Thema Alleinerziehend

Hallo ihr Lieben,
mein Anliegen steht ja schon oben.
Mein Freund und Vater meiner jüngsten Tochter wohnt momentan noch bei uns.
Er wird aber demnächst ausziehen, weil die ganze Situation untragbar ist.
Er säuft. Versäuft das ganze Geld(wo wir eh
fast keins haben, weil er 3 Monate krank zuhause war). Wenn er dann frühs nachhause kommt, macht er Terror.
Ist nie zuhause, ständig unterwegs und kümmert sich kaum um die kleine (6mon).

Alles was ich mache ist falsch, was ich nicht mache ist auch falsch.
dennoch habe ich Angst vor dem Tag, wo er ausziehen wird. Ich habe sehr Angst alleine zu sein(war immer schon so).

Es wird wahrscheinlich eine Erleichterung, trotzdem graut es mich davor. auch das ich Alles nicht schaffe. Habe noch eine große Tochter mit 7 Jahren.

Ich weiß auch gar nicht, was ich mir von dem Beitrag erhoffe, es musste einfach nur mal raus. Vielleicht gibt es ja sogar Gleichgesinnte?!

LG

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 "auch das ich Alles nicht schaffe"

Was tut er denn jetzt, was du zusätzlich alleine auf die Reihe kriegen musst, wenn er weg ist?

Ich kann dich verstehen. Vor 11 Jahren war ich in einer ähnlichen Situation, obwohl mein Ex nicht randaliert hat oder so. Aber die Angst vor Veränderung halte ich für normal. Es ist nicht die Angst vor der Zukunft, sondern die vor dem Schritt an sich.

Stell dir mal vor, du wirst nachts ruhig schlafen, weil du nicht mit einem Ohr an der Wohnungstür hängst. Du musst keine Sorgen mehr haben, dass ein Kind geweckt wird oder irgendeine Eskalation mitbekommt. Du hast keine Streits mehr über an den Haaren herbei gezogene Themen.

Selbst gesundheitliche Probleme wie Kopf- oder Magenschmerzen oder Verspannungen werden weniger oder hören bald ganz auf. Du kannst deine Kinder unbekümmert versorgen.

Und ganz wichtig: du wirst nicht verhungern. Deine Kinder haben Anspruch auf Unterhaltsvorschuss, und auch sonst ist es in so einer Notlage keine Schande, Hilfe von Ämtern in Anspruch zu nehmen.

Du wirst merken, dass die Kräfte, die du jetzt brauchst um unter der Situation nicht kaputt zu gehen plötzlich frei werden und du diese dann produktiv nutzen kannst.

Es wird gut, versprochen!!! Und daran wirst DU wachsen und merken, dass Alleinsein nicht schlimm ist. Und du dich auch nicht panisch dem nächsten Typen vorwerfen musst.

LG und alles Gute!

2

Hallo Luu,


ich kann deine Angst verstehen. Es ist ja eine neu Situation die auf dich zu kommt. Es ist aber auch eine Art Neuanfang. Es wird eine gewisse Zeit dauern bis sich alles wieder eingespielt hat. Ich denke aber das es für dich und auch für deine Kinder entspanter wird. So wie es aussieht bist du zu hause eh schon für alles zuständig. Es wird aber die ständige Meckerei weg fallen. Dich mault keiner mehr an und du brauchst dich auch nicht für irgendetwas rechtfertigen. Das alles bringt viel Ruhe in euer Leben und ich denke du kannst dann auch entspannter sein. Eure jetzige Situation stelle ich mir sehr verletzend und kräftezehrend vor. Schau nach vorn und nicht zurück.

LG blaue-Rose

3

Alleine bist du ja nicht, deine Kinder sind ja auch da.
Natürlich ist das was anderes, als wenn Erwachsene da sind...


ABER .... er scheint ja auch nicht erwachsen zu sein.

Aktuell seid ihr 3 Personen (du, 2 Kinder) und 1 Gefahr.
Nach der Trennung seid ihr 3 Personen (ohne Gefahr).

Woher kommt deine Angst?
Wie tief sitzt deine Angst?

Schwierig (gefährlich) finde ich es, wenn die Angst alleine zu sein größer ist, als die Angst mit einem alkoholkranken mit Ausrastern zusammen zu sein. In dem Fall würde ich mir therapeutische Hilfe suchen.

Wenn es "nur" die Angst vor der Umstellung ist: das kann ich verstehen.
Es ist nicht einfach, aber manchmal einfach sinnvoll.

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Ist nie zuhause, ständig unterwegs und kümmert sich kaum um die kleine (6mon).

Na also, es wird sich kaum etwas für Dich ändern.

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So. Du hast 2 Kinder. Kind 2 ist von einem nichtsnutzigen suffkopp der sich jetzt schon nicht einbringt und Terror macht.
Und du hast Angst davor allein zu sein? Es geht nicht um dich. Es geht um die Kinder. Und die haben eine schöne Kindheit verdient ohne schwache Mutter die sich an einen besoffenen vogel festkrallt weil sie nicht alleine sein mag.
Denk mal darüber nach was für ein Leben du deinen Kindern bieten willst. Alles gute und lass dir Rückgrat wachsen. Du bist nicht alleine du hast deine Kinder. Unterstützung gibt es von Freunden Familie oder auch jugendamt caritas usw

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Mach mal eine Liste, was er Dir konkret abnimmt im Alltag. Und wo beteiligt er sich finanziell, was Du alleine nicht stemmen kannst? Um was kümmert er sich?
Wenn die Liste fertig ist, schreibst Du drunter, wo er Dir überall ein Klotz am Bein ist. Und was Du Dir von einem zukünftigen Partner für Unterstützung wünschst, die er Dir nie gegeben hat.

Mach das mal. Handschriftlich. Und häng es auf. Ich behaupte nämlich, dass das Gefühl, Dein Leben nicht alleine zu schaffen eine diffuse und unbegründete Angst ist. Denn so, wie Du schreibst, schaffst Du es schon die ganze Zeit alleine, weil er entweder nicht da ist, oder besoffen oder faul in der Ecke liegt.

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Dass Veränderungen Kraft brauchen, Angst machen können ist klar.
Dass es schmerzt, von einem Lebensmodell/Lebenstraum Abschied nehmen zu müssen, Scheitern eingestehen zu müssen, ist ebenfalls klar.

Aber du hast keine Wahl, nicht als Mutter.
Dass er demnächst ausziehen wird klingt etwas schwammig. Aus solchen Situationen müssen Kinder schnellstmöglich raus, nicht demnächst....

Deine Angst vor dem alleine sein, kennst du dazu die biographischen Hintergründe? Bist du bereit das anzugehen? Angst vor dem allein sein ist ein extrem schlechter Ratgeber, der führt in der Regel dazu, dass man sich in die nächste desolate Beziehung stürzt.

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ALLES ist besser als so ein Leben, was Deine Kinder gerade erleben müssen. Sie können von Dir erwarten, dass sie ein geregeltes und ruhiges Leben haben.
Hilfen gibt es heute genug, dafür gibt es Beratungsstellen, das Jugendamt und auch die Familienbeauftragten in den Rathäusern.
Es schaffen Hunderttausende - und Du auch. Nur wollen musst Du es natürlich auch.
Ich habe es selber auch hinter mir......damals mit 2 kleinen Kindern und einem Berg Schulden - und ohne familiäre oder andere Unterstützung. Es geht alles -für die Kinder und auch für Dich selber.
Alles Gute. LG Moni

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Vom Suff einmal abgesehen könnte der Text tatsächlich von einer lieben Bekannten stammen. Die war in ihrem ganzen Leben noch nie alleine. Mit 16 wurde sie schwanger und der Daddy-to-be hat sich direkt erstmal aus ihrem Leben verabschiedet. Schwanger lernte sie dann einen anderen Mann kennen, kam mit ihm zusammen, zog mit ihm zusammen und er war bei der Geburt vom Kleinen dabei. Er übernahm alle väterlichen Pflichten. Sie begann dann eine Ausbildung und als es in der Beziehung zu kriseln begann, verliebte sie sich in ihren Chef. Der bemerkte es wohl lange nicht und sie blieb derweil unglücklich in ihrer Beziehung hängen. Die beendete sie erst, als auch ihrem Chef ihre Gefühle auffielen, die er dann erwiderte. So rutschte sie von der einen Beziehung in die nächste. Sie beendete ihre Ausbildung und arbeitete weiter in der Filiale. Sie zogen zusammen, kauften dann ein Haus, heirateten und bekamen ein Baby. Leider entpuppte sich der Traummann inzwischen als eifersüchtiger, paranoider Psycho, der den großen Sohn regelmäßig verbal terrorisiert und sie will sich trennen. Seit etwa einem Jahr bereits!! Wir haben ihr jede Unterstützung zugesagt, auch finanzieller Natur, wenn das notwendig wird. Aber sie trennt sich nicht. Und dann sagte ihre beste Freundin zu mir, dass sie einfach nur auf den nächsten Mann wartet, weil sie nicht alleine sein will. Ich mag meine Bekannte, ich schätze sie sehr weil sie wirklich intelligent, empathisch und witzig ist aber sie tut mir auch so unendlich leid und auch ihr großer Sohn tut mir so wahnsinnig leid, weil er aufgrund der Feigheit seiner Mutter weiterhin mit diesem Tyrannen zusammen leben muss. Ich hab schonmal scherzhaft die Sorge geäußert, dass sie vielleicht nur drauf wartet, dass es zwischen meinem Kerl und mir mal kriselt ;-) Was niemand weiß: Diese Sorge hab ich allerdings tatsächlich.... #hicks Höchstwahrscheinlich unbegründet aber abschalten kann ich sie leider auch nicht

Überleg Dir bitte also gut, ob Du wirklich so eine Angst haben musst vor dem alleine sein oder ob es unter den gegebenen Voraussetzungen nicht doch eher das kleinere Übel ist!