Hallo, ich wollte mal Erfahrungen erfragen oder einen Austausch....
Meine Tochter ist fast zwei Jahre alt, ziemlich fordernd, schon immer, ich bin verheiratet aber wir stemmen unseren Alltag ohne Familie. (Große Entfernung oder bereits verstorben). Wir wussten worauf wir uns einlassen, dass es anstrengend werden könnte, zumindest dachten wir, wir würden es ahnen, aber allmählich wünschte ich, es wäre anders.
Mittlerweile denke ich sehr oft, herrje, hätte ich das geahnt.....dann....
Einfach mal wie früher zu Mutti und Vati am Wochenende fahren, nun mit Kind, einen Kaffe trinken, Opa spielt mit Tochter im Garten. Ich muss nicht ständig hinterher sein, Oma schaut nach dem Rechten. Irgendwie so....in meiner Ponyhof Welt
Oder jetzt, neue Situationen in Kita, Schließungsetage, Brückentage, die Großeltern hefen aus, unterstützen etc.
Alles ist ein Kampf, aus wir müssen durchhalten, wir müssen extrem gut organisiert sein, Fassung bewahren, es ist nur eine Phase.
Ich hätte nicht gedacht, dass ich es mir so oft anders wünschen würde. Ich bin sooooo oft alleine mit meiner Kleinen, mein Mann arbeitet mehr als ich und ist somit auch nicht immer verfügbar. Gerade an den Wochenenden, wo auch Freunde ihr Familienleben leben und nicht verfügbar sind.
Ich Stelle einfach fest, wie leicht es doch die anderen oft haben, da holt die Oma mal das Kind von der Kita ab, oder entlastet einen, wie wenig mich andere verstehen, dass wir wirklich auf dem Zahnfleisch gehen und einfach die Zeit herbeisehnen in der alles besser und einfacher werden wird. (wahrscheinlich erst mit Auszug des Kindes, haha, ich weiß ja)
Ich fühle mich ekelig neidisch und habe oftmals ein schlechtes Gewissen deswegen.
Wie meistern andere das, ohne Familie und ohne Freunde die aushelfen und mit anpacken?
So ohne Hilfe..... Familie wuppen
Kopf hoch, bestimmt hast du gerade eine schlechte Phase.
Wir haben zwar meine Eltern relativ nah dran aber die sind noch mitten im Berufsleben und jeweils neu in Love mit neuen Partnern. Also ein ziemlicher Ausfall.
Ich habe mir ein soziales Netz aufgebaut, aber erst ab Kindergartenalter. So nehmen andere Eltern mal mein Kind mit und ich revanchiere mich an anderen Tagen. Somit ist Kind 1 versorgt.
Kind 2 geht in die Kita. Aber erst seit dem2. Geburtstag. Bis dahin kam 1x/Woche eine Babysitterin von 8.30-10.30 Uhr damit ich putzen konnte.🙈☺️ Ab und an kam sie auch abends, dann konnten mein Mann und ich Essen gehen. Das geht aber ins Geld.
Ich habe inzwischen die Erfahrung gemacht, dass Wochenenden nicht heilig sind. Frag doch mal bei Freunden ob ihr euch treffen könnt. Oftmals stellt man fest, dass es gar niemanden stört.
Ich denke mal, dass viele Familien ihre Familie nicht in der Nähe haben, vorallem alleinerziehende Mütter, die auch arbeiten, noch mehr auf den Zahnfleisch gehen. Organisation ist das einzige was dir hilft.
Mein Mann und ich arbeiten beide Vollzeit 6Tg./Wo. und 51 Wo. im Jahr...Vorteil...wir sind Selbstständig, da konnte unsere Tochter immer mit in den Betrieb.
Im Enddefekt wirst du stets Unterstüztung mit längeren Betreuungszeiten brauchen und später mal evtl. Ganztagsschule wo dann in der Schulzeit aber 13/14 Wo. Ferien sind, wo du mit Betreuung abdecken musst..Wäre zum Vorteil, wenn du mal keinen staatlichen KiGa nimmst, die alle Jahre mal spontan streiken
Daher bis einschl. 4 Klasse Hort, da sind die Ferien auch in derselben Einrichtung angedeckt bis auf bei.uns 20 Schliesstage. Und halbstaatliche Einrichtungen haben bei uns glücklicherweise die letzten 10 Jahre nicht gestreikt.
Hallo
Wir sind dieses Jahr umgezogen und haben jetzt niemanden mehr, der dauerhaft in unsrer Nähe wohnt. Hilfe in Form eines Babysitters haben wir nun, aber das ist schon etwas anderes als ein Familienleben. Das fehlt mir wirklich ziemlich, mit allem drum und dran. Ein geben und nehmen eben.
Geht es dir alleine um Entlastung? Oder doch auch um Familie neben der “Kernfamilie“?. Es gibt genug ältere Menschen, die einsam sind. Könntest du dir vorstellen, solch einen Menschen an eurem Leben teilhaben zu lassen? Aber das ist natürlich etwas anderes, als eine Dienstleistung wie Babysitting. Das sollte dir klar sein.
Ein Babysitter ist doch auch nicht schlimm.. Es ist nun wirklich keine Schande, sich Hilfe zu suchen. Ich finde es ziemlich befremdlich, wie sich so manch einer auf die Schulter klopft, weil er ja so toll alles alleine „wuppt“. Das Leben ist doch kein Wettbewerb.
Fragst du im Kindergarten nach, können sie dir oft jemand vermitteln.
LG
Unterschreibe ich zu 100 Prozent... mir gehts ganz gleich und ich weiß das sich immer die leicht reden die ihr Kind bei jeder Kleinigkeit abgeben .. das macht wütend traurig neidisch ! Geht man arbeiten hat man immer das Problem bei Krankheit des Kindes oder Ferien das man nicht weiß wie es allen recht machen - Zeit für Auszeit mit dem Mann : Fehlanzeige.Ein Netzwerk mit anderen Müttern und Kindern die gern zum Spielen zusammen kommen hat mir geholfen. Fremdbetreuung kommt hier nicht in Frage gegen Bezahlung weil ich mein Kind nicht jedem einfach so anvertrauen möchte. Deine Denkweise ist also nicht unüblich und du bist nicht allein damit.
Ich weiß wie du dich fühlst. Ich bin alleinerziehend mit 3 kindern. Der vater der kinder ist vor 5 jahren verstorben. Ich bin nach seinem tod wieder in die nähe meiner eltern gezogen weil sie davon sprachen mich zu unterstützen. Das ging ein halbes jahr ganz gut danach war es mit hilfe vorbei. Meine eltern nehmen die kinder nur im notfall aber dann auch widerwillig. Von sich aus würden sie nie sagen ach komm wir nehmen mal ein oder zwei enkelkinder. Nicht mal zum oma/opa tag in der kita gehen sie hin obwohl sie zeit hätten. Die beliebteste ausrede meiner mutter ist sie hat keine zeit weil sie rasenmähen muss oder fenster putzen muss.
Ich habe in den 5 jahren gelernt allein mit den kindern zurecht zu kommen frage nur noch im äußersten notfall ob sie die kinder betreuen könnten. Ich muss abstriche machen unter denen leider auch mal das ein oder andere kind leiden muss zum beispiel als mein sohn im krankenhaus lag damals war er 8 jahre alt war ich jeden tag mit seinen geschwistern damals 3 und 4 jahre dort deswegen musste meine tochter auf ihre tanzstunden verzichten ich konnte ihn einfach nicht allein lassen fühlte mich eh schon schlecht weil ich nicht über nacht da bleiben konnte.
Ich kann nicht vollzeit arbeiten gehen weil ich das mit den betreuungszeiten der kita nicht hinbekomme vielleicht wenn der kleinste auch in die schule kommt. Am wochenende unternehme ich allein mit den kindern etwas ja am anfang war es ätzend diese glücklichen kleinfamilien zusehen heute fallen sie mir gar nicht mehr auf.
Vor ein paar monaten hatte ich meine eltern mal gefragt ob sie nicht lust hätten die kinder von samstag früh bis sonntag mittag zu nehmen. Ich wollte mit einer freundin die zufällig in der nähe war (wohnt leider weit weg) was unternehmen. Nein war die antwort ich bin mutter und damit habe ich kein recht mehr auf einen kinderfreien abend. Gut ok das treffen mit meiner freundin habe ich schweren herzens abgesagt und mir geschworen meine eltern nie wieder nach sowas zu fragen auch wenn ich der meinung bin das mir so ein kinderfreier tag mal gut tun würde. Vielleicht wenn die kinder groß sind.
Ich kann meine eltern nicht zwingen zeit mit den kindern zu verbringen auch wenn ich es schade finde aber ich muss lernen damit umzugehen. Zur familie des vater besteht seit seinen tod kein kontakt mehr.
Deine Eltern sind echt böse... ich würde denen dazu mal ein paar Takte sagen. Alleinerziehend mit drei Kindern und die bringen noch doofe Sprüche... würden das meine Eltern machen, würde ich mich gar nicht mehr bei denen melden, damit die merken, dass es so nicht geht.
Hallo, das klingt echt übel. Ich würde sie direkt wissen lassen, dass du sie in das billigste Pflegeheim abschieben wirst, sobald du kannst.
"Einfach mal wie früher zu Mutti und Vati am Wochenende fahren, nun mit Kind, einen Kaffe trinken, Opa spielt mit Tochter im Garten. Ich muss nicht ständig hinterher sein, Oma schaut nach dem Rechten. Irgendwie so....in meiner Ponyhof Welt"
Deine Ponyhofwelt dreht sich in 20 Jahren um...
Einfach mal zu Mutti und Vati fahren, nun natürlich ohne Kind, nach dem Rechten gucken, ihren Haushalt mal eben kurz miterledigen, ein paar Einkäufe tätigen, mit Vati zum Arzt fahren, 2 Stunden im Wartezimmer, wieder zurück, Omi den Rücken eincremen und die Füße, kurz noch Essen vorbereiten. Dann schnell selbst nach Hause, eigenen Haushalt schmeißen...usw.usf.
Das ist die Kehrseite der Medaille.
Wir haben 3 Kinder, keine helfende Großelternhand, nie gehabt, völlig okay. Man wächst mit seinen Aufgaben !
Sorry, aber ich glaube du hast nicht alles verstanden. Meine Eltern sind tot.
Da wird es keine Kehrseite geben
Oh entschuldige, da hatte ich tatsächlich nicht richtig gelesen.
Hallo!
Auch ich kann dir nur sagen: Du bist nicht alleine und ich verstehe dich aus tiefstem Herzen! Mein Mann und ich sind mit unseren drei Kindern auch völlig alleine und haben erst langsam gelernt, uns einen Freiraum zu organisieren und mal „abzugeben“. Das Beste bei uns war die Suche nach einer Tagesoma und einer Babysitterin, die unsere Kinder liebt und die unsere Kinder lieben. Das ist wie Großelternersatz. Die Tagesoma war auch viele Jahre nur „unsere“ Oma, ihr Mann wurde irgendwann zu unserem „Opa“... so jemanden würde ich euch auch wünschen! Unsere kinderlosen Freunde haben kein Interesse daran, uns die Kinder „abzunehmen“, dafür haben wir eine andere Familie gefunden, der es ähnlich wie uns geht. Inzwischen geben wir uns gegenseitig die Kinder ab. Auch wenn wir Eltern mal ein kinderfreies Wochenende haben wollen, fragen wir ganz ehrlich und konkret und das passt super! Die Kinder finden es immer cool, in unserem oder dem Haus der anderen Familie zu schlafen. Wir machen immer ein Event daraus, das ist richtig schön geworden. Seit wir uns haben, „leiden“ wir nicht mehr. Anstrengend bleibt es natürlich noch eine Weile!
Ich wünsche euch ganz liebe Menschen an die Seite!!!
Judith
Ich glaube da hilft auch hier: nicht gucken, was wäre wenn, sondern: ist so, was kann man tun.
Hier kamen ja schon Vorschläge, was geht. Guckt doch was bei euch möglich ist.
Meine Schwester wohnt mit Mann und Kindern weit weg von den Großeltern. Richtig Spaß hatten sie, als kurzfristig die Tagesmutter des Jüngsten ausfiel (beide VZ berufstätig, meiner Schwester ist zudem oft beruflich im Ausland) Sie hatten eine harte Zeit, aber „auf dem Zahnfleisch“ sind sie trotzdem nicht gekrochen. Sie haben eben einfach geguckt wie sie das wuppen.
Ich will gar nicht in Frage stellen, dass ihr gestresst seid, aber man macht sich das Leben mit „was wäre wenn“ leider oft schwerer.
Ich kann dich verstehen. Uns ging/ geht es ähnlich. Meine Eltern leben 700 km von uns entfernt. Seine Eltern sind tod. Was mir/ uns geholfen hat ist, uns ein Netzwerk aufzubauen. Als erstes durch den Kindergarten/Hort und als zweites durch eine Fachschule für Erzieher/innen. Wir haben dort eine ganz liebe angehende Erzieherin kennengelernt, die gelegentlich auf unseren Sohn ausserhalb der Betreuungszeiten des Horts aufpasst hat oder immernoch aufpasst. Gleichzeitig hat sich durch die Kita und die damit verbundenen Spielbesuche Freundschaften entwickelt, so dass wir uns gegenseitig unterstützen können. Trotzdem gibt es Phasen, da bin ich mit meinem Sohn an den Wochenenden allein, weil mein Mann im 4-Schicht-System arbeitet. Was mir geholfen hat ist, es einfach so hinzunehmen wie es ist. Das hat mich entspannt und gleichzeitig hat mein Sohn sich entspannt und das fordernde Verhalten meines Sohnes hat nachgelassen. Wir haben schöne Sachen unternommen oder haben es uns einfach zu Hause schön gemacht. Es gibt jedoch immer wieder Phasen, wo ich auch platt bin. Wir sind beide 42 Std.ausser Haus. Da heisst das Zauberwort die verbleibende Zeit geniessen und mal Haushalt und sonstige lästige Aufgaben gnadenlos zu übersehen.😊