Ich bin ganz verzweifelt und verstecke mich weinend vor meinem Sohn. Er ist 6 Jahre alt und seit 1 Woche Schüler. Von seinem Papa bin ich seit 4 Jahren getrennt. Seitdem gibt es einen Stiefpapa, und auch mein Ex hat eine neue Partnerin. Wir haben ein gutes, freundschaftliches Verhältnis und es ist alles soweit in Ordnung. Und der Kleine schien nie ein Problem zu haben. Er hat den Stiefpapa sehr gerne, und kennt es einfach so, dass der leibliche Papa nicht bei uns wohnt. Die beiden sehen sich jedes 2. Wochenende, oder auch für längere Zeit wenn Ferien sind. In den letzten Tagen kommt mein Sohn aber öfters mit den Worten, dass er zu seinem Papa will. Er weint dann auch meistens. Ich bin damit überfordert und weiß nicht wie ich ihm helfen kann Der Papa wohnt mit seiner Freundin eine halbe Stunde von uns entfernt. Mein Sohn muss in die Schule gehen, sein Papa sitzt täglich von 7 bis 15 Uhr im Büro. Es erscheint mir so unmöglich eine Lösung für das Problem zu finden. Ich will doch nur dass es ihm gut geht und er glücklich ist. Ich fühle mich schuldig weil ich damals die Beziehung beendet habe. Ich hatte selbst keine schöne Kindheit und nun muss mein Sohn auch leiden
Ich fühle mich so hilflos, die Schule ist derzeit auch eine riesige Umstellung. Vorhin hat er bei den Hausaufgaben gejammert dass ihm die Hand weh tut. Und schlampig war er ... Hauptsache es ist erledigt. Wenn ich ihn dann bitte ordentlicher zu sein schnaubt er nur genervt und ich habe Angst vor der nächsten "Papa Attacke". Vorhin, also noch vor den Hausaufgaben als er geweint hatte habe ich ihn fest in die Arme genommen und ihn einfach nur gehalten. Und still und leise sind mir die Tränen geronnen. Ich wünschte ich könnte stärker sein. Ich weiß nicht wie weiter.
Mein Sohn will zu seinem Papa
Hallo,
Hast du schon mal mit dem Papa darüber geredet?
Nein, ich habe Angst vor Vorwürfen. Weil ich die Trennung wollte. Außerdem geht es ihm aufgrund gesundheitlicher Probleme sowieso nicht gut.
Hallo,
dein Sohn war das im anderen Forum mit den Hausaufgaben vergessen oder?
Wie lange geht dass denn schon so? Kann es sein dass es mit der Schule zutun hat?
Was ist denn mit der neuen Partner des Vaters? Kann sie ihn morgens zur Schule fahren?
Gruß
Es hat jetzt vor kurzem angefangen ... keine Ahnung ob es an der Schule liegt. Ich habe mich sehr auf die Schule gefreut und ich ermuntere meinen Sohn regelmäßig. Er sagt aber, dass Schule langweilig ist. Heute hat er gesagt, dass alle ihn hassen würden. Ich sage natürlich dass das nicht stimmt, etc. ... Ich weiß nicht woher diese Stimmung kommt. So viel negatives ... Ich weiß nicht ob das normal ist und überlege wegen einem psychologen. Er hat heute beim Abendessen wieder geweint.
Die Freundin hat leider auch nicht die Möglichkeit. Sie ist Krankenschwester, hat oft Nachtdienste.
Das tut mir leid. Wir hatten damals eine ähnliche Situation, als meine Tochter so ca 2 wochen in der schule war. Sie wurde plötzlich total traurig und wollte aber wochenlang nicht rausrücken, was los ist. Iwann hat sie dann gesagt, dass sie keine Freunde hat und keiner mit ihr spielen will. Ich war natürlich auch total entsetzt über die Situation und wusste erstmal nicht, was ich machen soll. Soviele Gedanken! Hab dann einen Termin bei ihrer damaligen Lehrerin ausgemacht. Im Gespräch kam dann erstmal raus, das meine Maus eigtl total beliebt bei den anderen Kindern ist. Aber ihrer Lehrerin ist dann ne Erinnerung gekommen, dass es an 2 Tagen jeweils in der Pause wohl so war, das meine kleine in dem wilden Gewusel ihre Freundinnen nicht gefunden hat und sie an diesen Tagen wohl auch total durch den Wind war.
Hab das dann am selben Tag abends noch bei meiner kleinen angesprochen und da brach dann der ganze Kummer raus. Es lag wirklich an den 2 tagen, dass sie so bedrückt war.
Vielleicht kannst ja mal mit der Lehrkraft sprechen.
Wenn die Zwerge in die Schule kommen, kommt soviel neues auf sie zu und das kann manchmal schon ziemlich fordernd sein.
Leidet er denn wirklich, oder ist das nur so wenn er was tun muss? So a la "ich will jetzt zu Papa, weil ich hier jetzt was machen muss und keine Lust darauf habe"?
Ich weiss es nicht ... heute weinte er wieder beim Abendessen, sagte dass alle ihn hassen würden, etc. Schule ist langweilig, und der Papa ist in seinem Herzen, er vermisst ihn, etc.
Habt ihr mal über ein Wechselmodell nachgedacht?
Vielleicht kann der Vater an den Arbeitszeiten schrauben und/oder die Stiefmutter mit helfen. Möglicherweise kann er in der Woche, in der der Kleine bei ihm ist eine Stunde weniger arbeiten und die in der anderen Woche nachholen. Oder er macht zwei Stunden weniger im Büro und dafür 2h Homeoffice abends.
Oder zumindest ändert ihr etwas insoweit, dass ihr die Umgangszeiten so gestaltet, dass er Freitags nach der Schule/Hort von Papa geholt wird und erst Montag zur Schule hingebracht wird.
Vielleicht kann ja auch die Stiefmutter den Part morgens übernehmen und der Papa den Nachmittag. Eine halbe Stunde Entfernung geht ja noch. Und in 1-2 Jahren (oder vielleicht sogar früher) kann euer Sohn vielleicht mit dem Bus entgegen fahren oder so.
LG
Es ist leider etwas komplizierter. Homeoffice ist leider nicht möglich.
Die Freundin vom Papa ist Krankenschwester, hat oft Nachtdienste. Würde mein Sohn erst am Montag zur Schule kommen müsste er um halb 7 im Auto sitzen. Zwischen meinem Ex und mir liegen gute 50km Autobahn, morgens stark befahren. Das kann ja auch nicht Sinn und Zweck sein ... Außerdem hat er schon öfters durchblicken lassen, dass er keine "unnötigen" km fahren will.
Das würde ich keinesfalls empfehlen, ist bei uns gerade gescheitert. Zwischen uns lagen 40 km auf stark befahrener Strecke, nachdem mein Ex umgezogen ist. Fahrzeit je nach Stau 45 min bis 1,5 Stunden.
Wir haben auf seinen Wunsch trotzdem erstmal weiter gewechselt, erst 2 Tage die Woche, dann noch einen, dann haben wir es bleiben lassen. Zu stressig.
Wechselmodell auf Krampf funktioniert nicht. Alle 14 Tage am Wochenende klappt deutlich besser, zumal ich auch diejenige bin, die sich um Hausaufgaben, Freunde treffen, Hobbys etc kümmert.
LG
Hallo,
das klingt ein bisschen so, als wuerde er vor irgend etwas weglaufen wollen, das ihm nicht gefaellt, kann das sein? Leichter gesagt als getan, aber bitte nimm Dir das nicht so zu Herzen - sieh es mal so, fuer ihn ist bei Papa vermutlich immer "Ferien" oder "Wochenende", er lebt bei seinem Papa keinen normalen Alltag mit Schule, Hausaufgaben, evt. beizeiten ins Bett gehen etc. Wenn ihn dann irgend etwas belastet, er vielleicht z.B. Druck hat bezueglich Schule, will er gerne dahin, wo er das nicht hat. Er ist ja erst sechs Jahre alt - er kann ja nicht wissen, dass, wuerde er immer beim Papa leben, die Schule, die Hausgaben etc. mit ihm mitkommen wuerden zum Papa. Gibt es in der Schule jemanden, mit dem Du darueber reden kannst? Psychologische Betreuungslehrer oder so? Falls nicht, Du koenntest auch mit Eurem Kinderarzt sprechen oder, falls Dir das nicht gruselig ist, mit jemandem vom Jugendamt - nur um einen kompetenten Ansprechpartner zu finden, der Dir helfen kann herauszukriegen, was da wirklich los ist.
Alles Gute
Vanillie
Ja, es gibt eine Psychologin an der Schule. Ich bin echt kurz davor einen Termin zu machen.
Eine halbe Stunde ist doch keine Entfernung! Euer Sohn könnte zusätzlich an einem Nachmittag in der Woche etwas mit seinem Papa machen, z.B. von 16-18 Uhr. Du bringst ihn hin, der Papa bringt ihn zurück. Dann bleibt noch Zeit genug, um rechtzeitig ins Bett zu kommen und die Zeit bis zum nächsten Papawochenende ist nicht so lang. Das wäre erstmal ein guter Kompromiss, ohne dass die Schule oder sonstwas darunter leiden muss.
Ansonsten scheinst du momentan sehr durch den Wind und nah am Wasser gebaut zu sein, wenn man deine Beiträge liest. So schlimm wie es scheint, ist das doch alles nicht. Die Schulsache braucht nur etwas Geduld und gemeinsam mit dem Vater findet ihr bestimmt eine Lösung, dass euer Sohn ihn weniger vermisst.
Leider handelt es sich bei der halben Stunde um gute 50km Autobahn pro Strecke(!). Ich weiß nicht ob der Papa diese zusätzlichen km fahren möchte. Mein Gefühl sagt Nein, er hat schon öfters Andeutungen diesbezüglich gemacht.
Hmm, zeitlich ist der Aufwand der gleiche, aber die Entfernung ist schon etwas weiter. Bei uns waren es ca. 30 km, aber dann hauptsächlich Landstraße und Stadt. Das war zwar auch aufwändiger als im selben Ort, ließ sich aber prima umsetzen.
Wobei ich aber trotz Autobahnstrecke finde, dass das mit dem Auto einmal in der Woche machbar ist. Es tut dem Kind ja auch gut und ist nicht oft.
Hallo, mein Sohn war in dem Alter immer von Mittwoch Nachmittag auf Donnerstag Morgen beim Papa.
2 Wochen ohne Papa sind schon ganz schön lange für so ein kleines Kind.
Jetzt ist mein Sohn 12 und wegen Schulaufgaben, anderer Arbeitszeit und Pubertät machen wir das flexibler. Wir sind auch deshalb näher hingezogen, er kann man kurz mit dem Rad alleine zu Papa, wenn er will.
Umziehen ist leider keine Option. Ich selbst bin erst vor einem Jahr hierher gezogen, mein Ex wird im Dezember eine Wohnung beziehen, die nur 5 Minuten von seiner jetzigen entfernt ist.
Früher waren wir auch eine halbe Stunde auseinander. Der Papa könnte doch euren Sohn nach der Arbeit abholen, mit ihm Hausaufgaben machen, Abendessen und am nächsten Morgen zur Schule fahren. Damit sind wir in der Grundschule super gefahren.
1. suche dir Hilfe für dich selbst. Dich zu stärken, mit deiner Vergangenheit klar zu kommen (damit sich deine Ängste, Unsicherheiten etc. nicht auf deinen Sohn ausweiten)
2. sprich mit deinem Sohn: WARUM möchte er zum Papa?
Hat er die Vorstellung, dass bei Papa alles besser ist? Keine Hausaufgaben, keine Schule, keinen Alltag, keine zu tun Listen, keine Veränderung?
Will er wirklich zu Papa oder will er aus der Veränderung raus?
Oder merkt er, dass er dir damit zusetzen kann? Nicht um dir weh zu tun, sondern weil du dann eher nachgeben könntest?
3. Sprich mit dem Papa. Nimm ihn mit ins Boot.
Gemeinsames erklären, warum es nicht geht
oder aber auch gemeinse Lösung finden z.B. dass er es einmal in der Woche möglich machen kann, nach Feierabend zum Sohn zu fahren.
Hausaufgaben inklusive. Hausaufgaben müssen trotzdem sein.
Papa ja, Aufgaben dennoch.
Evtl. sogar auch Papazeit MIT Hausaufgaben.
Vielleicht versteht er dann ja auch, dass es bei Papa nicht besser ist, sondern trotzdem die Schule und Alltag bleibt.
Das gibt Sicherheit. Eurem Sohn und dir auch.
Oder aber es stellt sich heraus, dass er wirklich zu Papa (und bleiben) will. Dann wäre sowieso eine Lösung mit Papa zusammen wichtig. Wenn ich den Zeitpunkt deiner Schilderung ansehe, ich glaube es geht nicht um Papa an sich, sondern um den Schulbeginn
und bei dir rennt er da offene Türen an Unsicherheit ein. Damit versucht er sich umso mehr Sicherheit zu holen: bleibt Mama wirklich bei dem, was sie sagt? Schulisch/Papa?
Auch wenn du es ihm nicht zeigst, spüren tut er es trotzdem. Daher ist Punkt 1 auch sehr wichtig.
Keine Lust auf Hausaufgaben, Hand tut weh, ich will zurück in den Kindergarten, Kindergarten war viel toller, ich will bei Oma und Opa leben, etc. all das kennen viele Eltern.
Auch Erwachsene haben das manchmal / oft. Wie viele wollten schon an den Urlaubsort ziehen?! Nicht weil sie dort arbeiten wollen, sondern weil sie die schöne Zeit der Erinnerung, der Erholung, der Alltagsfreiheit haben und zu Hause im Hamsterrad der Aufgaben stecken. Die scheinbar "einfachste" "Lösung" ist dann: Umzug an den Urlaubsort, statt zu beleuchten, wo die Probleme, das Unwohlsein wirklich ist
(Kollegen, Arbeitsplatz, Übermüdung, Trott, Bekannte, Umfeld, Probleme, sonstiges)
Ich habe ihn gefragt warum er plötzlich so oft zum Papa will. Er sagt er vermisst ihn, und er ist in seinem Herz. Ich habe die Befürchtung, dass all die letzten Jahre für ihn "egal" waren und er erst jetzt realisiert dass sein Papa nicht da ist. Was mache ich wenn mein Sohn dauerhaft zum Papa will? Das ist einfach nicht möglich! Nur wie soll ich ihm das sagen???