Hallo ihr Lieben, kennt ihr das oder hat jemand Erfahrung mit dem Thema? Meine Tochter 15 sagt sie ist unbeliebt in Klasse und Schule. Sie hat Freundinnen mit denen sie auf dem Schulhof oder in der Klasse zusammen ist aber die sind beliebt und sie nicht. Wenn wir schonmal auf das Thema kommen versucht sie die Tränen zurückzuhalten und ändert schnell das Thema...ich will dann auch nicht drauf rum reiten und sag nichts mehr. Es tut mir in der Seele weh und hat mich schon Nächte gekostet in den letzten Jahren.
Sie ist hübsch und hat ausstrahlung, hat genauso viele Markenklamotten wie ihre Freundinnen legt aber keinen wirklichen Wert drauf. Sie ist schlank, fühlt sich aber immer zu dick, hat tolle Haare, ist lustig, ehrlich, sagt wenn ihr was nicht passt, manchmal ein bisschen überdreht und ihre Noten sind mittelmäßig..also kein Streber oder Nerd...
Ihre Freundinnen sind nicht anders...wenn man sie sieht könnten sie Geschwister sein von Klamotten und aussehen...darum versteh ich das alles irgendwie nicht.
Sie hat sich schon ein paar Mal Freunde ausserhalb der Schule gesucht, große Cliquen durch einen Freund den sie hatte oder Cousins von irgendwem, weil sie meint die wären auch so wie sie, hätten kaum Freunde auf der Schule etc. Mit ein paar davon hat sie auch noch Kontakt.
Sie ist jetzt in der 10. und wechselt dann die Schule aber ich ( und auch sie aber sie sagt es nicht) hab Angst, dass es auf der nächsten wieder genauso ist, denn in der Grundschule war es auch schon so...obwohl da hab ichs noch auf die anderen Kinder geschoben...Eltern mit Häuser und dicken Autos...etepetete eben...und sie war den anderen immer ein bisschen voraus, hatte keine Lust mehr auf Seilchenspringen etc..
Naja...was meint ihr dazu?
Was kann ich tun?
Wie kann ich helfen?
Was könnte an ihr anders sein was ich nicht sehe?
Tochter sagt sie ist unbeliebt
Ehrlich gesagt verstehe ich das Problem nicht so ganz. So wie du es schilderst, hat sie doch mehrere Freundinnen, ist nicht alleine und tut sich auch nicht schwer damit, Freunde außerhalb der Schule zu finden. Einen Freund hatte sie anscheinend auch schon.
Was genau versteht sie denn unter "beliebt sein"? Sie ist doch bei ihren Freunden und auch bei neuen Leuten beliebt.
Sie bekommt doofe Sprüche von den Jungs aus der Nebenklasse über ihr aussehen, oder wenn sie was neues an hat. Die Nebenklasse ist sowieso die coolste und beliebteste, sagt sie. In ihrer klasse ist noch ein grüppchen Mädchen die auch nur mit blöden Kommentaren rumwerfen. Klar sie hat ihre... ich glaub es sind drei Freundinnen...aber die werden eben nicht von den anderen angegangen.
Das hört sich nach dem klassischen Pubertätsgehabe an. Zu dem Zeitpunkt bilden sich schnell Grüppchen und der Schritt von Cool zu Uncool ist manchmal von jetzt auf gleich erledigt.
Die gute Nachricht: Nach der Pubertät/Schulzeit wird oft alles anders.
Die schlechte Nachricht: Da muss sie jetzt durch und braucht in manchen Situationen ein dickes Fell. Darin solltest du sie bestärken.
Man kann nicht bei jedem beliebt sein. Es ist vollkommen normal, dass manche einen nicht so mögen oder mit der Art nicht klarkommen. In der Pubertät wird dann leider auch viel rumgehackt und das Selbstbewusstsein ist im Keller.
Sie soll sich auf das besinnen, was sie hat und nicht nur nach dem schauen, was sie nicht hat. Die Jungs aus der Parallelklasse oder die Mädchenclique können ihr doch am Allerwertesten vorbeigehen. Wer will schon mit jemandem befreundet sein, der sich über andere das Maul zerreißen muss, um sich selbst besser zu fühlen. Die sind nicht cool, sondern bemitleidenswert.
Ich nehme an, dass ihre Freundinnen nett zu ihr sind. Darauf sollte sie sich konzentrieren und mit ihnen Spaß haben. Je glücklicher sie ist, desto weniger machen ihr dumme Sprüche etwas aus. Das Glücklichsein ist aber nicht nur von anderen abhängig, sondern vor allem von einem selbst und was man aus seinem Leben macht.
Geht sie einem Hobby nach oder ist sie in einem Verein? Manchmal reicht es schon, wenn man außerhalb der Schule etwas hat, was einem ein gutes Gefühl gibt.
Wenn sie genauso oberflächlich denkt wie Du, dann ist es kein Wunder.
Freundschaften definieren sich nicht über hübsche Klamotten, tolle Haare, schlank zu sein, Eltern mit Häusern und dicken Autos.
Ich bin was Wert, wenn ich optisch mithalten kann und ich gehöre dazu, wenn wir arm sind und intelligent darf ich auch nicht sein. Komisch bei uns in der Klasse sind die besten Schüler auch mit die Beliebtesten...sie machen viele Hobbys und AGs mit...
Die Teenager die in der Ecke stehen, sind die, mit denen niemand was anfangen kann.... Besserwisser, Mauler, Störer, extrem oberflächliche Schüler die man nicht ernstnehmen kann.
Was hast Du Deiner Tochter über Freundschaften beigebracht?
lisa
Ich glaub, du hast mich nicht ganz verstanden...nicht ich habe gesagt dass nur jemand was wert ist der gut aussieht sich toll kleidet etc. Ich wollte hier diese punkte ausschliessen, damit nicht jemand fragt ob die anders ist sich anders kleidet, andere interessen hat. Sie ist so wie die anderen, unterscheidet sich optisch nicht von den anderen, ist nicht besser oder schlechter in der schule... in der Grundschule hatte ich selbst gemerkt, dass es den anderen kindern und eltern aber genau darum ging NICHT nur Durchschnitt zu sein oder sich durch den Charakter zu definieren. Da zählte Geld und Marke was wir weniger hatten als der Rest.
Ich habe meiner Tochter immer beigebracht das alle gleich sind, und jeder so ist wie er ist. Auch Kinder die sie geärgert haben hab ich in schutz genommen und es auf schlechte Laune oder sonst was geschoben. Aber das klappt jetzt nicht mehr. Sie merkt, dass sie weniger gemocht oder garnicht gemocht wird von den anderen obwohl jetzt fast alle gleich sind...optisch finanziell etc.
Deine Tochter hat einen geringen Selbstwert, deswegen glaubt sie, dass sie nicht mit den anderen mithalten kann.
Das ist normal. Es gibt immer Leute die nicht so ganz perfekt in die Welt passen und unzufrieden mit sich sind. Solche Leute braucht die Gesellschaft, weil sie mehr hinterfragen und kritischer sind, als die ewigen Sonnenscheinchen.
Sie wird, so wie sie ist, ihren Platz in der Gesellschaft finden. Alle Widerstände die Sie jetzt erlebt stärken sie.
Mach dir nicht so einen Kopf, dass sie unbeliebt ist.
Kann nicht jeder perfekt sein. Wär ja auch langweilig, wenn alle gleichgeschaltet daherlaufen.
Ich finde die Jugendlichen und Kinder, die aus der Rolle fallen, viel angenehmer als die sorgenlosen Mitläufer. Kinder wie deine Tochter lernen eher mal, einen Fehler zuzugeben, als diese ewigen Alleskönner.
Mach deinen Geist offen für Außenseiter. Ohne sie gäbe die Mitläufer nämlich gar nicht
Vielen Dank 🙄 ich war grad zu Tränen gerührt durch deine Worte...und ich versuche so viel wie möglich da raus zu ziehen und an sie weiter zu geben♡
Ich sehe das genauso. Es klingt so, als wäre sie eine starke Persönlichkeit, mit der sie etwas aus der Rolle fällt. Da sie schon so lange damit lebt, macht sie das jetzt wahrscheinlich wirklich stark.
Denn diese Kinder haben schon einiges erlebt und reflektiert. Das hilft ihnen später. Sie soll noch ein wenig durchhalten. 😊
Erkunde erstmal genau, wie sie "unbeliebt" definiert... Was erhofft sie sich denn davon "beliebt" zu sein?
Ich hatte nie einen großen Freundeskreis - nur 3 oder 4 richtig gute Freundinnen... Trotzdem bin ich mit vielen Leuten gut ausgekommen. Ich war halt nie jemand, der sehr präsent war in der Schule oder Vereinen, sondern eher zurückhaltend... Ich würde deshalb nicht sagen, dass ich unbeliebt war. Für mich hört es sich so an, als würde sich deine Tochter über die Anzahl ihrer Freunde definieren. Deshalb würde ich einfach versuchen, ihr Selbstvertrauen zu stärken. Hat sie etwas worin sie gut ist / was sie gut kann? - Irgendetwas über das sie sich "Bestätigung" holen kann?
Ohne zu übertreiben, eigentlich kann sie alles gut was sie macht oder gemacht hat. Und das weiß sie auch...eigentlich...und ich sag ihr das auch immer...sie hat Ballett gemacht, Einrad, Hipp Hopp, kann toll malen, ..im Moment macht sie nichts, weil sie sich auf die schule konzentrieren will jetzt in der 10. Klasse.
Eigentlich war sie auch immer eher ruhig darum wunder ich mich oft, wenn sie sich mit neuen Leuten ausserhalb der schule trifft die sie über 100 ecken von whats app oder instagram kennt. Ich hätte sowas nicht gemacht früher...
Je länger ich drüber nachdenke und jetzt auch die Antworten hier lese desto mehr denke ich, dass es garnicht so schlimm ist...
Nicht, dassich sie nicht ernst nehme sondern dass ich ihr vermitteln sollte sich über das was sie hat tu freuen und nicht zu ärgern über andere..
Vielen Dank 😊
Hallo,
also scheinbar geht es ja hier nicht um diese typischen Markenklamottenzickereien.
Du schreibst:
Sie bekommt doofe Sprüche von den Jungs aus der Nebenklasse über ihr ussehen, oder wenn sie was neues an hat. Die Nebenklasse ist sowieso die coolste und beliebteste, sagt sie. In ihrer klasse ist noch ein grüppchen Mädchen die auch nur mit blöden Kommentaren rumwerfen. Klar sie hat ihre... ich glaub es sind drei Freundinnen...aber die werden eben nicht von den anderen angegangen.
Ähnlich war es bei uns in der Schule, aber da wurde der Kelch von der 7 bis zur 10. Klasse herumgereicht und es war immer mal wer anders das "arme Schwein".
Es ging aber nie darum, ob die Eltern in einem Haus oder einer Wohnung leben, oder ob sie Mercedes oder klappriges Rostrad fahren.
Mir hat auch einer in der 8./9. dauernd doofe Sprüche gedrückt, mir ein Bein gestellt, mich im Winter mit Schnee beworfen, mir im Zug im Vorbeigehen das Buch aus der Hand geschnappt und irgendwo hingeschmissen, lauter solche Scherze halt.
Jahre später habe ich ihn mal gesehen, da er an der selben Uni gelandet ist, wie mein damaliger Freund und beide auf dieselbe Party eingeladen waren.
Dort war er überhaupt nicht mehr frech zu mir, sondern wir hatten sehr lange, interessante und auch lustige Gespräche. Und irgendwie kamen dann die Schwänke aus der Gymizeit und er meinte grinsend, dass er sich halt irgendwo bei mir und meinen Freundinnen interessant machen wollte.
Und am besten macht man sich eben interessant, wenn man den anderen tratzt!
Und die Lästerschwestern gab es auch oder doofes Gezanke oder Wortgeplänkel mit anderen.
Und ich sehe es mal reflektierend - etliche dieser Zankereien lagen mitunter auch an mir, da ich mich manchmal schon durch Kleinigkeiten habe provozieren lassen und sofort in einen Gegenangriff gestartet bin oder auch eine "freche Schnauze" riskiert habe.
Vieles davon würde bei mir heute eher ein spötisches Lächeln auslösen und dann würde ich mich wieder meinen Freundinnen oder meinem Lernstoff widmen.
Mit der Zeit habe ich mir das damals abgewöhnt und ich muss sagen, danach fuhr ich um Längen besser. Nicht mehr dauernd zum Gegenangriff ausholen, nicht alles so bierernst nehmen oder hinterfragen, nicht sofort zurückzicken und auch mal alle Fünfe gerade sein lassen.
Vielleicht ist ja Deine Tochter auch manchmal zu direkt und lässt sich bei kleinen Zergeleien gleich auf Grundsatzdiskussionen ein oder weiß auch mal alles besser.
Hallo!
Die neue Schule ist eine super große Chance für einen Neuanfang. Ich hatte auf der Schule auch immer Probleme und war wenig beliebt bis auf ein paar wenige Freundinnen - aber sobald ich die Schule hinter mir hatte, einen anderen Umkreis hatte, war es sehr viel leichter. Man schleppt da einfach nicht mehr die Vorurteile mit sich herum.
Übrigens genau das, was mich zu einer unbeliebten Jugendlichen gemacht hat, macht mich heute zu einer gefragten Kollegin. Ich war immer ein Klugscheisser - aber das bedeutet eben auch, dass ich irre viel Wissen habe, das ich gerne teile, gerne erkläre, gerne helfe, wenn jemand Probleme hat. Manches dreht sich einfach mit der Zeit.
"Sie ist hübsch und hat ausstrahlung, hat genauso viele Markenklamotten wie ihre Freundinnen legt aber keinen wirklichen Wert drauf. Sie ist schlank, fühlt sich aber immer zu dick, hat tolle Haare, ist lustig, ehrlich, sagt wenn ihr was nicht passt, manchmal ein bisschen überdreht und ihre Noten sind mittelmäßig..also kein Streber oder Nerd..."
Dies ist das Problem. Das ist was Du ihr beigebracht hast. Nichts in dieser Liste ist wichtig in Bezug auf Freundschaften und Beliebtheit im Schulalter. Was für Interessen hat sie? Was für Musik mag sie. Das sind Dinge, die wichtig sind. Weisst Du die Antworten überhaupt? Klingt fast nicht so. Du scheinst extrem auf Äusserlichkeiten fixiert, und nicht nur in Bezug auf Deine Tochter.
Ich hab diese Sachen aufgezählt eben um Äußerlichkeiten in dieser Diskusion auszuschließen. Sonst hätte jeder hier gefragt: zieht sie sich anders an? Ist sie dick?
Allerdings zählen natürlich bei den Jugendlichen dir Äußerlichkeiten...in welcher Welt lebst du? Die Mädels in ihrer Klasse vergleichen ständig ob auch alle das gleiche tragen oder die Haate gleich haben...meiner Tochter ist das alles ziemlich egal aber sie passt sich an um eben nicht aufzufallen...und das hab nicht ich ihr beigebracht sondern die Jahre auf Grundschule und Realschule.. je mehr du dich abhebst von anderen je eher fälkst du auf und das versucht sie zu vermeiden. Aber danke trotzdem für deine Antwort.
Hey!
Ich kann verstehen, dass dich das als Mutter beschäftigt. Ich glaube, am wichtigsten ist es, sie in ihrem Gefühl ersnt zu nehmen, auch wenn du keine Gründe dafür erkennen kannst. Sei für sie da. Frage, wie du ihr helfen kannst und stärke sie darin, so zu sein wie sie ist.
Ich selbst hatte keine richtige Clique. Ich war zu gewissenhaft für die Kiffer und zu "coll" für die, die mit 15 noch Laternen gebastelt haben, um damit im herbst durch die Straßen zu wandern. Am Ende habe ich meine beste Zeit im Sportverein gehabt. Da hatte ich Erfolgserlebnisse und war in meiner Position wichtig. Außerdem waren da sowohl belesene als auch Analphabeten und trotzdem aren wir ein Team. Vielleicht wäre ein Mannschaftssport etwas für deine Tochter?
Erst im Erwachsenenalter habe ich gemerkt, dass mein "Andersein" sehr nützlich ist und seine Fans hat. Der wichtigste Fan ist der tollste Mensch der Welt: Mein Mann. Zudem habe ich im Nachhinein einige Leute kennen gelernt, die in der Schule ein paar Stufen unter mir waren und für die war ich die coole große, während ich nicht wusste, wohin ich gehöre.
Pubertät ist einfach furchtbar.
Alles Gute!
Deine Worte machen Hoffnung auf die Zukunft...vielen Dank dafür ♡♡♡