Hallo Ihr Lieben,
lange habe ich mich nicht mehr hier gemeldet. Hatte in den letzten Monaten sehr viel um die Ohren. Möchte euch nur kurz mitteilen wie es mir/uns jetzt geht.
Arbeite schon länger wieder Teilzeit. Witwenrente, Halbweisenrente usw läuft alles. Geld reicht das ich das Haus einigermaßen halten kann. Allerdings wird sich das in den nächsten Monaten auch ändern. Ich habe mein Haus verkauft, bzw. werde es verkaufen. Spätestens am 1.11.2018 bin ich hier raus.
Ich kaufe eine kleine Wohnung für meine Tochter, Hund, Katze und für mich (mieten ist hier schlecht, da viele leider keine Haustiere haben wollen). Ich freue mich darauf, weil es ein Neuanfang ist. Die Wohnung ist in einem so geplegten und guten Zustand, das ich nur Streichen muss.
Das mein Mann nicht mehr da ist.....daran habe ich mich gewöhnt und ich merke das ich ganz gut alleine klar komme. Meine Tochter ( jetzt 14, bald 15 Jahre alt) hilft mir ein wenig. Wir sind ein gutes Team. Wenn wir in der Wohnung sind, wird finanziell alles einfacher werden und dann kann ich auch wieder was sparen, was mit sehr wichtig ist. Wenn ich Glück habe, ist die Wohnung spätestens in 7 Jahren abbezahlt. Das ich jetzt viel Streß habe mit den Vorbereitungen, der Bank, Makler usw. ist ja normal und da muss ich jetzt durch. Da wir viele Möbel hier im Haus haben, die ich nicht mitnehmen kann, werde ich einiges wohl spenden. Ich verkleinere mich ja um über 100 qm.
Aber ich glaube es wird besser werden. Es wird sich so umgestellt, das ich alles gut bezahlen kann.
Jetzt ist alles sehr knapp bemessen und am Haus müßte man langsam wieder etwas machen. Das würde mich wieder einiges Kosten. Das Haus war bisher meine größte Last. Immer Angst zu haben es geht etwas kaputt, was man dann reparieren lassen muss. Ich kann zwar viel selber machen und mache auch viel selber, aber alles geht halt nicht. So alleine die Verantwortung für so ein großes Objekt zu haben ist einfach Mist wenn das Geld knapp ist. Mein Mann hat sehr gut verdient und da haben wir uns auch nie Sorgen machen müssen.
Auf Dauer möchte ich nicht am Limit Leben müssen und auch die Sorgen los werden. Ich hoffe das ich mich dann auch etwas entspannen und erholen kann. Auf der Arbeit fühle ich mich wohl. Meine Kollegen wissen Bescheid und unterstützen mich auch. Es macht Spaß und ist immer lustig bei uns. Das tut mir gut. Mein Chef würde mir sogar beim Umzug helfen, muss er aber nicht.
Klar denke ich oft an meinen Mann, aber es beherrscht nicht mein Leben. Unsere Familie war nie groß gewesen, jetzt ist sie kleiner geworden. Aber meine Tochter und ich wuppen das schon, da bin ich mir sicher.
Also wie Ihr seht geht es uns ganz gut. Man sollte nicht in der Trauer versinken, sondern man sollte weiterleben und es sich schön machen. Denn das hätte auch mein Mann so gewollt. Da arbeite ich dran. Das ist mein Motto und auch wenn ich mal traurig bin und meine Krise habe.
Ich möchte mich nochmal bei euch für die Anteilnahme und Ratschläge bedanken. Auch wenn das schon länger her ist.
LG
Sonja
LG Sonja
So geht es mit jetzt, mein Mann seit über einem Jahr tot
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Wieso?
Was wäre dir denn genehm? Ein tränenreicher Jammerpost?
Freut mich, dass es dir und deiner Tochter gut geht.
Alles Gute
Ich wünsche Dir und Deiner Tochter weiterhin alles Gute! Egal, was "die Leute" sagen (oder hier schreiben) DU musst sehen, wie für Dich und Deine Tochter das Leben gut weitergeht. Wie Du das machst, geht sowieso keinen was an. Ich bin sicher, Dein Mann sähe es genauso. Macht ruhig weiter so, wünsche euch viel Glück
LG Moni
Hallo!
Ich bewundere deine Stärke, wie sehr du nach vorne schauen kannst und nicht den Mut verlierst.
bitte lass dich nicht fertig machen. Natürlich fehlt Dir Dein Mann weiterhin, aber der Alltag funktioniert wieder, und das ist wichtig und richtig. Was anderes hätte er ganz sicher auch nicht gewollt.
Hallo,
ja ich bemühe mich sehr den Alltag weitergehen zu lassen. Bin da auch etwas hart gegen mich selber. Anders würde das nicht funktionieren. Aufgeben und rumjammern ist für mich keine Option. Immerhin leben wir ja noch und mein Mann hat mir auch gesagt das ich das auch alleine schaffen werde und ich möchte ihn ungerne enttäuschen. Damals als er die Diagnose bekam haben wir ja darüber gesprochen.
Klar denke ich viel an ihn und ich vermisse ihn auch. Aber er ist nunmal nicht mehr da und kann mir nicht mehr helfen. Also mach ich das alleine. Kraft gibt mir auch der Gedanke das er mir das zutraut und natürlich auch meine Tochter.
Das Leben mit meinem Mann war schön gewesen. Wir waren 17 Jahre verheiratet und sind durch Dick und Dünn gegangen. Den letzten Kampf haben wir verloren. Jetzt muss ich einfach alleine weiterkämpfen.
Danke für deinen Beitrag
Sonja
Es passiert mir selten im Netz.....aber diese Worte von dir treiben mir grad die Tränen in die Augen.....vor Rührung.
Hi,
ich denke es war keine leichte Entscheidung das Haus abzugeben, viele Erinnerungen....
ABER wenn eine finanzielle Last weg ist, kann man Nachts besser schlafen und wieder nach vorne schauen.
Toll , wenn Dein Teenager Dich unterstützt , besser kann es nicht sein.
Viel Glück für die Zukunft, wer weiss was positives noch kommt!
lg
lisa
Hallo,
ja es ist wirklich sehr schwer. Am Anfang dachte ich, ich wäre nicht dazu in der Lage das Haus fremden Menschen zu zeigen ohne zu heulen. Aber ich habe es geschafft.
Es kommt eine neue Familie in das Haus und das freut mich irgendwie. Dieses Haus ist einfach für uns Beide viel zu groß. Die Kosten sind wirklich hoch.
Ich verkaufe das Haus selber, ohne Makler. Dachte vorher auch nicht das ich das so kann. Aber ich sehe die Zukunft, die dann einfacher wäre. Wir haben sehr viel am Haus gemacht, zusammen. Das alles erinnert natürlich. Aber ich denke das wir einen Neuanfang gebrauchen können. Einen Ort der neue Erinnerungen bringt.
Davon abgesehen hat mein Mann auch gesagt das ich es wohl dann verkaufen muss/sollte. Ich muss ehrlich sagen das ich froh bin, wenn das alles vorbei ist. Dieses hin und her jetzt mit Banken usw. ist echt anstrengend für mich.
Danke für deinen Beitrag
Sonja
Hallo Sonja,
Ich habe deine Threads damals verfolgt.
"So lange" ist das schon wieder her?
Hut ab vor dir und wie du alles meisterst!
Weiterhin alles Gute
VG Rudyline
Hallo,
ja, ist schon solange her. Ich kann es auch nicht wirklich glauben. Danach ist soviel passiert. Die Zeit ist gerannt und vieles hat sich verändert.
Danke für deinen Beitrag
Sonja
Liebe Sonja ich finde dich nicht kalt. Sei stolz auf dich und schau weiter lass dich nicht hängen und lass dich nicht von irgendwelchen Leuten verunsichern. Viel Glück in der Zukunft.
Hallo,
dank dir für deine Worte.
LG Sonja
😘
Hallo,
Ich kenne deine Geschichte zwar nicht genau, hoffe aber inständig, dass es dir wenigstens halb so gut geht, wie du hier berichtest.
Dir und deiner Tochter wünsche ich von unbekannter Seite weiterhin alles Gute und die nötige Kraft.
Eines muß ich noch loswerden,
es wäre absolut legitim, in deiner Situation auch mal zu jammern.
Du wirst gewiss auf deine Art trauern.
Hoffentlich reicht es für die seelische Bewältigung deines Verlustes und du verdrängst nichts.
LG
Hallo,
ich habe schon Zeit zu trauern. Ich bin ein Typ, der da sehr viel drüber geredet hat. Leider wohnt keiner von meiner Familie hier in der Nähe und so lief viel über Telefon. Jammern....viele haben mir gesagt das ich schon fast das Recht darauf hätte in meiner Situation.
Das kann ich aber nicht so richtig. Ich weine meist Abends wenn ich im Bett liege und über alles nachdenke. Dann kommt das oft hoch. Dann lass ich das auch raus und mir gehts besser.
Am Anfang war das noch extrem, weil einfach alles irgendwie kaputt war. Er war nicht mehr da und ich plötzlich alleine. Ich wusste zwar länger das er sterben würde, aber als es dann soweit war, dachte ich einfach: das kann gar nicht sein. Es hat etwas gedauert bis das bei mir dann angekommen ist. Dann war ich Tagelang schon etwas gelähmt und stand neben mir. Dann wurde es mir bewusst und ich habe dann schon viel geweint. Jedes bisschen erinnerte mich dann an ihn und die Tränen flossen.
Dann die Frage: Wie gehts weiter? Aber meine Familie war für mich da. Sie hätten nie damit gerechnet das ich das so hinbekommen würde. Sie haben echt gedacht ich würde Depressiv werden. Vielleicht auch Hilflos bin, weil mein Mann viel gemacht hat. Doch mein Mann hat mir immer gesagt das ich mehr drauf hätte als ich selber dachte.
Meinen Fokus habe ich dann auf das Aufbauen der Zukunft gesetzt. Habe mich drangesetzt alles zu regeln. Das hat mich enorm abgelenkt, zumindest tagsüber. Da ich vorher lange nicht mehr gearbeitet habe, habe ich mich drangesetzt etwas zu finden. Der erste Job war echt hart (Pflegehelferin in der Altenpflege, wo dann auch eine alte Dame gestorben ist) und ging mir auf die Gesundheit. So das ich das wieder aufgeben musste.
Anfang dieses Jahr habe ich dann den für mich passende Job gefunden, wo ich jetzt seit 6 Monaten bin. Im Grunde lenke ich mich damit erfolgreich ab. Ebenso wie jetzt das organsieren des Kaufs und Verkaufts. Ich weiss nicht wie es wird, wenn wir umgezogen sind und wir da unsere Ruhe haben. Das wird sich dann zeigen. Finanziell wird es uns auf jeden Fall viel besser gehen, emotional hoffe ich auch.
LG Sonja
Du bist eine starke Frau!
Sei stolz auf dich und euch und gehe den Weg weiter!