Hallo zusammen,
heute ist mir leider nochmal bewusst geworden, wie traurig unsere Ehe verläuft und ich stelle die Frage zur Diskussion, ob es sich noch dafür zu kämpfen lohnt, diese Beziehung aufrecht zu erhalten oder nicht.
Dabei ist es für mich natürlich echt schwierig, objektiv zu bleiben und trotzdem meinen Standpunkt zu vertreten.
Die Fakten:
Wir sind ziemlich unterschiedlich. Stammen beide aus eher einfachem Hause, ihre Eltern eher alternativ, meine bieder und angepasst. Kennen uns seit 17 Jahren. Vor 5 Jahren auf Grund einer Schwangerschaft geheiratet, drei Jahre später das zweite Kind (weil es ihr Wunsch war. Unter anderem als Argument, weshalb es beim Sex nicht so klappte. Unser erstes Kind war toll, ich "hätte kein zweites Kind gebraucht". Ha e mich schlussendlich aber der Partnerschaft wegen dazu hinreißen lassen.). Unser gemeinsames Haus bezahlen wir noch Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, ab. Wir sind (unter anderem natürlich auf Grund des Hauses) auf zwei Jobs angewiesen, ich in Vollzeit, sie in Teilzeit.
Sollte ich wichtige Fakten vergessen oder an irgendeiner Stelle unsachlich werden, fragt einfach nach, bitte.
Ich liebe von Haus aus Organisation, Hygiene und gesellschaftliche Zwänge.
Sie ist von Haus aus unorganisiert, nachlässig und chaotisch.
Wo sich in der Jugend die Gegensätze vielleicht noch anzogen oder gar attraktiv waren, nerven sie inzwischen nur noch.
Aber jetzt sind zwei Kinder und ein Haus da. ^^
Das ist unterdessen die einzige gemeinsame Basis, abgesehen von dem einen oder anderen Grundwert wie Treue, Familie, Urlaubsziele oder so.
Differenzen gibt es bei den Themen Erziehung, Ordnung, Verantwortlichkeit, Liebesspiel, Hygiene und und und...
Ich liebe meine Kinder. Aber ich liebe meine Frau nicht mehr.
Ist sie ein Arschloch? Nein. Hasse ich sie? Nein. Aber ich ertrage sie als meine Partnerin einfach nicht mehr, weil wir völlig unterschiedlich sind und sich das umso mehr beim Thema Erziehung herauskristallisiert. Und ich liebe sie nicht mehr als meine Partnerin, da wir keine wirkliche Beziehung mehr führen. Wir sind noch Eltern, aber keine Partner mehr. Und als Eltern sind wir uns oft nicht einig.
Das ist für mich kein tragbarer Zustand mehr und ich frage mich, ob das eine Zukunft haben kann oder nicht. Vor allem der Kinder wegen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es tatsächlich so etwas wie eine "saubereTrennung" geben kann.
Was meint ihr? Lohnt es sich, alleine der Kinder wegen, für die Beziehung zu kämpfen? Kann man die Beziehung auf ein anderes Level heben und zumindest die Differenzen beilegen, um wenigstens den Kindern eine gute Partnerschaft vorzuleben? Für mich ist das aktuell leider unvorstellbar.
Ich hoffe, ich habe die Fragestellung mit der zugehörigen Erläuterung sachlich genug und dennoch nicht zu allgemein gehalten!?
Solltet ihr (Rück-)Fragen haben, fragt gerne...
Ehe mit Kindern für'n Arsch?
Auf der einen Seite hat man sich für seine Kinder (Familie) und Haus entschieden, wo man nicht so einfach das Handtuch wirft und noch mehr Chaos "für alle" verursacht und auf der anderen Seite hat jeder Mensch das Recht glücklich zu sein.
Würde mit deiner Frau offen über deine Belastungen und Erschöpfungsgefühle der Partnerschaft gegenüber und mit deinen evtl. Trennungsgedanken reden, egal wie es ausgeht positiv oder negativ, somit kann dieses Gespräch deine Entscheidung abnehmen. Sollte es eher zugunsten der Familie ausgehen, vielleicht auch noch eine Paatherapie wagen, somit kannst du, ob es gut läuft oder schief geht , dich selbst bestärken, indem du um deine Ehe gekämpft hast oder eben bis zum Schluß alles versuchst hast. Du bist es vielleicht deiner Frau nicht schuldig, da sie genauso beitragen muss, aber deinen Kindern und eurer Existenz.
Hast du sie denn jemals "richtig" geliebt? Frage nur, weil du schreibst, dass ihr aufgrund einer Schwangerschaft geheiratet habt... klingt ziemlich plump.
Und ansonsten definitiv offen und ehrlich über deine Gefühle sprechen, vielleicht sieht sie ja alles gar nicht so wie du oder allgemein wo die Probleme liegen. Das könnte zumindest etwas ins rollen bringen und ihr könnt weitere Entscheidungen treffen.
Ich habe sie mal geliebt, ja.
Und die Geschichte mit der Heirat wegen des ersten Kindes war vielleicht etwas kurz formuliert. Wir waren ja immerhin schon mehr als ein Jahrzehnt ein Paar, als sie schwanger wurde und das war auch geplant und gewünscht. Ich hatte immer den Eindruck, ihr sei die Ehe nicht so wichtig. Aber ein Kind wollte ich nur als Ehepaar bekommen. Da bin ich etwas altmodisch.
Gibt es ein paar Vorzüge durch euer gemeinsames Wohnen?
Eventuell gemeinsames Abendessen am Tisch als Familie; gegenseitiges Kinder hüten, wenn der Partner in Sport möchte oder einen wichtigen Termin hat; Wohncomfort etc.?
Wie tolerant seid ihr. Wäre eventuell eine "offene Ehe" etwa für euch?
Auch bei Trennung müsst ihr euch Gedanken machen, dass alles sauber läuft. Jahrzehntelanger Rosenkrieg auf Kosten der Kinder wäre nicht schön.
Ich kenne einen, der sich von seiner Frau hat scheiden lassen. Haus wurde verkauft, getrennte Wohnungen und Absprachen, wann die Kinder zu ihm dürfen etc.
Allerdings hat er diese Tatsache sehr lange (über 1 Jahr) vor seinen Eltern und Kollegen verheimlicht, weil er eine Trennung als Scheitern angesehen hat.
Geschieden ist er auch nicht. Was die neuen Partnerinnen natürlich nicht so toll finden.
Ich kenne auch ein paar tolle Patchworkfamilien, bei denen die Kinder dann fast schon profitieren, da sie quasi 4 Eltern und eventuell noch viel mehr Großeltern haben, die sich um die Kinder reißen. Und viele tolle Dinge unternehmen.
Einen richtigen Rat habe ich nicht.
Aber vielleicht solltest du diese Entscheidung tatsächlich nicht alleine treffen, sondern deiner Frau eine Chance zum Reagieren geben.
Vielleicht liegt ihr sehr viel an der Beziehung. Vielleicht ist sie auch froh, dass du das Thema ansprichst.
Huhu,
Ich denke auch das du mit ihr reden solltest. Das du ihr das sagst, was du hier geschrieben hast. Evtl. gibt es ja doch noch eine Chance für euch. Ihr habt so viel Verantwortung zusammen und geliebt habt ihr euch ja schon mal, also würde ich nicht gleich alles wegschmeißen. Vielleicht wäre ein gemeinsamer Urlaub eine Idee? Oder ihr unternimmt als paar mal was alleine, damit ihr euch wieder näher kommt. Vielleicht kann deine Frau an ihre Unordnung arbeiten. Aufjefendsll würde ich ihr die Chance es zu versuchen geben.
Alles gute
Das eigentlich wichtige wäre für mich deine wiederholte Aussage, dass du sie nicht mehr liebst.
An einer Beziehung wegen der Kinder festzuhalten finde ich falsch. Außerdem merken die Kinder doch, dass es nicht so harmonisch ist und oft Streit gibt. Bei zwei einzelnen Elternteilen (mit später eventuell neuen Partnern) die dafür aber glücklich sind, lässt es sich bestimmt viel besser leben.
Schwierig ist natürlich, dass du denkst es gibt keine friedliche Lösung. Gerade wenn die Meinungen so verschieden sind. Da würde ich mich im Vorfeld darum kümmern, dass es jemanden gibt der vermitteln kann. Leider gibt es viel zu oft Streit wegen Nichtigkeiten. Im Vordergrund sollten doch die Kinder stehen.
Das Haus würde ich erstmal außen vor lassen. Da gibt es immer Lösungen.
Ja, jemanden, der vermitteln kann. Das wäre auch mein Wunsch.
Aber wen nimmt man da? Eine Vertrauensperson aus dem Bekanntenkreis? Trauzeugen/Trauzeugin? Eine externe "Stelle"? Die Eheberatung hat sie bereits abgelehnt. Und ob man Freunde da mit reinziehen muss, weiß ich nicht. Finde ich eher nicht fair dieser Person gegenüber.
Du formulierst sehr klar und deutlich, dass du deine Frau nicht mehr liebst und auch an sich nicht mehr mit ihr zusammen bleiben möchtest. Nach deinen Aussagen vermute ich, dass du dich amotional schon so weit von deiner Frau entfernt hast, dass ein "Retten" der Beziehung einfach nicht mehr sinnvoll ist.
Wegen der Kinder zusammen zu bleiben, halte ich für falsch. Ich bin selbst Scheidungskind und froh, dass meine Eltern damals nicht "wegen dem Kind" (also mir) zusammen geblieben sind.
Vielleicht kristallisiert sich heraus, dass deine Frau genauso oder zumindest ähnlich denkt.
Warum soll es deiner Ansicht nach keine "saubere Trennung" geben?
Meiner Meinung nach geht eine Trennung immer mit Verlusten auf beiden Seiten einher. Außerdem glaube ich nicht, dass die Kinder damit glücklich wären, wenn einer von uns beiden nicht mehr ständig für sie da wäre.
Warum nicht mal zur Eheberatung gehen.
Mir sträuben sich die Nackenhaare wenn ich hier ständig lese, wie schnell man sich doch trennen will.
Früher war alles an der Frau anziehend, jetzt ist alles negativ. Man kann es sich verdammt einfach machen....der Schuh passt nicht mehr, also wird er weggeworfen.
Meint ihr Echt das alle anderen Ehen perfekt sind?
Jeder hat mal Durststrecken, Ehefrust und will ausbrechen. Nur habt ihr zusammen die Verwantwortung für zwei Kindern übernommen....oja, du wolltest das zweite ja nicht.
Siehe meine Antwort auf kikaninchens Beitrag - ich habe wirklich vieles probiert und zur Eheberatung wollte sie nicht... :-/
Das "Meint ihr echt, dass alle anderen Ehen perfekt sind?" ist für mich eher ein Totschlagargument. Muss ich mich falsch verhalten, nur weil es andere auch tun? Meinst du nicht, es hat schonmal jemand seine Frau betrogen, um was Neues auszuprobieren oder sich abzulenken? Würde ich deshalb trotzdem nie tun...
In dem Punkt bin ich so hochnäsig, zu sagen: Ich habe den Anspruch, besser zu sein!
War sie je die große Liebe? Hat sich Dich je geflasht, umgepustet, verrückt gemacht?
Wenn ja, dann lohnt sich der Kampf.
Wenn es immer schon eine eher leidenschaftslose Beziehung war, ist es sicher besser, sich zu trennen--dann hat nämlich jeder von euch noch die Chance, die große Liebe WIRKLICH zu finden.