Kind ohne Geburtstag?!

Hallo zusammen,

was kann man tun, wenn ein Kind von der Mutter gleichgültig behandelt wird, das Geschwisterchen aber vergöttert wird?!

Ich erkläre es:

Meine Schwägerin in Spe hat zwei Kinder. Eine Tochter (7J.) aus einem ONS und einen kleinen Sohn (2 J.) von meinem Schwager.

Die Tochter wurde von der Mutter immer etwas abseits behandelt. Nach dem Motto: Du kriegst was du brauchst, hauptsache ich hab meine Ruhe.
Als dann der kleine Sohn zur Welt kam, war das ganz anders. Sie liebt den kleinen Abgöttisch. Das was sie bei der Tochter vernachlässigt hat, macht sie bei ihm mit Hingabe.
Die Tochter hat vom Kinderarzt eine Überweisung zum Augenarzt bekommen als sie noch kleiner war. Die Mutter ging aber nie mit ihr hin. Als wir durch Zufall die Überweisung gefunden haben, stellte der Augenarzt 4,5 Dioptrin fest. Alle haben sich immer gewundert das sie so stark fremdelt und Dinge nicht zuordnen kann. Klar, wenn man nix sieht ...

Nun ist es so: Das Mädchen wird in 1 Woche 8 Jahre alt. Die Mutter weigert sich den Geburtstag zu feiern, da sie keine Unruhe und Gäste zuhause haben will.
Wenns nach ihr ginge, wäre das ein Tag wie jeder andere. Kein Kuchen, keine Geschenke... kostet ja alles Geld.

Die kleine hat auch nie gelernt sich über Geschenke zu freuen. Sie kann das nicht zeigen. Aber sie liebt es, wenn die Familie da ist und vorallem ich mit ihr spiele.

Die kleine hat wohl gehört das es keinen Geburtstag geben soll und ist weinend ins Zimmer gelaufen.

Wie kann man als Mutter sowas tun? Wie kann man seinem eigenen Kind den Geburtstag wegnehmen? Aber den Gedanken äußern, das sie nirgendwo übernachten sollen, weils ihnen dort ja besser gefallen könnte als zuhause.

Ich muss dazu sagen, ich habe keine Kinder. Wir versuchen es seit 10 Jahren.. aber es will nicht klappen.
Aber, wenn mein Kind Geburtstag hätte, wäre das ja auch ein Feiertag für mich. Denn ich hätte den Engel ja an dem Tag bekommen.
Ich würde backen und planen ohne Ende. Kindergeburtstag... Kinderspiele... all sowas.


Die Kurze tut uns so leid.
Auch wenn die Mutter das nicht will, werden wir an ihrem Geburtstag mit Geschenk und Kuchen vor der Tür stehen.


Darf sie einfach den Geburtstag des Kindes absagen/ausfallen lassen?! Ich meine... hat das Kind nicht ein recht darauf das sie ihren besonderen Tag im Jahr hat? Gehört das nicht auch zur Entwicklung?

Achja, mein Schwager redet da leider auch gegen die Wand. Da es nicht seine Tochter ist, wird ihm da der Mund verboten.

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Ich bin sprachlos... jedes Kind hat das Recht eine Geburtstagsfeier zu bekommen. Einfach nur traurig, dass die Mutter das nicht so sieht. Wahrscheinlich wird sie euch nicht reinlassen, wenn ihr einfach so vor der Türe steht. Obwohl ich es auch definitiv versuchen würde.
Da sie keinen Besuch haben möchte und es für sie anscheinend alles stress und anstrengend ist, würde ich versuchen die kleine an dem Tag abzuholen und mit ihr in den Zoo oder so zu fahren! Damit hat die Mutter ja dann nichts zu tun im Gegenteil sie hat ja dann ihrer Ruhe. Man kann sich einen schönen Tag machen und den Kuchen auch mitnehmen. Sollte sie es an ihrem Geburstag nicht zulassen, würde ich es einfach nochmal ein paar Tage später probieren und dann so gesehen nachfeiern. Einfach traurig so was.

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Das ist seelische Misshandlung! Da liegt grundsätzlich was im Argen.
Als Familienmitglied kannst Du nur beobachten, begleiten und versuchen auszugleichen, auch wenn Du die Liebe und Interesse der Eltern nicht ersetzen kannst.

Alles Gute! #torte

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Ergänzung: Ich würde mich mal an eine Beratungsstelle wenden.

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Ich denke ein Anrecht auf eine Geburtstagsfeier hat sie sicher nicht wirklich.
Wir sehen das beim Cousin meines Mannes, die sind Zeugen Jehovas und feiern keine Geburtstage, Weihnachten usw weil das bei denen nicht erwünscht ist. Mein Mann kauft trotzdem für das Mädchen Geschenke und versucht was Schönes mit dem Kind zu machen, allerdings sehen die Eltern es nicht gerne und er muss schauen was er schenkt ,damit sie es nicht zu Hause wieder abgeben muss😒.

Mein Sohn möchte von sich aus kein Geburtstag feiern, da kommt er nach mir, ich mag das auch nicht. Er bekommt aber trotzdem einen Kuchen und Geschenke, auch wenn er nicht feiern mag.

LG
Visilo

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Oje, ich muss gestehen, da bekomme ich spontan feuchte Augen... so was geht absolut nicht, ich finde, Geburtstag ist einfach ein besonderer Tag, an dem gerade das Kind einfach mal die Hauptperson ist. Ich glaube, ich würde Deine NIchte in spe fragen, wen sie einladen möchte und dann mit den 4 oder 5 Mädels etwas unternehmen.
Wir haben einen ähnlichen "Fall" in der Familie.. die beiden Kids haben im Abstand von 8 Tagen Geburtstag - und weil es soviel Arbeit macht wir seit (5!) Jahren nur im Kinder-Tobeland gefeiert. Da die Veranstaltung mit 5-6 geladenen Gästern Geld kostet, darf jedes Kind nur alle 2 Jahre feiern... Leider wohnen wir 500km entfernt und haben zu den Eltern (also meinem Schwager/meiner Schwägerin) auch sonst kaum Kontakt...Mir bleibt bei sowas einfach nur die Spucke weg... dabei kostet es nun wirklich nicht viel Geld, die Kinder zuhause zu bespaßen und zu feiern...

Liebe Grüße!

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Das finde ich was völlig anderes.
Es ist wohl ein großer Unterschied, ob die Feier mit Freunden nur alle zwei Jahre statt findet oder gar kein Geburtstag.

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Meine Kinder bekommen auch nur abwechselnd eine grosse Feier mit Freunden. Ich finde es tatsächlich teuer und wir haben zu Hause keinen Platz, alle Kinder plus Eltern zu unterhalten.

Natuerlich heisst das nicht, dass der Tag nicht gefeiert wird. Es gibt immer eine Familienfeier mit Kuchen und Geschenken. Aber eine Riesen-Freunde-Party gibt es nicht jedes Jahr, finde ich vollkommen legitim.

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Warum sagst du nichts?
Sag ihr, dass du uU das Jugendamt informierst!

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Ich befürchte, dass die nicht viel machen können. Einen Versuch ist es wert, aber es muss schon was handfesteres sein als ein ausgefallener Geburtstag

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Das würde ich aber nicht an dem Geburtstag aufhängen, wenn ich ernst genommen werden möchte.

LG

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Ein Recht auf den Geburtstag gibt es nicht.

Ich kenne durchaus Familien, wo der Geburtstag auch bei den Kindern nicht so wichtig ist. Diese dürfen aber sonst Freunde einladen, haben andere Feiertage und Kinder sind geliebt und willkommen. Liebevoller Umgang.

Allerdings ist das Gesamtpaket doch alamierend.
War es ein ONS oder eine Vergewaltigung?
Das gibt ihr zwar nicht das Recht, ihr Kind emotional abzuschieben oder ihr nicht die medizinische Grundversorgung zukommen zu lassen.

Allerdings würde es u.U. einiges erklären.
Selbst wird sie es wohl nicht ändern
und als Laie von außen ist schwierig.

Familienhilfe wird sie vermutlich nicht einsehen, dem Kind geht es ja gut (Basisversorgung in Nahrung, Kleidung, fertig).


Wenn jemand an sie herankäme, um mit ihr auf der emotionalen Ebene zu reden, könnte das was bewirken. Wenn sie sich als Mutter ernst genommen fühlt, dass es sehr schwer für sie ist, ein Kind anzunehmen, das sie (vielleicht) nie wollte.

Klappt das nicht oder sie stellt auf stur oder ist gar nicht dazu in der Lage, dann müsste man von außen beobachten.
Hat der Ziehvater das gemeinsame Sorgerecht oder sie adoptiert? Wenn ja, hätte er Möglichkeiten. Wenn nein, könnte er sich zumindest Hilfe von außen suchen für das Kind, für das Familienleben!

Wenn der Kleine größer wird, werden beide Kinder die Unterschiede bemerken. Entweder sieht der Vater dann weg und blendet alles aus oder es wird zum Streit kommen, der auch BEIDE Kinder belastet. Den Kleinen, der der Großen die Schuld geben wird. Die Große, die dem Kleinen die Schuld geben wird usw.

Der Vater könnte vielleicht wirklich Hilfe holen. Im Sinne der Familie:
Familienhilfe, Jugendamt, sich beraten lassen
erst mal alleine, für Tipps für die Situationen

in weiteren Schritten dann auch gemeinsam für Familientherapie.

Bis dahin in kleinen Schritten, aber vorwärts.

Anfangen würde ich da mit der medizinischen Versorgung: Augen und so.



Dennoch würde ich mich als Außenstehende nicht von der rosaroten Brille leiten lassen.

Hinsehen, aufmerksamwerden auf jeden Fall!
Dennoch sich Gedanken und Überlegungen verkneifen (auch wenn sie menschlich sind), was ihr an ihrer Stelle tun würdet. In Träumen läuft es oftmals anders.

Gibt es Menschen, die der Mutter näher stehen? Bei denen sie sich mal auskotzen kann?
Wenn ja, diese mit ins Boot holen. Die Sicht einholen von außen ohne rosa Brille, mit pragmatischen Eltern sind nicht perfekt Blicks.

Wie weit ist in der Familie wirklich.
Alamierend, beängstigend: handeln!
Hart an der Grenze: handeln
aber eben nicht aus der "wir würden es anders machen, weil wir es und so rosa vorstellen", sondern wirklich mit den harten Fakten: Augenarzt, Art wie sie mit dem Kind umgeht.

Beim Thema Geburtstag wirst du bei vielen auf taube Ohren stoßen, wenn das als Hauptbeispiel genannt werden würde.
Beispiele zum Umgang mit dem Kind usw. schon eher.

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Wenn die Mutter nicht möchte, wird der Stiefvater nicht viel machen können. Nur wenn er sich richtig durch setzen könnte und das Kind als sein eigenes ansieht. Was er hoffentlich macht, dann könnte er etwas bewirken.

Aber das ist leichter gesagt als getan.

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Das ist die große Frage.
Wenn sie alle zusammen leben und er immer sagt, "da kann ich nichts tun", wird er auch nichts tun können.

Wenn er sich beraten lässt, echtes Interesse hat, für den Kleinen Hilfe holt (wenn er da als biologischer und gesetzlicher Vater mehr darf), könnte das auch schon etwas bewirken. Z.B. dass eine Person in die Familie kommt (Familienhilfe) oder er sich Hilfe über eine Erziehungsberatungsstelle holen kann

- wie kann er damit umgehen
- wann MUSS er reagieren, weil es Kindeswohlgefährdung ist
- was ist wann noch im Rahmen
- wie kann er als Laie die Situation besser einschätzen
usw.

Das allein wäre schon viel wert.
Seine Einstellung der Situation gegenüber

wenn er wegsieht und zulässt, weil er ja nicht "darf" wird es von außen umso schwieriger, die sind ja noch weiter weg.

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Finde ich sehr schade, dass der Stiefvater da nichts sagen darf. Er zieht die Kleine ja mit groß.

Die Geschichte kommt mir sehr bekannt vor, die Ex meines Mannes war gegenüber der Großen auch so. Aber damals war mein Mann ja noch da und hat dann immer alles ausgerichtet und geplant für Feste. Da musste sie sich dann fügen. Eine logische Konsequenz war dann bei der Scheidung, dass beide Kinder beim Vater blieben, also wir jetzt alles zusammen leben.

Da muss die Tochter büßen, weil sie aus einem ONS heraus entstand? Ohne Worte, einfach nur traurig.

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P.S.
es gibt das Recht auf Freunde.
Nicht jedoch auf eine Geburtstagsfeier.

Wird sie von Freunden generell isoliert (die Begründung mit der Übernachtung sehe ich das als alamierendes Zeichen), wäre DAS ein Grund, sich zwecks Hilfe zu informieren.

- Wie geht man als Laie da am besten ran.
- der Vater in der Familienkonstellation: was kann er tun, wie kann er sich am Familienleben beteiligen ohne wegzusehen? Wo kann er Hilfe für die gemeinsame Familienkonstallation in Form des Zusammenlebens zu finden?