Leidiges Thema Schwiegereltern

Hallo ihr Lieben
Ich bin neu hier und möchte meinem Unmut gerne einmal in der Anonymität des Internets Luft machen.

Ich bin mit meinem Partner seit einigen Jahren zusammen und wir haben letztes Jahr im September unser erstes Kind bekommen.

Wir wohnen zusammen mit seinen Eltern in einem Mehrfamilienhaus. Was anfangs auch wirklich schön war und gut lief.

Nun ist es so das seit unser Baby da ist natürlich auch viele Diskussionen mit seinen Eltern aufkamen da man ja vor etlichen Jahren, was das Thema Kindererziehung angeht, vieles noch ganz anders gemacht hat.

Ich kann es nicht mehr hören. Wieso habe ich nur so lange gestillt. Das Kind wird doch nicht mehr satt von der Milch wann geben wir denn endlich mal was richtiges. Wieso gebe ich kein zusätzliches Wasser oder mal Tee bei Bauchweh. Warum mache ich keine Flaschennahrung und tue etwas Karottensaft in die Flasche damit das arme Kind doch auch mal einen anderen Geschmack hat.
Mein Partner hat am Anfang in der Wochenbettzeit oft unüberlegt, sobald unser Kind gebrüllt hat (3 Monatskoliken), das Kind seiner Mutter in die Hand gedrückt so nach dem Motto 'Mutti macht das schon'. Da habe ich aber nicht mitgespielt. Leider hat sich meine Liebe Schwiegermutter dadurch nur noch verstärkter gefühlt in ihrem ganzen Gehabe.
Es ist einfach nur schrecklich das wir unter EINEM Dach leben. Aber sein Vater hat den Vogel vor ein paar Tagen komplett abgeschossen.

Ich hole mir gerne Anregungen und Tipps sowohl von meiner Mutter als auch von Freundinnen oder natürlich auch von seiner Mutter - was ich am Ende davon beherzige oder umsetze bleibt mir selbst überlassen. Nun meinte sein Vater sie wären enttäuscht das ich lieber Ratschläge von anderen Jungen Müttern nehmen würde die auch keine Ahnung hätten von Kindern (zur Info ich bin 27 Jahre alt und meine Bekannten auch alle so in dem Alter). Und wir (Mein Freund und ich) hätten doch gar keine Ahnung von Kindern und Kindererziehung. Sie hätten ja immerhin schon 2 Kinder großgezogen.

Ich bin zum ersten Mal Mutter ja, aber ich habe dich wohl am MEISTEN Ahnung von meinem eigenen Kind. Fande das absolut kackendreist. Was ich such verlauten ließ und auch klar gemacht habe das es mir egal ist Was sie da von halten.
Seit dem herrscht Funkstille zwischen seinen Eltern und uns.


Wieso müssen die nur so sein? Es könnte wirklich wunderbar laufen. Nun sehen wir uns nach einer anderen Wohnung um. Das ist ja auch nicht alles aber so das was ich als wirklich bescheuert empfinde.

Geht es jemandem ähnlich mit seinen Schwiegereltern?

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Ich finde mehrere Generationen unter einem Dach generell nicht ideal, DAS muss man mögen.

Versuche deinen Schwiegervater bzw die ältere Generation zu verstehen: Sie haben 2 Kinder großgezogen und das scheint ihnen gut gelungen zu sein, sonst wärst du nicht mit einem ihrer Kinder zusammen, oder?
SIE haben damals genauso wie DU auch nach BESTEM Wissen und Gewissen gehandelt und wollen (wie es normalerweise üblich ist) ihre Erfahrungen weitergeben. Dass sich in den Jahren vieles geändert hat, können sie nicht wissen.
Und da kommst du junges Hühnchen (verzeih den überspitzten Ausdruck 😘) daher und erklärst ihnen durch die Blume, dass sie damals nur Mist gemacht haben. Das ist doch furchtbar kränkend, meinst du nicht? Stell dir vor, dein Schwiegersohn oder -tochter würde das später mit dir machen.

Sprich mal in einer ruhigen Minute mit ihnen und klärt das, ohne dass du oberlehrerhaft daherkommst.
Und was schreiende Babys anbelangt: Manchmal kann eine ruhige 3. Person mehr zur Beruhigung beitragen, als 2 gestresste Jung-Eltern. Früher hat man die Babys nicht mit Sab-Tropfen, Kümmelzäpfchen und dem ganzen Mist vollgestopft, sondern man hat ihnen bisschen Fencheltee gegeben, Bäuchlein massiert, Wärme drauf und einfach nur viel getragen 😊 und das Ganze ausgesessen. Heutzutage muss immer gleich die Chemiekeule her.

Meine Oma (stolze 97) und ich tauschen uns gerne über Kindererziehung gestern und heute aus, ziehen Vergleiche und machen uns über Unterschiede lustig getreu dem Motto „Jede Generation versaut ihre Kinder so gut sie kann“ 😂😂😂. Damals wurde auch schon FB praktiziert oder oder oder 😊

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Das ist genauso eine Antwort die die eröffnungsschreiberin braucht wie zahnweh nd vor selbstherrlichkeit geradezu strotzt.
Ist ja schön wenn du dich mit deiner Oma so gut verstehst aber bei ihr ist es halt nicht so. Und da braucht man nicht ins selbe Horn tuten wie die übergriffigen Großeltern.


Ratschläge

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Ich finde die Antwort gut... bis auf dass wir nicht wissen WIE genau die TE bei Bauchweg vorgeht und wie sie zur "Chemiekeule" steht würde ich alles unterschreiben.

Die Oma ist ja auch nochmal eine Generation weiter, da fällt es sicher leichter sich klar zu machen, dass es andere Zeiten sind heute.

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Ich glaube, dass Mütter (zumindest in meinem Umfeld, mich eingeschlossen) sich bei vielleicht nett gemeinten Ratschlägen, oft bevormundet oder in ihrer Kompetenz angezweifelt fühlen. Ich sage in solchen Situationen dann schonmal so etwas wie „Meine Hebamme meinte dazu ...“ oder „Nach heutigem Wissensstand macht man das so und so“ oder „Ich mache das schon richtig so.“ Dagegen kann das Gegenüber dann meist nicht so viel einwenden. Und man muss sich frei davon machen, es jedem recht machen zu wollen. Es ist euer Kind und ihr müsst es nach bestem Wissen und Gewissen erziehen bzw. euch darum kümmern. Man muss sich auch immer vor Augen halten, dass auch die eigenen Schwiegereltern oder Eltern nicht alles perfekt gemacht haben. Dieser Gedanke hilft mir immer in solchen „Ratschlagssituationen“.

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P.S. Ich bin schon gespannt, was mir meine künftigen Schwiegertöchter alles an den Kopf knallen werden 😂😂😂, was für Schmarrn WIR jetzt fabriziert haben und was SIE alles besser können und machen, v.a. wenn es deren 1. Kind ist 😂😂😂.

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Schön geschrieben 😊

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Ich lese das umgekehert.
Nicht sie knallt ihnen an den Kopf, was sie für Mist gemacht haben, sondern sie ihr.

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Auf die Fragen die sie dir stellen würde ich einfach antworten 😅
Warum du so lange stillst, warum du noch keine beikost einführen willst, warum du die Milch nicht Punschen möchtest ect. Meine Mutter hat mir genau das selbe gesagt, mit dem Satz „euch hat es auch nicht geschadet“. Stimmt ja auch, aber heute wissen wir einfach schon mehr als damals. Ich erkläre ihr das auch gerne und sie ist immer wieder erstaunt. Genauso neckt sie mich auch beim dritten Kind noch, wenn ich ihn sofort nehme, wenn er weint. Da hab ich ihr das auch erklärt und gesagt, das er nun mal nicht sprechen kann, stell dir vor du liegst da rum, aber möchtest im geschehen sein und wirst komplett ignoriert?! Das zieht dann ganz schnell.
Im übrigen würde ich nie mit meinen und se unter einem Dach ziehen 😉

Liebe Grüße und halt die Ohren steif, sie wollen auch nur das beste

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Sei mir nicht böse aber was weiß man denn bitte heute über frühe Beikost?

Vor 10 Jahren "wusste" man dass frühe Beikost Allergien fördert, heute weiß man dass das gar nicht stimmt sondern dass eher die frühe Beikost Allergien verhindert, dazu kommt dass Entwicklungsforscher sagen sie sei gut für die Gehirnentwicklung ...

Was man denkt zu wissen und was man wirklich weiß gehen auf dem Gebiet weit auseinander, gerade Beikost hat sich in den letzten 20 Jahren zweimal um 180 Grad gedreht und ein Kind besteht nicht nur aus einem Darm und Allergieprävention sondern auch an Spaß am Neuen entdecken, Spaß die Welt zu entdecken! Diesen Aspekt vergessen heute in meinen Augen viele, da gibt es eisern immer nur 2 Löffel Obst weil man Angst hat das Kind lernt falsches Ernährungsverhalten anstatt zu sagen, heute ist Sonntag und schau mal wie begeistert sie das heute wegchlabbert und wie sie dabei strahlt.

"Die Lehren von heute sind die Irrtümer von morgen"

LG
WuschElke

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Das mag auch sein 😊
Mein Argument dagegen wäre speziell jetzt bei meinem Sohn, das er sehr lange Bauchschmerzen hatte und es lange dauerte bis die Verdauung richtig klappte. Hinzu kommt das mein Sohn noch nicht eigenständig sitzen kann und noch kein Interesse an anderes essen hat und das sie nur einen Mega kurzen Zeitraum in ihrem Leben Milch trinken und danach noch alles möglich probieren und essen können. Für mich liegt da jetzt nicht nur der wissenschaftliche Aspekt im Vordergrund, sondern was mir mein Bauchgefühl sagt 😊

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Lass dir ein dickes Fell wachsen und nimm es nicht zu Herzen. Von außen betrachtet ist es halb so wild und der ganz normale Wahnsinn! 😂 Oft hilft es, den Blickwinkel zu verändern. Anstatt dass jeder von euch einen Anspruch auf die perfekte Kindererziehung erhebt, solltet ihr euch gemeinsam an dem Zwerg erfreuen. Ich würde da auch gar nicht so viel erzählen wie ihr was macht. So gibt es auch keine Angriffsfläche. Das ist so und Punkt.
Ihr seid auf Wohnungssuche und somit auf einem guten Weg. Das schafft sicher Entspannung.

Alles Gute

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Moin,

also, erst mal, woher weißt Du dass Deine Freunde mehr Ahnung haben? Früher machten sie nicht alles falsch und gerade die Therapeuten (Physio, Logo, Ergo) schimpfen gerade dass die "morderne" verkopfte und übertrieben vorsichtige Erziehung auch vieles kaputt macht oder Entwicklung verhindert. Gerade in dem Bereich Körpererfahrung, Sinnesentwicklung wurde früher viel richtiger gemacht was heute aus irgendwelchen dahergeholten Gründen aus Randbereichen der Medizin verteufelt wird. Viele Dinge sind heute tabu, aber nicht weil sie per se schlecht sind sondern weil sie in übertriebenem Masse schlecht sind, oder weil sie auf EIN Merkmal des Baby negativ wirken können, man aber den positiven Einfluss auf andere Bereiche totschweigt. Im Moment sind wir in der Babybehandlung bei "Lieber auf keinen Fall schaden und dafür lieber auf Nutzen verzichten" als zu überlegen dass die Dosis das Gift macht und das richtige Maß zu finden.

Karottensaft und Tee: Je nachdem wie alt Dein Kind ist, ab vier Monaten ginge das. Es ist übrigens erforscht dass das mit dem "ein Kind braucht auch mal neinen anderen Geschmack" nicht von ungefähr kommt! Es hatPositive Auswirkungen auf die Gehirnentwicklung, das Sprachzentrum ist gleichzeitig das Geschmackszentrum und da werden durch andere Geschmäcker schon Synapsen gebildet die später beim Spracherwerb hilfreich sind wenn sie schon da sind. Ich weiß dass die "Ernährungsjunkies" immer sagen ein Kind braucht keinen unterschiedlichen Geschmack, aber ein Kind besteht nicht nur aus Verdauung sondern ist viel viel komplexer. Kinder brauchen Reize zur gesunden Entwicklung und wenn sie keine schweren Verdauungsprobleme haben sollte man ihnen diese nicht vorenthalten!

Unsere Physio empfahl uns das Kind öfter mal in eine ach so verschriene Wippe zu setzen weil es so wichtig ist dass sie ihre Umgebung wahrnehmen können und das Entwicklungsplus überwiegt, Schäden entstehen bei einer Viertelstunde Wippe nämlich nicht. Die Logopädin bemängelte dass er zu wenig Gummibärchen isst (die für die Mundmotorik super sind), ...

Auch die Ärzte und Kinderkrankenschwestern ermuntern einen oft die "alten Ideen" anzunehmen weil es oft schon Gründe hatte warum man etwas machte. Oft wusste man nicht genau warum, aber man merkte dass es dem Kind gut tat.

Wir sehen ein Kind etwas anders, da er ein Frühchen ist müssen wir auf Entwicklungsdefizite und deren Verhinderung achten, arbeiten deswegen mit den verschiedenen Therapeuten regelmäßig zusammen und die empfehlen wirklich in vielen Dingen "in Maßen" die alte Schule weil die für die Entwicklung besser war weil vielfältiger. Man darf natürlich nicht im Internet lesen, da steht was gerade IN ist, aber die Neonatologen gerade in den FDZs und SPZs haben da andere Ansichten.

Also, Ich sehe ehrlich Dein Problem nicht, ich habe ehrlich das Gefühl dass es eher an Deiner Einstellung gegenüber den "veralteten Schwiegereltern" liegt und du dich anscheinend nicht wirklich mit ihren Vorschlägen auseinandersetzt auch wenn Du es behauptest dass du offen für Anregungen wärest. Klar Sachen wie Schreien lassen und so sind heute wirklich widerlegt aber wie gesagt man ist heute auch viel zu verkopft, da hilft ein bisschen alter Schlag wirklich!
LG
WuschElke

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Meine Schwiegereltern wohnen 500 km weg, wir sehen sie nicht sehr oft. Dafür haben wir hier meine Eltern nebenan und meine Großeltern mit im selben Haus. Bei uns klappt es wunderbar und für mich ist es eine riesige Erleichterung, dass sie uns auch mal mit der Kleinen helfen.
Ich würde mich mal an eurer Stelle zu viert hinsetzen und versuchen ob es noch irgendwie zu klären ist. Ich bin jemand der Frieden in der Familie möchte. Sowohl hier bei meiner als auch bei der Familie von meinem Mann. Anderenfalls, wenn es wirklich komplett festgefahren ist, würde ich mich auch nach einer anderen Wohnung umsehen. Ein Mehrgenerationenhaus kann klappen aber nur wenn jeder Kompromisse macht und auch mal zurück steckt. Das scheint bei deinen Schwiegereltern nicht der Fall zu sein..

Grüße,
Littlesternchen89 mit Lea 9 Monate alt 💖

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Ach und noch was:
Dein Baby ist keine Plegelernpuppe bei der man nix falsch machen darf, sondern ein Lebewesen mit Empfindungen!

Ich erinnere mich noch lebhaft dass ich meine Hautärztin fragte wie oft das Baden denn ok sei weil der Kleine superviel Spaß dabei habe, man aber ja sagte jeder 3. Tag wäre ausreichend, lieber weniger als mehr. Sie schnaubte richtig diese Wichtigtuerei mancher Dermatologen ginge ihr auf die Nerven, der schädliche Einfluss sei bei einer gesunden Haut zu vernachlässigen und wenn das Baby so viel Spaß habe solle man ihn ihm verdammt noch mal auch gerne täglich gönnen und aufhören so verbohrt zu sein ...

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Sorry, man merkt dass deine Ärzte, Physios und sonstige Personen alle vom
Alten Schlag sind.

Kein Kind wird dran sterben etwas zu tun wie man es früher tat. Aber deshalb ist es noch lange nicht gut. Und das mit der Gehirnentwicklung und dem
Karottensaft höre ich trotz medizinischen Kenntnissen das erste mal in meinem
Leben. Autsch!
Sicherlich teilst du dann auch die Meinung mit dem „Lungen entfalten“ . Lach!
Nee ehrlich jetzt. Ich habe drei Kinder und wurde bei jedem entspannter. Aber bei
Keinem Kind habe ich etwas von dem gemacht was man zu meiner babyzeit gemacht hat (in den 70ern). Geht also...

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Als "kackendreist" empfinde ich eher deine überhebliche Einstellung. Nicht wie eine 27-jährige, eher wie eine 17-jährige.

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Was ist denn bitte daran falsch wenn sie sich bspw für das lange stillen rechtfertigen muss? Und man kann seine Meinung auch netter ausdrücken! Aber so anonym lässt es sich ja immer gut meckern. Deine Art und Weise ist unmöglich.

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Nichts, es ist aber auch nix Falsches dran zu fragen ob das lange Stillen vor allem das ausschließliche Stillen wirklich richtig ist.

Ich frag mich echt warum immer alles gleich als Affront genommen wird, warum man sich durch solche Tipps so angegriffen fühlen muss.

Bei jeder anderen Sache kann man kontrovers diskutieren, hör dir mal ne Männerrunde an wenn einer ein neues Auto kaufen will oder gekauft hat. Die gehen aber dann nicht im Streit auseinander oder wollen ausziehen sondern man hat da verschiedene Meinungen und das ist halt so. von jemandem der vorhat ein Kind zu einem reifen, vernünftigen Menschen heranzuziehen erwarte ich ehrlich gesagt eine gefestigte Persönlichkeit und nicht dass man wegen einiger Fragen und gutgemeinter Ratschläge sich ne andere Wohnung suchen muss.

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