Verständigung mit Großeltern bzgl Betreuung

Hallo ihr Lieben,
weiter unten geht es in einem Thread ja um die Frage, ob und in welchem Umfang die Großeltern zur Betreuung herangezogen werden und ob die Großeltern überhaupt Interesse daran haben, mit den Enkeln Zeit zu verbringen.

Ich konnte herauslesen, dass natürlich die Großeltern freiwillig diese Aufgaben übernehmen und es den Eltern nicht zusteht, Oma und Opa als selbstverständlichen Babysitter regelmäßig einzuspannen. Ich denk, da sind wir uns alle einig :)

Trotzdem lese ich im Thread heraus, dass einige auf die Großeltern ''angewiesen'' sind bzw durch deren Betreuung die Situation in der Arbeit oder auch privat erleichtern. ZB schreibt eine Userin unten, dass ihre Vollzeitarbeitszeiten nicht mit den Kindergartenzeiten zusammenpassen und somit die Großeltern einen Teil der Betreuung übernehmen müssen (!).
Auch eine Bekannte von mir (Lehrerin) baut beim Abholen aus der Krippe auf die Schwiegereltern. Ihr Sohn geht lediglich bis 11.30 in die Krippe, also ohne Essen und Schlafen. An den Tagen, an denen sie länger Unterricht hat, wird der Sohn von den Großeltern abgeholt. Damit er nicht bis nachmittags bleiben ''muss''.

Oder auch überhaupt das Thema 'Fremdbetreuung im U3-Bereich'. In unserer Mutter-Kind-Gruppe haben viele Mütter schnell wieder Teilzeit gearbeitet. Wirklich alle hatten bzw haben das Kind in der Zeit bei Oma. Es wird lautstark kundgetan, dass Fremdbetreuung unter 3 nicht in Frage kommt und es wurde immer wieder allgemein über Eltern 'gelästert', die ihr Kind in die Krippe geben. Wie freiwillig betreut denn da dann tatsächlich die Oma das Kind. Macht sie es gerne, oder aus schlechtem Gewissen, weil die Tochter / Schwiegertochter in die Arbeit will und das Kind halt nicht in eine Einrichtung 'soll'- und man deshalb die Betreuung halt nicht ablehnt, um niemand zu enttäuschen?

Mich würde nun interessieren, wie ''freiwillig'' denn da nun tatsächlich generell die Betreuung durch die Großeltern ist? Ist das Problem der Arbeitszeit nicht eigentlich das Problem der Eltern, und dann muss das Kind halt in der Krippe essen und schlafen, das müssen ja andere Kinder auch? Ohne dass da mehrmals wöchentlich die Großeltern mittags das Kind abholen müssen / dürfen? Bieten sich da die Großeltern oder bitten die Eltern darum?

Auch das unten angesprochene Thema mit Renovierung / Umzug, das Kind ''muss'' in der Zeit dann zur Oma? Ist das tatsächlich noch freiwillig oder 'traut' sich Oma in dem Fall nicht abzulehnen?

Solche Beispiele finde ich sowohl immer wieder auf Urbia als auch im Real Life bei Freundinnen und Bekannten.

Deshalb würde ich wirklich gerne wissen, von wem den der Wunsch nach Betreuung ausgeht. Vor allem wenn es regelmäßig ist, die Arbeitssituation oder Umzug oder einfach Omanachmittag oder Urlaub betrifft.

Denn wie ich unten im Thread schon schrieb: Wir organisieren alles alleine, ohne die Großeltern einzuplanen. Das heißt, dass unser Sohn auch zweimal die Woche direkt auf 7.00 zum Frühdienst in der Kita gebracht werden muss - ''obwohl'' meine Eltern hier im Ort leben. Genauso selbstverständlich wie wir auch, als wir letztes Jahr ein Haus gekauft haben, komplett alles MIT unserem Sohn gemacht haben. Er war bei allen den Kreditterminen und sogar beim Notar dabei, bei den kompletten Umzugsvorbereitungen und beim Kistenpacken, alte Wohnung übergeben usw war er immer mit dabei. Lediglich am Umzugstag selbst hatte ich ihn nachmittags bei meiner Mutter. Also

Ich möchte mich jetzt überhaupt nicht darin sonnen, dass wir alles allein wuppen, sondern ich möchte lediglich wissen, ob das Engagement bei euch von den Großeltern ausgeht oder ob ihr da gezielt darum bittet.

LG

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Im Grunde ist es mir vollkommen wurscht, wie Familien ihre Kinderbetreuung organisieren und ob die Großeltern Lust auf Betreuung haben, oder nicht.

Wir leben im Ausland, haben niemanden hier, unsere Betreuung sind Kita (ab einem Jahr da Elternzeit in England) und mal ein Babysiter am WE am Abend.

Was mich allerdings so richtig auf die Palme bringt, sind solche selbstgefälligen Eltern, die Fremdbetreuung verteufeln aber dann natuerlich ohne Bedenken ihre Kinder jeden Tag und gerne auch regelmäßig nachts am WE zu den Großeltern geben. Ja, sicher kennen die Kinder die Großeltern zunächst besser. Aber Bindung lässt sich auch gut aufbauen und sind wir mal ehrlich, ich kenne so manche betreuenden Großeltern, da würde ich meine Kinder nicht lassen ;-)

Wann immer solche Leute urteilen, dann sollen sie bitte bedenken: Eltern wie wir haben niemanden, der uns die Kinder mal abnimmt, selbst bei Krankheit müssen wir uns alleine kümmern, keine Übernachtungen (mein Sohn hat in 4 Jahren nie alleine irgendwo übernachtet), nichts. Wir haben unsere Kinder immer. Ich will mich weiss Gott nicht beschweren, wir haben es so gewollt. Aber bevor manche Leute externe Betreuung verteufeln, sollten sie doch erst mal bedenken, dass nicht jeder diesen Grosseltern Luxus hat. Und Eltern brauchen eben auch mal eine Pause, oder nicht?

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Stimmt, aber lass da mal die Oma ausfallen...das habe ich im Job erlebt, wie kleinlaut und unflexibel da dann plötzlich jemand wurde.
Da wurden auch immer große Töne gespuckt, Oma hat das Kind gehütet, geputzt und gekoch, einkaufen meist auch noch ... so kann ich auch Beruf und Familie vereinbaren.
Als Oma krank wurde und selbst Hilfe brauchte, ging gar nicht mehr ... Krippe kostet viel Geld, Haushalt bleibt an einem selbst hängen und die Schwiegermutter hat nun auch noch Hilfe erwartet

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Pause gut und schön, ja, muss sein. Aber diese ist doch nun wirklich nicht abhängig von Großeltern!

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Wir haben auch alles alleine gestemmt aber nur weil das so ist, muss man es nicht negativ sehen, das die Grosseltern zur Seite stehen.

Ich denke mal wenn sie es nicht wollten, würden sie es auch nicht machen.
Beide Parteien haben sicherlich über die Betreuung geredet und sich geeinigt, also für mich eine freiwillige Leistung...innerhalb der Familie.
Von Fremdbetreuung würde ich auch nicht innerhalb der Familie reden. Im Kiga ist es doch anders...20 Kinder und mehr, kein persönlicher Bezug, kein individueller tagesablauf, liebloser, ....
Ich würde im Nachhinein eine Kinder niemals in die U3Betreuung geben und auch den Kindergarten besser auswählen oder eher auf Arbeiten verzichten, denn die Fremdbetreuung ist leider nicht immer positiv zu bewerten.

lg
lisa

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Das ist mir zu allgemein. Zum einen waren meine Kids nicht im kiga mit u3. Sondern in der Krippe. Zum anderen war diese privat klein familienähnlich. Sehr guter Betreuungsschluessel.

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Bei dem Thema betreuen während evtl Arbeitszeiten ging das Ganze von der Oma aus. Wir saßen zusammen und es kam von ihr „aber so klein gebt ihr die Kleine nicht in die Krippe oder? Wir sind ja da“ (also unter 3).

Auch allg. fragen die Großeltern oft ob sie die Kinder mitnehmen können zu Ausflügen oder Urlaub. Aber ja wir fragen auch ganz gezielt mal ob sie Zeit hätten, weil wir Betreuung bräuchten. Sei es für Termine oder auch um einfach nur mal Zeit zu zweit zu haben.

Generell ist es für die Oma aber die Betreuung selbstverständlich, wenn sie Zeit hat und weiß wir brauchen Hilfe. Bei unserem Umzug zb kam von ihr die Frage wann sie das Kind abholen soll...ohne das wir gefragt haben.

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Hallo,

Ich habe das selbe gedacht wie du #winke

Auch bei Freunden, Kollegen, Bekannten erlebe ich größtenteils, dass viele die Großeltern in der Kinderbetreuung fest eingeplanen. Ich denke bei den meisten ergibt es sich einfach im Laufe der Zeit. Die Rückkehr in den Beruf rückt näher, man spricht darüber, schildert Engpässe und Oma und Opa springen dann halt ein. Vielleicht aus Pflichtgefühl, weil ihnen früher auch geholfen wurde, einige auch aus gesellschaftlichen Druck, alle anderen Omas machen das doch auch, andere aus Freude und Überzeugung ... die Gründe dafür sind wohl in jeder Familie unterschiedlich

Mir fällt aber schon auf, dass viele es schon als selbstverständlicher ansehen, als es tatsächlich ist. Manchmal habe ich sogar das Gefühl, dass viele Eltern völlig unfähig sind sich mal selber um ihre Kinder zu kümmern. Ohne Oma geht da nicht viel... viele Eltern werden irgendwie selbst nicht erwachsen...total unselbstständig...ich weiß gar nicht wie die sich im Arbeitsleben schlagen#schwitz

mit Kind einkaufen...unmöglich#augen
Babysitter...nicht zumutbar#klatsch
Auf eine Feier verzichten...wo kommen wir denn da hin#rofl
Haushalt mit Kind...unvorstellbar:-(
mehrere Kinder organisieren...undenkbar#nanana

Ich denke bei vielen Empfängern von Unterstützung ist es auch einfach Bequemlichkeit und Geiz. Ich kann mir nicht vorstellen, dass so viele ,überwiegend Omas, nichts besseres zu tun haben, als sich ständig um ihre Enkel zu kümmern. 1-2 pro Woche ist ja noch okay, aber mehr grenzt schon an Ausnützen .

Bin ja mal gespannt, wieviele Omas und Opas später einmal im Heim landen, und am Wochenende vergeblich auf Besuch warten ... ob Kinder und Schwiegerkinder dann auch sooo gerne helfen #sorry

Man erlebt manchmal die absurdesten Dinge, wenn man mal andere reden hört ... wie schwer das Leben mit Kindern ist. Meine Tante hilft ihren drei Kindern regelmäßig mit den insgesamt 8 Enkeln aus, da bekommen sich doch tatsächlich die Schwiegertöchter noch in die Haare, dass eine mal nicht alleine zum Aldi fahren kann oder gar einen Maniküretermin verschieben muss, oder Oma selbst mal ein Wochenende was vor hat #augen

Wir selbst haben kaum (durch Entfernung) Unterstütztung durch die Großeltern. Da organisiert man sich halt selbst, und hat immer einen Plan B, C, D ...;-), aber natürlich muss man auch verzichten...wir haben später halt den großen Vorteil, dass meine Eltern/Schwiegereltern keine ständige Betreuung im Alter oder Krankheit von uns erwarten, dass man sich hilft soweit es geht ist natürlich selbstverständlich

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Gut geschrieben!

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Das ist echt gut geschrieben! Ich erlebe das bei uns im Umfeld auch immer wieder - ohne Oma/Opa wären hier viele total aufgeschmissen. Wenn die ausfallen, bricht wohl alles zusammen! Und bei den meisten frage ich mich auch, wie freiwillig das noch aus Sicht der Großeltern ist...

Meine Schwiegereltern sind seit zig Jahren getrennt und neu verheiratet wohnen aber beide 300km entfernt in genau die entgegengesetzte Richtung. Meinem Schwiegervater/Frau würde ich die Kinder nicht alleine geben - hat seine berechtigten Gründe. Meine Schwiegermama und Mann sind super, die würden (im Notfall) sofort ins Auto sitzen und herkommen zu jeder Tags- und Nachtzeit. Und es wird auch über die Entfernung hin immer Hilfe angeboten - bisher eben wenn es Planbar ist. Im Sinne von: Sucht euch mal ein Wochenende aus, wo ihr was unternehmen wollte, dann kommen wir!

Meine Eltern wohnen um die Ecke und ihre Hilfe kommt auch aus freien Stücken und von Herzen! Es wird angeboten und wir fragen auch nach aber sie haben trotzdem auch ein eigenes Leben, Termine, sind im Urlaub etc.!

Fürs letzte Wochenende wurden wir von Freunden gefragt ob wir mit zu einer Veranstaltung im Nachbarort kommen. Habe gesagt, dass wir niemand für die Kids haben. Da kam gleich "Wieso, deine Eltern wohnen doch um die Ecke"... ist auch so aber die fuhren am Sonntagmorgen ganz früh auf einen Ausflug, da geb ich am Abend davor nicht die Kinder rüber oder lasse sie bei uns rumsitzen. Das finde ich dann nicht ok! Das wurde irgendwie nicht verstanden...
Meine Mama hatte uns dann gefragt ob wie dieses Jahr gar nicht nach XY wollen. Habe es dann so gesagt, dass sie ja am Sonntag so früh aufstehen müssen und sie meinte, wenn es nicht so spät wird, so bis 22.30/23 Uhr, dann passt das doch schon! Da meinte echt eine Freundin "Die können doch dann im Bus schlafen!"... aber egal was ist, bei ihr heißt es "Mama mach mal/pass auf", die wohnen in einem Haus!

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Hallo
Das eine schließt das andere nicht aus. Wir haben auch eine Weile mithilfe der Oma abgedeckt. Es war ihre Idee und so hat sie das angeboten. Letztendlich habe ich, nach langer Überlegung, das Angebot angenommen. Wir hätten uns anders organisieren könnnen, aber sie wollte es wirklich gerne. Die Kinder lieben sie abgöttisch und so war es eigentlich nur ein Gewinn für beide Seiten.
Als selbstverständlich sehe ich das natürlich nicht. Auch beschränkte sich der Kontakt natürlich nicht nur auf diese Termine und wir revanchierte uns regelmäßig.
Wenn beide Seite wollen, warum nicht? Gerade innerhalb der Familie, und das muss ja nicht nur die biologische sein, sollte es generell ja kein Problem sein, sich gegenseitig unter die Arme zu greifen. Einfach so einspannen oder ähnliches ist natürlich Mist.

LG

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Hallo,
die Mutter einer Bekannten nimmt ihre 3jährige Enkelin 2 x pro Woche ab Mittag. Man merkt ihr an, dass es für sie eher eine Verpflichtung ist. Sie erzählt von bösen Bockanfällen und anstrengenden Tagen. Ich sagte dann mal zu ihr, wenn ich Oma bin, dass ich dann keine Verpflichtung in dem Sinne eingehen werde. Gerne mal ab und an zur Freude aller, aber nie "jeden Mi und Fr". Sie sagte daraufhin, dass sie das ja nicht machen könne, da ihre Tochter ja diese Nachmittage arbeiten würde. Ganz ehrlich, wer nur Markenklamotten trägt, beste Bioware und äußerst teure Schuhe kauft, der sollte auch in der Lage sein, einen Teil des Gehalts in die dann notwendige Kinderbetreuung zu stecken. So ganz nach "wie schöööön ist es für Enkelin und mich" klingt es bei dieser Oma nämlich nicht. Sie bekommt eher eins auf den Deckel, wenn sie die Kleine mal wieder naschen lässt. VG

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Also, wir haben ja das Glück, dass wir, wenn Betreuungsbedarf vorliegt, auf Großeltern zurückgreifen können und keinen Babysitter beauftragen müssen. Deshalb würde ich aber niemals auf die Idee kommen, jemanden zu verurteilen, der das macht.

Wie im anderen Thread schon geschrieben, haben wir aber keine festen Tage. Das würde ich einfach nicht wollen, weil sich daraus wieder Verpflichtungen ergeben.

Zur Absprache: Es ist bei uns so, dass meine Eltern und auch meine Schwiegermutter generell angeboten haben, auf die Kinder aufzupassen, wenn was ist.

Sollte dann was Konkretes anstehen, fragen wir natürlich von uns, ob sie Zeit haben. Sie können ja nicht wissen, wann wir Betreuung benötigen und fragen selbstverständlich nicht jeden zweiten Tag nach.

Genauso ist es aber auch, dass die Kinder von sich aus ihre Großeltern anrufen und einen Termin mit ihnen ausmachen, wenn sie Lust haben, sie zu sehen (also ohne dass wir Eltern was vorhaben).

Oder meine Eltern rufen an, weil meine Neffen bei ihnen übernachten (weil meine Schwester und ihr Mann was vorhaben), und meine Eltern wissen, dass die Kinder es mögen, mit ihren Cousins zusammen dort zu sein.

Ebenso ist aber auch schon vorgekommen, dass meine Eltern und auch meine Schwiegermutter mal NICHT können, wenn wir z.B. irgendwo eingeladen sind. Auch kein Problem...

So halten wir es seit Geburt des ersten Enkels und fahren gut damit.

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Regelmäßige Betreuung hatten und brauchten wir nicht.
Wenn wir ausgehen wollten oder was zu tun hatten, haben wir gefragt, ob die Großeltern aufpassen können.
Da die Großeltern aber auch gern Zeit mit den Kindern verbringen, wenn wir sie gar nicht brauchen, bzw. auch sagten, wenn sie mal keine Zeit hatten, gehe ich davon aus, dass sie immer freiwillig gesittet haben (so langsam sind die Kinder so groß, dass man sie auch allein lassen kann).

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Mein Vater hatte es lange bevor ich es genutzt habe auch angeboten.

Natürlich frage ich, ob Tage xy passen und meine Eltern sind so ehrlich und sagen ob ja oder nein. Woher sollen sie sonst wissen, ob ich Unterstützung brauche?
Beim Thema: Kitaersatz hätten sie mir aber auch einen Vogel gezeigt.