Verantwortung für unsere Eltern wenn sie älter und kränklich werden. Ratlos!

Hallo!#winke
Ich bin grad etwas ratlos.
Der Vater meines Mannes liegt seit Freitag im KH. Verdacht auf Einblutungen oder Blutgerinnsel im Gehirn und viel zu hoher Blutdruck.
Zur Vorgeschichte: Er hatte vor etwa 5 Jahren einen Schlaganfall. Seit dem hat er eine Sichtfeldeinschränkung und kann nicht mehr so gut laufen. Allerdings hat er auch nix getan das es ihm besser geht. Aus der reha nach 4 Wochen selbst entlassen (haben eh alle keine Ahnung) und dann sehr halbherzig Physiotherapie gemacht. Schuld das es ihm so geht sind natürlich die Ärzte, von denen hält er garnichts! Es ein sehr unzufriedener Mensch und macht damit seiner Frau auch das Leben schwer.
Nun hatte er offensichtlich vor 3 Wochen an der Einschulung unseres Sohnes Nachts wieder einen kleinen Schlagfall. Auf jeden Fall konnte er kaum laufen und ganz schlecht sprechen. Seinem Sohn hat er davon nix gesagt, wir dachten es legt am Wein.
Meinen Eltern erzählte er dann, dass es ihm nicht gut ginge. Beim Arzt oder im KH war er natürlich nicht,
Am nächsten Tag hat mein Mann ihn dann angerufen und ihm geraten zum Arzt zu gehen. Zumal sie in den Urlaub fahren wollen. Nein, die haben eh keine Ahnung etc. pp. Dazu muss ich sagen, dass mein Mann absolut nicht in der Lage ist seinen Eltern oder besonders seinem Vater die Meinung zu sagen.
Er hat sich schon so viele böse Dinge geleistet und er schafft es nicht da mal den Mund aufzumachen.
Seine Mutter ist ein "Mäuschen" ohne eigene Meinung oder eigenen Willen.
Alles geht nach ihm.:-[ Keine Ahnung wie die Frau es seit über 40 Jahren bei ihm aushält.#gruebel
Es liegt definitiv auch an ihm, dass das Verhältnis zwischen meinem Mann und seinen Eltern (und somit auch zu mir) so schlecht ist. Er hat null Interesse an unseren Kindern, schimpftweil noch ein Baby bekommen haben oder unser Kind taufen haben lassen. Das sind nur ein paar Beispiele. Unser Sohn wurde mit 6 Monaten schwer krank. Über Monate kam von seinen Eltern nix. Kein Fragen wie es ihm geht, kein Wort des Mitgefühls....das hat mich (und vermutlich auch meinen Mann) damals schwer getroffen:-(
Zur Taufe unseren jüngsten sind sie dann in den Urlaub gefahren. Obwohl sie Monate vorher davon wussten. Das meiste davon geht aber vom SV aus.

Nun aber wieder zum "aktuellen" Problem. Also SV liegt nun im KH (schimpft und tobt das er zum Arzt gegangen ist da er ja Freitag nach Südtirol in die Berge fahren will)
Morgen ist wohl ein weiters MRT, er bekommt Blutverdünner.
Gestern Abend hat mein Mann mal seine Mutter angerufen und gefragt was es neues es gibt, Nicht viel außer eben ein weiteres MRT. Der Hammer ist:Mein SV meint er könne am WE in den Urlaub fahren. Ich habe da gestern mit meinem Mann drüber diskutiert, er sieht das erstmal sehr entspannt. Wie immer:-[ Ich finde das absolut unverantwortlich auch seiner Mutter gegenüber! Was ist denn wenn im Ausland was passiert??#schock Sie muss sich um alles kümmern und hat das Drama!Ich habe meinem Mann mehrmals ins Gewissen geredet, dass er seiner Mutter unbedingt den Rücken stärken muss damit sie auf keinen Fall fährt. Zumal sie eh so ungern weite Strecken fährt und dann auch noch Autobahn. (Aber danach geht es nicht, Hauptsache er setzt seinen Schädel durch:-[)
Mein Mann meinte nur er kann es eh nicht verhindern und wenn er das am Telefon sagt knickt sie am nächsten Tag und fährt dann doch! Dann habe ich gesagt dann muss er halt hin und Tacheles reden. Mit beiden. Und seinem Vater klar machen, dass sein Egoismus auch mal Grenzen hat! Ich bin so fassungslos!
Ich könnte meine Eltern nicht guten Gewissens in den Urlaub fahren lassen wenn ich wüsste einer ist so angeschlagen.
Und nur weil er vielleicht bis Donnerstag entlassen wird, heisst es ja nicht, dass er fit für eine Reise ist. Sieht mein Mann anders. Vielleicht ist es ihm nach dem ganzen Theater der letzten Jahre auch inzwischen egal wenn ihm was passiert! Aber ich finde seiner Mutter zuliebe müsste er zumindest versuchen seinen Vater zur Vernunft zu bringen!
Oder sehe ich das so falsch?
Auch wenn unser Verhältnis nicht das beste ist, langsam tut sie mir echt leid!
Gruss und danke für eure Meinungen!
Aprilmama


;

2

Ganz ehrlich, das seh ich anders.
Ich finde nicht, dass dein Mann das alles muss.
Seine Eltern sind erwachsen.
Man kann durchaus seine Meinung kund tun, Bedenken äußern, aber dann hört es auf.
Da muss kein Tacheles geredet werden und ich finde das steht ihm auch nicht zu.
Wir alle lernen mit unseren Entscheidungen und den Konsquenzen zu leben und umzugehen. Das hört nicht mit 60 auf.

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Hallo und danke für die Antwort!
Du hast sicher recht und wahrscheinlich ist es das beste, ich halte mich komplett raus.
Ja sie sind erwachsen. Bei meinem SV hilft wahrscheinlich wirklich kein Reden!
Aber: ich finde es irgendwie schwierig meine SM quasi alleine da stehen zu lassen.
Da bin ich vielleicht zu sehr Familienmensch und kenne es anders von meiner Familie.
Ich kann sowohl meinem Vater als auch meiner Mutter sagen wenn ich etwas nicht in Ordnung finde.
Zumindest finde ich sollte es mein Mann versuchen ihr seine Hilfe anzubieten.
Ob sie es dann annimmt ist noch die Frage!
Sie ist es die quasi immer alles ausbaden muss und manchmal hatte ich in der Vergangenheit das Gefühl, sie hätte sich einmal gewünscht das ihr Sohn sie unterstützt.

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Ich finde es gibt einen Unterschied zwischen Bedenken äußern und sich wehement einmischen.
Da sollte man die Balance halten.

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Tja... Wer nicht will, der hat schon.

Du kannst niemanden dazu zwingen, sich gesundheitlich besser um sich zu kümmern. Der Mann ist in einem Alter, wo die wenigsten sich noch irgendwie ändern. Ich glaube, selbst wenn dein Mann sich mehr reinknien würde, er rde auf taube Ohren stoßen. Ist für den Vater dann wahrscheinlich dummes Geschwätz, wenn er es ja sogar besser weiß als alle Ärzte und Therapeuten aus der Reha. Such deine Beschreibung zum Thema Taufe zeichnet einen stoischen, egoistischen Menschen, der nur sein eigenes Bild akzeptiert. Und dementsprechend hat er sich vor Jahrzehnten wohl auch seine Frau ausgesucht. Sie wird immer vor ihm kuschen, bis an sein Ende. Danach wird sie entweder voll aufleben oder Einknicken, weil niemand mehr da ist, der ihr Leben bestimmt.

Ich verstehe deine Motivation wirklich gut, mich würde das ganze auch mega aufregen und ankotzen. Aber dir sind da total die Hände gebunden. Das einzige, was du machen kannst, ist klar zu sagen: wenn ihm etwas passiert, dann stehe ich für seine sturheit nicht gerade! Mach das deinem Mann klar. Finanziell kann das nämlich auch weh tun, wenn ihm etwas im Ausland passiert und er nicht so abgesichert ist, sodass dein Mann zur Kasse gebeten wird.

Ich würde deinem Schwiegervater gegenüber auch kein Blatt vor dem mund nehmen und ihm deutlich sagen, wie egoistisch du sein Verhalten findest und ihr im Falle eines Falles eben nicht seine Suppe auslöffelt.

Ändern wird er sich nicht mehr, da sitzt du auf verlorenem Posten. Ebenso seine Frau. Und dein Mann hat durch seine Kindheit ebenfalls seine Portion abbekommen, seinem Vater zu folgen, ohne groß zu diskutieren.

Ich wünsche dir viele Nerven....

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Für das "ins Gewissen reden" wären da ja die Ärzte zuständig. Die werden ihn kaum freiwillig entlassen, das kann er nur per Unterschrift auf eigene Verantwortung tun. Das heisst, sie würden ihn sehr intensiv über die Risiken aufklären, aber anbinden könnten sie ihn nur im Ausnahmefall.

Wenn der Verdacht besteht, dass er psychisch beeinträchtigt ist und nicht mehr ganz klar denken kann und deswegen unbedingt in den Urlaub fahren will, dann könnte man eingreifen. Aber Deinen Mann solltest Du da nicht trietzen, der hat wohl verständlicherweise keinen Bock auf eine weitere Auseinandersetzung, die er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sowieso verliert.

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Hey,

ich gebe dir einen gut gemeinten Rat:
Misch dich nicht so viel ein. Dein Schwiegervater ist alt genug, deine Schwiegermutter muss ihren Mund selbst aufmachen und dein Mann ist sicherlich auch in der Lage für sich zu entscheiden.

Pass lieber auf, dass der Unmut nachher nicht gegen dich geht, weil du so „nervst“.

Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht... sie wollen deine Hilfe nicht, also kannst du leider nichts machen und solltest auch deinen Mann nicht so drangsalieren. Er kennt seinen Vater doch.

LG

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Schocktherapie gefällig? Dein Mann soll mit einer vorbereiteten Bankvollmacht zu seinem Vater fahren und sie ihm zur Unterschrift vorlegen mit dem Satz "damit ich das Geld für Deinen Rettungseinsatz dann wenigstens zur Verfügung habe".

Abhalten könnt ihr ihn nicht, ändern könnt ihr auch nichts. Ist leider so. Er mitsamt seiner Frau werden auf stur stellen.
Bin selber 64 Jahre alt und kenne genug solcher sturer alter Esel. Ich selber habe schon alles schriftlich geregelt, falls ich von heute auf morgen ein Totalausfall würde. Bei bloßer Sturheit würde mir meine Tochter wohl schon ziemlich den Kopf waschen.#schwitz
LG Moni

6

Da die Eltern deines Mannes nicht entmündigt sind, hat dein Mann schlichtweg nichts zu sagen! Also ja, du siehst es grundsätzlich falsch...

Dein Mann kann nochmal versuchen, seine Mutter zu überzeugen, dass eine solche Reise in der jetzigen Zeit vielleicht ungünstig ist, aber mehr kann er nicht tun... Tacheles reden bringt vermutlich nur das Gegenteil und ist wahrscheinlich sogar eher kontraproduktiv, bei Bluthochdruck und Verdacht auf Blutgerinnsel im Gehirn...

Du hast da eigentlich gar nichts mitzumischen, auch wenn deine Schwiegermutter dir leid tut... Allerdings ist auch sie nicht entmündigt und für ihr Leben selbst verantwortlich... Wenn wirklich was passieren sollte auf dieser Reise, könnt ihr allenfalls für sie da sein und sie unterstützen, aber die Reise werdet ihr deinen Schwiegereltern vermutlich nicht ausreden können...

LG

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In Deutschland wird niemand mehr "entmündigt"!

Schon Jahre lang nicht mehr.

Also am besten bitte dieses furchtbare Wort streichen und vergessen.

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Ich finde nicht das dein Mann da etwas machen muss, ausser vielleicht mit beiden sprechen und ihnen sagen, was er davon hält. Im Grunde sind seine Eltern aber Erwachsene Menschen die selbst wissen müssen was sie tun. Abhalten werdet ihr sie nicht können.

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Deine Schwiegereltern sind alt genug für eigene Entscheidungen. Und wenn die Schwiemu ihren Mund nicht aufbekommt, dass soll nicht euer Problem sein.


LG Hinzwife

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Dein Schwiegervater sollte sich bewusst sein, das, wenn im Urlaub weiterhin Probleme auftreten, nur seine Krankenkasse in Deutschland einspringt. Wenn er Privat versichert ist hat er Glück, die Gesetzliche zahlt nur den Bruchteil der Arzt/Krankenhaus/Rettungswagen oder Rettungshubschrauber kosten. Falls sie eine Auslandsreisekrankenversicherung abgeschlossen haben brauchen sie darauf nicht zu hoffen, die zahlt bei Behandllungsbedürftigkeit vor Reisebeginn nicht und das trifft hier eindeutig zu! Die Prüfen ganz genau bei so Diagnosen normalerweise und lassen sich die Krankheitsvorgeschichte vom behandelnden Arzt zukommen.
Deine Schwiegereltern sollten also schauen das sie ordentlich Geld auf der hohen Kante zur Verfügung haben. Vielleicht kannst du sie damit zur Vernunft bringen.

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Ich glaube eben das ihm das überhaupt nicht bewusst ist und genug Geld auf der Kante haben sie mit Sicherheit nicht! Er ist wie ein kleines Kind dem man den Lolli wegnimmt!
Er will in den Urlaub, egal um welchen Preis:-[
Keine Ahnung, ob das im Zweifel auch mein Mann bezahlen müsste. Zumindest haben sie ihn als "Generalbevollmächtigten" eingesetzt im Falle das ihnen was passiert. Das sie das gemacht haben ohne mit ihm vorher zu besprechen und die Briefe vom Notar eines Tages einfach ins Haus flatterten werde ich jetzt mal nicht überbewerten#schock
Gruss und #danke