Psychose des Freundes

Hallo,

Mein Freund hat seit ein paar Tagen zum ersten mal eine Psychose (lt. Hausarzt).
Dies wurde auch noch diagnostiziert weil ich bei unserem Hausarzt war und ihn die aktuelle lage beschrieben habe.
Mittlerweile hat er in der Phase mit mir Schluss gemacht und verhält sich allen gegenüber als wäre er Gott (egal ob Familie, Freunde usw.)
Wir wissen nicht was wir machen sollen.
Denn dadurch das er 20Jahre alt ist kann man ihn auch nicht mal eben einweisen bzw einweisen lassen.
So bald man ihn anspricht rastet er aus beleidigt uns sehr doll.
Er ist ständig unterwegs läuft nur noch mit Jogginghose und top rum egal ob zuhause oder draußen.
Heute war es sogar so weit das er seine Vater nicht wörtlich bedroht hat sonder diesmal mit einem Hammer bedroht hat was fast ins Auge gegangen wäre.
Auf der einen Seite sagen wir uns die ganze Zeit er ist grade nicht er selber aber was muss hier in Deutschland passieren damit man einen geliebten Menschlich fachlich helfen.
Bitte nur ernsthaft Hilfe.

LG

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Natürlich kann man ihm einweisen lassen, wenn er akut fremd-oder selbstgefährdend ist. Falls sich eine solche Situation wiederholt- Polizei rufen

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Es ist einfach nur hart ihn so zu sehen.
Aber wenn man überlegt das erst etwas passieren muss damit andere sich einschalten.
Wir wissen einfach nicht wie wir uns ihm gehenüber Verhalten sollen. Dazu kommt auch noch das ich erst vor paar wochen hier mit eingezogen bin und auch nicht mal eben so wo anderes unterkommen kann. Da ich die vermutung habe das sich die Situation dadurch vllt. etwas entspannen kann.

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Wendet euch an eine Beratungsstelle für Angehörige psychisch kranker. Das geht mit Sicherheit auch telefonisch, falls ihr Vorort kein Angebot habt. Alles gute

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Hallo, du kannst bei der Polizei, in der nächsten Psychiatrie oder bei Psychiatrienotdienst anrufen und fragen, was du tun sollst.

Es kann niemand riechen, was bei euch los ist.

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Hallo, ich befinde mich in der gleichen Situation, mein (inzwischen) Ex-Partner befindet sich seit Monaten in einer Psychose. Ich kann Dir nur den Rat geben, dass Ihr zur Polizei geht. Die können nicht viel machen, aber zumindest ist dann mal alles aktenkundig, sollte etwas Schlimmeres passieren, sollten sie schneller reagieren können. Bei uns ist es so, dass seine Mutter einen Antrag auf einstweilige Anordnung nach dem Gewaltschutzgesetzt gestellt hat, er darf sich ihr nicht mehr nähern. Das ist ein wichtiger Schritt, ansonsten sind einem die Hände gebunden, bis wirklich etwas Schlimmes passiert, leider.
Solltest Du Genaueres wissen wollen, schreib mich bitte über meine VK an.
LG Dani

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Was sagt denn der Hausarzt?

Wenn er die Diagnose stellt, sollte er doch einen Behandlungsansatz haben!

Minimum Empfehlung von Fachärzten, Kliniken.

Ob einweisen (nicht) möglich ist, weiß ich nicht. Bei der Person, die eine Psychose hatte, war eine Einweisung durch den Hausarzt möglich. Oder über den Krankenwagen und die Sanitäter haben das dann mit der Klinik gemacht. Das ist schon lange her, daher weiß ich es nicht mehr genau.


Wenn der Hausarzt nur die Diagnose stellt und sich sonst aus allem raushält, würde ich Kontakt mit Kliniken aufnehmen. Die dürfen dann zwar nicht handeln, aber haben vielleicht Tipps oder Erfahrungen, was man tun kann.

Hausärzte, die eine Diagnose stellen und dann sagen, man möge sich die Behandlung selbst über das Internet heraussuchen, kenne ich leider inzwischen einige. Daher halte ich es nicht für abwegig. #schwitz Kliniken oder Fachärzte, die man dann selbst anfragt, dürfen dann zwar nicht handeln, geben aber oftmals Tipps oder sagen, was sie vom Hausarzt brauchen, welche Voraussetzungen es gibt oder beraten, welche Kliniken in der Region zur Diagnose passen würden und an wen man sich da wenden kann.

Bei den Kliniken würde ich mich mit drei Fragen melden:

1. was kann ich als Angehörige im Umgang mit der Person tun? Was ist zu beachten?

2. wann darf ich handeln, wann darf ich nicht handeln?

3. wie kann der Person geholfen werden?

3. ist oft schwer zu beantworten und die häufigste Antwort ist dann: die Person muss es selbst merken und freiwillig in die Klinik gehen. Bei 1. könntest du Chancen auf eine Antwort haben und eben deutlich machen, dass du sehr verunsichert bist und im Rahmen dessen, was du darfst dich selbst schützen und für den Freund da sein möchtest.

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Der Hausarzt hat basierend auf einer Schilderung eine Diagnose gestellt. Das ist so m. E. nicht ok und kann auch keine Konsequenzen haben.

Ihr hättet in der Bedrohungssituation die Polizei rufen sollen.

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"Heute war es sogar so weit das er seine Vater nicht wörtlich bedroht hat sonder diesmal mit einem Hammer bedroht hat was fast ins Auge gegangen wäre."

Wieso ruft da der Vater nicht die Polizei und erstattet Anzeige? Dann muss dem Zustand des jungen Mannes doch nachgegangen werden. Die Anzeige kann ja später immer noch zurückgenommen werden, wenn sich herausstellt, dass Dein Ex akut erkrankt ist.

"Auf der einen Seite sagen wir uns die ganze Zeit er ist grade nicht er selber aber was muss hier in Deutschland passieren damit man einen geliebten Menschlich fachlich helfen."

Es ist verständlich, dass Du verzweifelt und hilflos bist, aber solche Sprüche kannst Du Dir schon schenken. Bisher hat nur jemand eine Ferndiagnose erstellt und ihr Angehörigen habt auch weiter noch nichts getan. Man kann ihm nicht gleichzeitig helfen und ihn schützen. Und "in Deutschland" gibt es eine wichtige Schutzfunktion für falsche Beschuldigungen. Was meinst Du, wie viele Menschen sonst völlig grundlos in die Psychiatrie eingeliefert werden würden, nur weil dem Nachbarn die Nase nicht passt?

Also nächstes Mal sofort in der Akutsituation die Polizei rufen, ansonsten telefonisch oder persönlich mit einem Krisendienst sprechen. Die gibt es in jeder halbwegs größeren Stadt und hier bekommt man Hilfestellung bei psychischen Notsituationen.

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Ich weiss aus eigener Erfahrung wie belastend eine solche Situation ist, aber Stammtischpalaver bringt da nichts.
"Was passieren muss"?: Ist schon passieret. Er bedroht andere an Leib und Leben, damit sind die Voraussetzungen für eine fürsorgerische Unterbringung erbracht. Läuft er noch etwas länger in Top und Jogginghosen rum, schreitet seine Verwahrlosung fort und die Temperaturen werden kühler, dann ist auch die andere Variante gegeben, nämlich dass er sich selber an Leib und Leben gefährdet.

Sucht euch fachlich kompetente Ansprechpartner, Beratungsstellen für Angehörige psychisch Kranker.
Noch etwas: ich würde es beim Status Ex-Freundin belassen.

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In Deutschland hat jeder das Recht auf Verwahrlosung. Nur das dazu.

Aber ja, es wird kälter und da beginnt dann der Punkt der Eigengefährdung evtl.

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Nicht wenn die Verwahrlosung zu einer Eigen- oder Fremdgefährdung führt (wie bei Kälte, bei ansteckenden Krankheiten, gewissen Parasiten usw.)

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Hallo.

Wie verhält er sich im Job? Oder geht er nicht arbeiten?

LG

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Spätestens in dem Moment, wo er den Hammer in der Hand hat, gehört die Polizei gerufen und zwar sofort. Diesen schildern, was mit dem Mann los ist und sie nehmen ihn definitiv mit. Vor etlichen Jahren rastete ein Nachbar im Drogenrausch aus (von Drogen wusste bisher niemand was) und brüllte wie ein Verrückter, dass er alle absticht. Er war sofort weg - und wurde lange nicht mehr gesehen.
LG Moni