Wer hat diese Oma/Opa Erinnerungsalben?

Hallo Mädels,
es gibt doch diese Oma/Opa erzähl mal Alben, die von Oma und Opa ausgefüllt werden. Sowas wollte ich meiner Mama mit "Mama erzähl mal" vor vielleicht fünf Jahren schenken. Sie war sehr skeptisch und hat gesagt, da wüsste sie nicht, was sie schreiben sollte (wobei die Fragen ja innen stehen) und sie schreibt nicht gerne. Hab dann den Gedanken wieder verworfen....
Nun kommt heute meine 7 jährige von der Schule heim und erzählt mir ganz stolz, sie hätte da was ganz tolles für Oma (meine Mama) gefunden und erzählt mir genau von diesem Album. Diese Woche ist eine offene Bücher Ausstellung in der Schule.
Nun bin ich wieder hin-und hergerissen. Es wäre doch eine wunderschöne Erinnerung für später mal. Und ich weiß nicht, ob sie meiner Tochter diesen Wunsch, diesss Buch auszufüllen, abschlagen kann.
Was haltet Ihr von solchen Erinnerungsbüchern? Benutzt ihr diese? Ich werde für meine Kinder sicherlich mal ein "Mama erzähl mal" Buch ausfüllen....
Viele Grüße
Andrea #winke

1

Hallo,

ich habe von meiner Tochter dieses "Mama erzähl mal..." bekommen. Ich versuche immer mal wieder etwas auszufüllen. Ich finde es klasse. Aber es dauert halt noch ein ganzes Stück, bis es fertig ist.

LG Anja

24

Ich frag mich, warum man das aufschreiben will. Ich habe meine und die Geschichte meiner Familie meinen Kindern erzählt. (manches bis 4 Generaionen zurück)

Auch ich habe Infos von unseren Vorfahren (aus 3 Generationen) erzählt bekommen von meiner Mutter. Meist geschah das anhand von Fotoalben, wo beim Anschauen oft Fragen kamen von mir. Das fanden wir alle hier immer spannender, da wurde z. B. der 2. Weltkrieg aus Erinnerungen von meinem Opa (Berufssoldat) und (Nach)kriegsberichte von meiner Mutter als Kind viel lebendiger. Und meine Oma erzählte aus dem Leben ihrer kleinen Kaufmannsfamilie in einer Großstadt.

Mein Tipp ist daher, lass deine Tochter doch im Gespräch oder beim Betrachten von Fotos fragen, was sie wissen möchte. . Ich habe es geliebt mit meiner Mutter und meinen Großeltern über ihre Familiengeschichte zu reden.

27

"Ich frag mich, warum man das aufschreiben will. "
Weil vieles einfach in Vergessenheit gerät und das ist ja auch ganz natürlich.
Meine Großeltern haben mir früher als Kind/Jugendliche sehr viel über ihre Kindheit, Vorfahren, Älterwerden etc. erzählt. Und als ich 16 war, sind sie gestorben.
Heute kann ich mich leider nicht mehr an alles erinnern, was sie mir erzählt haben. Natürlich gebe ich einiges an meine Kinder weiter. Aber eben weniger, als sie mir damals erzählt haben. Und meine Kinder werden noch weniger weitergeben, weil auch sie Sachen vergessen werden.
Dazu kommt, das beim "weitererzählen" auch einfach manche Sachen durcheinander gebracht werden, weil man sie eben nicht selbst erlebt hat, sondern nur das erzählt, was man selbst erzählt bekommen/verstanden hat.

weiteren Kommentar laden
2

Kommt drauf an. Ich hatte mir in der Schwangerschwaft so ein Buch gekauft und mir liegt sowas einfach nicht. Ich habe es entsorgt, nachdem mich das so sehr gestresst hat #rofl.
Ich mache lieber Fotoalben, finde ich auch schöner als Bücher mit hunderten Seiten. Wann liest man später schon mal die ganzen Antworten... aber ich bin auch einfach der Foto-Typ. Fotoalben blättere ich regelmäßig durch.
Überhaupt sehe ich in diesen Büchern keinen großen Sinn. Ist halt ein Massenprodukt. Wenn unsere Tochter das später unbedingt will: na gut, aber vorher nicht.

4

Das Buch ist das, was man daraus macht - und wenn es fertig ist, ist es garantiert kein Massenprodukt mehr sondern ein absolutes Unikat.
Die Vorgaben darin sollen ja eine Hilfe/Anregung sein, sind aber kein Muss - man kann ja Themen auch einfach überkleben mit was anderem - hab ich auch gemacht.
Mit 30 hab ich allerdings an sowas auch noch nicht gedacht - leider!!!! Meine Tochter interessierte sich später dann für sovieles - wovon leider auch bei mir schon manches in der gedanklichen Versenkung verschwunden ist.;-)
LG Moni

3

Meine Enkelin ist begeistert von ihrem Opa/Oma-Buch, welches ich für sie geschrieben habe., Es war eine Sauarbeit, das geb ich zu - über ein Jahr hab ich auch recherchiert über die Mode und Filme, Musik damals, Ausdrucke aus dem Internet gemacht, Fotos eingescannt, ausgedruckt, eingeklebt. Geschichten dazu über Kindheit, Schulzeit, Ausbildung usw usw - wie die Vorgaben halt sind.
Ich hab das noch bei mir - aber sie hat schon oft drin gestöbert.
Hilf doch Deiner Mutter evtl. beim Ausfüllen und Aussuchen von ein paar Bildern, es muss ja garnicht so aufwendig sein - vielleicht kommt der Spaß ja, wenn man erstmal angefangen hat. Sag ihr einen schönen Gruß von mir - die Älteren schimpfen so oft, dass die Kinder "für nichts Interesse hätten, was früher betrifft" Ja mei - so ein Interesse muss man halt auch wecken können. Sie braucht ja keine Familiengeheimnisse preisgeben - aber ein paar Geschichten von damals wird sie doch zusammenkratzen können. ;-)
LG Moni

25

Aber wenn du selber über die Jahrzehnte im Internet gesucht hast, dann ist doch das nicht mehr deine PERSÖNLICHE Erfahrung.. Dass es interessant für deine Enkelin ist, verstehe ich aber,das hätte sie durchs Surfen im Internet ja auch selber rausfinden können;

Ich fand das immer gemütlich, mit (Groß)Eltern und als Mutter bei nem warmen Kakao/Tee zu sitzen und in den Alben zu stöbern.

5

Hallo,

ich habe meiner Schwiegermutter ein solchen Buch geschenkt und fand es ganz eine ganz tolle Idee. Das ist schon einige Jahr her. Leider kam das bei ihr aber gar nicht gut an. Bis heute hat sie es nicht ausgefüllt.

Eigentlich finde ich es sehr schade, dass sie sich so sperrt. Meine Schwiegermutter ist 1941 geboren und das waren ja ganz andere Zeiten, als heute. Darin stehen Fragen wie: "Wie habt ihr Weihnachten gefeiert?" "Wer war deine beste Freundin in der Grundschule" "Was war dein Lieblingsspielzeug" usw. Eigentlich eine schöne Idee und eine bleibende Erinnerungen für die Kinder. Leider füllt sie es nicht aus. Meine Mutter ist gesundheitlich dazu leider nicht mehr in der Lage so ein Buch auszufüllen.

LG,

ez

8

Oder es berührt einfach Zeiten, die nicht so schön waren. Meine Mutter ist Jg. 44 und sie wird nicht gerne an ihre Kindheit/Jugend erinnert. Ihr Vater starb, als sie 13 war, ihre Mutter hatte wenig Geld, hatte 3 sehr eng aufeinander folgende Kinder, musste arbeiten, meine Mutter war klug, musste aber nach der 9. Klasse abgehen wegen des Geldes - ich habe ihr auch mal so ein Buch geschenkt. Keine Ahnung, ob sie es je ausgefüllt hat. Ich glaube, sie will nicht wieder ins Früher katapultiert werden. VG

12

Mein Mann war JG1936 und erlebte als Kind den kompletten Krieg. Armut und Hunger ware ständige Begleiter, dazu Prügel und Strenge ohne Ende. Sie waren 8 Kinder zuhause und eine schöne Kindheit ist was anderes.Trotzdem erzählte er unserer Enkelin immer wieder aus der Zeit, auch welchen Spaß die Jungs untereinander hatten beim Nachbarn ärgern, von Streichen und vielem mehr. Er wollte ihr zwei Dinge vermitteln: dass es nicht selbstverständlich ist, wie sorglos und "reich" sie aufwachsen darf und dass es auch in besch..eidenen Zeiten immer wieder Lustiges und Schönes gibt.
Auch eure Oma hat nicht nur Schlechtes erlebt, sprich sie einfach mal drauf an, dass sie die beste Zeitzeugin für ihre Enkel ist, von wem sollen sie sonst lernen, wie es früher war? Nur aus Büchern? Übrigens bereitet meine Enkelin gerade ein Referat vor, wo sie Zeitzeugen der Nachkriegszeit interviewen muss, da wäre der Opa nun sehr hilfreich, aber leider ist er ja nicht mehr da. LG Moni

weiteren Kommentar laden
6

Hallo
Ich mag diese Bücher sehr. Leider bin ich weder sonderlich kreativ, noch gut im Schreiben. Auf vorgefertigte Fragen antworten, fällt mir um einiges leichter.
Klar, jetzt denkt man bei einigen schon „Wen interessiert das?“. Aber genau solche Kleinigkeiten vergisst man schnell und wenn man nicht mehr ist... Dann ist man (bzw. ich definitiv) froh über sowas.

LG

7

Genau.... Wenn man nicht mehr ist..... Ein Album zur Erinnerung

9

Vielen Dank für diese schöne Idee!#paket
Ich kannte diese Bücher bis jetzt noch nicht.
Ich habe gleich meiner Schwester vorgeschlagen die Bücher unseren Eltern zu Weihnachten zu schenken. Ich habe mich mit ihr abgesprochen, das es ja mehrere Enkel gibt.
Unsere Eltern sind gerade in die Rente gekommen und haben sicherlich etwas mehr Zeit sich damit zu beschäftigen.

Für Oma und Opa ist es eine schöne Gelegenheit sich an ihre Kindheit zu erinnern.
Diese Bücher sind sicher nicht nur für die Kinder und Enkelkinder interessant, sondern in erster Linie für die Person selbst. Wer weiß wie lange diese Erinnerungen noch präsent sind.
Gerade Demenzkranke leben von den Erinnerungen aus der Kindheit und Jugend. Und das wäre doch schön wenn man dann später mit den Großeltern darüber reden könnten: "Weißt du noch Omi, als du früher als Kind immer ...."

Ich würde es deiner Mutter schenken und ihr das verdeutlichen. Sie kann sich ja viel Zeit damit lassen.

10

In der 5. oder 6. Klasse haben wir so ein Buch "Das bin ich" gemacht. Ich hab es vorhin tatsächlich raus gekramt und sage und schreibe 3 Stunden meiner Kleinen daraus vorgelesen und erzählt.

Ich würde es verschenken. Wenn sie möchte, kannst du der Oma ja helfen mit Fotos und Recherche. (Oder du fragst immer mal nach und füllst selbst aus. ;-) Mama, wie war das noch mit der Sigrid? War das nicht deine beste Freundin? Was macht sie denn heute?)

11

Ich habe dieses Buch meiner Mutter Anfang 2016 gegeben, damit sie es für meine Kinder ausfüllt. Sie starb einige Monate später sehr plötzlich. Letzte Woche fand ich das Buch in ihren Sachen wieder. Sie hatte es fast ganz ausgefüllt. Ich habe ewig gelesen und mich so gefreut über diese Erinnerungen. Vieles wusste ich aber manches war mir auch neu (obwohl ich dachte, ich kannte meine Mama in und auswendig). Ich bin so dankbar für dieses Buch!

16

Das berührt mich gerade sehr.... ich freue mich für dich, dass du so die Erinnerung an deine Mama noch besser behalten kannt und sie auch für eure Enkel aufbewahren kannst....

19

Ach schön, musste gerade schlucken. Dieses Buch, ergänzt mit ein paar Bildern und vielleicht ein paar Geschichten von Dir, die Du mit Deiner Mutter zusammen erlebtest, sind ganz sicher auch für die nächste Generation wertvoll, auch wenn es heute noch nicht so aussieht. Meine Nichten und meine Tochter waren fast 40, als sie mich um einen Fotostammbaum u.ä. baten, was ich natürlich für sie erstellte. LG Moni

weitere Kommentare laden
13

Hallo,
Bei diesen Büchern sollte man aufpassen. Es gibt genug Personen, welche ihre Vergangenheit nicht vollständig aufgearbeitet haben. Durch solch ein Buch kann man schlecht verteilte Wunden aufreißen.

Gruß Sol

14

Eben! Und dann sollte man es respektieren, wenn jemand es nicht ausfüllen kann oder möchte!

17

Sollte dann jeder selbst entscheiden, wie er damit umgeht. Man wird ja nicht gezwungen sich mit seiner Vergangenheit auseinander zu setzen.