Instabile Mutter in der Omarolle

Hallo, ich habe jetzt hier schon einiges an Mutter Tochter Problematiken gelesen. Mein Fall ist eventuell etwas anders als die meisten gelagert, denn ich will gar keinen guten Kontakt mehr zu meiner Mutter haben. Ich will den Kontakt aber auch nicht abbrechen weil da auch die restliche Familie mit dran hängt und ein Bruch mit nur einer Person fast nicht möglich scheint.
Am liebsten wäre mir ein neutrales Verhältnis in dem die Fronten aber abgeklärt sind.

Um es kurz zu machen: ich kann nicht vergessen wie sie mich in meiner Kindheit behandelt hat. Jetzt wird demnächst mein erstes Kind geboren und ich habe schon in der Schwangerschaft ordentlich geblockt weil ich ihre Anteilnahme einfach nicht ertragen konnte. Ich nehme an wenn der Kleine erst da ist, werde ich es noch weniger ertragen können wenn sie mit ihm interagiert.
Ich weiß, dass das schlimm klingt und möglicherweise sind da auch Schwangerschaftshormone im Spiel, aber am liebsten würde ich sie komplett von meinem Kind fernhalten.

Wie kam es dazu?
Generell habe ich mich von ihr nie als Person angenommen und respektiert gefühlt, noch hat sie mir je die Sicherheit bedingungsloser Mutterliebe gegeben (ihr Wohlwollen hing immer direkt an meinem Verhalten).
Ich war das deutlich Ältere von zwei Kindern und in ihrem Umgang mit mir schwang immer mit, dass ich keine Ansprüche zu stellen hätte und ihr als Ältere nicht auch noch das Leben schwerer machen solle.

Mittlerweile würde ich sagen, dass sie psychische Probleme hat. Sie nimmt schon seit Jahren Antidepressiva und ihre Reizschwelle war schon immer sehr gering. Sie ist ein sehr unsicherer Mensch und ständig bemüht in der Öffentlichkeit ein gutes Bild abzugeben, als Ausgleich dazu behandelt sie die eigene Familie aber oft mit einer großen Respektlosigkeit. Ich bin dadurch in dem Glauben aufgewachsen, dass alle fremden Menschen grundsätzlich viel wichtiger sind als ich.

Die Bedürfnisse meiner Mutter wurden beständig über die aller anderen Familienmitglieder gestellt. Meistens ging es darum, dass wir Kinder möglichst ruhig sein sollten oder in meinem Fall größere Teile der Hausarbeit regelmäßig übernommen haben, damit sie von ihrer Arbeit (Teilzeit) abschalten konnte. In ihren Augen war ich zwar immer faul, aber aus heutiger Sicht hatte ich für ein Kind einen langen Pflichtenkatalog und sie dadurch trotz zwei Kindern und Job, täglich Zeit für 2h am Nachmittag vor der Glotze.
Basiert hat das immer nur auf Zwang. War irgendetwas einmal nicht rechtzeitig fertig bevor sie nach Hause kam, war der restliche Tag verloren. Sie hat mich dann erst angeschrien, anschließend ignoriert und den Rest des Tages nur noch mit kalten Blicken bedacht.
Das ich Hausaufgaben etc. selbstständig erledigte, mich um die Haustiere kümmerte, mein Zimmer sauber hielt sowie für mich und meinen Bruder schon als 10/ 12jährige Mittags kochte/ bzw. aufwärmte war eh klar. Als Hausarbeit galt nur Arbeit die sie direkt entlastete.

Was für mich aber weit stärker wiegt und noch immer nur schwer nachvollziehbar ist, waren ihre ständigen explosiven Wutausbrüche mir gegenüber von Anfang an.
Da ging es dann richtig ab. Rumgeschreie, Türengeschlage, manchmal auch wildes, unkontrolliertes auf mich einschlagen oder schubsen (wobei Körperlichkeiten eher selten waren).
Oft war mir schon vorher klar, dass sie schlechte Laune hatte und ein Ventil brauchte, manchmal traf mich das allerdings auch komplett unvorbereitet. Dieses Gefühl nie wirklich sicher zu sein, belastet mich noch heute in Form von Alpträumen oder indem ich bestimmte Situationen als sehr bedrohlich empfinde. (Ich kann zB. kaum Ertragen wenn mein Freund schlechte Laune hat und warte unbewusst immer darauf, dass er plötzlich komplett ausflippt.)

Daneben hat sie mein Verhalten in der Öffentlichkeit immer kritisch überwacht, mich anschließend abgewertet und auf Fehler hingewiesen und mich schon als 10jährige teilweise auch aufs Übelste beschimpft wenn ich unsicher oder schüchtern war (da kam teilweise ein Hass rüber den ich mir heute nur mit projiziertem Selbsthass erklären kann).

Sie hatte auch immer schon ein gutes Gespür für meine wundesten Punkte und hat bei Streitigkeiten auf diese verbal eingeschlagen, was mich über die Jahre jegliches Vertrauen in sie hat verlieren lassen (da kamen dann Sprüche wie „du hast gar keine Freunde und bist ganz allein“ in einer Zeit in der ich in der Schule gemobbt wurde).
Selbstwert oder Selbstbewusstsein konnte ich erst aufbauen als ich mit Anfang 20 ausgezogen bin, davor hat sie mir beständig vermittelt so wie ich bin nichts wert zu sein (beispielsweise gesagt dass ich nur mit Makeup gut aussehen würde oder mir mit 12 Jahren eine Dauerwelle verpasst weil sie meine Haare so doof fand).

Ihre normale Reaktion wenn ich mich heute gegen Abwertungen zur Wehr setze, ist ein genervtes “jetzt zick doch nicht wieder rum, das halten meine Nerven nicht aus”. Sie ist dann plötzlich das Opfer.
Generell gibt es die unausgesprochene Regel in der Familie, dass sie und ihre Nerven auf gar keinen Fall belastet werden dürfen. Jede Diskussion, Klärung, Widerspruch wird im Keim erstickt in dem sie auf ihre schwache Nervenlage verweist. Ich kann es einfach nicht mehr hören, genau so wenig das Gejammer wie viel sie doch zu tun hat. (Sie arbeitet mittlerweile 20h, hat eine Putzfrau, keinerlei Hobbies oder großartiges Sozialleben und als Erzieherin die vollen Schulferien.)
Rücksichtnahme gut und schön, aber meiner Meinung nach kann man doch nicht über Jahrzehnte erwarten, dass die Familie die eigenen psychischen Probleme auszubaden hat und man diese als Legitimation für jegliche Art verletzenden Verhaltens nutzen kann.

Als ihr erstes Enkelkind vor drei Jahren geboren wurde, war ich gerade Single und sie hat jegliches Interesse an meinem Leben verloren. Als kinderloser Single war ich für sie komplett irrelevant.
Ich habe das dann so hingenommen, bin aber nun auch nicht bereit plötzlich wieder auf super Mutter-Tochter Verhältnis umzuschalten weil ich gerade wieder durch die Schwangerschaft interessant geworden bin.

Mit ein bisschen Abstand ist unser gegenwärtiger Kontakt auch gar nicht mal so schlecht. Bei den kurzen Besuchen alle paar Monate ist sie meistens nett und zuvorkommend und gibt sich Mühe. Das läuft zumindest so lange wie ich ihr nicht widerspreche und auch eventuelle Unfreundlichkeiten schlucke.
Im Gegensatz zu anderen Eltern stellt sie auch recht wenig Ansprüche. Wo es bei anderen emotionale Erpressung gibt, vermittelt sie eher das Gefühl, dass sie nie zugeben würde, dass sie gerne mehr Kontakt hätte (wobei sie das bisher auch vermutlich nicht unbedingt wollte).

Die Dinge die ich geschildert habe, liegen teilweise mehr als 20 Jahre zurück, aber sie fressen noch immer an mir und ich kann meiner Mutter nicht mehr neutral gegenübertreten.
Manchmal wenn es gut läuft, denke ich selbst das ich übertreibe und wie schön es wäre wenn in der Familie wirklich alles so harmonisch wäre wie es manchmal scheint.
Es ist allerdings nur so wenn alle ihre Rollen spielen.

Wirklich aufgearbeitet haben wir die Vergangenheit nie.
Wie ich den Umgang mit dem Enkelkind (an dem sie zweifellos Interesse haben wird) regeln soll, weiß ich nicht.
Es klingt hart aber ich glaube ich kann es nicht ertragen mein Kind in ihrem Arm zu sehen, genau so wenig wie ich selbst ihre Zuwendungen (die es ab und an gibt) noch ertragen kann.
Ich denke, dass sie mich warum auch immer, nie wirklich lieben konnte und dieser Gedanke verschwindet auch nicht. Vor allem aber will ich Jemanden der jederzeit die Selbstkontrolle verlieren und dann verbal wie pysisch um sich schlägt nicht in der Nähe meines Kindes haben. Auch wenn besagte Vorfälle lange zurück liegen.

Den Kontakt abbrechen will ich wie gesagt trotzdem nicht komplett, weil auch die restliche Familie dranhängt und ich nicht weiß wie man das trennen soll.

Gibt es hier Mensch in äbnlicher Situation die eine Lösung gefunden haben um solche Kindheitserlebnisse erstens zu überwinden und zweitens trotzdem einen zumindest neutralen Umgang mit der Familie zu etablieren?

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Hallo!

Aus meiner ganz eigenen Erfahrung kann ich Dir raten, die ganze Sache einfach auf Dich zukommen zu lassen und dem Projekt "eigene "schlechte" Mutter als Oma" zumindest eine Chance zu geben.

Auch ich habe in meiner Kindheit, insbesondere aber in meiner Jugendzeit ein katastrophales Verhältnis zu meinen Eltern gehabt. Vor allem das Verhältnis zwischen meinem Vater und mir war zwischendurch eigentlich komplett zum Scheitern verurteilt. Da sind auch sehr, sehr schlimme Dinge vorgefallen. Vor allem, als ich dann etwas älter war. So zwischen meinem 16-21 Lebensjahr.
Das ging von cholerischen Ausbrüchen bis hin zu psychischer Gewalt. Mein Vater hat mein Selbstwertgefühl komplett zerstört und die Auswirkungen spüre ich bis heute.
Wenn man mit 15 Jahren, während man heulend in der Ecke sitzt den Satz hört:
"Du bist nichts, Du kannst nichts und Du bist nicht liebenswert. Und jeder, der Dir etwas anderes sagt lügt Dich an. Die Leute sagen einem sowas nur einfach nicht ins Gesicht. Aber ICH habe kein Problem mit der Wahrheit und das ist sie!"
Das brennt sich ein. Ich will gar nicht weiter schildern, was alles passiert ist. Später geschahen noch weit schlimmere Dinge.
So wurde ich mit 19 Opfer eines schweren Gewaltverbrechens worunter ich bis heute leide. Mein Vater zweifelte das Geschehen an. Danach sah es wirklich so aus, als wäre das Verhältnis unwiderruflich zerrüttet.

Der Kern des Ganzen ist:

Ich hatte exakt die gleichen Gedanken wie Du, als ich mit meinem ersten Kind schwanger wurde. Immerhin kannte ich meine Eltern nur als Eltern und ja - das war nicht schön! Die ganze Schwangerschaft über habe ich mir einen Kopf gemacht und mögliche Szenarien durch gespielt. Vor allem, weil mein Vater ein Mensch ist, der sich überall einmischt, extrem dominant ist und andere Meinungen überhaupt nicht akzeptieren kann. Und es war natürlich von Anfang an klar, dass ich das Thema "Kindererziehung" anders handhaben würde. Genauso, wie klar war, dass ich auch einfach mal was falsch machen und noch lernen musste. Da hab ich mir echt große Sorgen gemacht, denn für mich war klar, dass ich grobe Grenzüberschreitungen bei den eigenen Kindern nicht hinnehmen würde.
Bei mir hängt da aber auch noch eine ganze Restfamilie dran. Vor allem meine sehr lieben Großeltern und eine ebenso liebe Tante.
Da kommt man ins Grübeln.

Und was ist passiert?
Gar nichts! Meine Eltern sind wirklich gute Großeltern. Sie sind im Alltag keine Unterstützung oder so etwas, weil sie ihr eigenes Leben leben und auch beide noch voll berufstätig sind, aber wenn sie die Kinder mal haben sind sie toll. Meine Kinder lieben sie, meine Eltern lieben die Kinder und bemühen sich, machen tolle Sachen mit ihnen und: Sie akzeptieren erstaunlicherweise meine/unsere Art die Dinge zu handhaben, auch wenn sie mit manchen Sachen sicher nichts anfangen können. Wahrscheinlich, weil sie nicht mehr selbst in der Verantwortung sind und sich denken: Ist deren Problem. Müssen die wissen/mit klar kommen/regeln... Ich glaube sogar, dass das von Anfang an das Problem meiner Eltern war. Mit der Elternrolle nicht klar zu kommen! Mein Vater sieht Kleinkinderziehung wie Hundeerziehung. Parieren, es gibt nur schwarz und weiß, er ist der "Herr"... Natürlich konnte das nicht funktionieren! Ich wurde "dressiert" nicht erzogen.

Was ich teilweise faszinierend finde: Meine Eltern können meinen Kindern auch ganz deutlich zeigen, dass sie sie lieben. Besonders meine Mutter gegenüber meiner Großen. Das ist etwas, das ich zeitlebens vermisst habe. Anerkennung, Gefühle mir gegenüber ausdrücken, das Gefühl zu haben, das man stolz auf mich ist usw.

Nein, meine Eltern sind meinen Kindern wirklich sehr, sehr gute Großeltern und das möchte niemand missen.
Auch das Verhältnis zwischen mir und meinen Eltern ist seit der Geburt des ersten Kindes ein anderes. Viel besser. Schlimmstenfalls neutral, oft aber wirklich gut.
Natürlich würde ich nie ernsthafte Probleme mit meinen Eltern besprechen, die nichts mit den Kindern zu tun haben. Ich würde nie meine Gefühle offen legen, wenn ich mal über irgendetwas traurig bin, mich jemand verletzt hat oder ich vor etwas Angst habe.
Es gibt zwei Themen, über die ich offen spreche: Das ist meine Gesundheit und meine Kinder. Alles, was darüber hinaus geht, behalte ich Ihnen gegenüber für mich.

Damit fahren wir ganz gut.
Es funktioniert. Allerdings ist auch mein Vater "ruhiger " geworden mit den Jahren. Wir haben uns irgendwo in der Mitte getroffen, denke ich. Für mich ist es ok!

Mein Tipp: Lass es auf Dich zukommen. Vielleicht wird Deine Mutter auch eine gute Oma. Vielleicht hat sie sich innerlich auch über die Jahre verändert und wird sich als Oma weiter verändern. Manche Menschen sollten einfach die Elternschaft überspringen und direkt Großeltern werden, denke ich manchmal.
Vielleicht waren meine Eltern noch nicht bereit dafür damals. Vielleicht haben sie zu viel auf mich, das einzige Kind in der ganzen Familie, projeziert. Vielleicht waren die Erwartungen zu hoch, die Vorstellungen komplett falsch, die Methoden einfach Blödsinn (Stichwort "Kindererziehung wie Hundeerziehung") - ich weiß es nicht. Jetzt, wo sie nicht mehr selbst die Verantwortung für das Gelingen der Erziehung usw tragen läuft es sehr gut. #kratz

Warte ab, entspann Dich und genieß Deine Schwangerschaft. Und bau Dir Bezugspersonen für Dein Kind auf, die nichts mit Deiner Mutter zu tun haben, sollte es schief gehen. Schwiegereltern, Geschwister des Partners, gute Freunde, Paten usw.
Aber gib der Sache einfach mal ne Chance. Ganz ohne Hoffnungen und Erwartungen. Vielleicht wirst Du überrascht.

Alles Liebe für die Geburt #klee

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>> Meine Kinder lieben sie, meine Eltern lieben die Kinder und bemühen sich, machen tolle Sachen mit ihnen und: Sie akzeptieren erstaunlicherweise meine/unsere Art die Dinge zu handhaben, auch wenn sie mit manchen Sachen sicher nichts anfangen können. <<

Hi, danke für deine Antwort.
Ja ich denke Abwarten ist erstmal keine schlechte Idee, wobei ich gerade beim letzten Punkt so meine Bedenken habe, also mit der Akzeptanz meiner Mutterrolle.
Das wäre dann zwar nichts zwischen dem Kind und ihr, sondern eher mein Problem, aber seit ich mal mitbekommen habe wie sie meinen Neffen entgegen dem ausdrücklichen Wunsch seiner Eltern mit Pudding vollgestopft hat, habe ich da nicht mehr viel Hoffnung, dass sie meine Meinung für voll nehmen wird.
Aber gut, dass muss man wohl abwarten.

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Wow, ich wüsste nicht, ob ich das so könnte. Du zeigst wahre Größe.

Wenn ich mir so die schrecklichen Geschichten hier durchlese, dann verstehe ich, warum manche den Kontakt abbrechen.

LG

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Ich habe es in ähnlicher Form erlebt. Nur dass sie mit mir nicht nur einen Abend nicht mehr gesprochen hat, wenn ich vergessen habe, den Müll runter zu bringen, sondern gerne mal über Wochen.
Ich war auch immer an allem schuld, wenn mich jemand wirklich ungerecht behandelt hat, war das mein Problem, weil ich eben so bin.
Es musste immer alles erledigt sein, wenn sie nach Hause kam, mit der Quintessenz, dass ich keine Hausaufgaben mehr gemacht habe, nicht mehr Klavier geübt habe, weil ich nach der Schule auch erstmal runter kommen musste. Hätte ich meine Hausaufgaben aber erst am Abend gemacht, hätte es Theater gegeben. Und nach dem ganzen Theater, was ich daheim hatte, brauchte ich nicht noch mehr Drama.
Glücklicherweise fiel mir die Schule sehr leicht und ich habe mein Abi trotzdem geschafft.
Sie darauf ansprechen nützt überhaupt gar nichts, weil es ja alles nicht stimmt und ich mir das nur ausdenke. Ich habe es ein paar Mal probiert und habe daraufhin den Kontakt reduziert. Habe extra in einer anderen Stadt studiert, damit ich ja nicht daheim wohnen muss und eben genug Abstand zu ihr habe.
Ich habe nur das Glück, dass sie zu anderen Kindern tatsächlich sehr lieb und nett ist. Meine Cousins (min 10 Jahre jünger als ich) lieben ihre Tante und haben sie schon immer geliebt. Nur bei mir dreht sie so frei. Von daher kann ich mit dem Interesse an ihren Enkel(n) ganz gut umgehen und sie kann auch mit ihm mal weg fahren, etc. Nicht zu lange, bzw länger als 1-2 Tage erst wenn er ordentlich sprechen kann, damit nicht das gleiche passiert, aber der Enkel der schon da ist und der der kommt, sind beides Jungs und die haben es bei ihr dann sehr gut.
Trotzdem bin ich über die reichlich 3h Abstand zwischen uns sehr glücklich und bin froh, dass wir uns so selten sehen.
Ich habe das Glück, eine insgesamt relativ stabile Person zu sein und vieles sehr rational zu sehen und konnte mich von ihr sehr schnell sehr frei machen.
Das einzige, was geblieben ist und was wirklich anstrengend sein kann, ist dieses ständige hinterfragen. War ich jetzt freundlich genug, gibt es irgendwas, was man mir vorhalten kann, bin ich selbst dran schuld, wenn jemand rumzickt, kann ich denjenigen wirklich anrufen oder geh ich ihm/ihr auf die Nerven... Es wird nach 15 Jahren nachdem ich ausgezogen bin besser, aber das werde ich wohl nie ganz abstellen können.

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Hallo!

Das was du hier schilderst ist wirklich schlimm, deine Mutter hat dich "emotional" misshandelt. Mein Vater war auch so so ein Spinner, nur er ist noch viel weiter gegangen - bei uns - als deine Mama bei dir. Deswegen weiß ich, wie es für dich war und auch jetzt noch ist.
Schlimm genug, dass deine Mama so zu dir war. Die Albträume und "auf das warten" bist jemand so reagiert, wie deine Mama Früher. (dein Beispiel mit dem Freund) Das zeigt auf jeden Fall schon, wie sehr belastend deine Kindheit war, vielleicht wäre eine gute Möglichkeit das aufzuarbeiten. (Therapie)
Für mich ist es zum Beispiel ein Problem, andere Menschen um Hilfe zu bitte, denn dann bekomme ich sofort Herzrasen, panische Angst. Für mich als Kind jemanden um Hilfe zu bitte, das war gefährlich.

Kurz noch zu deiner Mama: Nein ich möchte nicht, das Verhalten deine Mutter oder anderen Eltern hier als nicht "schlimm" bewerten. Versteh das bitte nicht falsch. Was deine Mama gemacht hat hätte nicht so sein dürfen. Wie du deine Mama beschreibst, das klingt eindeutig danach, dass sie selbst total überfordert war mir ihrem Leben. Und vielleicht war ihre Kindheit auch nicht besser, vielleicht wurde sie von ihren Eltern auch so behandelt? Keine Ahnung, aber eine Möglichkeit wäre es, denn das ist doch recht häufig der Fall. Das könnte ein Grund sein, warum deine Mama damals so war, wie sie eben zu dir war. Es ist keine Entschuldigung, aber ein Grund. Und manchmal sind solche Gründe zu kennen sehr wichtig. (die Frage wird irgendwann kommen, solltest du dich doch zu einer Therapie entschließen)

Leider ist es häufig so, dass Menschen nach außen hin, die Vorzeige Eltern sind, gut und alles ist perfekt. Und zu Hause ist es so schlimm, dass es kaum noch schlimmer geht.

Also jetzt zu deinem Anliegen. Ob du zu deiner Mama Kontakt möchtest, musst du selbst wissen. Hast du sie eigentlich je angesprochen, wie es dir geht, wie du dich fühlst? Was sie verbockt hat? Was sagt sie dazu?

Zu meinem Vater habe ich schon lange keinen Kontakt mehr, weil er Täter war. (so wie deine Mama) Zu meiner Mutter hatte ich auch keinen mehr, da sie alles ignoriert hat. Sogar 15 Jahre später, wurde immer noch alles ignoriert. Zu meinen Kindern, die waren damals drei und nicht mal ein Jahr alt. War sie immer eine sehr liebe Oma. Sie war geduldig, sie kümmerte sich und freute sich immer, wenn wir zu Besuch kamen. Manchmal hatte ich das Gefühl, sie wollte etwas gut machen. Alles besser machen, was aber nicht schwierig war, meine zwei Kinder brauchte keinen Schutz.

Allerdings habe ich dann den Kontakt abgebrochen, weil sie die Vergangenheit immer noch ignoriert hat. Sie hat mich mit ihrem Verhalten verletzt. Im Grunde hat sie meine Therapie blockiert/behindert. Sie starb ja dann. Heute hätten wir vermutlich auch keinen Kontakt mehr, außer sie hätte endlich geredet. Und meine Fragen beantwortet.

Im Grunde musst du selbst entscheiden, wie du mit deiner Mutter umgehst. Wären deine Kindern in Gefahr bzw. würde sie die Kids auch so behandeln wie dich
Denke das da vieles eine Rolle spielt.

Gruß Snaky

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>> Ich habe nur das Glück, dass sie zu anderen Kindern tatsächlich sehr lieb und nett ist. <<

Das ist bei meiner Mutter genau so, sie ist komplett in Kinder vernarrt.
Mir fällt es dadurch heute noch schwerer zu verstehen, warum sie ausgerechnet mich so behandelt hat.
Als Kind habe ich immer gedacht es liegt an mir, heute denke ich, dass sie mich einfach als Teil ihrer selbst gesehen hat und alles was sie an sich nicht mochte bei mir fertig gemacht hat.
Ich glaube egtl auch nicht wirklich, dass sie meinem Kind direkt schaden wollen würde.
Allerdings gab es auch schon Situationen in denen sie in Gegenwart meines Neffen ausgeflippt ist.

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Ich würde mich um keinen neutralen Umgang bemühen sondern den Kontakt abbrechen, mein kind würde sie nicht zu Gesicht bekommen. Wenn die restliche Familie (deine geschwister etc) dich gern hat dann wird sie auch kontakt mit dir halten? Wenn nicht, weisst du was du davon zu halten hast.

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>> Ich würde mich um keinen neutralen Umgang bemühen sondern den Kontakt abbrechen <<

Mein Vater mit dem ich ansonsten ein gutes Verhältnis habe, steht leider 100% hinter meiner Mutter. Die beiden gibt es nur im Doppelpack. Man muss auch sagen, dass er es indirekt zugelassen und unterstützt hat, dass sie als Mutter so ausgetickt ist, wie sie es eben ist.
Einmal hat er mir auch vorgeworfen, dass ihre Ehe in Gefahr ist weil sie sich wegen mir so viel streiten, da muss er wohl doch mal für mich Partei ergriffen haben. Allerdings sah die Lösung dann für ihn so aus, dass ich mich doch einfach ihr unterordnen könne.

Allerdings weiß ich nicht ob er den Kontakt zu mir wirklich komplett aufgeben würde wenn ich mich von ihr distanziere.

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Hallo.

Ich kann deine Gefühle sehr gut nachvollziehen. Ich habe auch teilweise eine sehr schlechte Kindheit gehabt und habe keinerlei emotionale Bindung zu meiner Mutter, die nichtmal die Hauptsorge für mich übernommen hat, das hat meine Oma übernommen. Leider ist meine Oma nicht viel besser als meine Mutter. Ich kann das alles jetzt nicht erzählen, mir fehlt die Zeit und das wühlt mich alles immer wieder sehr auf.

Ich kann dir aber bestätigen, dass ein kontaktabbruch zu deiner Mutter nicht funktionieren wird, wenn du Kontakt zur weiteren Familie wünschst. Ich habe nämlich leider zu gar keinem mehr aus der Familie Kontakt, nachdem meine Mutter den Kontakt abbrach und ich daran nichts ändern wollte. Aber es geht mir besser damit.

Was ich dir nur raten möchte: du darfst deine Gefühle deine Mutter betreffend über die Gefühle deiner Muttter stellen und auch über die fiktive Oma-Kind Bindung. Wenn es dir dermaßen schlecht gehen wird, wie du befürchtest, dann lass dein Kind eben nicht zur Oma. Dein Kind wird andere wertvolle Kontakte und Bezugspersonen erleben. Es geht nicht um eine Blutsverwandte Oma die zwangsläufig einen positiven Einfluss hat, das ist Quatsch. Lass nur zu, was du gut aushalten kannst und den Rest eben nicht.

Meine Mutter ist da ähnlich wie deine. Ursprünglich hatte ich ihr auch gesagt, sie kann ihre Enkelin dennoch gern sehen, aber sie würde sich eher die Zunge abbeißen, als mit mir zu reden. Anderen erzählt sie natürlich liebend gern, wie traurig sie ist, den Kontakt vorenthalten zu bekommen. Dank ihrer Sturheit hat sie sich seit 4.5 Jahren nicht gemeldet. Bei Gelegenheiten, die man sich sieht, hält die Sturheit sie sogar davon ab, ihre Enkelinnen anzusehen, selbst wenn ich sie mit Handschlag wirklich neutral bis offen begrüßen gehe.

Und emotionale Misshandlung an wundesten Punkten kenne ich auch. Lass dich dahingehend nicht nieder machen. Du wirst zu deinem Kind ein gutes Verhältnis haben und eine gute Mutter-Kind-Bindung. Du wirst dein Kind lieben können und es wird sich geliebt fühlen.

Ich wünsche dir alles erdenklich Gute

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>> Was ich dir nur raten möchte: du darfst deine Gefühle deine Mutter betreffend über die Gefühle deiner Muttter stellen und auch über die fiktive Oma-Kind Bindung. Wenn es dir dermaßen schlecht gehen wird, wie du befürchtest, dann lass dein Kind eben nicht zur Oma. <<

Danke für deine Antwort.
Ja ich habe da irgendwie das Gefühl dem Kind die gute Oma, die sie ja eventuell sein könnte, vorzuenthalten.
Auf der anderen Seite kann ich selbst von ihr kaum noch Zuwendung annehmen, bzw. wirkt das alles so falsch wenn sie sich doch mal interessiert oder mir Unterstützung anbietet. Ähnlich falsch wirkt es wenn ich mir gerade vorstelle wie sie mein Kind im Arm hält.
Ich will auch nicht, dass sie das Kind nutzt um ihr Leben zu füllen (sie hat wie gesagt null Interessen) oder sich vor anderen als tolle Oma zu profilieren. Sie meinte mal in großer Runde (auch vor den Eltern des Kindes), dass sie aus meinem Neffen das gemacht hat was er heute ist. Ich fand das unglaublich unsensibel, gerade weil die Eltern in einer Notlage und gezwungen waren die Betreuung tagsüber über einige Monate an sie abzugeben.

Aber da hilft wohl erstmal nur Abwarten wie es dann tatsächlich läuft...

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Hallo!
Mein Partner und ich haben nicht genau das Gleiche erlebt, aber etwas, dass in eine ähnliche Richtung geht. Und wir ein Kind haben, überlegen wir ständig neu, wie wir mit den Menschen umgehen sollen, die uns in unserer Kindheit schlecht behandelt haben.
Meine Mutter hat ihre Bedürfnisse in meiner Kindheit immer vor meine gestellt. So hat sie auch versäumt, mich vor Misshandlung zu schützen, weil das für sie finanzielle Probleme bedeutet hätte (lange Geschichte, aber für den Beitrag hier unwichtig). Abgesehen davon hatte ich die gleichen Regeln bzgl Haushalt etc wie du. Allerdings hat sie nie geschrien, sondern "nur" geschwiegen. Mittlerweile hat sie sich getrennt.
Mein Schwiegervater hat meinen Partner öfters geschlagen und hatte regelmäßig cholerische Ausbrüche. Meine Schwiegermutter hielt sich im Wesentlichen raus und findet bis heute, dass man darüber nicht sprechen sollte.
Nun zu dem, wie es heute ist: Sowohl meine Schwiegereltern als auch meine Mutter sind wundervolle Großeltern zu ihrem Enkel (Nr. 2 ist auch schon unterwegs). Sie geben sich viel Mühe und wir sehen sie mehr oder weniger regelmäßig, weil unser Kind sie mag. Mein Partner und ich haben eher neutrale Gefühle zu ihnen mittlerweile.
ABER sie werden NIE, oder zumindest nicht, solange mein Partner und ich Einfluss darauf haben, unsere Kinder alleine sehen. Auch nicht für ne halbe Stunde, wenn wir zum Einkaufen müssen oÄ. Und die Regel gilt auch, egal wie sehr sie sich anstrengen. Wie denken zwar, es ist unwahrscheinlich, dass sich die schlechten Dinge aus der Vergangenheit wiederholen könnten, aber sicher sein können wir nie. Und wir könnten uns nie verzeihen, wenn etwas doch mal was passieren würde, obwohl wir von der Vergangenheit dieser Menschen wissen. Einmal wäre einmal zuviel und meine Schwiegereltern und meine Mutter müssen mit der Konsequenz leben, die ihr Handeln von damals hat.

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>> ABER sie werden NIE, oder zumindest nicht, solange mein Partner und ich Einfluss darauf haben, unsere Kinder alleine sehen. <<

Das klingt tatsächlich nach einem guten Kompromiss, danke für die Anregung.

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Ich finde in Deinem Beitrag viele Parallelen zu meiner Mutter, wenn auch nicht in allen Punkten. Meine Mutter ist eine zutiefst unsichere und unzufriedene Person mit einer extrem niedrigen Frustrationstoleranz und Selbstbeherrschung. Ich bin mir eigentlich sicher, dass sie meinen Bruder und mich immer geliebt hat, aber zeigen konnte sie es uns nie. Sie konnte uns nicht in den Arm nehmen oder Küsschen geben; loben ging nur auf eine sehr sachliche Art in sehr eingeschränkten Bereichen. Oftmals hat sie uns emotional richtig fertig gemacht. Sie hat uns regelmäßig gesagt, dass sie uns hässlich findet, dass sie leider nicht so tolle Kinder hat wie XY aus ihrem Bekanntenkreis. Wenn wir Liebeskummer hatten, konnte sie nicht trösten, sondern brachte Sprüche wie "Hör auf zu heulen, der interessiert sich doch sowieso nicht für dich". Sie bohrte perfekt in jeder Wunde herum und hat es so geschafft, meinen Bruder und mich innerhalb von Sekunden an die Decke zu bringen. Sie selber ist wegen jeder Kleinigkeit explodiert - kaputte Glastüren, kaputtes Geschirr. Sie hätte uns nie bewusst als Erziehungsmethode geschlagen, aber in ihrer Wut ging sie wie eine Furie auf uns los, zog an Haaren und Ohren. Selbst nachdem ich schon Jahre zu Hause ausgezogen war und in einer anderen Stadt gelebt habe, beherrschte sie all das noch perfekt.
Mir hat eine Therapie geholfen. Ich bin nicht wegen der Beziehung zu meiner Mutter zur Therapeutin gegangen, hatte dort schon längst kein Problem mehr vermutet. Aber letztlich lief die Therapie darauf hinaus, all diese Situationen und Kränkungen zu bearbeiten, die so tief saßen. Ich bin sehr gestärkt aus der Therapie herausgegangen und habe mittlerweile ein ganz gutes Verhältnis zu meiner Mutter. Ich verachte sie nicht mehr und ich streite kaum noch mit ihr. Sie kann mir emotional nichts mehr anhaben, weil ich innerlich gestärkt bin. Wir umarmen uns nicht und haben ein eher sachliches Verhältnis. Ich weiß nicht, ob ich sie liebe. Sie liebt meinen Sohn und sieht ihn regelmäßig. Allerdings ist zum Glück immer mein Vater dabei. Darüber bin ich sehr froh, denn ich sehe auch, dass meine Mutter meinem Sohn nicht immer gut tut. So wie es jetzt ist, ist es für alle gut. Dennoch ist unsere Famiilie stark von den emotionalen Defiziten unserer Mutter geprägt. Ich kann weder mit meinem Bruder noch mit meinem Vater lange reden, ohne dass meine Mutter irgendwann Thema ist. Mein Bruder war wesentlich länger in Therapie als ich und auch einige Wochen in der Klinik.
Jetzt habe ich viel von mir geschrieben. Als Rat kann ich Dir eigentlich nur geben, Deine Erfahrungen professionell aufzuarbeiten.

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>> Ich bin sehr gestärkt aus der Therapie herausgegangen und habe mittlerweile ein ganz gutes Verhältnis zu meiner Mutter. Ich verachte sie nicht mehr und ich streite kaum noch mit ihr. Sie kann mir emotional nichts mehr anhaben, weil ich innerlich gestärkt bin. <<

Danke dir, das macht Hoffnung.
Ich hatte vor Jahren mal ein paar Testgespräche beim Therapeuten, wegen einer anderen Thematik.
Auch da hat sich dann schnell herausgestellt, dass die Ursachen bei den vielen unbearbeiteten Kränkungen und Glaubenssätzen der Kindheit liegen.
Leider war der Therapeut nichts für mich und ich habe nach dem Kennenlerngesprächen abgebrochen.
Jetzt habe ich in den letzten Jahren so viel Selbsttherapie mit Schreiben, Gesprächen etc. versucht, dass ich langsam denke, dass ich alleine nicht weiterkomme und es nochmal versuchen sollte.

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Puh.. das ist eine schwer zu lesende Geschichte finde ich und es tut mir leid, dass du eine so emotional instabile und lieblose Mutter hast.
Es gibt diesen schönen Spruch:
„Wenn ein Kind geboren wird, wird auch die Mutter geboren“, dh, du wirst in deiner Rolle als Mutter neue Seiten, neue Ansichten und auch neues Durchsetzungsvermögen entwickeln.
Ich würde also an deiner Stelle nichts tun, nichts versprechen und nichts thematisieren, bis dein Kind da ist. Dann wird alles überwältigend sein und dir wird sehr schnell vollkommen klar werden, ob du deine Mutter erträgst, oder nicht.
Deine Mutter kann trotz allem eine gute Grossmutter sein. Eure Beziehung könnte sich bessern. Es kann sein, dass du den Kontakt abbrechen möchtest. Alles möglich.
Aber deine Ansichten werden definitiv ganz klar werden nach der Geburt. Wenn sie nicht zu nah wohnt, dann ist die Gefahr, sie oft sehen zu müssen ja ohnehin nicht gegeben. Und vielleicht kann deine Mutter deinem Kind die Liebe geben, die sie dir nicht geben konnte.
Von daher würde ich vor Geburt erstmal gar nichts machen, was du nicht eh in den letzten 20 Jahren gemacht hast.
LG

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Hallo,

Ich glaube diese Art zu erziehen bzw dressieren haben noch ganz viele in unserer Generation abbekommen und erlebt. Und viele finden das auch immernoch normal und geben es so an ihre Kinder weiter. Das wirst Du evtl im Umgang mit anderen Eltern feststellen wenn dein Kind da ist.

Meine Eltern, aber zumindest meine Mutter, würde ich als ähnlich beschreiben. Mittlerweile sind alle Kinder ausgezogen und haben zwar regelmäßig aber keinen intensiven Kontakt. Auch unter uns Geschwistern wurde immer so ein Leistungs- und Konkurrenzgedanke geschürt, dass da kaum ein herzliches, geschwisterliches Verhältnis vorhanden ist.

Meine Mutter ist mittlerweile leider auch dazu über gegangen untereinander über uns zu lästern. Der einzige der noch direkt Druck von ihr bekommt ist mein Vater.

Ansonsten darf ich mir anhören was meine Schwester und ihr Mann alles falsch machen. Meine Schwester was an meinem Mann so falsch ist und wir beide warum die Freundin unseres Bruders auch nicht die richtige Wahl ist.

Meine Mutter ist aber auch vollkommen beratungsresistent. Mein Vater hat lange eine Psychotherapie gemacht und wir haben eigentlich den Eindruck dass er damit eigentlich versucht hat unsere Mutter zu therapieren. Die war aber nie, trotz Einladung, auch nur zu einer Sitzung mit.

Nach der Geburt unserer ältesten Tochter war ich in der Psychiatrie weil ich eine fette Depression hatte. Danach haben meine Eltern angefangen mir gegenüber Mal Anerkennung zu zeigen. Allerdings nie ohne die Einschränkung dass ich das was ich leiste ja nie schaffen würde wenn sie mich nicht so phänomenal erzogen hätten.

Das es nichts mit Erziehung zu tun hat wenn man nach 12 Stunden außer Haus nach einem 10 Schulstunden Schultag seine Lektüre liest während man Papas Unterhosen bügeln muss und dafür angeschrien wird dass man sich Mal bitte konzentrieren und beeilen soll weil es beim Fernsehkucken so ungemütlich ist wenn die ganze Zeit das Bügeleisen im anderen Raum dämpft... Sprechen wir nicht drüber.

ABER... Zu meiner Tochter haben meine Eltern tatsächlich ein gutes Verhältnis. Bis auf wenige Aussetzer, auf die ich sie auch ansprechen kann und bei denen sie sich echt auch Mühe geben läuft es ganz gut und meine Tochter ist auch gerne da. Enkel sind halt da um verwöhnt zu werden und nicht um erzogen zu werden.

Das hat die letzten 4 Jahre ganz gut geklappt. Gerade sind meine Eltern aber in einer Ausnahmesituation. Sie haben die Pflege einer Angehörigen übernommen und sind selbst psychisch wieder extrem angeschlagen. Gerade reicht es meiner Mutter deswegen nicht auf meinen Vater "einzzdreschen" sondern auch ich bekomme ihre Launen wieder sehr zu spüren. Ich bin in der 40. SSW und sie zeigt keinerlei Interesse an mir sondern ruft nur alle 1-2 Wochen Mal an um mir zu erzählen dass ich das gar nicht schaffen kann mit zwei Kindern und sie dann nach der Geburt die Große für mehrere Wochen zu sich nimmt.

Bei ihr scheint das Muster zu sein dass sie einfach in Phasen der Überforderung durch finanzielle Ängste, berufstätig mit 3 Kindern, jetzt die nervenaufreibende Pflege austickt weil sie ihrem eigenen Anspruch nicht gerecht wird, das aber nicht reflektieren kann und dann andere schlecht macht.

Für mich bedeutet dass, das wir jetzt auf Abstand gehen. Sie ist aus der Babysitterplanung für die Geburt raus weil ich keine Lust darauf habe ihr zu ewiger Dankbarkeit in jeder schlechten Phase verpflichtet zu sein und ich werde ihr ganz sicher nicht in so einer Phase eines meiner Kinder überlassen. Ich habe ihr Klipp und Klar gesagt dass sie selbst jetzt einfach psychisch stabilee werden muss bevor sie durch uns weitere Verantwortung übertragen bekommt. Ich habe ihr Adressen von Selbsthilfegruppen genannt weil ich sehe dass sie Hilfe braucht, aber ich muss jetzt an unsere Familie denken und auch wenn sie behauptet meine Tochter wäre für sie die beste Ablenkung: NEIN

Was ich sagen will. Es kann sein, dass es total gut geht und deine Mutter eine tolle Oma ist und du plötzlich feststellst, dass sie dich doch respektiert, auch wenn Eigenlob mitschwingt. Aber wenn sie wieder die gleichen Probleme bekommt, stehst du wieder da und die alten Wunden werden wieder aufgerissen.

Da musst Du für dich entscheiden ob du damit umgehen könntest. Wenn nicht, dann distanziere dich weiterhin und nenne auch den Grund. Lass es nicht auch noch auf dir sitzen das sie der Meinung ist du würdest grundlos und boshaft entscheiden. Es liegt in ihrer Verantwortung.

Alles, alles Gute

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Hallo,

ich kann auch sehr gut nachvollziehen, was du schreibst. Meine Mutter ist ähnlich bis genau so, es ist verschieden und hat sehr viele Facetten.

Im Grunde bist du es ihr nicht schuldig, viel Kontakt zu ihr zu haben. Ich habe auch eine kleine Tochter von 5 Monaten und meine Mutter interessiert sich seit 3 Monaten kein Stück für uns, weil ich einen Fehler beging:
Ich stellte sie und ihre Taten das erste Mal in Frage. Als Strafe lässt sie mich unter ihrer Ignoranz leiden und drückt mir verletzende Sprüche.

Habe Abstand zu ihr genommen um wieder zu mir selbst zu finden. Wir Kinder, die sowas erleben mussten, haben uns nie wirklich mit unserer eigenen Person befasst, man stellte seine eigenen Bedürfnisse und Wünsche meist hinten an, Hauptsache Mama ist zufrieden. Ich zB wollte es immer jedem recht machen und blieb auf der Strecke.

Vielleicht täte dir Abstand auch gut? Du bist kein Kind mehr und brauchst dir und deiner Familie keine Beleidigungen etc. mehr antun.

Vielleicht möchtest du auch privat ein bisschen schreiben und wir tauschen uns aus?

Ich wünsche dir das allerbeste, denke an dich und deine kleine Familie :)