Liebe Forengemeinde,
gibt es so etwas noch, permanent eilige Mütter? Mein Kinder sind ja schon teilweise erwachsen bzw. in der Pubertät. Ich bekomme das natürlich nicht so mit. Früher als meine beiden Kinder im Grundschulalter bzw. Kita waren, war es irgendwie Gang und Gebe im Laufschritt sprintende Mütter Kind zur Kita oder Schule bringen zum Auto laufenund am besten mit mehr als 30 km/h die Weg wieder zurück zur Arbeit oder sonst wo hinfuhren. Ging gar nicht. Muss man wirklich aufpassen, dass man als Straßenquerer nicht umgefahren wurde.. Oder wenn man wirklich mal eine Auskunft bezüglich Kindergarten/Schule von einer Mutter, nein habe jetzt überhaupt keine Zeit, muss mich sehr beeilen. Oder man telefonierte mit so einer. Wo man dann zu hören bekam, man ist mal wieder so voller Termine und man muss sich eben beeilen. Solche Mütter waren mir immer ein Graus.
Sicher gib es immer Situationen, wo man sich mal wirklich beeilen muss. Oder wenn z.B Kind krank wird, dass man viele Sachen mal schnell umschmeißen muss, also vielleicht ganz schnell ein Babysitter ran muss, weil Kind nicht in die Schule oder Kita kann. Weil es vielleicht einen Termin gibt, den man nicht einfach umschmeißen kann.Ich muss immer damit rechnen, dass irgendwas Unvorgesehenes passiert.
Außerdem tut permanente Eile überhaupt nicht gut. Auch den Kinder nicht. Ich denke das liegt am schlechten Zeitmanagement. Ich habe auch nicht so sehr viel Zeit, aber
hetzen tue ich selten. Ich versuche morgens rechtzeitig aufzustehen. Am Tag vorher soweit alles vorzubereiten, wie Kleidung ein Tag vorher rauszulegen zum Anziehen.
Frühstückstisch decken, Kaffeemaschine stellt sich von selber an dank Timer.Termine werden für meinen Jüngsten so gelegt, dass noch genügend Zeit sich auszuruhen. Für mich ist aufs Sofalegen für eine halbe Stunde auch wichtig geworden. Das muss sein.
Sind permanent eilige Mütter seltener geworden und hat dieses Phänomen Überhand genommen? Wie sieht es bei euch aus, laufen euch solche Mütter auch noch über den Weg?
LG Hinzwife
Eilige Mütter, gibt es so etwas noch?
"Sind permanent eilige Mütter seltener geworden und hat dieses Phänomen Überhand genommen? Wie sieht es bei euch aus, laufen euch solche Mütter auch noch über den Weg?"
In meiner Kindheit gab es welche, eher einzelne.
Im Kindergarten/Grundschule meines Kindes waren es sehr viele.
Über den Weg laufen?
Eher nicht. Im Vorbeifahren winken? Schon eher.
Warten bis das Kind eingesammelt ist: schimpfen, dass dort (vereinzelt) Kinder zu Fuß gehen, dass das Tempolimit gesenkt werden müsse.
Kaum das Kind im Auto: Stress und pfeifen auf das Tempolimit.
Da ich selbst kein Auto habe, erlebe ich vieles auch anders.
Warten an der Bushaltestelle ist für mich Entspannungszeit. 10 Minuten früher da sein, ist für mich angenehm. Das bedeutet nämlich keinen Stress wegen verpassen.
Dafür werde ich oft bedauert. 10 Minuten warten sei ein No Go, wie ich das schaffen würde usw.
Bei Terminen ist es so, dass ich sehr auswähle, welche mir wirklich wichtig sind und wie ich sie zeitlich koordinieren kann. Einfach, weil der Tag nur 24 Stunden hat und ich abends auch mal zu Hause sein möchte. Diejenigen, die die Termine anbieten ja auch.
Hier kommen dann viele Sprüche wie: wenn du ein Auto hättest, würdest du das locker schaffen. Dann würdest du auch x, y, z, ab, c, und f noch unterbringen.
Ja, manchmal ist es doof oder unpraktisch kein Auto zu haben.
Aber mal ehrlich, mit Auto hätte ich noch weniger Zeit!
Genau deswegen WEIL ich dann noch mehr Termine machen könnte, würde ich auch viel mehr machen. Ich würde mir weniger Zeit zum Prioritäten setzen nehmen.
So gesehen bin ich manchmal wirklich froh, kein Auto zu haben. Es nimmt mir jede Menge Stress raus. Nämlich den Stress, den ich mir dann gar nicht erst machen kann.
Den Spruch "ausruhen kann ich, wenn ich tot bin", habe ich als Kind von vielen Erwachsenen gehört. Damals aber bezogen auf Arbeit, Hausarbeit, Gartenarbeit etc. dennoch nahmen sich die meisten ihre Ruhezeiten z.B. weil sie Gartenarbeit liebten.
Andere nahmen sich ihre Ruhezeiten nie und bekamen eine zweite Chance oder auch nicht nach einem Herzinfarkt oder ähnlichem.
Den Spruch höre ich heute nicht mehr. Dafür umso öfter: keine Zeit zu.... denken, Priotäten setzen, muss arbeiten um nicht als Abschaum zu gelten, muss arbeiten für die Rente, keine Zeit für die Gesundheit, keine Zeit beim Arzt zu sitzen...
Wobei die Gründe unterschiedlich sind. Angst, dass das Kind die Zukunft nicht schafft, Angst selbst ohne Arbeit dazustehen, Angst vor der (Nicht)Rente, Angst die Zeit nicht genug auszukosten (eine nicht gefüllte Minute ist nicht gut genug).
Da mich meine Gesundheit bereits in die Schranken gewiesen hat, handle ich mehr nach meiner Gesundheit. Eine Mischung aus mich erhalten für die Zukunft und auch leben im Moment.
Ich habe schon einige Personen mit "alles muss perfekt sein" bishin zum "perfekten Zusammenbruch" gesehen. Daher nehme ich mir den Perfektionismus raus und meinem Kind auch: bei Zeiteinteilung, Leistung, etc. gut genug so lange es zum Leben reicht, ist es super.
In meinem Umfeld ist es sehr durchwachsen und unterschiedlich.
Mein Eindruck ist, dass der Druck in vielen Bereichen stark zugenommen hat und sich das auf die Lebensweise auswirkt. Feierabend ist teilweise ein schwammiger Begriff geworden. Freizeitausgleich eher ein Märchenwort.
Wenn keine Zeit da ist um Druck rauszunehmen, geht der Druck in Form von Zeitdruck und anderem Druck weiter. Da rauszukommen ist oft schwierig - weil oft keine Zeit da ist, nach zudenken, was wirklich wichtig ist und das nicht wichtige durch Zeit zum Prioritäten setzen fehlt.
Sich diese Zeit zu nehmen, birgt das Risiko, das wirklich wichtige zu vernachlässigen.
Und nach einem Tag mit 10 Terminen hätte ich abends auch nicht mehr die Nerven dazu.....
Mir reichen meine Termine auch so. Eben weil sie ohne Auto schwer zu koordinieren sind.
Dennoch bin ich dankbar, mir die (scheinbar sinnlose Warte-)Zeit nehmen zu können, um eben diese Termine so koordinieren zu können, dass sie trotzdem machbar sind. So gesehen ein Luxus. Aber auch nur weil ich es gewohnt bin. Plötzlich kein Auto zu haben, kann durchaus ins Chaos stürzen, weil zusätzlich zu den Terminen, alles neu koordiniert werden muss.
"Hier kommen dann viele Sprüche wie: wenn du ein Auto hättest, würdest du das locker schaffen. Dann würdest du auch x, y, z, ab, c, und f noch unterbringen.
Ja, manchmal ist es doof oder unpraktisch kein Auto zu haben.
Aber mal ehrlich, mit Auto hätte ich noch weniger Zeit!"
Ich kenne das auch mit dem Auto. Ist ein paar Jahre her (bin allerdings aufs Auto angewiesen, da bei uns der ÖPNV sehr dürftig ist )her. Allerdings hätte ich damals die Therapietermine 3x die Woche meines Jüngsten sonst gar nicht machen können. Während mein Kind bei der Therapie war kaufte ich meistens auch ein für die Woche.
Damit ich nicht am nächsten Tag, wo nachmittags nichts auf dem Zettel ist, nicht noch mal wegen Einkaufen losfahren muss. Ich kann auch nicht sagen, dass ich eine ständig eilige Mutter bin oder war. Mein Sohn ist Autist, da geht permanente Eile überhaupt nicht. Zwar habe ich manchmal auch ziemlich viele Termine, die ich aber so lege, dass ich nicht durch die Gegend hetzen muss. Sondern sie in Ruhe wahrnehme. Auch wenn ich manchmal echt wenig Zeit habe. Hetze tut einem nicht gut.
LG Hinzwife
Hallo!
Gibt es nach wie vor. Im Vergleich zu von vor 10-15 Jahren sind es meines Erachtens noch viel mehr geworden. Als meine Älteste Baby/Kleinkind war, war es in unserer Stadt völlig normal, dass Mütter bis zum 3. Geburtstag des Kindes zuhause waren. Das ist jetzt eher die Ausnahme, ergo mehr Hektik.
VG
Das stimmt. Als mein Großer vor 10 Jahren in die Ganztagsbetreuung kam, waren es eine handvoll Kinder in dieser Gruppe. Heute ist es eine handvoll, die NICHT ganztags betreut werden.
Ich bin voll berufstätig mit Kind und habe einen ziemlich vollen Kalender.
Ich habe es gerne, wenn Dinge klappen, Termine eingehalten werden und Erledigungen zügig erledigt sind.
Es ist eine Frage der Sichtweise und des Zeitempfindens.
Für die eine oder andere Mutter bin ich vielleicht schon Kategorie „eilig“.
Umgekehrt erlebe ich so manche andere als nicht ausgelastete Schwätzerinnen und Trödeltanten, von denen ich mich fernhalte und eher mit solchen Frauen befreundet bin, die über einen (nach meinem Empfinden guten) Organisationssinn verfügen und mit denen man sich gerne gegenseitig hilft und auch Hilfe bekommt.
Warum sollten, wie du sie nennst "Schwätzerinen und Trödeltanten" über keinen guten Organisationssinn verfügen? Vermutlich haben sie sich ihre Zeit so gut eingeteilt, dass sie noch Zeit übrig haben.
Hektik zeigt immer einen schlechten Zeitplan oder das man zuviel in zuwenig Zeit erledigen möchte.
Schwätzerinnen, weil sich die Gespräche oft genug über Belanglosigkeiten, Lästerei über andere bis einfach nur unsinniges Zeug drehen. An sowas mag ich mich nicht beteiligen, auch wenn ich manchmal Zeit zum quatschen hätte.
Trödeltanten im doppelten Sinn, einige die schlicht Zeit vertrödeln (z.B. Kita-Erzieherinnen ein Kottlett ans Ohr labbern während die Abholschlange immer länger wird) und andere, deren Hobby tatsächlich darin zu bestehen scheint, auf Kindergartentrödeln (Basaren) Zeugs und Zeit zu vertrödeln und oft genug auch gepaart mit Geschwätzigkeit. Ist auch nicht meins.
Im Job handhabe ich es ähnlich. Der Stress ist einfach weniger oder kommt gar nicht erst auf, wenn man seine Aufgaben konzentriert und beizeiten erledigt und Zeiträuber meidet, die wegen einer kurzen Frage ganze 45 Minuten in der Tür stehen bleiben und nicht die Kurve kriegen.
Hallo,
ganz so extrem wie von dir beschrieben kenne ich das nicht. Im Kindergarten wurde ich noch nie von gehetzten Müttern umgerannt- beobachte seit der Einschulung meiner Tochter aber den trotz absolutem Halteverbot zugestellten Eingangsbereich der Schule (so dass der fließende Verkehr behindert wird), während die zu den Autos gehörigen Mütter in aller Seelenruhe ihre Kinder zur Schule geleiten...
Ich selber bin, seit meine Elternzeit vorbei ist und ich morgens wieder zur Arbeit muss, auch mehr in Eile. Da können die Kinder halt nicht morgens trödeln, wie sie gerade möchten. Ebenso muss die Große jetzt auch pünktlich zur Schule. Wenn ich so viel Zeit haben wollte, dass alle nach Herzenslust gemütlich machen können, oder mich sogar noch ein halbes Stündchen hinsetzen wollte, dann müssten wir allesamt um 5h aufstehen, das will keiner. Also muss ich morgens bei uns schon oft das Modell "Sklaventreiber" geben, bis die ganze Truppe mal überall abgeliefert ist. Ich denke aber nicht, dass das den Kindern schadet.
Morgens liefere ich meine Kinder auch eher kurz und knapp ab und habe keine Zeit für ausführliche Tür-und Angel-Gespräche. Ich kann bei der Arbeit nicht einfach erscheinen, wann ich will... ein paar Worte mit anderen Müttern sind aber trotzdem drin, und mit quietschenden Reifen entferne ich mich auch nicht vom Hof. Nachmittags beim Abholen habe ich meistens mehr Zeit, dann plaudere ich auch ganz gerne mal mit der einen oder anderen Erzieherin und die Kinder dürfen in Ruhe beenden, was sie angefangen haben.
Wie gesagt, bei anderen Müttern ist mir extreme Hetze auch noch nicht aufgefallen. Diejenigen, die grußlos an mir vorbeieilen und die Zähne nicht auseinander kriegen, sind in der Regel nicht in Eile, sondern einfach nur unhöflich...
LG
"Hallo,
ganz so extrem wie von dir beschrieben kenne ich das nicht. Im Kindergarten wurde ich noch nie von gehetzten Müttern umgerannt- beobachte seit der Einschulung meiner Tochter aber den trotz absolutem Halteverbot zugestellten Eingangsbereich der Schule (so dass der fließende Verkehr behindert wird), während die zu den Autos gehörigen Mütter in aller Seelenruhe ihre Kinder zur Schule geleiten..."
Hallo hoheimes,
bei uns waren Kindergarten und Schule auf einem Grundstück. Der Parkplatz gehörte
den beiden Institutionen. Und ja, dass gab es auch bei uns, zwar kein Parkverbot bei uns, aber es konnte passieren, dass man von anderen Müttern zugeparkt wurde. Und die eben mit anderen Müttern rumquatschten.. Ich habe es immer gehasst dort parken zu müssen, wenn man als Mutter und Kind vollbeladen mit Schulsachen, die am Anfang des Schuljahres wieder in die Schule müssen und auch dort bleiben, zum Klassenzimmer geht. Das war echt die einzigste Ausnahme von mir, dort zu parken. Ansonsten ist Kind immer alleine zur Schule gegangen oder wurde unten auf dem Gemeindeparkplatz rausgelassen.
Hallo,
bei uns im Kindergarten und in der Krippe sind die meisten Mütter/Eltern recht entspannt, obwohl zumindest aus unserer Gruppe alle arbeiten.
Gehetzte Mütter/Väter sieht man zwar schon ab und zu mal auf dem Gelände und manche fahren auch zu schnell, aber im Allgemeinen wirkt es wirklich alles recht ruhig und ohne allzu viel Stress, wenn die Kinder abgeholt werden, ebenso ist es auch beim Bringen morgens.
Ich kann deinen Eindruck von früher also nicht mehr bestätigen.
Geben tut es sowas mit Sicherheit immer noch und klar war ich auch schon in Eile. Wenn ich zb nur nen Termin um 16 Uhr in der Stadt bekommen hab und junior um 15.30 Uhr abhol dann wird es schon knapp. Aber wenn es sich vermeiden lässt. Bin ich jemand wo versucht Max wenn überhaupt 2 Termine am Tag zu haben besser nur einer! Weil ich kein unnötigen Stress mag. Auch achte ich normal sehr darauf das zwischen endzeit von Aktivität 1 und startzeit Termin 2 mindesten eine Stunde liegt um keinen Zeitdruck zu bekommen. Ich hab zwar nur ne halbe Stunde zwischen arbeitsende und abholen aus der Krippe. Brauch aber in der Regel auch nur 20 Minuten. Wenn ich ihn hol und wir nicht gerade nen Termin oder Verabredung hab... und selbst das Plan ich schon so das es entspannt bleibt. Trödeln wir nach Hause oder ich geh mit ihm auch einkaufen... 200 Meter Fußweg und er nimmt sein Spielzeugeinkaufswagen und er schiebt unsere Einkäufe... natürlich dauert das 20x so lange als ohne ihn einzukaufen aber wo will ich denn hin? Ob das essen nun um 18 ihr 17.30 oder 18.30 fertig ist ist doch vollkommen egal! Und haben wir nachmittags Termine oder Veränderungen gibt es abends nur Brotzeit oder tk Pizza. Ich Stress mich dann nicht mit kochen... Ich weiß nicht ob das typisch deutsch ist alltagsdinge komme was wolle auf die selbe Zeit zu setzten? Es ist ne Mischung auf schlechtem Zeitmanagement und mangelhafter Flexibilität. Alles soll immer so schnell als möglich erledigt sein. Wenn ich zb nicht gerade wegen Scherzen zum Arzt muss... is mir doch egal ob ich heute... morgen oder in einer Wochen ein Termin bekomm. Ich Plan eher ne längere erledigungsspanne ein als vermeidbar zwei Termine oder mehr auf den selben Tag zu legen wenn ich arbeiten geh parallel.
Ich Quatsch oft nach der Krippe mit den Erzieherinnen.... oder lass mich auch mal von der verquatschten Nachbarin ne halbe Stunde aufm Hof anbinden... oder trutschel mit junior entspannt zum einkaufen. Ich find das selbst irre anstrengend sinnlos künstlich in Hektik zu leben. Bekomm schon die Krise wenn ich selten mal wirklich Stress hab.
Ich kenne solche Extreme nicht. Genauso wie ich diese extremen Helikoptergeschichten immer nur lese.
Ich bin auch schon zur Kita gehetzt, aber sobald ich das Kind bei mir habe, sind wir wieder entspannt.
Als ich noch gearbeitet habe, habe ich meine Kinder auf der Hinfahrt zur Arbeit auch quasi abgeworfen, da ich noch 35 km Autobahn vor der Brust hatte und jede Minute gezählt hat, da ich sonst noch tiefer im Stau stand und zu spät zur Arbeit gekommen bin. Dafür war ich beim Abholen relaxter
Der Jüngste kam in den Genuss, dass ich genug Zeit hatte für ihn morgens, gerne erinnere ich mich an unsere Gespräche auf dem Weg in den Kindergarten, an die Nacktschneckenpartys die wir auf dem Weg gesehen haben oder die "falschen Äpfel" an den Sträuchern. Diese Zeit hatte ich für die Großen nicht.