Ist es schon aus Prinzip so..?

Hallo ihr Lieben,

mich beschäftigt schon seit längerem eine Frage. Eigentlich ist das Verhältnis zu meinen Schwiegereltern ganz okay, wir sehen uns einmal die Woche, manchmal auch nur alle zwei je nachdem wie es zeitlich bei uns allen grade passt.
Nun habe ich festgestellt, dass sich, seitdem wir Nachwuchs haben das Verhältnis zur Schwiegermutter doch ein wenig verändert hat. Wir waren schon immer vom Charakter sehr verschieden, ich eher ruhig, sehr bedacht und kontrolliert vielleicht auch in manchen Dingen eher Vorsichtig, meine Schwiegermutter sehr präsent und teils etwas spitz und voreilig im äusern ihrer Meinung.
Aber wir wissen um die Charaktereigenschaften des jeweils anderen und es ist meistens okay.
Natürlich merke ich nun auch, dass wir im Bezug auf Erziehung ziemlich kontroverse Vorstellungen haben. Unsere Tochter ist noch sehr klein, 7 Monate alt, ich trage sie viel, stille noch, lasse sie nicht weinen, lege Wert auf einen geregelten Rhythmus, lasse sie nicht von jedem X Beliebigen auf den Arm nehmen (mittlerweile zeigt die Maus zum Glück von sich aus zu wem sie möchte und zu wem nicht) usw.
Hin und wieder lässt meine Schwiegermutter hierüber ganz beiläufig Bemerkungen fallen, welche mich aber sehr deutlich merken lassen, dass sie eine ganz andere Sichtweise hat und vieles anders machen würde. Aber wir arrangieren uns, denn ich weiß, dass ihr unsere Tochter am Herzen liegt und das ist für mich das wichtigste.
So nun kommt meine Schwägerin ins Spiel. Auch diese ist ein komplett anderer Mensch als ich. Sehr präsent und laut, poltert ihre Meinungen und Launen frei herraus. Genauso tritt sie auch ihrem Kind gegenüber. Wenn die kleine nachts wach wird geht sie nicht zu ihr, sie kann sich ja schließlich selbst beschäftigen und sie braucht ihren Schlaf, fürs stillen hatte sie keine Zeit, schließlich muss sie ihren Haushalt schmeißen und kann sich nicht dauernd mit dem Kind beschäftigen (ich finde es nicht schlimm wenn sich jemand gegen das stillen entscheidet, nur tue ich mir mit dieser Begründung etwas schwer) , weint die kleine und hat sich weh getan soll sie sich nicht so mädchenhaft anstellen war ja schließlich nichts, hat sie in die Hose gemacht wird sie vor allen Leuten angemeckert sodass es auch jeder mitbekommt.. Hier nur mal ein paar Beispiele, welche mir am meisten in Erinnerung sind und verdeutlichen, wie unterschiedlich unsere Ansichten in vielen Dingen sind.
Nun zu meiner eigentlichen Frage. In Bezug auf meine Schwägerin fallen von Seiten meiner Schwiegermutter niemals Kommentare welche darauf schließen lassen, dass sie Dinge in der Erziehung nicht für gut heißt. Eher im Gegenteil, es wird hervorgehoben wie gut und fest sie alles im Griff hat und bei uns häufig angemerkt das meine Schwägerin das ja ganz anders macht. Liegt dies daran dass sie die Tochter meiner SM ist und man deswegen aus Prinzip alles gut und richtig findet da man sich natürlich näher steht als der Schwiegertochter? Oder ist es weil sie sich doch vom Charakter ähnlicher sind als ich es ihnen bin? Kann man es als Schwiegertocher prinzipiell nie wirklich Recht machen?

Vielen Dank fürs lesen :)

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>>Kann man es als Schwiegertocher prinzipiell nie wirklich Recht machen?<<
Na Deine Schwägerin macht es doch in Deinen Augen auch nicht richtig, oder? Ihr nehmt Euch alle nichts!

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Ich habe nicht geschrieben das sie es mir nicht Recht macht, sondern das wir eine komplett andere Vorstellung haben und wollte anhand der Beispiele unsere unterschiedlichen Ansichten verdeutlichen. Schade wenn mir das nicht gelungen ist, dir aber trotzdem vielen Dank für deine Antwort und Meinung. Noch einen schönen Tag.

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Du kannst es nenne, wie Du willst, ihr nehmt Euch nix!

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Sie hat andere Ansichten der Erziehung.
Lass sie reden.
Es ist deine Tochter und du entscheidest, was das richtige für Sie ist.
Was andere davon halten und wie sie ihre Kinder erziehen kann dir egal sein.
Es wird immer Leute geben, die meinen es besser zu wissen.

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Ich glaube nicht dass es grundsätzlich ein Problem zwischen Schwiegermutter und Schwiegertochter gibt. Hier zum Beispiel ist alles bestens. Meine Schwägerin und ich werden gleich behandelt. Wohlwollend, mit Respekt und ohne nennenswerte Kritik an unseren Einstellungen. Und wir sind sehr unterschiedlich.

Ansonsten scheinst du deine Maßstäbe auf andere zu übertragen. Dein Beitrag ist sehr wertend, nicht nur eine Beschreibung. Möchtest du Lob, dass du urbiakonform stillst, trägst, gleich reagierst wenn dein Kind weint?

Leben und leben lassen.

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Lieben Dank für deine Rückmeldung. Ja das ist möglich das es wertend rüberkommt dadurch das ich die in meinen Augen weniger schönen Eigenschaften ihrerseits aufgelistet habe.
Eigentlich habe ich keinerlei Maßstäbe, welche an andere gerichtet sind, ich habe viele Freunde und Bekannte die ganz anders erziehen, mit welchen ich mich dennoch respektvoll und konstruktiv über unsere unterschiedlichen Ansichten austauschen kann.
Ich wollte es hier nur so deutlich darstellen dass man meine eigentliche Frage, welche sich nicht um die Erziehungsansichten meiner Schwägerin, sondern um das Verhalten/Verhältnis SM zu Schwiegertochter besser verstehen kann.
Und das ich stille und trage mache ich aus meiner eigenen Überzeugung heraus und mit Sicherheit nicht um irgendjemanden zu gefallen. Bräuchte ich hinsichtlich dessen Lob und Bestätigung würde mir dies ganz bestimmt nicht hier bei urbia holen und erhoffen 🤣

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Ja ist es. Ich hab mal beim einem Kind einige Dinge wie meine Schwägerin gemacht trotzdem war es falsch bei ihr war es richtig, mir egal und wir merken auch das die Kinder einen anderen stand dort haben. SM meint zwar sie liebt alle gleich, redet sie sich vermutlich ehr ein als das sie alle gleich liebt da man es an der Behandlung sehr deutlich spürt.

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Hey,

nein das glaube ich nicht.
Meine SchwiMu heißt es überhaupt nicht gut, wie ihre eigene Tochter mit ihren Kindern umgeht und sie groß zieht und sympathisiert da eher mit mir und meinem Mann bzgl Erziehung. 😅
Ich glaube es hat eher damit zu tun, was man selbst als "richtig" empfindet, bzw in diesen Falle die SchwiMu.

Liebe Grüße

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Hallo,

Vielleicht tue ich dir ja total Unrecht
aber diese Einstellung:

„lasse sie nicht von jedem X Beliebigen auf den Arm nehmen (mittlerweile zeigt die Maus zum Glück von sich aus zu wem sie möchte und zu wem nicht) usw.“

kenne ich aus persönlicher Erfahrung nur von Müttern, die ihr Kind stets wie einen kostbaren Schatz aller Welt präsentieren und, mehr oder minder subtil, allen anderen Müttern signalisieren, ihren Job nicht so gewissenhaft zu erledigen, wie man selbst.

Das merken die oft gar nicht, kommt aber dennoch unsympathisch rüber.

Nur so mein Eindruck, kann natürlich vollkommen daneben liegen.

lg

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Danke für deine Rückmeldung.
Natürlich dürfen Oma und Opa, Onkel und Tante und auch enge Freunde die kleine auf den Arm nehmen. Jedoch tue ich mir bei Menschen, welche wir selten sehen und in einem weniger engen Verhältnis zu uns stehen schwer. Auch gehöre ich nicht zu denen die hin geht und die kleine direkt bei Begrüßung jemand anderem in den Arm drückt, auch um ihr Zeit zu geben anzukommen und warm zu werden, denn die brauche ich als Erwachsene oftmals noch selbst.
Mag sein, dass das auf Menschen die offener sind seltsam wirkt, aber so bin ich nunmal und auch das sollte in meinen Augen respektiert werden, auch wenn es jemand vielleicht nicht als gut empfindet.
Liebe Grüße

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„Kann man es als Schwiegertocher prinzipiell nie wirklich Recht machen?“

Meine Mutter würde meine Schwägerin und ihre Qualitäten als Mutter,
NIEMALS kritisieren.
Bei mir und meinen Schwestern war sie nicht ganz so zurückhaltend.:-)

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Okay, es geht also auch umgekehrt 😃 ist ja auch mal nett zu hören.

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Bei uns genau dasselbe! Meine Mutter hat sich weder in der Schwangerschaft noch bei der Erziehung, Ernährung etc jemals zurück gehalten mit „Tipps“ und Kritik! Meine beiden Schwägerinnen werden dagegen in den Himmel gelobt. Machen alles so super! dabei würde ich ganz neutral behaupten, meine Erziehung ist der meiner Mutter noch am nächsten!

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Halli,

Ich könnte mir vorstellen, dass es einfach an euren sehr unterschiedlichen Charakteren liegt. Du sehr ruhig und besonnen, deine SchwieMu/Schwägerin kleine "Rampensäue" (nicht böse gemeint). Da kann es schon mal knallen und gerade bei einem so sensiblen Thema wie Kinder und Erziehung. Ich würde den Satz, dass Schwiegertöchter prinzipiell nicht viel richtig machen, nicht pauschalisieren (obwohl es bei uns zu trifft), aber es gibt halt Schwiegertochter-Schwiegermutter-Konstellationen, die nicht zusammen gehen.
Ich würde entweder die Spitzen deiner SchwieMu konsequent ignorieren oder sie mal direkt darauf ansprechen. Dann knallt es vielleicht mal, aber vielleicht wird es dadurch besser?!

Liebe Grüße
Heike mit Sternchen im Herzen, Knirps (2) an der Hand und Bubi im Bauch 27.ssw

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"Liegt dies daran dass sie die Tochter meiner SM ist und man deswegen aus Prinzip alles gut und richtig findet da man sich natürlich näher steht als der Schwiegertochter? Oder ist es weil sie sich doch vom Charakter ähnlicher sind als ich es ihnen bin? Kann man es als Schwiegertocher prinzipiell nie wirklich Recht machen? "

Das kann man so pauschal nicht sagen.

Möglich wären
1. sie macht es in der Erziehung gleich/ähnlich wie ihre Mutter damals
2. es ist ihre Tochter
a) einfach weil es ihre Tochter ist
b) traut sie sich nichts zu sagen, weil sie die Konquenzen fürchtet (eben weil sie sie kennt)
c) sagt sie ihrer Tochter auch die Meinung, nur anders! z.B. wenn niemand dabei ist, mit anderen Worten, ohne Worte (Augenrollen, schnippen, Kopfschütteln etc können zwischen Mutter und Tochter sehr viel vehementer wirken als jedes Wort! und anderen fällt es nicht auf)
3. sie ignoriert das Verhalten der Schwiegertochter.
a) weil sie nichts zu meckern hat
b) weil sie schon sehr viel gemeckert hat und auf Sturheit stößt. Wo kein rankommen, ist es kräfte sparender

und vieles vieles vieles mehr.

Meine Verwandtschaft ist riesig. Da sind alle möglichen Konstellationen dabei.

Mutter-Tochter innig
Mutter-Tochter Streit vom feinsten und Schwiegermutter toll
dulden, hinnehmen, weil es eh nichts bringt
dulden, hinnehmen, heimlich freuen

usw.

Charakter, Erziehung, eigene Erfahrungen und viele Faktoren mehr prägen den jeweiligen Kontakt.

Mit manchen kann ich super. Ihre Art mir die Meinung zu sagen, finde ich als hilfreich. Bei anderen würde ich nicht mal ein "gut gemacht" annehmen, weil es nicht ehrlich gemeint ist.

Denen, die ernsthaft meinem Kind wohlgesonnen sind (wenn auch mit anderen Methoden), vertraue ich. Auch darauf, dass wir darüber reden können. Ansprechen können, bevor wir handeln. Klären, wenn gehandelt wurde.

Denen, denen mein Kind egal ist, weil ihre Methoden über allem stehen, die mochte ich schon als Kind nicht. Deren Methoden haben mich meist damals schon abgeschreckt. Eben Regel Nummer 1: deren Methode gilt, alles andere ist bäh.


Wie sie mit anderen Menschen umgehen, ist mir eine Mischung aus egal und ich beobachte insgeheim. Nicht zum Vergleichen, sondern um Vertrauen aufzubauen.
Behandeln sie alle mies, hilft mir das mehr Distanz aufzubauen. Behandeln sie manche mies, manche überfreundlich (oder duldend-ignorierend) oder hinterhältig (vorne freundlich hintenrum....) dann überlege ich, wie wichtig mir der Kontakt ist, wie sie mit mir/meinem Kind umgehen
Hinterfrage, ob es eine einmalige Situation war, ob sie generell so sind, ob es vielleicht Gründe dafür gibt.

Wenn zwei sich streiten, geht mich das zwar nichts an,
aber ich prüfe für mich, wem ich traue und wem nicht. Wer handelt nach jahrenlangen Erfahrungen so (Resignation, Wut nach langjähriger Provokation)

Ein pauschales - die Konstellation ist immer.... kann ich gar nicht leiden.
Oft sind die Dinge (Ursachen) anders als sie scheinen. So viel aus Erfahrung einer groß gemischten Verwandtschaft, wo fast alles dabei war.