Hallo Zusammen,
ich habe ein "Problem" mit meiner Schwiegermutter aber vermutlich habe ich das Problem nur mit mir selbst... -Denn wäre ich gelassener, hätte ich vermutlich auch kein Problem.
Soweit reicht meine Erkenntnis schon und trotzdem geht es mir (psychisch) schlecht.
Im Detail:
Mein Mann und ich sind seit 8 Wochen Eltern einer Tochter.
Die Geburt war traumatisch und ich litt direkt an einem schlimmen Babyblues, aber das ist ja nicht ungewöhnlich.
Nun ist es so, dass wir versuchen, die Schwiegereltern min. 1x die Woche zu besuchen, damit sie ihr Enkelkind sehen können. (Mein Mann wöllte vermutlich öfter.)
Die letzten Treffen liefen so ab, dass die Oma mir das Baby sofort abgenommen hat, weil sie ja mit ihr kuschen will. -Verständlich.
Mein Problem ist, was sie unserer Kleinen dann erzählt:
"Oohhh, ich bin dir wohl noch ganz fremd, aber das ändern wir!"
"Bald wirst du ganz oft bei uns übernachten! -Sobald du Breichen bekommst...und Süßigkeiten (flüstert)...das müssen wir der Mama dann ja nicht sagen." usw.
Solche Dinge sagt sie bei JEDEM Treffen und ich frage mich, warum sie das tut.
Ich fühle mich dadurch bedrängt und habe den Eindruck, sie wirft mir indirekt vor, die Kleine zu selten zu sehen.
Vermutlich plappert sie das einfach nur so vor sich hin und ich könnte es überhören aber für mich ist es ganz schlimm!!
Nach dem letzten Besuch konnte ich 3 Tage lang kaum was essen, weil es mich so sehr belastet...ständig muss ich daran denken, was meine Schwiemu wohl für eine Erwartungshltung an mich hat.
Momentan sind sie im Urlaub und sie verabschiedete sich bei unserer Tochter mit den Worten: "Bald bin ich wieder bei dir und dann fahre ich niiiiieee wieder so weit weg!" -In meinen Ohren hört sich das an wie eine Drohung.
Eigentlich sollte ich doch froh sein, eine Schwiemu zu haben, die sich kümmern möchte...warum fühle ich mich von ihr so bedrängt?
Kann ich das irgendwie ändern oder soll ich sie mal direkt darauf ansprechen?
Wenn ja, unter 4 Augen oder direkt in der Situation?
PS: Sie hat ein voll ausgestattetes Kinderzimmer und Kinderwagen/Kindersitz etc. im Haus (von meiner Schwägerin)...das hatte mich während der Schwangerschaft schon etwas irritiert.
Wie seht ihr das? Was kann ich tun?
Liebe Grüße
Wie kann ich gelassener werden? - Schwiemu
Hallo,
ganz ehrlich, du übertreibst. Deine Schwiegermutter ist einfach nur eine stolze Oma, die ihr Enkelkind abgöttisch liebt. Ich lese in keinem der Sätze irgendetwas böswilliges heraus. Kann es einfach sein, dass du Angst hast, sie könne dir dein Kind "wegnehmen". Wegnehmen in Anführungszeichen weil ich es nicht wörtlich meine. Du hast Angst, dass sie dein Kind zu sehr verwöhnt oder an sich bindet. Deine Schwiegermutter überschüttet dein Kind mit Liebe. Und davon kann ein Kind nie genug haben. Freu dich eine solche Oma zu haben und rede dir keine Probleme ein, wo keine sind.
LG
Michaela
Hallo Michback,
danke für deinen Beitrag! Leider scheint du mein "Problem" nicht richtig verstanden zu haben...
Ich sehe das Problem bei mir und meinen Gefühlen zu dieser Sache.
Deshalb frage ich ja auch, wie ich gelassener werden kann. Verstehst du??
Das ist kein "Meine böse Schwiegermutter"-Post!
Mit deinem Tipp: "Freu dich eine solche Oma zu haben und rede dir keine Probleme ein, wo keine sind.", kann ich leider nichts anfangen, denn das weiß ich ja selber!!
Ich fühle aber leider nicht so und möchte das gerne ändern. (z.B. indem ich mal mit ihr spreche, oder was auch immer noch so als Vorschlag kommt..)
Liebe Grüße
Hm, also meine Mutter ist auch stolze Oma und von ihr kamen nie solche Bemerkungen.
Ich finde die Aussagen der Schwiegermutter der TE ehrlich gesagt auch irgendwie seltsam (und vor allem unnötig!) ... und ich stehe nicht unter Hormonen, meine Tochter ist inzwischen 11
Mir wäre das auch viel zu viel. Gerade mit dem Kinderzimmer...so nach dem Motto her mit dem Kind. Ich würde ihr in einer ruhigen Minute sagen, dass du ihre Aufmerksamkeit toll findest, aber das und das dich irritiert. Also so bissl auf Dummfang gehen und nachfragen was sie konkret meint. Ich hoffe du verstehst was ich meine 😅
Hallo Nikolina,
ich denke auch, es wird auf keinen Fall schaden, sie zu fragen, wie sie das meint...ob sie ihre Enkelin öfter sehen möchte und dass sie doch auch direkt mit mir darüber reden kann, falls das so ist. Bestimmt löst sich dann auch meine "Blockade"...
Danke Dir!
Stell dir mal folgendes Szenario vor: Angenommen ein Mensch, dem du restlos vertraust, der dir sehr nahe steht, würde so mit deiner Tochter reden. Würde dich das dann auch triggern? Fändest du es dann auch so unangenehm?
Würdest du dich dann vielleicht über das vollausgestatte Kinderzimmer freuen und über die Chance, dass du jemanden hast, der dein Kind von Herzen mitliebt?
Neutral betrachtet empfinde ich die Äusserungen deiner Schwiegermutter als typisches Geplapper, mit einer Prise Humor/Ironie. So wie ich beispielsweise zum Hund meiner Freundin sage, wenn er vehement Streicheleinheiten einfordert: ach du Armer, dein Frauchen gibt dir nie genügend Leckerli und gestreichelt wirst du viiieeel zu wenig.
Bei meinem Patenkind setze ich auch so Sprüche, da die Beziehungsebene stimmt lacht ihre Mutter.
Hallo Bambuswald,
ich verstehe, auf was du hinaus möchtest und du hast Recht:
Würde z.B. meine beste Freundin diese Dinge sagen, würde es mich vermutlich nicht tangieren - aber auch nur, weil ich sie direkt fragen würde, wie sie das denn meint...
Bei meiner Schwiemu hab ich bisher alles einfach geschluckt und fertig.
Es gab auch in der Schwangerschaft schon derartige Bemerkungen die ich nicht kommentiert hatte (z.B. dass sie ja leider nicht stillen kann), vielleicht fehlt das Zwiegespräch...
Mit dem Stillen wollte sie mir vermutlich nur signalisieren, dass sie mir alles abnehmen kann außer das...also eigentlich gut gemeint. -Für mich war das in dem Moment aber befremdlich.
Dankeschön!
Was glaubst Du, wie oft ich schon zu meiner Enkelin sagte "ach du armes Kind, kriegst du zuhause nichts zu essen?" wenn sie - meist mit Mama - zur Tür reinkommt und als erstes Hunger äußert Und sie sagt dann "neiiiin, die gibt mir ja nix" - und wir drei lachen dann eben herzlich. Leonie ist eine Raupe Nimmersatt, ihr schmeckts bei mir (ihrer Mama ja auch) und wir können das einordnen.
Offenbar gibts die wirklichen Probleme eben immer nur bei den Schwiegermüttern - schade eigentlich.
LG Moni
Hallo,
ich finde, es ist von beiden Seiten etwas übertrieben. Du reagierst zu sensibel (deswegen drei Tage nichts essen) und sie übertreibt ziemlich (niiiiee wieder weit wegfahren).
Jedes dieser Gefühle hat irgendwo seinen Grund. Du warst oder bist psychisch etwas angeschlagen und steckst viel zuviele (negative) Gedanken in das Geplapper deiner Schwiegermutter und sie empfindet wahrscheinlich so viel Freude über ihr Enkelkind, dass sie sich in ihren Aussagen ziemlich ins Omasein reinsteigert.
Ich empfehle dir zwei Dinge:
1. Versuche dir keine Gedanken über ungelegte Eier und mögliche Erwartungen zu machen.
Das Thema Süßigkeiten ist noch weit entfernt und hinsichtlich der Übernachtungen ist es sicher schön für alle, wenn das irgendwann mal klappt, aber letztlich bist du nicht in der Pflicht, die Wünsche der Oma schnellstmöglich zu erfüllen. Das ergibt sich irgendwann und dann wird sich zeigen, ob es gut klappt oder nicht. Die Bedürfnisse des Kindes spielen da ja auch eine Rolle und je größer das Kind wird desto deutlicher kann es zum Ausdruck bringen, was ihm gefällt und was gar nicht.
Dass sie die Sachen deiner Schwägerin zuhause hat, finde ich eigentlich ganz schön. Bei meinen Eltern gibt es auch ein Bettchen und Spielzeug sowie Wickelsachen und Klamotten für unsere Tochter. Sie fühlt sich dort auch immer schnell wie zuhause und ich bin froh, dass es so ist und sie die Großeltern so lieb hat. Andersrum weiß ich, dass es ihr bei meinen Eltern an nichts mangelt. Das sehe ich nun überhaupt nicht als Nachteil an, sondern finde es sogar sehr praktisch.
2. Wenn es so sehr an dir nagt und du deine Gedanken nicht abstellen kannst, rede mit deiner Schwiegermutter in einer ruhigen Minute darüber. Sag ihr ohne Vorwürfe, was du fühlst und wovor du Angst hast, aber versuche auch, dich in sie hineinzufühlen und zu berücksichtigen, dass sie einfach Freude am Omasein hat und dein Kind liebt, ohne ihm etwas Schlechtes zu wollen.
Sie macht das vermutlich gar nicht, um dir zu schaden oder dir das Kind wegzunehmen, sondern einfach weil sie so glücklich ist, Zeit mit ihrem Enkelkind zu verbringen und es zu verwöhnen. So sind viele Omas und das darf man nicht immer so eng sehen. Eigentlich ist es ja auch etwas Schönes, dass sie so empfindet und so großes Interesse zeigt.
Da es dich aber so dermaßen belastet, kann ein ruhiges, vorwurfsfreies Gespräch auch dazu beitragen, dass deine Ängste kleiner werden und du besser damit umgehen kannst oder die Oma etwas rücksichtsvoller ist.
Hallo Jakob.und.ida,
vielen herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort!
Was du schreibst, ist absolut plausibel und macht es mir leichter.
Ich weiß, dass ich viel zu sensibel reagiere, habe ab und zu noch mit depressiven Phasen zu kämpfen und bin deshalb sehr schnell aus der Bahn zu werfen.
Ich danke Dir!! Liebe Grüße!
Also ein paar Kommentare sind schon dabei, die ich so nicht sagen würde, aber ich habe zu meinem Mini-Babyenkel (damals so ca 3 Wochen beim ersten Anschauen) auch gesagt "wenn du größer bist, kommst du zu mir und ich bringe dir allerhand Blödsinn bei". Meine Schwiegertochter und mein Sohn pressten da nur durch die Lippen: "das werden wir erstmal sehen", offensichtlich gefiel ihnen das nicht. Gut, die Gelegenheit habe ich ja nicht mehr.
Aber was ich damit sagen will, Deine Schwiegermutter redet zwar etwas Quatsch, meint es aber ganz sicher nicht abwertend für Dich.
Dreh doch mal den Spieß um und sage zu Deinem Baby "gell, wenn du groß bist, darfst du zur Omi und jedesmal so richtig ihre Wohnung einsauen, damit sie auch ordentlich was zu putzen hat". Wenn sie dann etwas irritiert ist, kannst Du ihr sagen, dass Du ihre komischen Bemerkungen genauso daneben findest. Nicht böse, aber es ist eben mal gesagt.
Wenn Dir einmal in der Woche der Besuch zuviel ist, wirst Du das eben auch sagen müssen - ich wäre mit zweimal im Monat schon zufrieden gewesen. Allerdings habe ich auch gesagt, dass ich später nicht auf ein Kind aufpassen werde(was sie fest eingeplant hatten, wenn z.B. der KiGa zu hat), welches mich kaum kennt und dann nur brüllt.
Das musst Du dann abwägen - hast Du gelegentliche Kinderbetreuung durch die Oma mit eingeplant oder eher nicht? Dann sollten sich die beiden schon kennen.
Kinderzimmer haben Omas meistens - immerhin ist ihr "Kind" ja ausgezogen und wenn man das dann nicht weiter braucht......auch das ist nicht gerade böse Absicht. Als meine Enkelin als Baby/Kleinkind oft bei mir war, hab ich auch vieles einfach nochmal angeschafft, (z.B. Buggy, Kinderreisebett, Klamotten, Windeln) damit man nicht immer alles hin- und herschleppen muss.
EInen anderen Rat habe ich gerade nicht - das Baby versteht ja noch nicht, worum es geht, somit kannst Du über die Kleine ruhig solche Botschaften vermitteln
Ansonsten "ommmmmm".....
LG Moni
Du hast vielleicht aufgrund des Babyblues einfach eine verschobene Wahrnehmung. Das ist aber nix wofür man sich schämen... selbst bemitleiden oder gar depressiv runterziehen lassen sollte.
"Ich bin dir noch so fremd".. muss nicht als Vorwurf gedacht sein. Es ist völlig normal das nicht tägliche Besuche einzurichten sind. Am Anfang sind die Bezugspersonen nun mal nur Mama und Papa und ja aus Sicht eines Neugeborenen ist die Oma die sie einmal die Woche sieht genauso fremd wie der Postbote. Verwächst sich aber mit der Zeit. Und falls Sie die kleine häufiger sehen wollten... das für dich kein Problem ist du aber nicht selbst immer nur hinfahren willst. Müssen sie halt kommen. Nicht in jeder Äußerung stecken gleich böswillige Hintergedanken.
Das selbe mit dem "wunsch" den deine SM äußern... das die kleine mehr bei ihr sein würde... sobald sie Brei isst. Bzw nicht mehr gestillt würde. Ein durchaus nachvollziehbarer Wunsch... Und wenn man vernarrt ist... wiederholt man so Äußerungen auch unüberlegt wie ein Sprung in der Schallplatte in dauerschleife.
Ist doch super wenn die Oma die Räumlichkeiten hat ein Kinderzimmer für besuchsenkel zu besitzen. Das muss nicht gleichsam bedeuten dir irgendwas weg zu nehmen.
So lange sie nicht direkt zum Angriff ausholt. Empfehle ich dir... nicht jede Äußerung überzubewerten. Man denkt verliebt nicht darüber nach was für gequirlten Mist man teils in diesem Zustand raushaut. Mein Sohn wird leugnet auch wenn ich sage "Ich lieb dich bis zum Mond und noch viel weiter"... er ist 2 und Antwortet "Nein... Kuba nicht zum Mond... Kuba bleiben hier!" Vermutlich werd ich ihn irgendwann mit den liebesbekundungen selbst nerven.^^ nur so um auch mal aus dem anderen Blickwinkel betrachtet zu schauen das das total normal ist... klammerde und übertrieben mit süsholz gespickte Aussagen einem Kind permanent zu sagen ohne nachzudenken das es irgendwann auf Außenstehende merkwürdig rüber kommend wirkt.
Hallo nenn-mich-kueken,
vielen lieben Dank für deine Antwort und wie du die einzelnen Aspekte beleuchtest!
Danke für deine Hilfe!!!
<<<Ist doch super wenn die Oma die Räumlichkeiten hat ein Kinderzimmer für besuchsenkel zu besitzen. Das muss nicht gleichsam bedeuten dir irgendwas weg zu nehmen>>>
Im Grunde nicht, aber wenn es im Haus der Schwägerin ist schon. Was hat die Schwägerin damit zutun.
Du sprichst von Babyblues... bist du da raus oder rutscht du grade in eine Postpartale Depression?
Wie geht es dir in der Mutterrolle?
Entspannt oder überfordert?
Wie ist deine Bindung zum Kind?
Hallo, deine Frage ist nicht unbegründet...
Ich war vor ein paar Jahren schon mal in Therapie wegen Depressionen und Angststörungen, die zu starkem Gewichtsverlust und psychisch bedingten Herzproblemen führten. -Deshalb bekomme ich schnell Angst, wieder in sowas reinzurutschen.
Der "Babyblues" wurde nach ca. 2 Wochen viel besser...deshalb denke ich eher an Babyblues. Bis zu der Geschichte mit der Schwiegermutter, ab da habe ich wieder verstärkt Probleme mit der Psyche.
Mit dem Baby bin ich recht entspannt, obwohl sie nicht einfach ist und viel schreit...
Allerdings hatte ich anfängliche Probleme mit der Bindung.
"Mutterliebe" hatte ich erst nach ca. 4 Wochen empfunden.
Ich hatte tatsächlich schon daran gedacht, meinen Psychotherapeuten zu kontaktieren. Allerdings hab ich das Gefühl, für eine Therapie geht es mir eigentlich zu gut und großartig helfen könnte er mir diesmal vermutlich nicht. (Mit Müttern und Babys ist dieser Herr nicht so erfahren...)
Liebe Sameena,
Du hast ja schon erkannt, daß das Problem bei Dir liegt. Das ist der erste große Schritt. Ich als Zwillingsmama wäre sehr glücklich, wenn ich meine beiden "Nervtöter" 😉 mal bei meiner SM abladen könnte, vor allem über Nacht! 😄 Schon daher ist es wichtig, daß Du es schaffst, diese unfreiwillige Antihaltung abzulegen, denn irgendwann wirst Du 10 Kreuze im Kalender machen, wenn Deine Kinder mal dort übernachten.
Daher gleich zu meinen Ideen: stillst Du? Falls nicht, wäre es möglich, daß Dein Mann allein mit den Kindern zur Oma fährt? Du würdest dann nicht alles so mitbekommen und wärst vielleicht ruhiger. Außerdem könntest Du Dich leichter daran gewöhnen. Spannender Nebeneffekt: Du wärst allein zu Hause mit Badewanne, Schlafanzug, Käsechips und Netflix. 😉😄
Falls Du stillst, wäre Abpumpen eine Option? Falls auch das nicht geht, solltest Du, wenn möglich, vermeiden, Deiner SM zu dicht auf der Pelle zu hocken, wenn sie Deine Tochter hat. Geh in ein anders Zimmer, eine andere Zimmerecke. Unterhalte Dich mit jemand anderem. "Vergiß" Deine Tochter für den Moment. Nach meiner Erfahrung gewöhnt man sich ganz schnell daran, wenn man einfach übt, loszulassen.
Als Vollzeit arbeitende Zwillingsmama mußte ich das ganz schnell lernen. Abgeben können, sei das wichtigste, sagten mir die Schwestern in den drei Monaten auf der Neo-ITS (meine Kinder waren Extremfrühchen). Und so habe ich es zitternden Herzens auch gemacht: kaum waren wir mit unseren winzigen Kindern zu Hause, hab ich jedem, der nicht schnell genug fliehen konnte, meine Kinder aufs Auge gedrückt: "Wickeltisch ist im Bad, bitte die 0-er Windeln, Fragen an YouTube oder mich, ich bin dann mal im Garten." War superschwer, aber Mut ist, wenn man Angst hat und es trotzdem macht. 😊
Das Resultat: meine Kinder fremdeln gar nicht, haben viele tolle Bezugspersonen und gehen mit Begeisterung in die Krippe. Ich gebe sie seit Entlassung einmal im Monat übers Wochenende zu meiner Mutter und einmal zu meiner Schwester und einmal in der Woche zu einer guten Freundin meines Mannes. Für die Kinder ist der viele Input toll. Meine Schwester z.B. wohnt über den Dächern Berlins und hat ein ziemlich krasses Leben auf der Überholspur. Die Fotos, die ich an den Tantenwochenenden geschickt bekomme, sind oft, naja, pädagogisch vielleicht nicht ganz wertvoll aber ziemlich cool. Nachts um zwei, Kinder in einer abgefahrenen Bar, trinken irgendwas grünes leuchtendes oder werden im Einkaufswagen unter den Linden langgerollt. Bis Mittags liegen alle auf Kissenburgen im Wohnzimmer, glotzen fern und essen Chips und Tiefkühlpizza vom Vortag. Dazu gibts Cola. Meine Kinder sind anderthalb übrigens. 😆
Ich wünsch Dir ganz doll, daß Du das hinbekommst. Schon um Deiner selbst Willen.
Alles Gute
"Fragen an Youtube oder mich" herrlich...Du bist klasse
Und Du bist nicht mal alarmiert, wenn sie was Grünes Leuchtendes trinken?
Finde ich super.
Erinnert mich an einen Tag, als meine damals knapp 2jährige Tochter auf dem Tresen der kleinen Kneipe von Freunden saß und von einer Motorradgang in Leder und Ketten mit Pommes, Ketchup und Cola abgefüttert wurde. Die "harten Kerle" waren so süß und meine Tochter genoss die Aufmerksamkeit sichtlich. Ich konnte beruhigt shoppen gehen
LG Moni
😂 muß ein tolles Bild abgegeben haben.
Zum leuchtend grünen: meine Schwester trinkt keinen Alkohol und nimmt keine Drogen, so muß ich mir da keine Gedanken machen. Aber vielleicht war's radioaktiv? 🤔😆😅