Ausgelaugt

Hallo zusammen,

ich habe lange überlegt, wo ich das hier posten soll, und hoffe, dass es hierhin passt :-)

Mir wird gerade in meinem Leben alles einwenig zu viel. Und ich möchte mir das von der Seele schreiben und einfach mal den Kopf frei bekommen.

Es ist alles gut! Ich liebe meine Familie, meine Eltern sind toll und immer für uns da und meine Schwiegereltern sind wirklich ganz normale Menschen mit ihren tollen und weniger tollen Seiten. Ich bin 31 Jahre alt, und habe zwei wundervolle Mädels, einen tollen Mann und einen kleinen Welpen :-) Ich bin sehr dankbar für mein Leben und wie ich es leben darf, ABER ich bin mit meinen Kräften am Ende und versuche so gut ich kann gegen eine Depression anzukämpfen.

Ich komm einfach nicht mehr vorran. Seit üner einem Jahr schreibe ich an meiner Masterarbeit und werde einfach nicht fertig. Das belastet mich so dermassen, dass ich das Gefühl habe, ich vergeude meine Lebenszeit damit. Aber ich bin so gut wie fertig. Meine Dozentin lässt mir alle Freiheiten aber damit ist auch die Unterstützugn ihererseit bei Null. Wenn ich mich an sie wende, dann spricht sie nie klartext was sie von mir erwartet und so fühle ich mich immer damit alleine gelassen. Ich habe das angesprochen und ihre Antwort ist, ich soll es so machen, wie ich es meine. #kratz das hilft mir nicht. Ich habe über ein halbes Jahr für den Forschungsteil gebraucht und bin mitlerweile damit durch. Ich bin in der Phase, in der ich alles analysiere und konspektiere. Diese Phase ist aber so zeitintensiv, dass ich dann meine Kinder über mehrere Tage nachmittags bei meinen Eltern abgebe um einigermassen voranzukommen. Ich muss mich viel einlesen und das braucht Zeit. Und da fangen meine Gewissensbisse an. Ich weiß, je schneller ich fertig bin, desto schneller bin ich frei, und kann mehr über mein Leben bestimmen, aber ich komme soooooo langsam voran, dass mich das richtig fertig macht. Ich möchte Leben, meine Kinder glücklich machen und nicht immer deprimiert rumlaufen, weil ich gerade wieder vor irgendwelchen SChwierigkeiten bei der Analyse der Interviewtexte stecke. :-( das macht mich so unendlich traurig. Ich habe das Gefühl, ich bewege mich im Kreis= je mehr ich mit der Arbeit beschäftigt bin, desto elender fühle ich mich in Bezug auf meine Kinder, und desto schlechter komme ich bei der Arbeit vorran, warum? Ich weiß es nicht. Ich gebe mir so viel Mühe, und komme dennoch so schlecht vorran. Mein Mann unterstützt mich, aber durch seine Selbstständigkeit sind wir jeden Monat mega knapp bei Kasse und müssen zusehen, wie wir über die Runden kommen. Er kann es kaum abwarten, bis ich endlich arbeiten gehe (ich auch) und es uns finanziell besser geht. Das belastet mich auch mega. Aber ich habe auch Bachschmerzen von den Gedanken, dass ich mich um die Kinder, Haushalt und unser finanzielles Durchkommen kümmern soll und die Masterarbeit einfach wie ein Felsbrocken im Magen liegt. Ich würde am liebsten alles schmeissen, aber doch nicht so kurz vor dem Ziel. Ich habe das Gefühl, dass die Unsicherheit darüber, ob ich in die richtige Richtung forsche, ob das alles einen Sinn ergibt, was ich da mache, ob ich diesen Sinn auch gescheit formuliert habe, dass ich mich damit alleingelassen fühle und dass das der Grund ist für mein lahmes vorrankommen. Ich habe schon des Öffteren meine Forschungsfragen umformuliert und mitten in der Textanalyse festgestellt, dass ich die falsche Methode verwende. Meine Freundinen aus der Uni sind längst feritg, (habe zwischendurch das zweite Kind bekommen und hatte damit mitr die Auszeit genommen). Es hat gedauert, bis ich mich überwunden habe ein paar meiner Freundinen zu bitten, sich das eine oder andewre Kapitel durchzulesen. Aber da hieß es: habe so viel zu tun und weiß nicht, ob ich dazu komme, frag doch auch die anderen. Nun ja, danach habe ich mich nicht mehr getraut die anderen zu fragen, weiß alle viel beschäftigt sind. (bin leider eher von der schüchternen Sorte #klatsch). Nun ja, ich sage mir immer, ich schaffe es auch alleine, und das was daraus kommt, wird meine Note, ob gut oder nicht. Aber das verunsichert mich so unendlich. Nicht mal den Forschungsrahmen wollte die Dozentin mit mir absprechen, weil ich es selber entscheiden soll und mal einfach machen soll. Ich krieg das hin, ich weiß, aber wie lange soll das denn noch dauern #zitter.

Ich kämpfe mit meinem Gewissen, denn ich habe das Gefühl, dass ich so durcheinander bin leidet einfach jede Seite in meinem Leben. Meine Kinder, mein Mann, der Haushalt #schwitz.

Ich weiß, ich schaffe das, ich glaube da fest dran. Aber gerade, jetzt gerade fehlt mir einfach ein Tritt in den Allerwertensten um endlich aufzuhören daran zu denken, was ich alles zu tun habe und wie ich es am Besten nicht vermassele, und anfange endlich wieder reinzuhauen #schwitz

(ich habe mich im Studium dafür entschieden Kinder zu bekommen, und nicht erst nachdem ich fertig studiert habe und mir eine Karriere aufgebaut habe, einfach weil ich ein SCheiß angeborenen Herzfehler habe und mir gesagt wurde, je früher desto besser. Nun ja und ich will dewegen weder auf das Studium noch auf eine Familie verzichten)

habt einen schönen Sonntag #blume

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An den meisten Unis gibt es so Kurse, Veranstaltungen für solche Schreibblockaden etc.

Ansonsten: Es ist eine Masterarbeit und keine Promotion. Mir ist schon nicht ganz klar, was man da ein halbes Jahr schon alleine forscht. In der Regel hat man nur 4-6 Monate insgesamt für die ganze Arbeit Zeit.


Wenn es bei euch finanziell knapp aussieht, sollte dein Mann auch die Selbstständigkeit aufgeben und sich einen gut bezahlten Job suchen.

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Kommt immer auf den Fachbereich an. Ich habe damals in Ingenieurwissenschaften geschrieben, Thema war aus der Praxis, da musste ich auch mal auf Schnittstellen warten.
Die tatsächliche Schreibarbeit hat aber nur ca. 3 Wochen gedauert.

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Danke für deine Antwort!

Wegen dem zeitlichen Rahmen, ich habe mehrere Interviews in bestimmten zeitlichen Abständen durchgeführt. Es hat aber auch gedauert, bis ich eine angemessene Anzahl an Freiwilligen gefunden habe #hicks

Ich empfinde es aber auch meinem Mann gegenüber ungerecht von ihm zu verlangen/erwarten, dass er seine Selbstständigkeit aufgibt, nur weil diese nicht so viel einbringt wie erhofft. Er liebt, was er tut, und soll es weiter machen, solange er es für richtig hält. Er gibt sich sehr viel Mühe und das schätze ich. Was nicht heißt, dass mir das gefällt, natürlich wäre ich sorgenfreier, wenn er eine gut bezahlte Angestelltentätigkeit hätte, aber das ist wohl Charaktersache und das kann ich nicht von ihm verlangen oder erwarten. :-(

Wegen den Kursen bzgl. Schreibblockaden werde ich mich erkundigen, danke. Ich weiß zwar nicht, ob mir das was bringen kann, denn es geht ja um konkrete Fragen zu meinem konkreten Thema und eigentlich geht es mir ja dabei, weil ich mir kein Biuld machen kann, was meine Dozentin erwartet, aber vielleicht bekomme ich dort ja hilfreiche Tipps im Umgang mit sowas :-)

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Wie wäre es denn in gerade einer so arbeitsintensiven Zeit eine Haushaltshilfe zu nehmen?

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Danke für deine Antwort!

Für mich wäre das natürlich optimal. Aber dadurch, dass wir finanziell sehr schlecht da stehen, setzen wir schon in vielen Sachen gewissen Prioritäten, das bedeuten würde, dass für eine Haushaltshilfe wir auf andere Sachen versichten müssen. Momentan eher die Kinder. Und das würde mein schlechtes Gewissen in unerträgliche Dimensionen bringen. Aber das ist ok. Denn es gibt in unseren Freundes und Bekannten kreis wohl niemanden mehr, den unsere Unordnung noch Schocken kann #schein

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Also jetzt mal ehrlich. Vielleicht noch um staatliche Hilfe bitten bei solchen First World Problems?

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Ich kämpfe mit meinem Gewissen, denn ich habe das Gefühl, dass ich so durcheinander bin leidet einfach jede Seite in meinem Leben. Meine Kinder, mein Mann, der Haushalt #schwitz.

Und was ist mit dir?
Lass dir den Haushalt abnehmen, dir bei den Kindern helfen, jetzt gerade bist nur du dran. Deine Kinder und dein Mann werden es dir verzeihen.

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Danke für deine liebe Antwort. Das berührt mich sehr.

#blume

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Bitte gerne
Auch du hast Ruhe und ICH Zeit verdient :*
Auch das darf Mama sein heißen.
Mach dich nicht kaputt. Davon hat noch weniger jemand was.

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Gibt es an der Uni noch andere Ansprechpersonen?
Dozentin klar, aber die bringt dich nicht weiter. Gibt es noch andere in deinem Fachbereich?

Gibt es noch andere Studienkollegen, die noch nicht Eltern sind?

Fragen kostet Überwindung.
Aber manchmal muss man mehrmals fragen, bis man die Hilfe findet, die man braucht.
Für den Job eine gute Übung ;-)

Die Ängste und Sorgen kenne ich nur zu. Nach meiner Krankheit wieder einzusteigen, war auch von Unsicherheit geprägt. Schaffe ich es? Wie schaffe ich es? Was brauche ich dazu? Klappt es finanziell?
Fragen hat jedes Mal Überwindung gekostet. Aber jede andere Person die ich fragte, hat mich weiter gebracht. Die einen, weil ich wusste: da brauche ich nicht noch mal zu fragen. Die anderen, weil sie Tipps hatten, wohin ich mich wenden kann.

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Hi,

Also ich habe meine Masterarbeit fertig geschrieben als meine Kleine 1 Jahr und der Große 2,5 war.
Ich hatte zu denn Zeitpunkt den Programmierteil fertig, und musste nur noch etwas Theorie dazupacken und schreiben, also ähnlich wie bei dir. Ich habe meine Mann mit den Kindern für zwei Wochen zu den Schwiegereltern geschickt, dann noch eine Woche in der Bib verbracht und war dann fertig.
Note war 1,3 kann also nicht die schlechteste Strategie gewesen sein.
Ich musste aber auch fertig werden weil ich schon ein Jobangebot hatte für das der Master Vorraussetzung war.
Ich kann das nur empfehlen. Man muss sich einfach konzentrieren können, und der Zeitraum ist ja übersichtlich.

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Danke für deine Antwort!

Hut ab und tolle Leistung!!!

Ich bin in meinem Kopf eigentlich auch fertig, und würde sich die Möglichkeit ergeben mal über mehrere Tage durchgehend an der Arbeit schreiben zu können, wäre das sehr hilfreich, nur weiß ich nicht, wie ich das anstellen könnte. Optimal wäre, wenn meine Eltern die beiden für ein paar Tage nehmen könnten, aber das geht leider nicht, meine Mama ist gesundheitlich nicht mehr fit und mein Papa alternsmässig leider auch nicht. Sie würden mir nicht absagen, aber das kann ich den nicht antun. Und meine Schwiegereltern haben die Kids noch nie länger als für 3-4 Stunden beaufsichtigt. Das nehm ich hin und das ist in Ordnung. nun ja, ich versuche es in Rahmen meiner Möglickeiten weiter #blume

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Warum lässt du dir nicht helfen? Ich würde die ganze Familie mal zum Kaffee einladen und dein Problem schildern. Wenn alle zusammen einen Notfallplan organisieren wird und muss es doch möglich sein, dir 2 Wochen freie Zeit zu geben. Du musst doch nicht allein für alles eine Lösung finden. Dein Mann kann doch auch mal Urlaub nehmen.

LG

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Kann sein, dass das jetzt hart rüberkommt, aber wenn man eine Familie zu unterhalten hat, kann nicht einer dauerstudieren und der andere sein Hobby zur schlecht bezahlten Selbständigkeit machen.

Anfangs klingt es auch noch so, als wäre Dein schlechtes Gewissen der Hemmschuh, der Dich die Kinder nicht länger fremdbetreuen lässt, dann später schreibst Du ja, dass die Familie nicht wirklich zur längerfristigen Betreuung zur Verfügung steht. Wenn Du keine Möglichkeit hast, die Kinder auch mal über Nacht auszuquartieren (oder Dich selbst auszuquartieren, quasi "in Klausur zu gehen"), dann musst Du eben versuchen, die wenige Zeit, die Dir bleibt, optimal zu nutzen. Oder Du gestehst Dir ein, dass es momentan eben nicht kappt und versuchs, auch ohne den Abschluss einen Job zu finden, in dem Du genug verdienst, um Deinem Mann weiter seine Selbständigkeit zu ermöglichen. Aber dann wirst Du vermutlich auch nicht mehr Zeit für die Kinder haben, als jetzt.

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Hi
Zunächst einmal solltest du dich beruhigen und dir nicht einreden, dass es nur an dir liegt.
Es ist für viele Studenten normal, dass kurz vor dem Ende alles auf einen hereinbricht.
Ich kenne viele Kommilitionen die nach einem bis dahin erfolgreichem Studium kurz vor dem Abschluss nicht mehr wussten wo oben und unten war.
Ich wusste am Ende meines Examens nicht mehr was ich am ersten Tag überhaupt für ein Fach hatte #schwitz
Das gehört irgendwie dazu, vor allem wenn man eine doppelt Belastung durch die Familie hat.
Sprich doch noch einmal mit deiner Betreuerin. Sag ihr wo du konkret Hilfe brauchst und erklär ihr deine Blockaden. Viele Betreuer und Doktorväter/-mütter wollen dem Schreibenden nicht zu sehr auf den Schlips treten und halten sich daher stark zurück. Es ist aber ihre Aufgabe dich zu betreuen und auch, natürlich in einem gewissen Rahmen, dir Hilfestellung zu leisten.
Die Kurse gegen Schreibblockaden können wirklich helfen, vor allem dabei endlich ein Ziel festzulegen und einen realistischen Zeitplan aufzustellen.
Das Bedürfnis kurz vor Abgabe alles hinzuschmeißen kann wahrscheinlich so manch einer nachvollziehen.
Ich hab mir zBSp überlegt, dass Hundefrisör doch auch ein ganz netter Beruf wäre #schein
Aber du hast so viel Zeit und Mühe investiert, da schafft man den letzten Rest auch noch#klee

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Hi
kannst du auf deinem Forschungsgebiet andere Dozenten Anfragen?
Ansonsten etwas Geld in die Hand nehmen und jemanden das „professionell“ durchschauen lassen?
Denk es dir so: es ist eine harte Zeit und momentan müssen alle (inkl dir) zurückstecken, aber wenn du den Master hast, hast du ihn. Das bringt nur Vorteile.
Weder dein Mann soll aufgeben, noch du. Das ist nur ein kurzfristiges Trostpflaster, aber auf lange Sicht habt ihr beide verdient, eure Traumberufe auszuüben.
Finde auch die Idee gut, dass du über einen kurzen Zeitraum wirklich arbeiten kannst und irgendjemand die Kinder nimmt. Kann dein Mann als selbständiger nicht 2 Wochen Urlaub nehmen und du gehst wo hin zum Fertigschreiben?
LG

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Hi calsey, ich würde mir das mal durchlesen. Ich habe bestimmt was total anders studiert aber vielleicht hilft ja auch ein komplett unvoreingenommener Blick auf die Sache. Schick mir einfach eine PN, wenn du das Angebot annehmen möchtest.
Lg