Kraftlos,ausgepowert... Burnout? ...lange Geschichte...

Guten Abend ihr Lieben....

Ich weiß hier sitzen weder Ärzte noch Therapeuten trotzdem möchte ich meine Geschichte erzählen und hoffe auf Antworten wie ich in meinen Lebensalltag mehr Lebensqualität bekomme...
Ob es das richtige Forum ist bin ich mir auch nicht sicher aber es hat mit dem Familienleben zu tun...

Ich bin 40 Jahre alt, berufstätig (28 std/wöchtl) verheiratet und Mutter von 3 Töchtern (16,10 und 8).
Meinen Vater habe ich vor 13 Jahren an Krebs verloren was ich bis heute teilweise immer noch nicht ganz verdaut habe.
Meine Mom war damals schon neu verheiratet und ist es auch heute noch ...
Meine mom ist leider seit Februar unheilbar an Krebs erkrankt. Pflegebedürftig! Fremde Hilfe wird abgelehnt!!!
Wir haben schon immer viel Zeit zusammen verbracht und waren qusi mehr Freundinnen wie Mutter und Tochter.

Ich gehe momentan ehrlich gesagt an mir selber kaputt...und habe nur noch Angst zu versagen.
Mittwoch letze Woche war mein allererster richtiger Zusammenbruch.
Ich gehe 3x 6 Stunden arbeiten, 1 Tag 10 Stunden 1 Tag frei
Jeden Tag nach der Arbeit fahre ich 2 Stunden zu meiner Mom... danach Kids abholen essen kochen Haushalt ect
An meinem freien Tag hole ich entweder meine mom zu mir (ihr Mann arbeitet vollzeit) oder gehe mit ihr zu Arztterminen, Krankenhäuser ect.
Sage ich zu meiner mom ich kann leider heute nicht , Elternsprechtag länger arbeiten ect ist sie traurig... dann versuche ich es dennoch hin zu bekommen.
Ich Frage mich ehrlich wenn ich das jetzt so lese wie ich das die letzten 8 Monate überstanden habe?!
Ich habe das Gefühl nur noch funktionieren zu müssen ob im Job, bei meiner Mutter oder in meiner eigenen Familie.
Ich lasse momentan sehr viel durchgehen bei den kids da ich momentan einfach keine Kraft habe mich auf Diskussionen einzulassen was mir aber dann Diskussionen mit meinem Mann einbringt.
Was natürlich dann trotzdem die Kraft raubt.
Ich stehe zur Zeit ziemlich unter Verlustängsten... was ist wenn einer meiner Töchter was passiert wenn wir uns nicht mehr sehen ect.
Wenn es hoch kommt kann ich am Wochenende vielleicht 3-4 Stunden Kraft tanken...
Abends wollen mich ganz viele liebe Freundinnen ablenken Kino ect aber ich habe keine Lust....
Zweisamkeit mit meinem Mann findet schon lange nicht mehr statt... die Lust ist nicht da...
Nachts schlafe ich evtl. 2-3 Stunden den Rest der Zeit grübelt mein Kopf...
Ich kann das so alles nicht mehr will aber auch nicht versagen.... habe Angst später irgendwas zu bereuen ob meiner mom oder meiner Familie gegenüber...
War schon jemand in so einer Situation?
Was kann ich tun...???
Ist es tatsächlich die Vorstufe eines körperlichen burnouts?
Wie komm ich da wieder auf die Füsse ohne jemanden zu enttäuschen...
So wie jetzt kennen mich viele nicht und das macht mir Angst und erschreckt mich...

Ich bedanke mich schonmal rechtherzlich...

2

Mutter pflegebedürftig, lehnt aber fremde Hilfe ab, Hilfe der vermeintlich so geliebten Tochter bis zu deren vollständigen Erschöpfung , Selbstaufgabe und Zusammenbruch wird jedoch eingefordert .

Da würde ich mal ansetzen. Auch Sterbenskranke dürfen nicht rücksichtslos alles für sich einfordern und beanspruchen.

Deine Gesundheit, deine Ehe, womöglich dein Job stehen auf dem Spiel und deine Kinder sind in einer entscheidenden Lebensphase!

3

Genau das Gleiche hätte ich ähnlich auch aufgeschrieben.

Ich würde ehrlich gesagt mit der Mutter sprechen, dass es so einfach nicht mehr geht - so schwer es auch fallen mag. Eine Mutter, dorniges Tochter liebt, wird das auch sofort verstehen.

Es mag sich jetzt makaber anhören, aber irgendwann ist die Mutter nicht mehr und man sollte mehr an dem festhalten, was bleibt: Kinder, Ehe, Job, ja einfach Zukunft.

Das soll der Mutter gegenüber nicht empathielos klingen, aber eine reine Selbstaufgabe kann in Depressionen führen - möchte man das auf Dauer ertragen? Kann die Familie das ertragen?

An die TE: es ist schleunigst Zeit an dich zu denken! Nimm dir jemanden an die Hand, sprich mit deiner Mutter und sucht Unterstützung von draußen. Du kannst das nicht alleine! (Und das ist völlig okay, das hat mit Versagen nichts zu tun!)

🍀🍀🍀🍀🍀🍀🍀

9

Guten Morgen Danke dir auch das du meine Geschichte gelesen hast...

Ja meine Mutter tut mir einfach auch nur leid sie war immer am arbeiten war immer viel unterwegs und nun sitzt sie den ganzen Tag alleine zu Hause...
Auto fahren kann sie nicht mehr...Gleichgewichtstörungen bedingt durch die Metastasen.
Ich weiß die 2 Stunden täglich sind vielleicht nichts aber sie freut sich immer wenn jemand kommt.

Aber das alles andere auf der Strecke bleibt gebe ich dir vollkommen recht !!!

weitere Kommentare laden
1

Hallo meine liebe,

Das ist eine ganze Menge was da auf dich einprasselt.
Was mir beim lesen als erstes in den Sinn gekommen ist, dass kann kein Mensch alleine stemmen. Drei Kinder plus Job und Haushalt sind schon enorm viel Arbeit, dann die Situation mit deiner Mama. Du musst dich dringend von dem Gedanken lösen alles zu schaffen, dass kannst du gar nicht! Du kannst dich nicht teilen!

So blöd wie es sich jetzt vielleicht gerade anhört, ich würde vermutlich schauen das ich tatsächlich soviel Zeit wie möglich mit meiner Mama verbringen könnte. Kannst du im Job eventuell etwas runter fahren oder ist das absolut nicht möglich? Desweiteren würde ich an deiner Stelle mit den Kindern reden. Gerade die große ist ja schon so alt das sie eventuell ein paar Aufgaben im Haushalt übernehmen kann. Auch dein Mann sollte hierbei eine wichtige Rolle spielen. Es ist nunmal gerade eine Ausnahmesituation da ist es auch völlig ok wenn zu Hause nicht alles so läuft wie gewohnt. Da sollte auch dein Mann hinter dir stehen und soweit es geht dir den Rücken frei halten! Such dir einen Psychologen, ja ich weiß, auf Termine wartet man ewig, aber ich denke nicht das du es ohne professionelle Hilfe schaffst.

Alles gute für dich und deine Familie. Haltet zusammen, dann wird es erträglicher.

5

Guten Morgen
Danke für das Lesen meiner Geschichte...

Ja es ist wirklich eine schwere Zeit.
Mein arbeitet im Außendienst ist also zu unterschiedlich Zeiten zu Hause.
Ist er eher home wie ich versucht er auch viel zu machen...
Meine Grosse hilft dann auch Aber sie soll in erster Linie ihre Jugend geniessen und die Schule (Fachabitur) laufen dann auch neben bei...

Ab und an nehme ich mir auch einmal eine Stunde frei auf der Arbeit... die kommt aber aber dann auch schnell irgendwann wieder drauf.
Kürzer treten leider nicht möglich ist ein Kleinbetrieb mit 5 Angestellten...

Ich habe öfters die Sätze von Freunden von mir gehört, aber jetzt wenn ich es von Außenstehenden höre gibt es mir etwas mehr Sicherheit auch etwas kürzer zu treten...
Vielen lieben dank!!!

4

"War schon jemand in so einer Situation?
Was kann ich tun...???
Ist es tatsächlich die Vorstufe eines körperlichen burnouts?
Wie komm ich da wieder auf die Füsse ohne jemanden zu enttäuschen...
So wie jetzt kennen mich viele nicht und das macht mir Angst und erschreckt mich...

Ich bedanke mich schonmal rechtherzlich... "


Ja, kenne ich von Freunden.
externe Hilfe suchen:
Therapie, Arzt, Beratungsstelle,
ambulante Pflegestellen: DICH beraten lassen!

Ja, das kann durchaus eine Vorstufe des Burn Outs sein.

"Wie komm ich da wieder auf die Füsse ohne jemanden zu enttäuschen..."

So lange du an dieser Einstellung festhältst, wirst du selbst zu Grunde gehen.
Die Frage sollte heißen: wie kann ich wieder auf die Füße kommen, ohne mich selbst in den Abgrund zu treiben UND/ODER für andere da zu sein, ohne diesen Schaden zuzufügen.

Schaden zu fügen wäre: deine Mutter fallen lassen und deinen Kinder sagen, dass du sie nicht mehr magst.
Schaden zu fügen wäre: allen Recht machen wollen, selbst zusammen brechen und dann GAR NICHTS mehr auf die Reihe bekommen.

Entäuschen: du bist NICHT zuständig für DEREN Erwartungen. Punkt.

Deine Mutter kann Wünsche äußern. Wenn sie es ohne Hilfe umsetzen kann, prima. Wenn nicht, darf sie es sich wünschen, du bist aber nicht dafür zuständig diese 1:1 zu erfüllen.

Sie will keine externe Hilfe? Dann muss sie klar kommen, wenn du zusammenbrichst und gar nichts mehr für sie tun kannst.

Möglichkeit: sie nimmt zusätzliche Hilfe an, du behältst deine Kraft (sofern du sie noch hast) und kannst sie weiterhin MIT begleiten. Aber ohne, dass alles auf deinen Schultern alleine liegt.

DAS ist der Unterschied.


Informiere dich bei mehreren ambulanten Pflegestellen.
Es gibt noch mehr sturköpfige Kranke, die meinen sie könnten ... weil sie im Grunde oft nur Angst haben sich die Blöße zu geben. #winke

Gleichzeitig du selbst zum Arzt. Dokumentieren, wie es dir jetzt geht und den Verlauf. Wenn du dann selbst Hilfe brauchst (nichts mehr geht), macht es das bei Anträgen u.U. leichter. Außerdem hat er vielleicht Tipps, wo die Hilfe findest.


Selbsthilfegruppen, Beratungsstellen
Hör dich mal um - oder besser noch lass deinen Mann sich für dich umhören - wo es Hilfen gibt.
Für Angehörige von .... Trauergruppen ....
Krankenhaus wo dein Vater war, mal bei er Sozialstation nachfragen, welche Gruppen, Stellen es bei euch gibt.
Vielleicht wissen auch Bestattungsunternehmen etwas, wo man Hilfe für Trauernde findet. Und nur weil es schon mehrere Jahre her ist, heißt das nicht, dass es keinen Anspruch auf Gefühle gibt! Manche trauern früher, manche später.


Mutter-Kind-Kur
auch wenn das in der Akut-Situation vermutlich ungünstig ist. In Gedanken bist du bei deiner Mom. Für die nächsten Monate schwer planbar.
Das ist evtl. hinterher etwas, um die Beziehung zu deinen Kindern wieder zu stärken.


Warum deinen Mann bei der Recherche bitten?
Weil du dich aktuell im Kreis drehst, selbst keinen Ausgang findest - und wenn es blöd läuft, für jede Stelle, die du findest, einen Grund findest, warum diese unpassend ist.

Wenn jemand anderes sich mitkümmert, ist es manchmal einfacher, die Adresse anzunehmen. Aus Dankbarkeit / weil sich der andere Mühe gemacht hat. Für sich selbst kann man es ja aufschieben, weil die anderen gefühlt wichtiger sind #schock
(die anderen sind NICHT wichtiger. Auch wichtig. Du aber auch wichtig.) Falls du dazu neigst, würde ich es auf diesem Weg versuchen.

Dein Mann muss nicht alles übernehmen. Allerdings sollte ihm klar sein (klar gemacht werden), dass du in einer Ausnahmesituation bist und SELBST HILFE brauchst!

D.h. er trägt jetzt mehr mit / Mindestens: er akzeptiert, dass du jetzt nicht so kannst, wie du möchtest.
Bedingung: du bist selbst bereit auch Hilfe anzunehmen.
Als Partner würde/kann cih eine solche Situation mittragen. Allerdings nur dann, wenn sich der Partner auch helfen lässt und nicht so weiter macht wie bisher. Versuchen, versuchen, anderen Recht machen, zusammenbrechen, anderen recht machen .... sich selbst nicht beachten ... dann würde ich als Partner keinen Sinn darin sehen, mich selbst mitkaputt zu machen, nur damit der Partner weiter sich kaputt machen kann. Da wäre MEINE Grenze.

Wenn du bereit bist Adressen anzunehmen, dich beraten zu lassen etc.
dann würde ich als Partner sofort unterstützen, Adressen zu recherchieren.

Als ich selbst krank war und nicht mehr konnte, haben mir Freunde bei der Adresssuche geholfen. Mein Arzt wusste leider selbst auch nicht weiter.
Sie wussten, dass ich mich da durchtelefonieren würde. Deswegen haben sie sich die Zeit genommen.

Du hast jetzt zwei Möglichkeiten

1. du machst weiter wie bisher. Dann enttäuschst du zwar scheinbar niemanden. Gehst aber daran kaputt. Entweder sind die anderen dann doch enttäuscht oder tragen den Schaden dannmit (weil du in KEINEM Bereich mehr überhaupt etwas funktionsfähig bist)

2. oder du suchst dir Hilfe,
lässt dich beraten
setzt Prioritäten.
Damit besteht zwar das Risiko, andere zu enttäuschen (von ihren eigenen Erwartungen)
Dafür kannst du langfristig in wichtigen Bereichen weiter funktionieren
und zusammen mit Hilfe für DICH, deine Gesundheit und für die, die du liebst in MACHBAREM Rahmen weiterhin da sein!

7

Guten Morgen
Danke für das Lesen meiner Geschichte...

Ich glaube so direkt hat mit mir noch keiner gesprochen...
Beim ersten Lesen dachte ich mir sie hat ja gar keine Ahnung
Doch beim 2. Und 3. Lesen muss ich dir sagen ich glaube meine Augen sind offener wie vorher.... Danke dafür

Ja das Problem was das ganze ist
Ich komme nirgends vorwärts...
Habe schon vor 2 Monaten bei ihrerKrankenkasse (Pflegegrad Bestimmung ) angerufen auch bei einer hauswirtschafterin...
Ich höre aber qusi immer nur ich bin nur die Tochter ich habe keine Befugnis....
Im Krankenhaus auf der ONKO höre ich nur aber ihre Mutter will keine externe Hilfe das sollte ich berücksichtigen...
Es gibt keine Patientenverfügung.
Ihr Mann ist in erster Linie Ansprechpartner.

Ja an Mutter Kind kur habe ich auch schon gedacht zumindest später um auch mit ihnen die Trauer vearbeiten zu können.
Meine Kinder kennen keine Trauer. Die Grosse war damals 2 Jahre alt hat nicht viel davon mitbekommen bei meinem Vater.
Alle anderen Verwandten und Schwiegereltern leben noch die kleineren kennen keine Trauer. Sie wissen nur Oma ist krank. Die Grosse weiss über alles Bescheid...

Ich sage ja momentan selber ich kann nicht mehr so kann es nicht weiter gehen.

Mit meinem Hausarzt hatte ich im Sommer gesprochen er würde mich 2-3 krank schreiben...
Aber dann würde ich auch nur bei meiner Mutter sitzen wie in den Sommer und Herbstferien auch war sie jeden Tag bei mir

Das ist das komplexe dabei...
Ich habe das Gefühl ich bleibe auf der Stelle stehen oder ich Falle nur zurück... es ist kein Voran kommen.

Aber ich danke dir wirklich... denke Freunde haben sich nie getraut mit mir direkt so zu reden...

6

Hallo ,

Das tut mir sehr leid. Du möchtest jedem gerecht werden und überall 100 % geben, eine Zeit lang mag das funktionieren. Das schlechte Gewissen plagt, egal was man macht. Jedoch kommt man an seine Grenzen und irgendwann wird es sehr schwer. Ich weiß wovon ich Rede. Ich erzähle Dir meine Geschichte. Ich verstehe nämlich ziemlich gut wie du dich fühlst.
Vor knapp 2 Jahren hatte mein Vater einen sehr schweren Arbeitsunfall gehabt, unser Leben ist in die Brüche gegangen. Nach vielen Kämpfen um sein Leben, liegt er seitdem in Wachkomma. Ich sage immer es ist wie an Totenbett einer lebendigen Person zu sein. Weder richtig lebendig, dennoch nicht tot. Da haben sich viele Dramen abgespielt. Als ich dachte dass das Leben nicht schlimmer kommen kann, der nächste Schlag, meine geliebte Mutter, nur 7 Wochen nach den Unfall von meinen Vater. Sie ist bei mir zuhause zusammen gebrochen, es stellte sich raus dass sie eine Hirnblutung hat. Ich habe sie reanimiert. Danach folgte der reine Horror, Notop knapp überlebt, danach kämpfen ums Überleben und anschließend war sie in Koma. Danach war nichts mehr von ihr übrig. Sie konnte und wusste nichts.
Ich bin jeden Tag ins Krankenhaus gefahren, natürlich musste für meine Eltern alles geregelt werden. Ich bin Einzelkind und meine Familie wohnt sehr weit weg. Mein Mann arbeitete in Vollzeit und sehr viel. Ich gehe auch Vollzeit arbeiten. Ich musste mich um alles selbst kümmern, und war jeden Tag bei meinen Eltern. Danach waren sie in Reha's gewesen, die 200 km weiter weg waren. Ich bin jedes Wochenende am Samstag und Sonntag dahin gefahren. Musste auch frische Kleidung bringen und auch so ich wollte einfach bei denen sein.
Das ganze habe ich über 1 Jahr so gemacht. Von Zweisamkeit gab es nichts, meine Freunde haben mich nur zu besonderen Anlässen gesehen. Für mich hstte ich überhaupt keine Zeit. Ich habe aber funktioniert. Meiner Mutter ging es etwas besser mit der Zeit, sie ist inzwischen Zuhause, allerdings sehr pflegebedürftig und auf meine Hilfe angewiesen. Ich will ihr ja auch helfen und bei meinen Vater auch natürlich sein. Ich habe mich damit kaputt gemacht. . Stand dann selbst kurz vor Schlaganfall ( ich bin 31) da musste ich etwas kürzer treten. Ich habe meinen Lebenssinn verloren. Ich habe es gar nicht gemerkt wird ich in Depressionen verfiel. Das hat zum Glück noch rechtzeitig mein Mann bemerkt und mich zu Therapie überredet.
Ich dachte einfach jeden Tag dass ich müde bin, klar wie soll man nicht erschöpft sein bei der ganzen Belastung.
Mein Rat also, gehe zu Psychologen oder vielleicht Psychiater. Es ist nichts schlimmes. Mir wurde da geholfen. Für mich war es ein sehr schwerer Schritt, ich habe mich geschämt und wollte es nicht wahrhaben. Aber bei dir ist auch so viel los . Du muss was für Dich tun. So schlimm wie alles ist. Du kannst da wirklich Hilfe bekommen. Man muss lernen mit gewissen Sachen und Geschehnissen umzugehen. Da kann Dir aber nur jemand professionelles helfen.
Sorry für mein langen Text.
Ich wünsche Dir alles gute
LG

10

Oh Gott....
Das ist ja der pure Horror!!!! Das tut mir sehr sehr leid!!!!

Genau ich möchte einfach bei ihr sein.
Ja auch möchte ich jedem gerecht werden...

Richtig ist auch das mich Freunde nur noch zu besonderen Anlässen sehen und selbst dabei plagt das schlechte Gewissen.
Was ist wenn jetzt was passiert bei ihr...

Aber meine Frage an dich:
Was kann ein Psychiater auswirken?
Ich selber war noch nie dort kenne auch keinen der dort in Behandlung war...
Es sind doch quasi nur reine Gesprächsstunden oder irre ich mich da?
Aber hast du dich da nicht noch eingespannter gefühlt? Denn ist ist ja 1 Termin mehr den du durchlaufen musst wofür wieder Zeit drauf geht...

31

Ich habe sehr lange Zeit nicht wahrhaben wollen dass ich meine Grenzen überschritten habe. Das kommt alles schleichend von einen auf den anderen Tag . Ich konnte nicht mehr essen, nicht mehr schlafen, lachen sowieso nicht mehr. Ich konnte teilweise nicht mehr aus dem Bett aufstehen weil mir auch alles weh tat und ich erschöpft war. Ich war aber sehr gewissenhaft und erledigte alle meine Aufgaben, bin zur Arbeit gegangen und in den freien Zeit war ich bei meinen Eltern. Ich hatte mein Lebenssinn komplett verloren, hatte viele dunkle Gedanken. Bis ich eines Tages in Badezimmer zusammen gebrochen bin. Mein Mann fand mich am Boden. Da hat er die Reißleine gezogen. Hat mir Termin bei Psychiater besorgt weil er mehr sah als ich , nämlich dass ich Hilfe brauche. Ich wollte es weiter hin nicht wahr haben. Für mich hatte ich einfach schlechten Tag gehabt, er würde übertreiben. Ich konnte schon immer alles sehr gut verbergen und verstecken so dass in meinen Umfeld niemand gemerkt hat was in mir vorgeht. Ich hatte auch große Angst zum Psychiater zu gehen. Ich war da noch nie, bei dem Gedanken war mir unwohl. Schließlich bin ich doch nicht verrückt...
Meinen Mann zur Liebe und nur aus diesem Grund bin ich dahin. Da konnte ich plötzlich reden. Alles was mir auf der Seele lag. Ich konnte loslassen. All das was ich niemanden erzählt habe, konnte ich plötzlich reden. Er stellte eine totale Erschöpfung und Depressionen fest. Für den Anfang habe ich leichte Medikamente bekommen um auf die Beine zu kommen. Danach ging mir wirklich besser ohne das ich mich anders fühlte. Ich hatte immer große Angst so was zu nehmen. Nach paar Monaten konnte ich diese absetzen und brauche bis heute keine. Ich habe paar Therapien mit Psychologen gemacht. Natürlich geht das nicht alles weg und die Belastung bleibt. Aber ich habe gelernt dass ausblenden und reinfressen nichts bringt. Dass man diese Gefühle, Erlebnisse und Emotionen verarbeiten muss. Da wurde mir geholfen es zu lernen wie man es tut. Ich habe Erklärungen bekommen warum ich manchmal dies oder jenes fühle. So kann man das leichter einordnen und es ist greifbarer. Ich habe auch Techniken gelernt wie ich meine Wut, Verzweiflung und allem Gefühlen freien Lauf lasse und wie ich mich entspannen kann. Natürlich muss man viel auch an sich arbeiten. Mir hat das alles geholfen. Die Situation ist ja weiter hin nicht toll, meine Mutter ist weiter hin pflegebedürftige und mein Vater in Koma, jedoch geht es mir persönlich etwas besser . Natürlich nimmt es mir keiner diese Probleme weg, und das was ich erlebt habe aber man lernt damit zu leben. Weil so wie ich vor der Therapie gelebt habe, das war kein Leben. Ich habe wieder Lebenssinn und kann Die schönen Sachen auch genießen.
Und die Termine waren nicht mir zuviel. Weil ich gemerkt habe dass ich was für mich tun muss.
Ich hoffe ich konnte dir mit meiner Geschichte etwas helfen. Lass es bei dir nicht soweit kommen wie es bei mir der Fall war. Ich wünsche Dir alles erdenklich gute. LG

8

Hallo,
Das klingt wirklich stressig! Du musst mehr auf dich achten! Warum lehnt deine Mutter fremde Hilfe ab? Ist es ihr unangenehm? Geht es ums Geld? Bei ersterem könnte man ansetzen, indem man langsam eine fremde Hilfe mit dazunimmt, es kann sich eine Beziehung aufbauen und du kannst dich weiter rausziehen. Wie siehts es mit pflegegeld aus? Kannst du es nicht bekommen und dafür etwas mehr im Job zurückstellen? So als erste anhaltspunkte...

11

Hallo danke dir für deine Antwort...

Ja es geht wohl um beides.
Zu der geldlichen Situation kann ich nicht viel sagen nur soviel sie hatte nur einen 450 Euro Job und bekommt demnach kein Krankengeld.

Aber es ist korrekt sie möchte keine fremde Hilfe. Es ist ihr alles zu peinlich
Keine Haare mehr auf dem Kopf nur noch haut und Knochen.

Ich kann das pflegegeld nicht Beantragen da habe ich als Tochter keine Befugnis zu. Da sie verheiratet ist ist in erster Linie ihr Mann Ansprechpartner.
Und da meine Mutter keine fremdhilfe will wurde noch nichts Beantragt.
Ich kann nichts beantragen.
Patientenverfügung gibt es nicht.

Kürzer im Job treten leider nicht möglich mal ein stündchen eher gehen ok aber für 6 Monate oder ähnliches leider nicht
Es ist ein Kleinbetrieb mit 5 Mitarbeitern.
Da müsste für mich extra jemand neues eingestellt werden.

Es ist eine komplett bescheidene Situation.
Aber ich merke und spüre ich stehe nicht alleine da das ist schon mal schön

12

Ganz spontan die Notbremse ziehen. Ja deine Mama ist unheilbar krank dass ist scheiße aber es ist einfach verdammt egoistisch von ihr nur dich als Hilfe zu akzeptieren. Wo wäre es möglich fremde Hilfe für sie zu bekommen, wo es sie am wenigsten stört? Kannst du aufgrund Pflege von Angehörigen deine Stunden auf Arbeit reduzieren? Und da es sich ja nicht nur um 4 Wochen handelt musst du auch Zeit für deine Töchter haben. Sie werden sicher viel verstehen in ihrem Alter warum du gerade so wenig Zeit hast etc aber sie brauchen eine Mutter und nicht nur deine Mutter eine Tochter.

17

Stunden Reduzierung leider nicht möglich... dafür ist der Betrieb zu klein...
Dafür müsste für mich wieder eine angelernt und eingestellt werden...
Brauch ich danach evtl gar nicht mehr wieder zu kommen ? Wer weiß?!

13

Ich glaube, dass es sich nicht um eine Vorstufe handelt....Ich glaube, wenn du so weiter machst, wirst du auf jeden Fall auf der Strecke bleiben.

15

Liebe Cerole,

das ist eine schlimme Situation, das kenne ich. Und in der Zeit, in der man dann Kraft tanken sollte, nämlich in der Nacht, liegt man wach und grübelt...
Ich war in jener Zeit auch nur am Feuerlöschen, kam nie zur Ruhe und habe einen ziemlich üblen Autounfall verursacht, da ich einfach übermüdet, gestresst und mit den Gedanken schon wieder an den nächsten 10 To Do's war.

Du hast ja schon einige gute Lösungsansätze erhalten. Klar ist, auf die Dauer steht das keiner durch. Auf irgend eine Art und Weise "bezahlst" du dafür.

Für mich wäre wichtig zu wissen - so pietätlos und pragmatisch es klingt - wie weit fortgeschritten die Erkrankung deiner Mutter ist. Es wird dir kein Onkologe den genauen Tag sagen können, aber es wird voraussehbar sein, ob es sich um Tage, Wochen, Monate oder auch Jahre handelt.

Ist es "absehbar", also einige Wochen, würde ich persönlich meine Reserven mobilisieren und mit Hilfe der Familie probieren durchzuhalten. Irgendwie.

Sind das Monate, würde ich das Gespräch mit dem Arbeitgeber - gerade, wenn es ein persönlicher Kleinbetrieb ist - suchen und die Situation besprechen. Was nützt es ihm, wenn du wochenlang wg Burnout oder sonstwas ausfällst. Du könntest genauso von einem Auto angefahren werden, schwanger sein oder selbst Krebs haben - dann würdest du auch ausfallen, Punkt. Sehr häufig findet sich eine Lösung.

Dann muss der Ehemann deiner Mutter miteingebunden werden - geht ja nicht, dass es einfach heisst, der arbeitet.

Wie weit wohnt ihr denn auseinander? Falls nahe, kannst du sie nicht zu dir holen und in den 2h nebenbei den Haushalt machen, Kochen etc. Da kann man ja auch beisammen sein und zusammen plaudern. Ich hatte das damals so gemacht, meine Mom hat dann so Kleinstarbeiten wie Handtücher und Lappen zusammenfalten oder mal ein Loch stopfen gerade noch so machen können, hat sich aber gebraucht gefühlt und war in der Zeit auch nicht alleine. Mit dem Vorteil, dass sie so auch noch ein paar Happen am Familientisch genommen hat.

Die Zeiten beim Arzt, in der Bestrahlung/Chemo etc. sind total anstrengend - da erinnere ich mich auch noch sehr gut daran. Zu Beginn habe ich versucht, in diese Zeit auch noch Aufgaben rein zu packen, dann aber gewechselt, dass ich mir in der Zeit wirklich einen Spaziergang nur für mich gönne.

Und dann, wie auch schon viele geraten haben. So lieb du deine Mutter auch hast (oder gerade deswegen), musst du mit ihr Klartext reden. Mir wäre v.a. der Punkt Patientenverfügung ganz, ganz wichtig! In dem Zusammenhang auch, was Deine Mutter von dir in ihrer letzten Zeit erwartet und was du ihr geben kannst. Ob allenfalls eine Palliativstation eine Option wäre, ob sie zuhause sterben möchte oder im Krankenhaus, inwiefern Du/Ihr ihr das ermöglichen könnt/wollt. Das vermeidet Enttäuschungen und Selbstvorwürfe!

Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute und viel viel Kraft!

16

Vielen Dank für deine Antwort...
Wir wohnen mit dem Auto 5 Minuten auseinander.
Das ist nicht viel...
Allerdings bis ich sie angezogen haben die Treppe runter geholfen habe ect sind gute 30 min vergangen dann denke ich habe ich mehr Luft wenn ich direkt da bleibe...

Ja es ist schon eine Tortur sie ins Krankenhaus zu bekommen da hilft nur gutes zureden...
Sie ist 3 Tage im Krankenhaus zur chemo und 18 Tage zu Hause dann das gleiche Procedere wieder.
Dann natürlich noch die ganzen ambulanten Termine...
Physio , Blutentnahme ect.

Die Ärzte haben ihr im Februar 6 Monate gegeben. Es wurde nicht operiert.
nun sind 8 sogar fast 9 Monate vergangen.

Ja ich habe fleyer vom Palliativ Netzwerk mitbekommen und alles weitere aber sie nimmt keine fremde Unterstützung an. Das Krankenhaus unterstützt die dabei die letzte Zeit soll sie leben wie sie will und das wird ihr stetig gesagt... es ist ja zustimmend aber ich finde man sollte mal Gespräche mit der ganzen Familie führen was dort aber leider nicht gemacht wird.

23

Hast du direkt nach so einem Familiengespräch gefragt? Aufgrund der Überlastung liegt es leider in vielen Häusern nicht mehr drin, von ärztlicher Seite aus solche langen Gespräche zu führen. Sehr oft bietet sich aber über die Onkologie die Möglichkeit mit Hilfe der Palliativpflege, der Krankenhausseelsorge etc.
Bei einem Gespräch geht es ja nicht primär drum, dass deine Mutter Hilfe annehmen soll, sondern dass ein neutraler "Vermittler" mit am Tisch ist.
Und so schlimm es klingt, und ja, alte, kranke Menschen können sehr stur sein!, schliesslich wird sie vor die Wahl gestellt werden müssen: weiterhin Betreuung zuhause mit dir aber mit weiterer Hilfe oder aber stationäre Einweisung. Hier darf auch deutlich gemacht werden, dass du die letzte Zeit mit ihr gerne harmonisch verbringen möchtest und nicht völlig ausgelaugt. Es kann - auch wenn es zuvor manchen unvorstellbar erscheint - sehr schön sein, den letzten Lebensabschnitt ganz bewusst miteinander zu verbringen und den Abschied auch gemeinsam zu besprechen und zu planen.
Ist sie sich ihres letzten Abschnittes bewusst? Du schreibst, dass du sie für's K'haus/Chemo überreden musst - vielleicht ist es tatsächlich an der Zeit, die Therapien abzubrechen? Auch hier: die Vorstellungen sollten unbedingt geklärt werden. Ich habe häufig Patienten, die irgendwelche Therapien/OPs nur noch irgend jemandem zuliebe mitmachen, selber aber gar nicht mehr mögen.

19

Mensch, das ist wirklich viel, was du dir da selber auferlegst....#liebdrueck
Die anderen haben schon wichtiges geschrieben, was mir gerade noch ins Auge gesprungen ist: es gibt keine Patientenverfügung....du bist aber doch täglich bei deiner Mutter, sprich mit ihr, so schwer das jetzt zu so einem Zeitpunkt auch sein mag... Es gibt auch online Bögen zum ausdrucken, die müssen nicht einmal zum Notar...
Dann beantragt Unterstützung bei der Pflegekasse, darauf bestehst du bei deiner Mutter und deren Mann....
Zudem kannst du Pflegezeit beantragen, das geht vermutlich auch in deinem kleinen Betrieb...
https://www.krankenkassenzentrale.de/wiki/pflegezeit#

Und versuch deinen Mann oder eine Freundin mit ins Boot zu holen, um das alles anzustupsen.

LG

Liebe Grüße

20

Vielen lieben dank

Ich habe eine Verfügung vom Krankenhaus mitbekommen.
Diese hat sie stetig vor sich liegen.
Sie weigert sich leider.

Und ich kann das pflegegeld leider nicht so beantragen dafür muss meine mom einen Antrag stellen das sie erstmal eine pflegestufe bekommt...

Ich denke ich werde das nächste mal den Sozialdienst vom Krankenhaus mit ins Boot holen... in der Hoffnung das sie ihre Meinung ändert.
Ich bekomme so viel positive Nachrichten hier das dieses mein nächster Schritt sein wird.
Vielen Dank.

30

Versuch nicht um.diese Zustimmung zu "betteln", sondern stell das als Bedingung, damit du dich bei deiner Mutter weiter engagieren kannst.
Die Situation ist für euch alle schwierig, aber zu der emotionalen Belastung kommt auch noch die für mich sehr egoistische Haltung deiner Mutter.
Ich befürchte, du musst viel deutlicher werden, denn solange es so läuft, wird sich am Verhalten deiner Mutter nichts verändern.
Zeig ihr auf, welche Folgen möglicherweise eine nicht unterschriebene Patientenverfügung haben kann...
Z.B. das niemand für sie in.ihrem Sinne entscheiden kann.
Ist es möglich, dass das Thema weitere Verschlechterung und dass der Krebs unheilbar ist, von deiner Mutter nicht thematisiert/ realisiert wird??

Lg und viel Kraft.