Wie würdet IHR entscheiden?

Hallo zusammen,

ich brauche mal objektive Meinungen.

Mein Mann hat ein Jobangebot vorliegen und wir wissen noch nicht wie wir uns entscheiden sollen.

Zur Zeit arbeitet er in einer Firma 5 Minuten von uns entfernt. Er ist spätestens um 17:30 zuhause und kann somit noch täglich 1,5 Stunden mit unseren beiden Kindern (7 und 2) verbringen. Er hat allerdings keinerlei Weiterentwicklungsmöglichkeiten in seinem eher kleinen familiengeführten Unternehmen. Er wird aber sehr geschätzt und ist wichtig für den Erfolg der Firma.

Die andere Firma ist ein Weltunternehmen und Marktführer in seiner Sparte. Er würde 20.000 Euro mehr im Jahr verdienen und hätte unglaublich gute Entwicklungschancen. Selbst wenn er dort nur einige Jahre arbeiten würde, könnte er mit der dort erworbenen Erfahrung überall einen Fuß in die Tür bekommen. Er muss allerdings 7 Stunden zu dieser Firma fahren. Er könnte Do und Fr von zuhause arbeiten und müsste bereits Sonntag zurück um Montag pünktlich den Dienst beginnen zu können. Er würde im Hotel wohnen (durch Firma bezahlt). Und bekäme einen Firmenwagen. Somit könnten wir unser 2. Auto verkaufen.

Er hätte deutlich weniger Zeit mit den Kindern. Geld ist nicht alles. Allerdings muss man auch bedenken dass man vorsorgen muss und wir zur Zeit keine großen Sprünge machen können. Mann ist Mitte 40 und so eine Chance wird wohl nicht mehr kommen.

Ich danke Euch für Denkanstöße!

Lg

11

Das sind doch nur 3 Nächte. Ich würde die Entscheidung unterstützen, wenn er es möchte.
Lässt sich alles organisieren, aber wäre auch belastend, wenn man der Chance hinterher trauert. Dann nützt auch die gemeinsame Zeit nichts.
Ich würde es versuchen.

1

Mit umziehen ist so garkeine Option?
Klar Kinder müssten Schule Kiga wechseln aber hey ich hab das 7 mal durch (umzugsbedingt) und mir hat es nicht geschadet......
Auch wenn meine Eltern das gerne anders gehandhabt hätten.
War nun mal so und gut ist das.

2

Hallo, ich denke ein Dauer Lebensmodell wäre es für uns nicht würde dann auch den Umzug in erwägung ziehen sofern möglich?

3

Mir persönlich würde die dauerhafte Trennung als Familie nicht gefallen. Arbeitest du auch? Der Familienalltag würde dann komplett an dir hängen bleiben. Es geht also nur, wenn du auch ein Ja dazu findest. Wäre es für euch eine Option als Familie dort mit hin zu ziehen, sagen wir nach Ablauf der Probezeit?

Ein gutes Arbeitsklima ist auch in meinen Augen mehr wert als alles Geld. Hab in meinem Umfeld schon oft erlebt, wie fertig einen das sonst machen kann.

4

Hey,

klar, wir würden das tun wenn mein Mann es möchte. Würden aber definitiv mit umziehen. 😉
Für mich ist ein Umzug aber auch echt kein Drama, hatten das schon öfter. Es gibt natürlich Menschen, für die das Stress bedeuten würde weil sie einfach keine Weltenbummler sind bzw gern Beständigkeit haben, schlecht Anschluss finden oder Ähnliches. Das muss man respektieren.
Aber so wie du es vorschlägst käme das nun für uns nicht in Frage. Entweder alle oder keiner!

Liebe Grüße

5

Ganz kurz. Umziehen komnt definitiv aus diversen Gründen nicht infrage.

6

Noch eine Ergänzung. Ich arbeite auch. Aber es geht mir hier lediglich um die Kinder. Würden Sie das verkraften? Andererseits sind auch einige Väter auf Montage o.ä. Ich persönlich würde damit klar kommen. Habe viele Freunde, eine tolle Familie. Alle helfen mit. Und ich würde meinen Mann ja “nur“ von Montag - Mittwoch nicht sehen.

Habe aber Angst dass meine Kinder leiden würden.

7

Mo, Di, Mi nicht sehen
Do, Fr Vollzeitjob von zu Hause aus
Sa Familientag
So total zerrissen, da er wieder los muss

Nee, für uns wäre das nichts. Mal für 1/2 Jahr oder Jahr, okay. Aber dann wäre Schluss.

Warum ist Umziehen denn keine Option? Neue Freunde findet man überall, alte wahre (!) Freunde bleiben auch bei Entfernung, Familie kann man besuchen....wo ist das Problem?

VG

8

Wie gesagt es gibt diverse Gründe wieso wir nicht umziehen möchten. Nicht jeder ist der Typ dafür.

weitere Kommentare laden
9

Wenn es Euch nur ums Geld geht: Dein Mann soll in seiner jetzigen Firma das Jobangebot ansprechen und versuchen, damit mehr Gehalt auszuhandeln. Funktioniert in den meisten Fällen ganz gut, geschätzte Mitarbeiter lässt niemand gerne gehen.

Wenn es um die Karriere geht: Sofort zugreifen, das ist eine einmalige Chance! Dafür, dass der Sonntag teilweise für Fahrerei drauf geht, hat er ja die Möglichkeit, Donnerstag und Freitag direkt nach dem Aufstehen und Frühstück mit der Arbeit zu beginnen. Dafür wäre er an diesen Tagen früher fertig und hätte wieder Zeit für die Kinder. Dass Montag, Dienstag und Mittwoch dafür wegfallen ist eine reine Gewohnheitssache. Zudem kann er an diesen drei Tagen auch wieder etwas länger arbeiten, wenn er will, das fällt zeitlich ggf. dafür am Freitag weg.

Spreche aus Erfahrung. ;-)

12

In dem Fall würde ich mich für den kleinen Betrieb entscheiden.

Zeit ist Gold wert und vor allem Gesundheit!

Worst Case: kleiner Betrieb: was könnte passieren?
- er bleibt, bis der Betrieb schließt (Rente, zu klein für heutzutage)

und dann?
- bewirbt er sich neu
- er HAT Berufserfahrung
- wenn er sich dann noch weiterentwickeln will, kann er es versuchen
- wenn er was anderes machen möchte, stehen ihm die Türen offen

ok, finanziell ist es enger.
Kommt ihr über die Runden oder braucht ihr das Geld?


Vorteile:
er ist abends zu Hause
bekommt Familienleben mit
fühlt sich geborgen
fühlt sich wohl in der Firma. Er wird geschätzt.
Das alles tut der Gesundheit gut!


Nachteile Weltunternehmen
- lange Fahrtzeiten laugen aus, stressen (steigendes Burn Out Risiko)
- weiterentwicklungschancen (können auch Stress verursachen)
1. Konkurrenzdruck: weiterentwickeln MÜSSEN, um in SEINEM Job bleiben zu können (nicht wegrationalisiert werden, nicht zu schwach sein, um zu bleiben)
2. bleiben die Vorteile dauerhaft so? Fusion, Chefwechsel, Abteilung wird ins Ausland verlegt, sonstiges? Dann hat er zwar gute Weiterentwicklungsschancen, aber diese könnten wiederum ein MÜSSEN sein, um sich irgendwie zu halten
3. wenig Zeit mit der Familie. Das stress auch. Je höher er kommt, desto höher die Anforderungen. Oder hohe Anforderungen, um das aktuelle Level nur zu halten

was ist bei Krankheit? Kann er dann seine Weiterenticklung nutzen? Fällt er dann zurück?
Ist er danach interessant bei anderen Firmen, auch wenn er stagniert?
WELCHE Firmen würden ihn dann nehmen? Auch kleinere, familiäre, wie jetzt? Oder eher größere, wo er zwar super Chancen hat, aber auch entsprechend weiterhin Weiterentwicklungsanforderungen?

In wie weit sind es Weiterentwicklungschancen?
In wie weit sind mit diesen Chancen Anforderungen verknüpft?

Wohin will er sich entwickeln?
Mit 60 welchen Status haben?
Kann er dann mit entsprechendem Alter sagen: ich habe mich jetzt soweit weiter entwickelt, dass ich es jetzt langsamer angehen lassen kann?

oder wäre es eine Branche wo es eher heißt: jetzt habe ich mich soweit weiterentwickelt, dass ich in dem Volltempo bleiben muss, um mit den jüngeren mithalten zu können, um bis zur Rente nicht "gestrichen" zu werden?

Wie Krisensicher ist das andere Unternehmen?
von der menschlichen Ebene her?
Verlegung ins Ausland, Rationalisierung, Fusion, sonstiges, Krankheit des AN?


Vorteil:
ihr könnt jetzt mehr Geld ansparen, dass ihr u.U. braucht für
- Gesundheitskosten (Burn out - langer Fahrtweg, wenig Familie, hin und hergerissen sein, nicht mal wo ankommen)
- Kinderbetreuungskosten (je nachdem wie du dich selbst entwickelst in der Zeit und das alleine wuppst. Ihn mal einspringen lassen, geht dann halt schlechter)
- auch bei dir Burn Out Risiko. Je nachdem wie du mit der Situation umgehen kannst, dass es zu einem häufigen Wechsel/Fernbeziehung kommt.

Klar, sicher, gehen tut alles! Vieles jedenfalls!

Die Frage ist: wie geht es EUCH damit?

Nehmt ihr das locker flockig so hin. Du, er, die Kinder?
oder seid ihr vom Typ eher so, dass ihr Beständigkeit braucht? Einen festen Rhythmuspunkt und das drumherum kann flexibel sein?

Wie geht es ihm gesundheitlich jetzt?
Schafft er das?
Fahrtweg/zeit, Umstellung mehrmals in der Woche, Trennung, hin und her

Ganz ehrlich: je älter ich werde, desto sesshafter werde ich.

Seit ich krank war auch. Weniger das Sesshafte, sondern mehr das: was will ich wirklich im Leben.
Wie viel verkrafte ich?

Ohne Kind war ein Pendelweg von 2 Stunden einfach. S-Bahn/Zug verpasst, der nächste wird schon fahren.
Mit Kind komme ich bei einer Stunde an meine Grenze. Weniger ist ok.

Wenn ich gerne arbeiten gehe, tut mir das gut.
Wenn es zu viel wird, merke ich, dass ich nicht mehr so belastbar bin wie früher.

Freizeit, wie sähe diese für ihn aus?
Was braucht er um sich zu erholen?

Je weiter der Arbeitsweg, desto wichtiger.
Kann er das auch am Arbeitsort oder würde er sich da nur bedingt erholen, weil es "nicht sein zu Hause ist"

Wie lange würde die Firma das Hotel bezahlen?
Dauerhaft? Über Jahre hinweg?

Warum wollen sie grade ihn? (Dass sie diese Kosten auf sich nehmen?
Ernstes Angebot oder "Lockangebot"? Gibt es irgendwelche Schlupflöcher für die Firma im Vertrag?
Wenn sie so viel investieren muss dein Mann schon sehr gut sein, sehr gut ins Profil passen, Erwartungen erfüllen, dass der Firma diese Ausgaben (auch langfristig!) das wert ist.

Mit Lockangebot meine ich, dass z.B. irgendwann Anfragen kommen, ob er denn dort hin ziehen würde oder sonst wie versucht wird, ihm das Hotel auszureden.
Wenn sie das über die Jahre bis zur Rente zahlen würden, prima. Dann Hut ab.
Nur ehrlich gesagt, so ganz vorstellen, kann ich mir das nicht.

Wie lange möchte er selbst dort bleiben.
1 Jahr, 2 Jahre, 3 Jahre?
Und dann?
Könnte er zwar überallhin, aber dann geht die Bewerbung von vorne los.

Gute Chancen haben: in welchen Orten?
Noch weiter weg, noch näher bei euch? Wieder in dem Ort wo ihr wohnt?

Müsstet ihr ggf. umziehen?
Wäre das ok für euch?

Wie ist das mit der Wertschätzung in dem Betrieb?
Fühlt er sich bei der großen Firma wohl?
Kennt er die Abläufe?

Kann er mal Probe arbeiten?
Sich alles ansehen?

Was tut ihm besser für sein Gemüt?


Geld kann vieles bringen als Vorsorge
aber ich habe inzwischen viele gesehen, die sich auch mit viel mehr Geld die Gesundheit nicht leisten konnten. Nicht lange genug durchgehalten bei hohem Arbeitsaufwand.

Ja, Risiken in einem Klein(st)unternehmen sind mir von wirtschaftlicher Seite her bekannt.
Allerdings auch Vorteile. Wenn es wirtschaftlich gut bleibt, gibt es einige, die bis zu ihrer Rente gesund und erholt arbeiten gehen, weil es ihnen menschlich gut geht.

Klein(st)betriebe wo man nur ausgetauscht wird, meine ich jetzt nicht, da du es ja bereits positiv geschrieben hast. Diese gibt es natürlich auch. In dem Fall, würde ich schon eher überlegen zu wechseln. #schwitz