Hallo Zusammen,
ich war sehr lange inaktiv hier bei Urbia. Aber es kann sein, dass ich demnächst wieder öfter hier bin. Meine Schwangerschaft ist jetzt schon gut 10 Jahre her und ich bin mittlerweile geschieden (seit fast 4 Jahren schon getrennt).
Jetzt hat es sich ergeben, dass ich seit 1,5 Jahren einen neuen Freund habe, der noch keine Kinder hat und ich war erst total überfordert mit dem Gedanken, vielleicht noch mal eine neue Familie zu gründen. Aber irgendwie habe ich seit einigen Monaten auch Lust, noch ein Kind zu bekommen (vielleicht ist es auch die berühmte Torschlusspanik - ich bin leider schon 42).
Wir haben jetzt auch schon mal etwas ernster darüber gesprochen und da wir noch nicht zusammen wohnen, steht das wohl als nächstes erst mal an.
Allerdings und jetzt kommt meine Frage an Euch: mein Freund will unbedingt eine Wohnung oder ein Haus kaufen. Ich wollte das nie und ich sehe auch bei meinen Freundinnen, was für ein zusätzlicher Stress das ist, wenn man sich dann trennt.
Natürlich hofft man immer, dass man zusammen bleibt, aber ich habe irgendwie den Glauben an die ewige Ehe oder Beziehung verloren.
Mein Freund meinte jetzt, dass wir dann ja beide mit abzahlen könnten an der Wohnung, ich entsprechend weniger, weil ich auch viel weniger verdiene als er. Ich wollte eigentlich nie so eine Verpflichtung eingehen, aber er meinte jetzt, es wäre doch Quatsch, wenn ich eine Miete an ihn zahlen würde und hinterher nichts davon hätte. Es wäre doch auf jeden Fall gerechter, wenn ich meinen Teil hinterher ausbezahlt bekäme (falls es überhaupt zur Trennung kommt).
Ich weiß auch nicht. Er hat damit sicher recht und vielleicht denke ich auch zu viel nach. Aber ich frage mich eigentlich schon länger, welches Modell eigentlich am gerechtesten ist, wenn es später zur Trennung oder Scheidung kommt. Ehevertrag? Gemeinsamer Kauf von Wohnung oder Haus? Alles getrennt?
Wie sind denn Eure Erfahrungen mit so was? ich merke immer wieder, dass bei Geld echt die Freundschaft aufhört und davor habe ich eigentlich am meisten Angst (Geld war auch mit meinem Ex dann doch immer wieder ein Thema, obwohl wir nicht mal viel davon hatten).
Aber ich finde die Erklärung von meinem Freund jetzt echt einleuchtend und wenn man das vertraglich regelt, dürfte es doch hinterher keine größeren Ärgernisse damit geben, oder?
Oh Mann! Jetzt kommen vielleicht noch mal solche Themen. Aber es ist so schön mit ihm und ich denke mir, wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
Danke Euch für Eure Gedanken zu dem Thema und viele Grüße
Li
Gerechte Modelle beim Zusammenleben?
Wenn du nicht kaufen möchtest und auch nicht durch einen Kredit jahrelang in der Schuld stehen möchtest, finde ich es am gerechtesten, wenn du eine für Ort und Personenzahl übliche Miete zahlst (müsstest du ja sowieso) und ihr euch auch die Lebensnebenkosten gerecht (z.B. auf dem Einkommensverhältnis basierend) aufteilt.
Das finde ich nüchtern betrachtet fair, weil es genau den Bedingungen entspräche, die du ohne Hauskauf hättest, sei es nun durch zwei geteilt in einer gemeinsamen Mietwohnung oder du alleine in einer Mietwohnung.
Natürlich hast du dann nach der Trennung kein Eigentum, aber das hat nun mal niemand, der nicht kaufen möchte. Jeder, der zur Miete wohnen möchte, hat am Ende des Lebens eben nur Miete bezahlt und kein eigenes Haus. Logisch.
Solltest du doch kaufen wollen, würde ich dir raten, dass beide im Grundbuch stehen und auch beide die gleichen Rechte und Pflichten haben. Auf mündliche Zusagen und Versprechen würde ich mich nicht verlassen, denn die sind im Trennungsfall oft schnell vergessen und wenn du nichts in der Hand hast, wird es auch schwer, irgendwas durchzusetzen.
Im Fall des Kaufes würde ich mich auf jeden Fall anwaltlich beraten lassen und diesbezüglich nichts privat klären. Vertrauen ist schön, aber bei solch kostspieligen Projekten bestehe ich auf Sicherheiten.
Vernünftig 
!
Hallo erstmal,
ich kenne mich jetzt auch nicht so wahnsinnig gut aus. Allerdings werden wir jetzt nach 10 Jahren Beziehung und dem mittlerweile dritten gemeinsamen Kind, das unterwegs ist, doch noch Heiraten.
Ohne das ist alles schon etwas komplizierter. Wir sind auch gerade dabei zu planen, ein Haus zu kaufen oder zu bauen.
Was ich wichtig finde, ist dass das Haus schon euch beiden gemeinsam zu gleichen Teilen gehört. Besonders, wenn ihr nicht verheiratet seid. Stell dir vor, er stirbt plötzlich, dann geht das Haus an seine Angehörigen (Kinder, Eltern, ...) und du hast deinen Partner verloren und stehst quasi mit nichts auf der Straße. Wenn ihr noch gemeinsame Kinder bekommen wollt, steckst du bestimmt auch beruflich etwas zurück (Elternzeit, Teilzeit, ...) dadurch sinken deine Rentenansprüche. Auch das sollte irgendwie geregelt werden, dass nicht einer nachher dumm dasteht.
Wahrscheinlich wäre es gut, wenn man sich gemeinsam von einem Anwalt beraten lässt, was für Möglichkeiten man hat damit beide und auch die Kinder so gut wie möglich abgesichert sind 
Viel Erfolg euch
Geld ist ja meißtens Thema, wenn man nicht genug davon hat.
Könnte dein Freund sich denn eine Finanzierung alleine überhaupt leisten? Ich finde so etwas schon schwierig und denke mir, entweder gemeinsam oder gar nicht.
Im Falle einer Trennung wird es dann natürlich komplizierter, wenn man Wohneigentum gemeinsam hat. Die meißten müssen dann eben wieder verkaufen. Oder bleiben zusammenlebend getrennt.
Wie wäre die folgende Lösung: Er kauft das Haus und ihr bezieht es gemeinsam, Du zahlst Miete und Nebenkosten in euch angemessen erscheinender Höhe. Und sollte es zur Trennung kommen kann er ja immer noch entscheiden, ob er Dir einen Anteil zurück bezahlt oder ob er es doch behalten will.
Du zahlst ja sicherlich jetzt auch Miete. Ein Mietvertrag mit Deinem Freund schützt Dich dann ja auch davor, einfach rausgeschmissen werden zu können. Dazu kommt, dass er Dich irgendwann auch ins Grundbuch lassen kann, wenn euch das dann zusagt.
Warum sollte er ihr im Fall der Trennung Miete und Nebenkosten zurückzahlen?
Er sagte ihr doch, dass er das wollen würde.
Hi,
sofern ihr beide im Kaufvertrag drin steht, egal ob ihr verheiratet seit oder nicht und wer wie viel bisher in die Tilgung mit eingebracht hat. Ist es gemeinsamer Eigentum und wird zu gleichen Teilen gesplittet wenns zur Trennung kommt. Sprich sofern nicht gerade einer aus Großmütigkeit sagt "ich schenk es dir, ich will nix mehr damit zu tun haben" und das schriftlich auch so fixiert bei ner Trennung... gilt 50/50. Sprich entweder wird die Immobilie wieder verkauft und nach Tilgung der Bankfälligkeiten, sofern noch was überbleibt 50/50 zwischen euch aufgeteilt. Oder gängiger. Einer lebt weiterhin drin (meist wenn Kinder mit im Spiel sind) leben. Der andere zieht aus. Beteiligt sich aber auch nicht weiter an der Tilgung, da er ja nicht mehr drin wohnt und lässt sich später auszahlen für den Zeitwert aus der Zeit wo er das ganze mitgenutzt hat. Die Frage ist halt, ob das für eine Person dann auch finanzierbar wäre. Allein daran scheitert es zumeist und führt zum Wiederverkauf. Was bei ner Laufzeit von unter 10 Jahren meist ne Minusrechnung darstellt. Weil man noch nicht genug getilgt hat um ein Gewinn durch den Verkauf zu erziehlen. Meist kann man Froh sein, wenn durch den Wiederverkauf die Bankfälligkeiten gedeckt werden. Sonst zahlt man weiter, für eine Immobilie, die man nicht mehr nutzen kann!
Kaufen hat zwar wenn man es irgendwann abgezahlt hat, ganz klar einen MEHRWERT. Aber bis es zum Mehrwert kommt muss man einige Jahre wenn nicht gar Jahrzehnte drin verbracht haben. Die ersten Jahre zahlt man erstmal schön die Zinsen ab ehe man beim EINKAUFSPREIS wieder angekommen ist. Sprich es hat auch immer ein Risiko. Ihr müsst bei nem gemeinsamen Immobilienkauf also auch zwangsläufig beide diese Risiko einzugehen bereit sein! Auch sind gerade mit Kind Absicherungen wichtig. Sterbefall etc. Was ist wenn dein Partner 5 Jahre nachm Kauf stirbt und du ein Kleinkind an der Backe... alleine kannst du nicht nur die Raten nicht stämmen, sondern würdest in die Insolvenz rutschen ohne einer solchen Absicherung!
Immobilienkauf ist in meinen Augen risikoärmer je mehr man an Eigenkapital einbringen kann, wenn das nicht also (gerade in deinem Alter - nix für ungut aber due hast nicht mehr soooo viele Jahre zur Rente wie jemand Anfang 20) mind. 20% vom Kaufpreis abdeckt, kann das schnell ein Ruin werden. Denn man muss die Raten etc. ja bis zur Rente abgetilgt haben! Je älter man bei sowas wird, desto schlechter die Konditionen von ner Bank wenn man weniger Eigenkapital mitbringt.
Wir haben auch erst überlegt unsere Wohnung abzukaufen und einen Kredit hätten wir auch bekommen. Aber Kreditraten sind nicht selten teurer als Mietpreise. Nur so zum Vergleich. Unsere Wohnung zur Miete, WARM 1300 Euro. Zum KAUF 1800 Euro im Monat zzgl 309 Euro Hausgeld (das man nur als Eigentümer bezahlen muss!) und hier gehts um die selbe Immobilie! 
Sorry, aber das ist schlicht falsch!!!!
Eigentümer einer Immobilie ist AUSSCHLIESSLICH der, der im Grundbuch als Eigentümer eingetragen ist.
Der Kaufvertrag als schuldrechtliche Verfügung hat dafür keinerlei Bedeutung. Es ist auch völlig irrelevant, wer die Finanzierung bedient.
Kaufvertrag und Darlehen regel nicht das Eigentum und wirken nur zwischen Verkäufer-Käufer und Bank-Dahlehensnehmer.
Eigentümer kann eine davon völlig unabhängige Person sein.
Hallo,
mein Schwager und seine Freundin haben es wie folgt geregelt. Er hat das Haus gekauft, er steht im Grundbuch und er zahlt das Haus alleine ab. Sie zahlt die Nebenkosten, Lebensmittel...
Im Fall einer Trennung bleibt er im Haus und sie zieht wieder in ihr Heimatort.
>>>Sie zahlt die Nebenkosten, Lebensmittel...<<<
Das ist ja sehr angenehm für ihn, er bildet Vermögen und ihr Geld geht durch den Kamin.
Für beide war es so ok und ich glaube es war sogar ihre Idee. Sie braucht sich keine Gedanken machen, wenn es um Geld geht. Sie ist die einzige Enkelin und wird von Oma (beide seiten) und Uroma viel Erben.
Hallo, für mich wären das ungelegte Eier . Ihr kennt euch erst 1,5 Jahre, habt noch nie zusammen gelebt und er spricht von Immobilienerwerb? Das wäre mir zu frisch alles, bzw. ich würde mich daran nicht beteiligen, wenn das die erste gemeinsame Wohnung sein soll. Dann würde ich ihn kaufen lassen, mit einziehen und einen Mietanteil zahlen. In ein paar Jahren, wenn alles gefestigt ist, kann er dir immernoch einen Anteil überschreiben und sie gehört euch dann beiden. Oder aber ihr mietet erdtmal etwas zusammen und kauft dann später gemeinsam.
Wir haben 4 Jahre zusammen gelebt, als wir geheiratet haben und im Jahr darauf gemeinsam ein Haus gekauft haben, da hatten wir dann auch schon unser erstes Kind.
VG
Den hier gemachten Vorschlag, dass einer im Grundbuch steht und das Darlehen aufnimmt, und der andere "Miete" zahlt, die NK übernimmt oder eben sonst einen fairen Anteil am gemeinsamen Leben finanziert, halte ich für sehr sinnvoll.
Mein (mittlerweile) Mann wollte das vor Jahren genau so. Ich fands erst furchtbar, hab das als Zeichen genommen, dass er mit mir nix Verbindliches wollte. Ein paar Jahre und ein paar Trennungen im Umfeld später sehe ich das mit anderen Augen: Ein Freund traut sich seit Jahren nicht, sich von seiner Frau scheiden zu lassen, obwohl beide neue Partner haben. Er hat Angst, sie könne das ehemals gemeinsame Haus zwangsversteigern lassen, wenn er die Papiere einreicht. Und eine gute Freundin hat per Zufall erfahren, dass die Exfrau ihres Mannes das Haus zur Zwangsversteigerung im Internet angeboten hat. In beiden Fällen standen die Frauen mit 10-25% im Grundbuch, das reicht leider. Und erst neulich war hier der Thread von einer Frau, die sich trennen und mit ihrer neuen Liebe zusammen leben möchte. Das traut sie sich aber nicht, weil ihr Ehemann bei allen Immobilien (da ging es wohl um mehrere, die ihrer Familie gehört hatten), mit im Grundbuch steht.
Du willst kein Haus, also kaufe keins. Ich würde sowieso nur noch die Variante nehmen, dass einer kauft und man eine Aufteilung sucht, wer welche Kosten trägt. Wenn genug Einkommen da ist, kann der Andere den Tilgungsanteil in gleicher Höhe für sich ansparen.
Gerade als "gebrauchter" Partner sieht man gemeinsames Eigentum nicht mehr durch die romantische Brille. Höre auf deinen Bauch.
LG