale Gespräche gewesen. Also richtig Streit haben wir nicht mit denen, wir sind uns halt einig dass wir uns uneinig sind und gehen potentiellen Streit Situationen aus dem Weg, entsprechend war auch der Kontakt in den letzten 2 Jahren.

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Ich würde es halten wie bisher, alles andere wäre doch noch aufgesetzter. Mitleid können schwer kranke Menschen meist eh nicht gebrauchen und wahrscheinlich hat sie vertrautere Menschen um sich, die sie unterstützen können.
Alles beim Alten lassen würd ich sagen

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Das sehe ich komplett anders:
Wenn man spürt, dass das Leben begrenzt ist, verschieben sich oftmals die Wertigkeiten. Man hat einen anderen Blick, was wichtig ist und was nicht (z.B. doofe Streitigkeiten) und sucht nach Versöhnung und Nähe, zu denen, die einem wichtig sind. Und natürlich gehören da die Kinder und Enkel dazu. Jetzt wäre also ein guter Zeitpunkt Schiefes so gerade zu rücken, dass Ihr wieder miteinander könnt.

Ich würde auf sie zugehen. Mit Mitleid hat das rein gar nichts zu tun.

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Naja, es kommt ja auch ein wenig aufs Verhältnis an und ob es tatsächlich nur kleine Streitigkeiten sind. Trotz Krankheit ist nicht immer alles grade zu rücken.
Andersherum könnte ja auch der andere Part den ersten Schritt machen... eine Krankheit verändert ja nicht gleich das Wesen eines Menschen komplett und lässt Geschehens rückgängig machen.

Ich zB bin auch ein sehr harmoniebedürftige Mensch und verzeihe vieles, aber es wäre schade, wenn eine Versöhnung eine lebensbedrohliche Krankheit als Grund benötigt.

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Ich kann mir gut vorstellen, was ihr fuer ein Verhaeltnis habt.
(Ihr griegt ja demnaechst noch ein Kind, dann kann er ja untergehen (Schwimmbadbesuch!!) )
Ich sag dir, .....


Mal ueberlegen, was ich machen wuerde!

Schwierig.

Ehrlich gesagt, vermutlich meinem Partner einfach beistehen, viel mit ihm reden.
Ihm sagen, dass ich immer fuer ihn da bin.
Alles andere.. wenns nicht ehrlich ist, es lassen.

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Also sie tut mir schon sehr leid, diese Krankheit wünscht man nicht dem schlimmsten Feind! Habe die Tage gedacht was für Gedanken in ihrem Kopf wohl Kreisen, es ist furchtbar.. Wenn ich ein schlechtes Verhältnis zu meiner schwiegermutter habe, heisst es ja nicht dass ich ihr eine tödliche Krankheit An den Hals wünsche.. Insofern wäre meine Anteilnahme schon ehrlich.. Aber wie rüber bringen bei so einem Verhältnis? Wahrscheinlich werde ich es tot schweigen müssen...

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Genau, es ist eben die Frage, ob man es rueber bringen kann.
Dazu braucht man eine gewisse Basis, sonst kommt es so rueber wie "jetzt kommen sie alle angekrochen".

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Hallo,
Wäre es für Dich möglich,Deinen Frieden mit ihr zu schließen? Also könntest Du ihr all die Dinge,die passiert sind, verzeihen?
Am Ende des Tages, ist es gut, wenn man Frieden schließt. Vielleicht würdest Du Dir sonst öfters Gedanken machen, wenn sie nicht mehr da ist...nach dem Motto:" hätte ich nur..."
Ich würde "Schwamm drüber" sagen und ihr eine echte Chance geben. Falls sie die Chance wieder vergeigt, hast Du alles versucht.

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Gute Frage.. Ich denke aber schon dass ich verzeihen könnte. Wäre auch bereit den ersten Schritt zu machen, erwarte aber gleichzeitig, dass sie im Gegenzug einen Schritt auf mich zugeht

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Das wäre doch eine gute Sache😀!

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Hey,

als meine Mutter krank geworden ist, (hat zur Geburt unserer Zwillinge zeitgleich die Diagnose Krebs bekommen, 5 Jahre später, 2017 ist die verstorben), haben viele oberflächlichenKontakt gesucht, viele haben den Kontakt unterlassen. Der Charakter meiner Mutter hat sich eher zum negativen verändert:( Sie ist noch schwerer mit anderen ins Gericht gegangen und hat oft profitiert von:"Sie kann ja nicht anders, sie hat krebs". Tatsächlich hat sie es geschafft, Menschen zu ihrer Beerdigung auszuladen. Was ich sagen will? Von beiden Seite ist die Situation schwierig. Einerseits ist man die Schwiegermutter, die bemerkt, dass distanzierte Beziehungen von der anderen Seite wieder aufgenommen werden, wegen der Krankheit und wegen des nahenden Ablebens. Andererseits soll man ein Verhältnis intensivieren, nur weil der andere krank ist? Ändert sich etwas grundlegendes an der Beziehung? Dass Todkranke milder und netter (leicht gesagt) werden ist eine Lüge. Der eine Teil wird milde mit der Umwelt, der andere Teil wird wütend. Beides ist verständlich. Du musst wissen, was du willst. Willst du Kontakt aufnehmen, um kein schlechtes Gewissen zu bekommen? Willst du Kontakt für die Kinder? Willst du Kontakt, damit keiner schlecht redet? Finde den Grund und schau dann, ob es dir dann wirklich besser geht.

Schöne Grüße

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Danke für deine Erfahrung..

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Solch eine Beziehung kann sich immer wieder ändern.
Zwischendurch hatten wir mit den Schwiegereltern recht wenig Kontakt, da sie sehr schlecht über einen meiner Söhne redeten. Mit der Zeit wurde es wieder etwas besser, wir blieben aber eher auf Abstand.
Vor ein paar Jahren bekam die Schwiegermutter Krebs. Ich fuhr hin, begleitete sie zu den Ärzten und ins Krankenhaus und klärte dort Einiges in ihrem Interesse. Das haben uns die Schwiegereltern hoch angerechnet.
Seitdem ist die Beziehung wieder viel herzlicher geworden, sie haben zugegeben, dass sie sich bei unserem Sohn geirrt haben...
Es wäre schön, auch für Deine Kinder, wenn Du einen Neuanfang starten könntest, aber sei unbedingt ehrlich dabei. Wenn Du Dich verbiegen müsstest dabei, dann lass es.
Ich bin froh, dass ich damals für sie da war.

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Danke für deine Erfahrung, schön dass es bei euch noch zum guten geändert hat. So ein Szenario ist bei uns eher weniger denkbar.. Weil deine schwiegermutter hat es zugelassen, dass du ihr hilfst. Ich habe große Zweifel dass sie das zulassen wird bei mir. Zumal sie ausser meinen Mann 2 weitere (selbst noch kinderlose) Kinder hat und wir haben 2 kleine Kinder (2 Jahre und 11 Wochen) und alle Hände voll zu tun, haben also auch zeitlich nicht so die Möglichkeiten viel zu helfen.

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Auf falsches Mitleid und scheinheilige Besuche, die nicht ehrlich gemeint sind, kann ein schwerkranker Mensch herzlich verzichten.
Entweder Du bist bereit, notfalls auch mal eine Kröte zu schlucken und redest mit Deiner Schwiegermutter offen und ehrlich, sodass ihr bis zu ihrem Tod ein vielleicht einigermaßen entspanntes Verhältnis habt (auch im Interesse Deines Mannes) oder Du lässt es bleiben.
Nur, weil die Leute vielleicht denken könnten....usw. usw. ist kein Grund.
Ehrlich gesagt, wenn ich heute schwerkrank würde - ich weiß nicht, ob ich meine Schwiegertochter samt meinen Sohn pseudobetroffen am Bett stehen haben möchte, nachdem sie mir vor vier Jahren mein Leben und das meines Mannes uns komplett vor die Füße geschmissen haben und den Kontakt abbrachen.
Mein Sohn und seine Frau sind schon scheinheilig am Totenbett meines Mannes gestanden, ich hab jede Bemerkung runtergewürgt und nichts gesagt - für mich selber möchte ich das sicher nicht. Es fehlte komplett die Ehrlichkeit und Herzlichkeit.
Überleg Dir gut, was Du und Dein Mann wirklich wollen - aber nicht zu lange.
LG Moni

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Warum denkst du dass das Mitleid falsch ist? Nur weil das Verhältnis schlecht ist, heisst es nicht, dass sie mir nicht leid tut. Wir hatten ein gutes Verhältnis am Anfang und sie hat sicher ihre guten Seiten. Aber unabhängig davon, Was du da schreibst finde ich traurig, auch wenn ich eure Situation nicht kenne, halte ich es für falsch deinem Sohn und seine Frau zu unterstellen, dass sie totenbett deines Mannes scheinheilig waren, vielleicht war dem gar nicht so! Man kann so Menschen schnell Unrechtes tun!

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Außerdem was ich primär wissen wollte ist, ob ich ihre Krankheit anspreche oder so tue als wäre sie nicht da. Was total komisch ist, denn sie weiss ja auch dass ich es weiss. Was sage ich zu ihr wenn ich sie zum ersten Mal sehe? Hi wie geht's? Wenn ich gar nix sage, heisst es doch, hast du gesehen, die hat ja zu allem überfluss null Anteilnahme (was nicht stimmt, nur weiss ich nicht wie ich sie rüber bringen soll). Und ja, ich möchte nicht dass mir sowas nachgesagt wird. Ich habe nie gesagt dass ich sie jetzt vermehrt besuchen möchte, nur wird es früher oder später zum Besuch kommen und ich habe das Problem wie ich mit ihr reden soll.

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Das ist eine sehr schwierige Situation. Aber vor allem für deine Schwiegermutter.

Nach meinem Gefühl, bist du viel zu sehr auf deine Befindlichkeiten fixiert.

Die Dinge, die du hier aufführst, die zu einem Zerwürfnis geführt haben, sind doch ehrlich gesagt Kinderkacke. Sie hat dir damals nicht genug Beachtung geschenkt und daher findest du sie schwierig? Geht es eigentlich immer nur um dich und wie du dich fühlst.

Als letztes Jahr meine Schwiegermutter an Brustkrebs erkrankt ist, ist klar, dass alles andere hintenan steht. Wen interessieren bei so einer Diagnose noch irgendwelche Zerwürfnisse von vor 100 Jahren? In so einem Moment muss man für den Anderen da sein.

Entscheidend dabei ist, vieviel Anteilnahme will der Betroffene überhaupt? Da sind die Menschen ja sehr unterschiedlich.

Womöglich reicht der Schwiegermutter schon der der Kontakt mit ihrem Sohn. Eben weil ihr euch nicht so wirklich grün seid. Sie wird jetzt tausend Dinge im Kopf haben. Aber sicher nicht den von dir erwarteten Schritt auf dich zu.

Du bist gesund. Sie nicht. Sie muss jetzt verdauen, dass sie eventuell in Kürze sterben wird und du denkst nur an deine Befindlichkeiten und wie du dich fühlst.

Ehrliche Anteilnahme wissen die meisten Betroffenen zu schätzen. Auf scheinheiliges Getue kann man verzichten. Und glaub mir da hat man sehr feine Antennen dafür.

Als meine Eltern schwer erkrankten und dann auch kurz nacheinander starben, hätte ich manchen Menschen vor Wut ins Gesicht schlagen können, wenn ich gemerkt habe, dass nur Phrasen gedroschen wurden und kein echtes Mitgefühl vorhanden war. Sowas merkt man als Betroffener sehr genau.

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Na klar geht es um meine befindlichkeit, was sonst. Das zerwürfnis war übrigens schon viel früher als mein kleiner geboren wurde und die "kinderkacke" keinesfalls die Ursache. Und Menschen ohne ehrliche Anteilnahme waren auch unter Umständen gezwungen mit deinen kranken Eltern zu kommunizieren und es hat ihnen sicher keinen Spaß gemacht und die wussten einfach nicht was die sagen sollen, schon mal daran gedacht?

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Du musst auch einsehen dass keiner verpflichtet ist echtes Mitgefühl zu haben, es ist ja von diesen Menschen keine böse Absicht, die müssen aber trotzdem irgendwie kommunizieren, daher war deine Wut meines Erachtens überflüssig, sowas hätte ich erst gar nicht so nah zum Herzen genommen

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